StartScreenshots / BilderIm Test! QNAP TS-231+ NAS System

Im Test! QNAP TS-231+ NAS System

QNAP (Quality Network Appliance Provider), einer der Marktführer in Sachen NAS Systemen sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich, hat uns die aktuelle QNAP TS-231+ für einen ausführlichen Testbericht zur Verfügung gestellt. Im folgenden gehen wir auf die positiven und eventuellen negativen Aspekte des Gerätes ein.

Viele von euch werden sicherlich bereits wissen, was ein NAS System ist. Nichts desto trotz möchten wir es für Technik-Laien kurz erklären. NAS ist eine Abkürzung für Network Attached Storage (engl. für netzgebundener Speicher). Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um ein Gerät, welches mit Festplatten bestückt ist, auf die man online zugreifen kann. Konkret heißt das, man erhält weltweit überall Zugriff auf dieses NAS System und den darin eingebauten Speicher. Das besondere dabei ist, dass man weder an unsicheren Cloud-Diensten der Firmengiganten wie Apple, Google oder Microsoft, noch an irgendwelchen Restriktionen (Speichergrößen-Limits von Dateien, inkompatible Formate…) gebunden ist. Kurz gesagt, es ist dein persönlicher Cloud-Speicher, an dem nur du und von dir freigegebene Benutzer Zugriff haben.

 

Technische Daten

ModellbezeichnungQNAP TS-231+
Größe (Höhe X Breite X Tiefe)168.5 mm x 102 mm x 225 mm
Gewicht1.28kg
Anschlüsse- 3 x USB 3.0 (Front: 1; Rear: 2)
- 2x RJ-45 1GbE LAN-Port
- Netzanschluss
CPU-ModellAnnapurna Labs Alpine AL-212
CPU-FrequenzDual Core 1.4GHz
Arbeitsspeicher1GB DDR3
Laufwerksfächer2
Kompatibler Laufwerkstyp- 3.5" SATA(III) / SATA(II) HDD
- 2.5" SATA(III) / SATA(II) HDD
- 2.5" SATA(III) / SATA(II) HDD
Maximale interne Rohkapazität12 TB (6 TB HDD X 2) (Kapazität kann je nach RAID-Typen variieren)

 

QNAP TS-231+ mit praktischem Design

Optisch betrachtet ist die QNAP TS-231+ nicht wirklich ein Schmuckstück im Vergleich zu NAS Systemen, die speziell für den privaten Gebrauch konzipiert wurden, wie beispielsweise die WD My Cloud. Allerdings kann man nicht behaupten, dass das Design unansehnlich ist, zumal es für Klein- und Heimbüros vorgesehen ist. Das Plastikgehäuse mit den Maßen von 16,9cm x 10,2cm x 22,5cm (Höhe x Breite x Tiefe) macht einen soliden Eindruck und ist vor allem dank der Front-Einschübe für die internen Festplatten unfassbar praktisch gehalten. Mit nur einem Zug am Hebel, lässt sich die gewünschte Schublade herausziehen. Zudem zeigt die Front am silbernen Rahmen schlicht und klar die Status LEDs (Status, LAN, USB, HDD1, HDD2) an, sodass man schnell Einsicht auf den aktuellen Betrieb hat. Des Weiteren befinden sich unterhalb der LEDs der Power Button, ein USB 3.0 Port und der sogenannte One Touch Copy Button. Schließt man beispielsweise am soeben erwähnten USB 3.0 Port einen USB Stick an und betätigt den One Touch Copy Button, so werden automatisch alle Inhalte des USB Sticks auf eines der eingebauten Festplatten des NAS-Systems übertragen. In welches Verzeichnis die Daten vom USB Stick auf das NAS kopiert werden sollen, kann man zuvor in den Einstellungen entscheiden. Auf der Rückseite des QNAP TS-231+ befinden sich zwei Gigabit LAN Ports, zwei USB 3.0 Ports, ein Reset Button, ein Kensington-Schloss, der Eingang für das Netzteil und selbstverständlich der Lüfter. Man hat somit ausreichend viele Anschlüsse, um das NAS durch externe USB Festplatten aufzustocken. Die Unterseite weist vier stabile Gummifüße auf, die für eine optimale Reduzierung der Vibrationen sorgen.

