18.09.2025
Medientyp: Download
Genre: Action, Adventure, Shooter-RPG
Entwickler: Techland
Herausgeber: Techland
Dying Light: The Beast sollte eigentlich ein DLC zu Dying Light 2 werden, doch wurde so groß, dass ein eigenes Spiel draus wurde, was trotzdem für Ultimate Edition Besitzer:innen kostenfrei blieb und vergangenen Monat erschien.
Vielen Dank an Techland für das Bereitstellen des Reviewcodes.
Die Geschichte von Dying Light: The Beast:
Nach den Ereignissen von Dying Light wurde Kyle Crane vom sogenannten Baron gefangen genommen, welcher mit ihm jahrelang Experimente durchgeführt und dadurch gefoltert hatte. Zu Beginn von Dying Light: The Beast werdet ihr aber plötzlich befreit und stellt schon bei der Flucht fest, dass die Experimente eine animalische Seite in ihm zum Vorschein gebracht hat, die durch Wut freigelassen wird, woraufhin Kyle mit bloßen Händen Zombies von ihren Köpfen und anderen Gliedmaßen befreien kann. Nach der Flucht verbündet es sich mit der Forscherin Olivia, welche unfreiwillig für den Baron arbeiten musste, um die sogenannten Chimären zu jagen. Diese sind mächtigere Infizierte, die der Baron aufgrund seiner Experimente an Kyle erschaffen konnte. Mit jeder besiegten Chimäre, die er findet und deren Blut er sich spritzt, wird Kyle stärker, um so seiner Rache näher zu kommen. Natürlich findet er auch andere Überlebende, die alle unter der Macht des Barons über Castor Woods leiden.
Die Hauptgeschichte des Spiels wechselt dabei die meiste Zeit zwischen der Hilfe für Überlebende und der Jagd auf die nächste Chimäre, wobei beide Aspekte der Story sich im Spielverlauf immer mehr verbinden und dem großen Ziel gemeinsam näher bringen. Dadurch ist immer eine gewisse Abwechslung gegeben. Während die Hauptgeschichte eine ziemlich klassische Rachestory darbietet, gibt es noch jede Menge Nebenquests, die noch ganz andere Seiten dieser Welt zeigen. Sei es nun die Unterhaltung, wenn ihr an Straßenrennen teilnehmt oder die Liebe eines Sterbenden zu seinem Bruder bzw. von zwei Personen, die ein Kind erwarten. Diese zeigen immer wieder auf, dass auch in dieser grausamen Welt Schönes existieren kann.
Klettern und Kämpfen, um der Rache näher zu kommen:
Dying Light: The Beast vereint wieder gekonnt das Parcour-Gameplay mit Waffengameplay, was man von der Reihe gewohnt ist. Das Parcour-Gameplay fühlt sich in diesem Teil nocheinmal flüssiger an und ihr kommt schnell von A nach B, vor allem sobald ihr den Enterhaken erhaltet. Auf der Seite der Waffen gibt es natürlich wieder Schuss- und Nahkampfwaffen, wobei letztere noch einmal zwischen stumpfen Hieb- und schneidigen Stichwaffen unterscheidet. Natürlich gibt es auch noch vielerlei Heil- und Nutzungsgegenstände, die ihr entweder irgendwo in der Welt findet oder teils selbst herstellen könnt. Während Nahkampfwaffen durch mehrmaliges Zuschlagen abgenutzt und nur eine bestimmte Anzahl an Reparaturen erhalten können, habt ihr mit Schusswaffen dieses Problem nicht, wobei hier natürlich die Munitionsknappheit eine Rolle spielt. Ihr könnt auch Mods herstellen, die ihr als Belohnung von Quests erhaltet oder in der Welt findet, mit welchen ihr die Waffen verstärken und mit etwaigen Statuselementen oder anderen Effekten ausstatten könnt. Durch das Absolvieren von Quests und Besiegen von Feinden erhaltet ihr Erfahrungspunkte, die zu einem Levelaufstieg führen und euch somit Skillpunkte bringen können. Damit könnt ihr eure Überlebensskills erlernen und erweitern, um so besser klettern, schleichen oder auch kämpfen zu können. Besiegt ihr eine der Chimären, so erhaltet ihr Bestienpunkte, die ihr nutzen könnt, um neuer Fähigkeiten für den Bestienmodus freizuschalten. Diesen könnt ihr aktivieren, wenn eine Anzeige durch Schaden oder Treffern durch euch aufgefüllt wird, wodurch ihr geheilt werdet und mit bloßen Händen alles um euch herum zerfetzt. Während es natürlich die klassischen Zombietypen wieder gibt, sind die Chimärenkämpfe sehr abwechslungsreich gestaltet. Mal kämpft ihr einfach gegen riesige Kreaturen, während andere klein und flink oder sogar unsichtbar sind. Seid ihr mal nicht in Kämpfe verwickelt, erkundet ihr das Tal und findet überall versteckte Gegenstände, Orte und natürlich auch vielerlei Eastereggs. Wenn ihr hier durch das Tal reist, kann es immer mal passieren, dass ihr auf den Hilferuf einer zufällig generierten Begegnung aufmerksam werdet, die sich aber auch gerne als Falle herausstellt. Während es tagsüber meist recht entspannt ist, ist die Nacht wieder mit viel mehr Hektik verbunden, denn da sind die Schattenjäger unterwegs, welche ihrem Namen gerecht werden und euch jagen. Entweder flieht ihr vor ihnen an einen der sicheren Orte oder ihr stellt euch ihnen, wobei euch harte Kämpfe erwarten. Zwar ist all dies viel hektischer, doch bringt es im Gegenzug mehr Erfahrungspunkte.
