Armored Core 6 im Test: From Software kann auch etwas anderes

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ARMORED CORE™ VI FIRES OF RUBICON™ 20230825161441 scaled
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Medientyp: Download, Disc
Genre: Action, Third Person Shooter
Platformen: PS4,PS5, Xbox, PC
Entwickler: From Software
Herausgeber: Bandai Namco

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Ganze 10 Jahre hat es gedauert, bis der Entwickler From Software die angestaubten Mechs aus dem Hangar geholt hat und uns nun mit einem neuen Teil der Armored Core Reihe beglückt. Der neue Teil findet Einzug auf PS4, PS5, Xbox-Konsolen und PC und liefert euch ein ordentliches Actionfeuerwerk auf den Bildschirm. Armored Core VI: Fires of Rubicon könnte auf jeden Fall ein Anwärter für das beste Actionspiel 2023 bislang sein, auch wenn es den einen oder anderen Mangel hat.

Story:

Machen wir uns nichts vor, die Geschichte ist nicht der Bereich in welchem Armored Core 6 glänzt. Ihr schlüpft in die Haut von C4 – 621, oder auch einfach Raven genannt, und müsst dafür sorgen, dass die wertvolle Ressource Coral auf dem Planeten Rubicon nicht in die falschen Hände gerät und alles Leben auf dem Planeten auslöscht.

Dabei wird die Geschichte in kurzen Funksprüchen und wenigen Videosequenzen zwischen den einzelnen, recht kurzen Missionen vorangetrieben. Eine wirkliche Bindung zu einzelnen Figuren, eine große Charakterentwicklung oder ähnliches sollte man hier nicht erwarten.

Insgesamt ist auch das Missionsdesign relativ eintönig gehalten. Eine Mission dauert im Durchschnitt zwischen 10 und 20 Minuten, in denen ihr diverse Ziele ausschalten, zerstören oder analysieren müsst. Ausgenommen einer Stealth Mission und den Kapitelbossen gibt es hier wenig Abwechslung. Zudem werden bereits im dritten Kapitel mehrere Areale wiederverwertet.

Wer möchte kann noch ein paar Hintergrundinformationen in Form von Logbüchern in den einzelnen Missionen entdecken, die Arena besuchen um dort weitere Embleme und Marken für passive Fähigkeiten zu erhalten.

Gameplay:

Hier kommen wir zur wahren Stärke des Spiels. Aus der Third-Person-Perspektive steuert ihr euren Mech, der sich je nach Ausrüstung butterweich und schnell manövrieren lässt, dafür aber wenig einstecken kann oder schwerfällig mit dem Wendekreis eines Kieslasters steuern lässt, aber dafür einiges einstecken kann.

Generell könnt ihr euren Mech ganz nach Belieben aus den zur Verfügung stehenden Teilen zusammenschrauben. Ihr solltet lediglich darauf achten dass die Last und die Energie des Generators ausreichen.

Wenn die Action auf dem Bildschirm startet, erhält man als Spieler ein Actionfeuerwerk, das seines Gleichen sucht. Ihr feuert aus allen Rohren, es fliegen Raketen und Mörsergranaten und alles fliegt in wundervollen Explosionen in die Luft. Generell fühlt sich das Gameplay in dieser Hinsicht einfach gut an.

Allerdings hat es auch seine Schattenseiten. Im späteren Spielverlauf hat man eigentlich keine wirklich große Entwicklung mehr bei seinem Mech, da sich die neuen Teile kaum noch von den vorherigen unterscheiden und in mancher Hinsicht sogar unterliegen, wodurch das Spiel einerseits zwar spannend bleibt, aber man als Spieler nur bedingt belohnt wird.

Getrübt wird das Gameplay außerdem von extremen Spikes im Schwierigkeitsgrad. Vor allem die ersten beiden Kapitelbosse und eine Mission im letzten Akt sorgt bei vielen Spielern für Verzweiflung. Laut den Steam Achievements wurde der zweite Boss aktuell gerade mal von 52% der Spieler geschafft. Es gibt zudem auch keine Möglichkeit den Schwierigkeitsgrad anzupassen, wodurch einigen Spielern vor den Kopf gestoßen wird und das Spiel eventuell erst einmal beiseite gelegt wird. Auch für Armored Core sollte man wie bei den anderen From Software Spielen eine hohe Frusttoleranz haben, ansonsten könnte der ein oder andere Controller Schaden nehmen.

Dieses Auf und Ab im Schwierigkeitsgrad zieht sich auch durch das ganze Spiel hindurch. In einer Mission benötigt man nicht einmal ein Reperaturkit, bei einer anderen Mission hofft man einfach nur auf ein „Lucky Pattern“ des Gegners damit man auch noch das letzte Fitzelchen an HP weg bekommt. Bei wieder anderen Missionen reicht, je nach genutzter Waffenart, einfach die Munition nicht, wodurch man gezwungen wird zu anderen Setups zu wechseln. Hier hätte dem Spiel noch ein wenig Feinschliff gut getan um eine bessere Balance zu schaffen. Wenn man aber Herausforderungen mag, hat man hier natürlich auch eine menge Spaß und eine ordentliche Ladung an Glücksgefühlen wenn man es endlich geschafft hat.