 

Betrachtet man das gesamte Gehäuse wird sofort ersichtlich, dass QNAP beim TS-231+ vor allem auf ein praktisches Design Wert gelegt hat und die Ästhetik hinten angestellt hat. Da man aus meiner Sicht ein NAS System ohnehin etwas versteckt platziert, kommt mir das Design im Vergleich zur Synology DS-215j mehr entgegen. Möchte man nämlich schnell ein Festplatten-Upgrade durchführen, kann man dies innerhalb von Sekunden tun. Auch der One Touch Copy Button hat sich zu meinem persönlich Liebling entwickelt, da man immer wieder mit Leichtigkeit und immenser Geschwindigkeit Daten eines USB Sticks auf das NAS System übertragen kann. Auch die Lautstärke des Systems ist wunderbar und zu keiner Zeit bzw. bei keiner Aufgabe als störend wahrzunehmen.

 

Einfache Einrichtung mit vielen Features

Die Inbetriebnahme erwies sich mit Hilfe der enthaltenen Kurz-Anleitung als Kinderleicht. Man nehme eine interne Festplatte oder SSD im 2.5 Zoll oder 3.5 Zoll Format und baut diese in eines der Einschübe ein. Anschließend verbindet man das Gerät dank eines mitgelieferten LAN-Kabels mit dem Internet-Router. Nun fehlt nur noch die Stromzufuhr und schon kann das Gerät am PC bzw. Mac eingebunden werden. Hierfür bietet QNAP das kostenfreie Programm Qfinder an. Beim Start des Programms wird sofort das angeschlossene NAS System abgebildet und man wird Schritt für Schritt durch die Installation geleitet. Einfacher kann man die Prozedur nicht gestalten.

Angekommen auf der NAS Benutzeroberfläche (QTS 4.2) sind bereits vorinstallierte Apps vorzufinden, wie beispielsweise Photo Station, Music Station und Video Station. Jedes dieser Apps ist einfach in der Handhabung und optisch clean gehalten, sodass man nicht die Übersicht verliert. Sollte man dennoch nicht zurechtkommen, bietet jede App einen Hilfe Button, die eine detaillierte Bedienungsanleitung im richtigen Bereich hervorruft. So macht die Nutzung spaß und man wird bei eventuelle Fragen nie im Stich gelassen. Einen Mehrwert bieten zudem die Apps von Drittanbietern wie WordPress, SuperSync iTunes Media Manager, oder Plex. Besonders ausführlich haben wir uns mit der App Plex beschäftigt. Plex ist bereits seit Jahren bekannt dafür, insbesondere Filme optisch schön auf Smart TVs, Konsolen oder MediaPlayer (Apple TV, Google Chromecast, Fire TV etc.) darzustellen und zu streamen. Hierfür wird ein Server in unserem Fall der QNAP TS-231+ und ein Client benötigt. Als Client haben wir das aktuelle Apple TV 4 verwendet, da die PS4 bisher leider einen kostenpflichtigen PlexPass voraussetzt. Die PS4 App soll allerdings schon bald auch kostenfrei nutzbar sein. Plex sucht die festgelegten Ordner des NAS Systems ab und lädt anschließend alle Metadaten der Filme herunter, sodass auf dem Abspielgerät schöne Film-Cover mit den entsprechenden Film Beschreibungen erscheinen. Aus meiner Sicht macht so das Durchstöbern der eigenen Filmsammlung ziemlich viel her. Dank des 1.4GHz starken Dual-Core Prozessors und einer schnellen Internetleitung werden Filme innerhalb von Sekunden gestreamt. Auch das vor-und zurückspulen verläuft problemlos selbst bei einer Auflösung von 1080p mit 5.1 Surround Sound.

Richtig gut ist ebenfalls die Hintergrundtranskodierung des QNAP TS-231+, mit der man eventuelle inkompatible Videos sehr einfach in das universale Format MP4 umwandeln kann. Mit diesem Format kommt so gut wie jeder Player zurecht.

