Releasedatum: 23.05.2023
Medientyp: Download
Genre: Adventure, Sci-Fi
Entwickler: Dramatic Labs, Bruner House LLC
Herausgeber: Bruner House LLC
Zu erst vorweg: Vielen Dank an Dramatic Labs für das Bereitstellen eines Testmusters für die Playstation 5.
Sternzeit -299593.26556950784, heute habe ich das Spiel beendet und war wirklich positiv überrascht nach all den Jahren mal wieder ein wirklich gutes Star Trek Spiel serviert zu bekommen. Star Trek: Resurgence hat den Geist von TNG wirklich sehr gut eingefangen und könnte auch als Serienstaffel herhalten.
Story
Man schlüpft in die Haut von Redshirt Commander Jara Rydek und dem Lower Deck Yellowshirt Carter Diaz und beginnt das Spiel auf einer Sternenbasis, auf welcher man die die Crew kennenlernt, erste Beziehungen aufbaut und die Grundmechaniken gezeigt bekommt. Wie für Star Trek üblich, werdet ihr unter dem Kommando von Captain Solano auf dem Schiff U.S.S. Resolute auf eine diplomatische Mission entsendet, welche aber einige Überraschungen aufwartet und unerwartete Herausforderungen bereithält. Womit im kompletten Geschichtsverlauf nicht gespart wird, ist vor allem der Fanservice. Hier wird die Nostalgiekeule ausgepackt und man bekommt das ein oder andere bekannte Gesicht aus vergangen Zeiten geboten. Da es schwierig wird die Story spoilerfrei weiter zusammen zu fassen, belasse ich es hierbei.
Wichtig während der kompletten Geschichte sind vor allem eure Entscheidungen, denn egal welche Wahl ihr trefft, es hat entweder Einfluss auf die Geschichte oder auf die Beziehungen zu den Crewmitgliedern, was gerade zum Ende hin einige Dynamik bereithalten kann und dazu motiviert das Ganze erneut durchzuspielen um alle Enden mitzunehmen.
Um die Story und die Hintergründe voll und ganz zu verstehen, empfehle ich dass man einen Blick in die Serie The Next Generation wirft, da hier einige Bezüge zu Figuren und Handlungen stattfinden.
Insgesamt kann man pro Durchlauf ca. 8-10 Stunden einplanen und wird hier sehr gut unterhalten, sofern man eine Affinität für das Universum besitzt.
Gameplay
Das Gameplay orientiert sich ganz klar an den Telltale Spielen wie z.b. The Walking Dead, The Wolf Among us oder den Borderlands Ablegern. Ihr trefft regelmäßig Entscheidungen, welche Auswirkungen auf das Geschehen und die Beziehungen der Charaktere haben. Gerade das Vertrauen der Crew bringt euch im Laufe der Geschichte den ein oder anderen Vorteil oder auch Nachteil während eines Abschnitts. Um das Ganze aufzulockern gibt es diverse Minispiele wie z.b. eine Teleportersequenz einstellen, Schießereien, kleine Rätsel oder kurze Flugabschnitte. Generell sind die Rätsel und kurzen Einlagen aber sehr fair gehalten und sollte es doch einmal zu schwer werden, hat man die Möglichkeit diesen Abschnitt auch in einem sogenannten Storymodus zu absolvieren.
Grafik
Das Spiel ist trotz der leicht angestaubten Optik wirklich schön anzusehen. Die Szenarien wirken stimmig, das Schiff, die Brücke, der Teleporterraum wirkt alles aus einem Guss und hin und wieder entweicht einem schon ein Lächeln wenn man mit der Serie aufgewachsen ist, da es den Spirit wirklich sehr gut einfangen kann. Allerdings merkt man gerade bei den Charaktermodellen, dass das Grundgerüst etwas veraltet ist, dennoch haben sich Dramatic Labs und Bruner House LLC viel Mühe gegeben, die Emotionen und Gesichtsausdrücke glaubwürdig zu implementieren um die Reaktionen der Charaktere sehr gut einzufangen.
Sound
Hier kann das Spiel wirklich glänzen. Die Sprecher sind durch die Bank weg sehr gelungen, bringen die Story als auch die Gespräche glaubwürdig rüber. Lediglich die vermutlich KI erzeugten Stimmen, wirken nicht ganz so gut abgemischt und diese stechen dadurch ein wenig heraus. Was allerdings etwas schade ist, dass hier noch der ein oder andere Bug vorhanden ist, wodurch manche Voicelines doppelt abgespielt werden, oder diese mitten im Satz abbrechen. Der Bug kommt allerdings nur an wenigen Stellen im Spiel vor.
Die Soundkulisse richtet sich stark an den Originalsounds aus der Serie und lässt jedes Fanherz höher schlagen bei den Phaserduellen, Raumkämpfen und diversen Bereichen innerhalb des Raumschiffs. Das musikalische Repertoire lässt leider das eingeprägte Originalthema missen, aber hier hat der Komponist eine sehr gute Arbeit abgeliefert und schafft es die Szenerie immer passend musikalisch zu begleiten und die notwendigen Akzente zu setzen um eine Sequenz besonders hervor zu heben.
Technik
Ich hatte bis auf die wenigen Abbrüche der Voicelines keine gravierenden Bugs in meinem Spieldurchlauf, Abstürze konnte ich ebenfalls keine verzeichnen. Was allerdings aufgefallen ist, dass hin und wieder das Rendern der Umgebung oder Figuren nicht ganz so gut funktioniert hat, wodurch sich der ein oder andere Pixelbrei breit gemacht hat. Ich hoffe dass hier im Laufe der Zeit noch nachgebessert wird. Ansonsten ist das technische Grundgerüst nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, macht aber durchaus seinen Job.
Fazit
Ich hatte wirklich sehr viel Spaß beim durchspielen von Star Trek: Resurgence und kann es jedem Trekkie, welcher der englischen Sprache mächtig ist, nur empfehlen. Da man in der heutigen Zeit ja leider wenig gute Geschichten im Star Trek Universum serviert bekommen hat, kann man hier ein wenig in der Vergangenheit schwelgen und ein wenig an dem Geist von The Next Generation schnüffeln. Man darf hier allerdings keine große Herausforderung erwarten, da das Spiel wie die meisten Telltalespiele sich mehr an Gelegenheits- und Storyspieler richtet.
