Releasedatum: 21.02.2023
Medientyp: Blu-ray, Download
Genre: Action-Rollenspiel, Adventure, Ego-Shooter
Entwickler: Mundfish
Herausgeber: Focus Home Interactive, Mundfish, Mail.Ru, 4Divinity
Atomic Heart ist das erste Spiel von Entwickler Mundfish, welches 6 Jahre zur Entwicklung benötigte. Morgen erscheint das Spiel und ich durfte es schon testen.
Vielen Dank an PLAION für das Bereitstellen des Reviewcodes.
Die Geschichte von Atomic Heart:
Atomic Heart zeigt euch eine Welt, in der Russland mehr als siegreich aus dem zweiten Weltkrieg empor stieg. Dafür benutzten sie aus besonderen Polymer erschaffene Technologie, so auch viele Roboter. Ihr schlüpft in die Rolle vom Agenten P-3, welcher mit seinem sprechenden Handschuh namens Char-Les, welcher beauftragt wird, sich in einem Stützpunkt neuer Technologie auszusetzen und dafür mit einem, von einer Drohne getragenen Auto unterwegs ist. Plötzlich drehen jedoch die Roboter durch und fangen an alle Menschen anzugreifen, obwohl dies gar nicht möglich sein solle. P-3 soll sich nun darum kümmern, dass Kampfprotokoll wieder auszuschalten und den Ursprung zu finden. Dabei kommen immer wieder neue Probleme auf euch zu und ebenso neue Wahrheiten.
Die Geschichte ist mit sehr viel Sarkasmus geschrieben. So merkt P-3 gerne an, dass er sehr genervt von allem ist und weiß, dass das, was er suchen muss, natürlich überall in der Gegend verstreut ist. Neben der Hauptgeschichte findet ihr auch überall Sprachmemos, Nachrichten oder auch Leichen, die dank der Technik noch reden können, die euch noch mehr Informationen über die Spielwelt bringen. Die Geschichte allgemein ist interessant geschrieben, wobei man einige Wendungen durchaus erwartet, während andere dann doch überraschend kommen. Diese sind immer logisch in der Spielewelt erklärt.
Kämpft, Lootet und überlebt so:
Bei Atomic Heart handelt es sich um einen Ego-Shooter. Ihr habt zu Anfang nicht viele Waffen, doch könnt ihr euch schon früh mit einer Axt, einer Schrotflinte, sowie einer Schockpistole zur Wehr setzen. Um mehr Waffen zu kriegen, müsst ihr deren Bauplan finden und sie dann bei der sexuell-überdrehten Herstellungsmaschine NORA herstellen. Dafür benötigt ihr Ressourcen, die ihr entweder toten Gegnern entnehmen könnt oder in Schränken und Truhen findet. Bei NORA könnt ihr auch die Fähigkeiten von Char-Les entwickeln oder erweitern. Dafür benötigt ihr Polymer, welches ihr durch das Besiegen von Gegnern erlangt. Zu den Fähigkeiten gehört zum Beispiel „Schock“, mit welcher ihr einen kurzen Blitz ausstoßt, welcher den getroffenen Gegner kurz schockt und damit verlangsamt. Eine andere Fähigkeit ist das Polymerschild, mit dem ihr kurz Angriffe blocken könnt.
Die Gegner variieren äußerst sehr. So gibt es den normalen Arbeiterroboter, der einfach auf euch zu rennt und dann versucht, Schläge und Tritte auszuteilen. Von diesen gibt es auch erweiterte Varianten, die Laser schießen können. Ansonsten gibt es noch vielerlei kleine Roboter, die entweder auf euch zurollen und oft schießen, während andere fliegen können und der Reparatur der anderen dienen. Doch nicht nur Roboter erwarten euch. Durch eine Pflanze mutieren die überall rumliegenden Leichen und legen sich mit euch an. Auch die Bosse sind besonders und haben alle ganz eigene Strategien. Nur ein Boss taucht für meinen Geschmack zu oft auf.
Kommt ihr aus dem ersten kleineren Komplex raus, so könnt ihr euch in einer relativ offenen Welt bewegen. Dort lauern sehr viele Gegner, aber auch genauso viele Ressourcen, die für euch nützlich sind. Hin und wieder findet ihr auch ein Auto, um euch schneller fortbewegen zu können. Egal ob ihr in einem der Gebäude seid oder in der offenen Welt, euch erwarten vielerlei kleinere Rätsel, die nie zu fordernd sind und auch nicht zu oft genutzt werden. Damit entsteht nie das Gefühl von Übersättigung durch diese.
Die Welt und der Sound von Atomic Heart:
Die Welt von Atomic Heart ist sehr schön anzusehen. Seid ihr in den Komplexen, so sind diese voller Detailreichtum und wissen durchweg zu überzeugen. Die offene Welt braucht manchmal etwas zum Laden und sieht daher nicht immer ganz so gut aus. Ähnlich ist es auch mit den Charakteren. In Videosequenzen sehen diese wirklich überzeugend aus, während sie so im Spiel nicht ganz so gut aussehen. Das Gegnerdesign ist sehr gelungen und bietet genauso soviel Varianz, wie sie schon im Kampf bieten.
Die Musik besticht mit ein paar sehr gut ausgewählten Lizenzliedern, doch auch die eigene Musik ist äußerst gelungen und wechselt zwischen Metal- und Technoklängen in den Kämpfen. Auch die Waffen und Gegner bringen äußerst überzeugende Klänge von sich, wodurch das Spiel noch viel immersiver wirkt.
Die technischen Details:
Atomic Heart lief während meiner Testzeit leider nicht ohne Abstürze und Ruckler. So stürzte es einmal völlig ab und ein anderes mal, musste ich das Spiel neustarten, da ich einen Knopf nicht mehr drücken konnte, welchen ich für das Fortsetzen der Geschichte benötigte. In der freien Welt kam es häufiger zu Rucklern, so hing sich das Spiel gegen Ende, als sehr viel los war, immer wieder komplett auf, während einige Gegner erst sehr offensichtlich plötzlich spawnten. Die Steuerung wiederum ist sehr einprägsam und spielt sich damit schnell sehr intuitiv. Auf der PS5 gab es während meines Tests ungewöhnlich lange Ladezeiten, die ich mittlerweile gar nicht mehr gewohnt bin. Der DualSense wiederum wird ausgezeichnet genutzt und gibt die verschiedenen Ereignisse gekonnt wieder.
Fazit:
Atomic Heart ist ein sehr gelungener Starttitel von Mundfish, welches sich zwar offensichtlich von einigen großen Namen der Spielewelt inspirieren lässt, jedoch genug eigenes dazu bringt, dass es sich von anderen Spielen abheben kann. Die Story weiß mit Humor und einigen Twists zu unterhalten. Auch das Kampfsystem, der Sound und die Welt, letztere meistens, wissen zu überzeugen. Wenn die Technikprobleme behoben werden, kann ich es ohne Probleme empfehlen.