In Zeiten von Smartphone und Tablets, ist es selbstverständlich, dass QNAP entsprechende Apps für Android und iOS bereitstellt. Leider muss man sagen, dass in diesem Segment QNAP noch einiges aufzuholen hat. Die iOS Apps sind nicht an aktuelle Geräte angepasst und wirken altbacken. In der Regel funktionieren die Apps zwar, jedoch findet man von Drittanbietern deutlich Eindrucksvollere.

 

Schreib- und Leseraten im Vergleich

Wir hatten in der Vergangenheit die Möglichkeit das Synology DS215j NAS zu testen, weshalb wir dieses nun mit dem aktuellen QNAP TS-231+ vergleichen. Beide NAS Systeme verfügen über einen Dual-Core Prozessor, die jedoch unterschiedlich getaktet sind.

Synology DS215jQNAP TS-231+
CPU-ModellMARVELL Armada 375 88F6720Annapurna Labs Alpine AL-212
CPU-FrequenzDual-Core 0.8GHzDual-Core 1.4GHz
Arbeitsspeicher512MB DDR31GB DD3
Leserate100MB/s104MB/s
Schreibrate76MB/s84MB/s

Die Messergebnisse zeigen, dass die TS-231+ in allen belangen mehr Performance bietet, als die DS215j. Etwas anderes war auch dank des stärkeren Prozessors und der doppelten Größe des verbauten Arbeitsspeichers nicht zu erwarten. Wichtig ist zu erwähnen, dass das QNAP NAS System 70€ teurer ist. Ob sich der Aufpreis lohnt, muss jeder für sich entscheiden. Wir finden, dass insbesondere der Arbeitsspeicher extrem kostbar ist, da sich dieser nicht wie bei einem PC erweitern lässt. Für mehrere Aufgaben zur selben Zeit, ist somit die TS-231+ gegenüber der DS215j eindeutig überlegen. Außerdem wird beim QNAP NAS kein separates Zubehör benötigt, um 2.5 Zoll Festplatten einzubauen. Beim Synology NAS hingegen muss hierfür extra ein Festplattenhalter erworben werden, wodurch der Preisunterschied auf 55€ schrumpft.

 

Fazit

Das QNAP TS-231+ NAS System kann in erster Linie mit einer hervorragenden Leistung und einer praktischen Bauart punkten. Jede Aufgabe meistert das Gerät mit Bravour, ob ganz gewöhnlich als drahtloser Festplattenspeicher, Medien-Server oder als Hoster für die eigene Webpräsenz. Das ganze wird dabei obendrein in entspannter Lautstärke erledigt. Zudem ermöglicht das Hauseigene-Betriebssystem QTS 4.2 eine kinderleichte Bedienung in allen Bereichen, sodass selbst Technik-Laien keine Probleme bei der Inbetriebnahme und Benutzung haben werden. Lediglich die Apps von QNAP sind nicht auf der Höhe der Zeit, doch da es unzählige Alternativen im Appstore gibt, sehen wir dieses Problem eher als gering an. Wer auf der Suche nach einem Leistungsstarken NAS System ist, der sollte definitiv, das QNAP TS-231+ für einen Kauf in Betracht ziehen!

 

Positiv-Icon Kinderleichte Einrichtung

Positiv-Icon Viele Einsatzmöglichkeiten

Positiv-Icon Schöne & ausgereifte Weboberfläche

Positiv-Icon Sehr gute Performance

Positiv-Icon Angenehme Lautstärke im Betrieb

Positiv-Icon Kompatibel mit 2.5″ und 3.5″ Festplatten
ohne notwendiges Zubehör

Negativ-Icon QNAP Apps nicht auf Höhe der Zeit
fenomeno0chris
fenomeno0chris
Hi, ich bin Christian, Projektleiter und Administrator von AXYO (ehem. PS4source). Seit August 2013 versorgen wir die Gaming Community regelmäßigen mit News, Reviews und spannende Kolumnen. Sollte dir die Seite gefallen, dann unterstütze uns mit einem Like bzw. Abonnement auf facebook, Instagram, Twitter und YouTube!
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Beachtenswert

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