Die Welt und der Sound von Dying Light: The Beast:
Dying Light: The Beast sieht wunderschön aus und steckt voller Liebe zum Detail. Überall gibt es etwas zu entdecken. Auch Charaktere, die Zombies und Waffen sind sehr unterschiedlich gestaltet. Das Spiel schafft es sehr gekonnt, die Grausamkeit dieser Welt wunderschön einzufangen.
Die Musik des Spiels ist auch sehr gelungen. Seid ihr so unterwegs und mal nicht in einem Kampf verwickelt ist sie relativ ruhig. Kommen dann aber die Schattenjäger, eine Chimäre oder nehmt ihr an einem der Rennen teil, so wird sie um einiges actionreicher. Mir gefiel auch die eher stumpfere deutsche Synchro, da sie meines Erachtens gut zu den Charakteren passte.
Das leidige Thema der Zensur:
Aufgrund von Konflikten mit deutschen Jugendschutzbestimmungen ist auch Dying Light: The Beast wieder in Deutschland zumindest auf den Konsolen zensiert. Gameplaytechnisch ändert das zwar nicht wirklich etwas, traurig ist es trotzdem, da es auch zu etwas kuriosen Szenen führt. Wie schon erwähnt, kann man von Zombies, welche übrigens irgendwo ja auch noch Menschen sind, Körperteile abtrennen, während es bei den menschlichen Gegnern nicht der Fall ist. Wenn man dann aber trotzdem einen Finisher ausführen kann, bei dem man eine Machete den halben Kopf hinab eines Gegners rammt, ohne das Blut zum Vorschein kommt und alles danach in Ordnung aussieht, nimmt das dann doch irgendwo den angestrebten Realismus den Wind, zu mal in Sequenzen trotzdem noch in voller Grausamkeit gezeigt wird, wie Hälse aufgeschlitzt und durchbohrt werden von menschlichen Charakteren. Dies ist nun keine Kritik an dem Spiel oder Techland, da sie nichts dafür können, sollte aber trotzdem erwähnt werden.
Die technischen Details:
Dying Light: The Beast lief während meines Tests auf der Standard-PS5 ohne jegliche Ruckler oder Abstürze. Bis auf eine etwas längere Ladezeit zum Start des Spiels sind sonst kaum Ladezeiten vorhanden. Die Steuerung prägt sich schnell ein und geht locker von der Hand.
Fazit:
Dying Light: The Beast ist eine gelungene Fortsetzung der Dying Light Reihe. Endlich erfährt man, was mit Kyle nach dem Erstling passiert ist. Auch wenn die Hauptgeschichte eine typische Rachegeschichte mit stetiger Abwechslung zwischen der Hilfe für Überlebende und das Finden und Erledigen der Chimären ist, können vor allem die Nebenquests dies auflockern und noch einmal neue Facetten dieser Welt aufzeigen. Das Gameplay fühlt sich verdammt gut an und ist sehr temporeich, auch wenn es Momente gibt, an denen ihr vielleicht durch Schleichen besser voran kommt. Die Welt ist wunderschön designt und steckt voller Überraschungen und Geheimnisse, während die Musik und Synchro alles Gezeigte perfekt in Szene setzt.