Releasedatum: 09.11.2022
Medientyp: Download, Blu-ray
Genre: RPG, Action-Adventure, Kampfspiel
Entwickler: Santa Monica Studio
Herausgeber: Sony Interactive Entertainment
Nachdem 2018 der neue Teil der Reihe mit dem einfachen Titel God of War die Reihe in eine neue Richtung und auch in eine neue Mythologie brachte, knüpft God of War Ragnarök an dessen Geschichte an.
Vielen Dank an Playstation für das Bereitstellen des Reviewcodes.
Die Geschichte von God of War Ragnarök:
God of War Ragnarök spielt einige Zeit nach dem Vorgänger. Nachdem Kratos mit seinem Sohn Atreus den Gott Baldur tötete, ist nun der Fimbulwinter angebrochen, welcher der Vorbote der Götterdämmerung Ragnarök ist, die die nordische Welt komplett in den Abgrund ziehen soll. Freya, die Mutter Baldurs, ist noch immer nicht geradezu glücklich über das Ableben ihres Sohnes und jagt deshalb das Vater-Sohn-Gespann, wann immer es die Gelegenheit gibt. Atreus ist mittlerweile in seinen Teenager-Jahren angekommen und kämpft damit, wer er wirklich ist, da er am Ende des Vorgängers erfuhr, dass die Riesen, zu denen seine Mutter gehörte, ihn Loki nennen. Atreus hat nun drei Wölfe, von denen zwei zum Ziehen ihres Schlitten benutzt werden, während der dritte mit dem Namen Fenrir, sehr krank ist und schon zu Beginn verstirbt. Daraufhin will Atreus ihn begraben und verschwindet im Wald, weswegen Kratos mit Mimir ihm folgen. Während der Suche nach ihm, finden sie mehrere zerfetzte Leichen und entdecken, dass eines der Schutzsiegel gebrochen ist. Am Ende der Spur wird Kratos von einem riesigen Bären namens Björn angegriffen, welcher sich am Ende als ein verwandelter Atreus herausstellt. Daraufhin begeben sie sich zurück nach Hause und legen sich hin. Doch dann findet auch schon die geheime Szene des Vorgängers statt, indem Thor die beiden zu Hause besucht. Nachdem dieser zum Reden ins Haus gelassen wurde, erscheint auch kurz danach Odin, welcher ihnen Frieden anbietet, solange Atreus aufhört nach Tyr, dem Kriegsgott des Nordens, zu suchen. Kratos ist aber nicht an irgendwelchen Deals interessiert und so bricht ein Kampf zwischen ihm und Thor aus. Nachdem durch den Kampf zufrieden gestellt wird und geht, beschließt Kratos Atreus zu folgen, der einen Plan hat, um Odin und die Asen für immer loszuwerden. So beginnt für sie eine neue Reise durch die neun Welten.
Wie auch der direkte Vorgänger, steht auch hier die Beziehung zwischen Kratos und Atreus im Vordergrund, die für mich diesmal um einiges besser funktioniert als damals. Doch nicht nur ihre Beziehung entwickelt sich sinnvoll weiter. Atreus und Kratos haben in der Geschichte auch genug Zeit, um sich selbst weiter zu entwickeln, so entdeckt man Seiten von Kratos, die man zuvor nie erwartet hätte. Aber nicht nur unsere Hauptcharaktere sind interessant geschrieben. Auch die schon bekannten Charaktere wie Freya, Mimir, Brok und Sindri erleben spannende Charakterarcs, doch auch neue Personen wie Thor, Odin usw. fühlen sich nicht nur wie sinnvolle Erweiterungen der Geschichte an, sondern erleben teilweise ganz eigene Geschichten und Wandlungen. Die Geschichte ist dabei durchweg sehr gut erzählt und weiß auch emotional zu packen, auch wenn ein kleineres Kapitel in der Mitte sich etwas zog, während es in der Zeit mit zu wenig wichtigen Informationen belohnte. Aber auch einige Nebenquests sind wirklich gut und unterhaltsam geschrieben, während andere eher wie typische Sammelquest erscheinen.
Reist und kämpft euch durch die neun Welten:
In typischer God of War Manier werdet ihr auch in Ragnarök immer wieder in Kämpfe verwickelt. Während einer der Kritikpunkte des Vorgängers war, dass es zu wenig Gegnervarianz gab, hat man sich dies hier wirklich zu Herzen genommen. Jede Welt bringt ganz eigene Gegner mit sich in unterschiedlichen Größen und Formen, mit ganz eigenen Techniken. Auch gibt es viel mehr Bosse, die sich sehr unterscheiden, wovon einige sehr spektakuläre Kämpfe mit sich ziehen. Um die Gegner zu bekämpfen, habt ihr natürlich verschiedene Techniken, um euch zu wehren. Nach dem ersten Teil müsst ihr aber auch hier wieder die verschiedenen Fähigkeiten und Waffenverbesserungen erwerben, um euch zu verstärken. Dabei spielen sich die Kämpfe auch wieder sehr ähnlich wie im Vorgänger, doch scheint die Steuerung für mich noch ein wenig schneller zu reagieren, wodurch die Kämpfe noch einmal dynamischer wirkten. Natürlich gibt es auch wieder den Ragemodus, in welchem Kratos seiner Wut freien Lauf lässt und sich mit den Fäusten voran auf die Gegner stürzt. Durch einen kurzen Tastendruck könnt ihr mitten in einer Kombo zwischen euren Waffen wechseln. Da jede von den Waffen zwei unterschiedliche Techniken nutzen können, kommt damit auch eine gewisse Abwechslung dazu. Diese wird noch durch zwei Fakten verstärkt, die ich aber aus Spoilergründen hier nur versteckt einfüge.