Grafik:

Auf der einen Seite staunt man wirklich wie eindrucksvoll die Explosionen auf dem Bildschirm ihr Volumen entfalten und über die Detailverliebtheit bei den Mechs, auf der anderen Seite stößt man oft auf eintönige Umgebungen und gerade wenn man ein wenig in der Luft unterwegs ist, fällt einem schnell auf wie undetailliert die Areale gestaltet sind. Aufgrund des grandiosen Feuerwerks und der schnellen Action fällt das negative aber oftmals erst gegen Ende der Missionen auf, in welchem noch der Abschluss einer Mission mit einem Funkspruch beendet wird. In der Zeit kann man noch ein wenig in Ruhe durch die Gegend flitzen, wodurch die negativen Aspekte entsprechend ins Auge stechen.

Sound:

Hier lässt das Spiel keine Wünsche offen. Wenn man das Spiel über seine Surround Anlage laufen lässt, hat der Subwoofer bei den ganzen Explosionen ordentlich zu tun. Das bersten von Metall, die Raketeneinschläge und auch die Salven aus den anderen Waffen lässt jedes Actionherz höher schlagen.

Das ganze wird von einem wirklich gelungenem Soundtrack hinterlegt, welcher immer schön passend das Geschehen untermalt, ohne sich in den Vordergrund zu stellen.

Leider gibt es bei dem Spiel keine deutsche Sprachausgabe, sondern lediglich Untertitel. Während den Funksprüchen zwischen den Missionen kommt nur wenig Glaubhaftigkeit bei der Synchronisierung rüber, da man hier jegliche Emotionen und Entwicklung der Charaktere vermisst. Die Funksprüche der anderen Piloten während den Missionen sind hier schon wesentlich gelungener, aber auch nicht immer perfekt.

Technik:

Aus technischer Sicht, kann ich mich bei der PS5 Version absolut nicht beschweren. Ich hatte weder FPS-Einbrüche, noch Abstürze verzeichnet. Das Einzige, woran ich ein wenig zu nörgeln habe, ist die KI.

Die Gegner agieren alle ziemlich identisch, was vor allem in den Arenakämpfen stark auffällt. Grundsätzlich preschen die Gegner auf euch los und fangen an um euch zu kreisen. Falls ein Gegner mit einer Nahkampfwaffe dabei ist, preschen diese auch hin und wieder mal etwas nach vorne und versuchen euch einmal volle Möhre aufs Fressbrett zu geben. Sobald man aber ein paar Tage in das Spiel versenkt hat, versteht man die KI und kann diese teilweise sogar recht gut cheesen, indem man sie in die Ecke drängt und somit die Manövrierbarkeit stark einschränkt. Auch hier hätte dem Spiel noch ein wenig mehr Feinschliff gut getan um für etwas mehr Dynamik zu sorgen.

Fazit:

Armored Core VI: Fires of Rubicon ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite wird man so dermaßen gut unterhalten und man möchte bei dem Feuerwerk den Controller nicht weglegen. Auf der anderen Seite die fast schon unfairen Bosskämpfe wo man einfach nur hofft ein lucky Pattern zu erwischen um endlich weiter zu kommen und das ansonsten monotone Missionsdesign.

Wer einfach ein Spiel sucht für ein wenig schnelle Action zwischendurch, der auch eine etwas höhere Frusttoleranz und Spieleerfahrung hat, dem kann ich das Spiel nur ans Herz legen und der wird hier vielleicht den größten Actionspaß des Jahres haben.

Wer allerdings eher ein Gelegenheitsspieler ist, keine Lust auf Frust hat oder Wert auf eine tiefgründige Geschichte legt, dem kann ich hier nur empfehlen einen Bogen um das Spiel zu machen.

Überblick der Rezensionen
Grafik
8
Story
7
Gameplay
9
Sound
9
Technik
8
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Phillip
Hi, hier ist Phillip. Ich bin 35 Jahre alt und Vollblutgamer seitdem ich 6 Jahre alt bin. Ich liebe Spiele die mir eine gute Story liefern, mich auf lange Sicht unterhalten können oder in denen ich auch einfach mal die Seele baumeln lassen kann. Neben dem Zocken verbringe ich meine Zeit gerne mit Kochen, Wandern und unseren Tieren.
armored-core-6-im-test-from-software-kann-auch-etwas-anderesFrom Software zeigt mit Armored Core VI: Fires of Rubicon dass sie auch noch etwas anderes als Souls können. Allerdings ist das Spiel nicht für jeden Spieler geeignet. Solltet ihr keine hohe Frusttoleranz haben oder wert auf eine tiefe Geschichte legen, ist das Spiel weniger für euch geeignet. Jedem der ein herausforderndes und brachiales Actionfeuerwerk sucht und dabei keine all zu hohen Ansprüche stellt kann ich das Spiel bedingungslos empfehlen.