
Releasetermin: 14.08.2020
Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Beat’em Up / MMA Sportsimulation
Entwickler: EA Canada
Herausgeber: EA Sports
EA Sports hat mit UFC 4 eine neue Fassung der beliebten MMA Kampfspiel Serie herausgebracht. Vorab können wir sagen, dass der vierte Teil für uns das insgesamt beste Spielerlebnis innerhalb der UFC Serie abliefert. Das mag für den ein oder anderen eine Selbstverständlichkeit sein, doch der dritte Teil war in vielen Bereichen ein Rückschritt zu seinem Vorgänger. Es ist also durchaus ein gutes Zeichen, dass die Jungs aus Vancouver vermehrt auf die Beschwerden der Fans gehört haben und den Trend der Entwicklung in die richtigen Bahnen lenkt.
Im folgenden Testbericht erfährst Du welche Neuerungen und Optimierungen Dich im neuesten UFC Ableger erwarten.
Cineastischer Karrieremodus mit Lust auf mehr
Bei den auswählbaren Spielmodi hat sich auf den ersten Blick im Vergleich zum Vorgänger wenig getan. Doch schaut man gerade beim Karriere Modus genauer hin bemerkt man, dass der Einstieg benutzerfreundlicher und cineastischer gestaltet wurde. Nachdem man im Charakter Editor seinen zukünftigen MMA Champion erstellt hat gelangt man auch schon direkt in ein erstes Tutorial, welches zugleich das erste Kapitel im Karrieremodus einläutet. In einem Interview wird der eigene Coach danach gefragt, wie man sich das erste Mal begegnet ist, worauf hin er antwortet, dass wir in einem „Street Fight“ ähnlichem Szenario von einem erfahrenen MMA Kämpfer stark vermöbelt wurden. Bis die Dritte Runde anfing, wo sich alles änderte… Genau hier setzt man an und beginnt dabei die Grundlagen des Spiels kennenzulernen. Es geht zunächst nur darum die restlichen Runden zu überleben, indem man die Schläge des Gegners effektiv abwehrt und versucht in den richtigen Momenten einige Schläge und Tritte auszuteilen. Sofort wird deutlich, dass uns ein steiniger Weg mit vielen Hürden bevorsteht. Sonderlich talentiert scheinen wir nicht zu sein, aber was uns an Talent fehlt, gleichen wir aus mit der Leistungsbereitschaft, dem Einsatz und somit letztlich dem Herz, den jeder wahre Champ innehaben muss. Der Weg vom Rookie bis hin zum UFC Champion wird mit tollen Zwischensequenzen und erzählerischem Tiefgang dargestellt, sodass man nicht nur stumpfes prügeln serviert bekommt. Neben den Kämpfen und den Story-Sequenzen gibt es auch immer wieder Trainingseinheiten am Box Sack oder im Sparring. Je nachdem welche Attribute man verbessern möchte, wählt man entsprechend des Trainings aus. So können wir uns beispielsweise vollkommen auf Kicks fokussieren, um schließlich im Kampf gegen echte Kontrahenten starke und präzise Tritte auszuteilen. Mit der Zeit verbessert man die Skills und auch die Popularität zu seinen Fans, wodurch natürlich auch der Fokus der Sponsoren und Kampf-Organisationen steigt. Mit gestiegenem Ansehen erhält man herausfordernde Kampfbegegnungen bis hin zu Titelkämpfen.
Insgesamt macht der Karrieremodus vieles richtig. Die Erzählweise ist toll inszeniert und durch die regelmäßige Charakterentwicklung bleibt die Motivation bis zum Schluss erhalten. Zwar können die häufigen Trainingseinheiten auf Dauer schlauchend wirken. Aber wenn man es realistisch betrachtet, dürfte es den echten MMA Superstars nicht wirklich anders ergehen.
Gameplay – Mehr Impact in allen Bereichen
Sportspiele im Allgemeinen leben davon, dass das Gameplay facettenreich, gut balanciert ist und vor allem Spaß bereitet. In allen drei Aspekten hat UFC 4 einen Sprung nach oben geschafft. Wie in alten Fight Night Boxspielen lässt sich der Charakter dieses Mal noch genauer steuern, indem man den Oberkörper zum Gegner hin- und weg neigen kann, um dadurch sowohl in der Offensive als auch in der Defensive vielfältiger agieren kann. Es mag zwar im Grunde eine relativ kleine Optimierung sein, doch sehr Vieles baut darauf auf. Neigen wir uns beispielsweise mit unserem Charakter nach vorne so erhöht sich unsere Reichweite und auch die Schlagkraft nimmt zu. Ist man jedoch unvorsichtig und neigt sich nach vorne während der Gegner zum Schlag ausholt, addieren sich die Kräfte und man erleidet größeren Schaden. Hier hat EA tolle Arbeit bei der Berechnung der Kräfte geleistet. Denn es fühlt sich nun deutlich realer und nachvollziehbarer an, wenn man den Gegner zu Boden schlägt oder selber auf die Matte befördert wird. Wie schon erwähnt kann das Neigen des Charakters aber auch für eine bessere Defensive genutzt werden. Sehr effektiv kann es sein, die Angriffe des Gegners ins Leere laufen zu lassen, sodass sich Lücken für uns ergeben und obendrauf der Gegner schneller ermüdet. Darüber hinaus sehen die Bewegungen der Kämpfer flüssiger aus und die Reaktionszeit beim Ausführen einer Aktion ist spürbar schneller. Etwas schade finden wir, dass am Boden keine Hammerfists und Elbows ausgeführt werden können. Stattdessen erhält man mehr Varianten bei den Submissions und den regulären Schlägen. Neben neuen offensiven Attacken wurde auch viel Wert darauf gelegt, dass die Defensive fairer ist und man so gut wie in jeder Situation eine Möglichkeit hat zu parieren. Hin und wieder hat man den Eindruck nur dann kontern zu können, wenn das Spiel gerade dazu Lust hat. Doch wahrscheinlicher ist, dass jeder Fighter unterschiedliche Werte mit sich bringt, wodurch ein Konter schwieriger oder einfacher wird. UFC 4 ist wahrlich nicht perfekt, dennoch bietet das Gameplay ausreichend Tiefe und sorgt sowohl im Single Player als auch im Multiplayer (Lokal oder Online) für reichlich Spaß.
Positiver Entwicklungstrend – Weiter so EA!
Das Fazit:
Wie schon zu Beginn des Berichts erwähnt, ist UFC 4 die beste Version der Serie. EA hat es geschafft an wichtigen Stellschrauben zu drehen, wodurch das Spiel flüssiger und direkter in seinen Aktionen ist. Die vielen neuen Bewegungen in der Offensive und Defensive sorgen für noch mehr Tiefgang ohne dabei zu komplex zu werden. Mir persönlich hat der Karrieremodus sehr gut gefallen, da mich der Mix aus stetiger Charakterentwicklung und toll inszenierter Story gepackt hat.
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