So werdet ihr während der Geschichte nicht nur in die Rolle von Kratos schlüpfen, sondern auch vereinzelt als Atreus Abenteuer erleben. Dabei spielt sich Atreus um einiges schneller als Kratos und kann sich aktiv in einen Wolf verwandeln, statt dem Ragemodus von Kratos.
Neben diesem Fakt erlangt Kratos auch eine neue Waffe in Form eines Speeres, der sich sehr flink spielt. Ihr könnt ihn auch im Fernkampf nutzen, um ihn dann explodieren zu lassen.
Sind Atreus und Kratos voneinander getrennt, so habt ihr meist einen anderen Charakter dabei, der als Begleitperson dient.
Neben den Kämpfen erkundet ihr natürlich auch die neun Welten. Diese stecken wieder voller zu entdeckender Nebenquests und Geheimnissen. Dabei sind diese wieder als Semi-Openworlds gestaltet. Doch auch hier gibt es leichte Metroidmania-Elemente, da ihr in manchen Punkten in der Geschichte noch nicht die nötigen Techniken beherrscht, um weiter voranzukommen. Doch auch Rätsel gibt es natürlich wieder zuhauf. Diese sind aber nie sehr fordernd, was auch damit zu tun haben kann, dass eure Begleiter euch nicht lange Nachdenken lassen, bevor sie euch schon Tipps geben. Dies kann mitunter etwas anstrengend wirken, ist aber nicht weiter schlimm und kann auch mal nützlich sein, wenn man wirklich gar nicht weiterkommt. Meistens haben die Rätsel in einem Gebiet eine sehr ähnliche Herangehensweise, doch unterscheiden sich genug, um nicht zu langweilen. Natürlich gibt es auch einige Sammelobjekte, bei denen für mich definitiv die Gedichtsbände ein Highlight waren, da sie Easter Eggs zu einigen Playstation-Spielen enthalten. Aber auch die Raben Odins sind wieder dabei, wobei diese hier besser genutzt werden und sogar ihre eigene kleine Geschichte haben.
Die Welt und der Sound von God of War Ragnarök:
Wie schon erwähnt, begleitet ihr in God of War Ragnarök Kratos und Atreus durch die neun Welten. Diese sind wunderschön gestaltet, stecken voller Details und unterscheiden sich stark voneinander. Meine liebste Welt war Vanaheim, da sie am lebendigsten wirkte, mit all den Tieren, die im Hintergrund umherschnellen. Auch die Charaktere und Monster sind sehr detailliert und individuell gestaltet, wobei das Design sehr passend zu den jeweiligen Charakter ist. Ein paar Felsen wirkten manchmal etwas schwammig, aber dies fiel in diesem umfangreichen Spiel kaum auf.
Auch der Sound ist God of War-typisch grandios. Während die Musik in Bosskämpfen sehr episch wirkt, kann sie aber auch in emotionalen Situationen sehr ruhig und gefühlvoll wirken. Dies wirkt auch noch verstärkt durch die wirklich gelungene deutsche Synchronisation. Auch die Soundeffekte wissen zu überzeugen.
Die technischen Details:
God of War Ragnarök lief während meiner Testzeit auf der PS5 ohne jegliche Ruckler. Einmal hängte es sich am Ende eines Bosskampfes komplett auf, weswegen ich diesen neu starten musste. Einmal erklang auch keinerlei Hintergrundmusik für 10 Minuten, bevor sich das Problem einfach von selbst löste. Auch ohne Update hatte ich das Problem aber an keiner anderen Stelle und mittlerweile gab es schon weitere Updates. Es gab dann keinerlei solcher Probleme mehr. Die Steuerung des Spiels prägt sich schnell ein und geht sehr locker von der Hand. Die Ladezeiten des Spiels sind kaum vorhanden. Dafür gibt es mehrere Schlauchpassagen, die oft als Ladebildschirme genutzt werden. Dies ist aber nicht weiter schlimm, da dort meist Gespräche geführt werden. Besonders zu erwähnen gilt auch noch, wie das Spiel den DualSense-Controller und seine Funktionen nutzt. Jede Aktion und jede Videosequenz wird durch das haptische Feedback noch immersiver und zieht die Spieler:innen damit mehr in den Bann.
Fazit:
God of War Ragnarök ist eine gelungene Fortsetzung des 2018 erschienen God of War. Für mich persönlich ist es das besser gelungene Spiel, da es neben mehr Abwechslung bei den Gegnern und den Fähigkeiten, für mich auch eine bessere Beziehung zwischen Atreus und Kratos zeigt, sowie die Charaktere sich sinnvoll in der Geschichte weiter entwickeln. Das Spiel schafft es Emotionen auszulösen, die ich selbst, der auch schon die anderen Spiele spielte, nicht von einem God of War für möglich hielt, während es trotzdem noch den Bombast und die Gewalt einfangen kann, für die man die Spiele kennt. Fans des direkten Vorgängers können hier ohne Zweifel zugreifen.