System Shock Review: Die böse Schwester von ChatGPT

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Releasedatum: 30.05.2023

Medientyp: Download
Genre: Action, Adventure, Horror
Platformen: PC, PS5, PS4, Xbox Series
Entwickler: Nightdive Studios
Herausgeber: Plaion, Prime Matter

Steam Shopseite

 

Vielen Dank an Plaion und die Nightdive Studios  für das Bereitstellen eines Testmusters für System Shock.

Meine Güte ist es lange her, dass ich mich das letzte Mal von Shodan an der Nase habe herumführen lassen. Das Original ist mittlerweile 29 Jahre alt. Es stammt aus dem Jahr 1994 und hat für damalige Verhältnisse die Spieler und Spielerinnen weltweit begeistert. Selbst heute ist der Mix aus Rätseln, Cyberspace und Shooterelementen eine nette Abwechslung zum normalem Einheitsbrei.

Das Remake des Erstlings wurde sehr gut modernisiert und die neue Steuerung geht wesentlich besser von der Hand als im Original. Die kreativen Köpfe hinter System Shock haben schon damals mit den Ängsten der Menschen vor künstlicher Intelligenz und dessen Gefahren gespielt und virtuell in diesem Meisterwerk manifestiert.

Story:

Ihr schlüpft in die Haut eines Hackers, welcher nach einer einführenden CGI-Sequenz von bewaffneten Special Forces der Trioptimum Corporation während seiner Tätigkeit hops genommen wird. Um eure Amnestie zu erhalten, sollt ihr euch auf die Raumstation Citadel begeben um einer durchgedrehten KI das Handwerk zu legen.

SHODAN, das Sentient Hyper-Optimized Data Access Network, versucht die Kontrolle über die Menschheit an sich zu reißen. Nachdem ihr aus einem sechs Monate dauernden Kryptoschlaf erwacht, stellt ihr schnell fest, dass es auf der Raumstation von Mutanten, Sicherheitsrobotern, Bestien und aggressivem Gemüse nur so wimmelt.

Die Geschichte von System Shock wird nicht durch klassische Dialoge erzählt, sondern ihr findet im Laufe des Spiels sehr viele Audiologs, ähnlich wie im wesentlich später erschienenem Dead Space, und auch über die Umgebung. Environmental Storrytelling wird hier groß geschrieben und oftmals könnt ihr euch nur zu gut Vorstellen was in einem Raum vorgefallen ist, wenn ihr ihn betritt. Ihr findet Schlüsselkarten und Passwörter um die Raumstation Ebene für Ebene immer weiter frei zu schalten und zu entdecken.

Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel über die Geschichte verraten und kann jedem nur empfehlen, nehmt euch die Zeit die Station zu erkunden und möglichst viel zu sammeln. Nur wenige Spiele haben es geschafft mich so gut zu unterhalten, ohne viele Worte zu verlieren.

Gameplay:

Bevor das Spiel los geht, könnt ihr verschiedene Schwierigkeitsgrade für das Kämpfen, Missionsdesign, Cyberspace und Rätsel festlegen.

Die Kampfschwierigkeit bestimmt, wie der Name schon sagt, die Schwierigkeit der Kämpfe indem es die Aggressivität, Aushaltevermögen und Menge der Gegner festlegt.

Die Waffen fühlen sich generell alle gut an, man erhält unterschiedliche Trefferfeedbacks und durch unterschiedliche Munition und Modifikationen könnt ihr die Waffen je nach Situation anpassen.

Beim Missionsdesign erhält man auf dem leichten Schwierigkeitsgrad Wegpunkte um sich besser im Spiel zurecht zu finden, auf Mittel entfällt dieser Luxus und man muss sich selbst einen Weg durch die Station bahnen. Auf Schwer muss man Shodan binnen 10 Stunden das Handwerk legen und man muss Regenerationsbuchten auf den einzelnen Ebenen freischalten, ansonsten stirbt man dort unwiderruflich.

Im Cyberspace verhält es sich ähnlich wie mit dem Kampfschwierigkeitsgrad, denn auch hier verfolgen euch die bösen Protokolle und versuchen euch das Handwerk zu legen. Wenn ihr auf Leicht oder Mittel versagt, werdet ihr aus dem Cyberspace geworfen und erhaltet einen kleinen Gesundheitsschaden. Auf der höchsten Schwierigkeitsstufe wird euch in so einem Fall direkt die Großhirnrinde frittiert und ihr segnet das Zeitliche.

Man sollte allerdings darauf achten ob man anfällig für Motionsickness ist, denn das Cyberspace kann schnell auf den Magen schlagen. Die Fortbewegung als auch das Geschwindigkeitsgefühl erinnert an alte Klassiker wie z.B. Descent oder Forsaken und man kann hier schnell die Orientierung verlieren wenn man den Raum zu schnell rotieren lässt.

Bei den Einstellungen für die Rätsel entscheidet man lediglich wie stark man sich das Hirn zerbrechen will. Auf Normal hat man schon die ein oder andere Kopfnuss dabei, bei der man ein paar Minuten nachdenken muss. Auf Schwer raucht einem schon richtig der Helm und Rätselenthusiasten können sich hier auf eine Herausforderung einstellen.

Anfänglich muss man sich ein wenig an die Steuerung gewöhnen oder eventuell die ein oder andere Taste umlegen, da z.B. auf der rechten Maustaste das interagieren von Gegenständen gelegt ist und auf Maustaste 3 der „Zoom“ der Waffen aktiviert wird. Hier empfehle ich auf jeden Fall einmal die Steuerung für die eigenen Bedürfnisse anzupassen.

Was einen immer wieder vor Herausforderungen stellt, ist die Inventarverwaltung. Ihr habt ein begrenztes Inventar und müsst die Slots weise nutzen. Denn Jede Waffe, Heilgegenstände, Booster und das ein oder andere Storyrelevante Item nimmt euch Platz weg. Hier triggert dann auch gerne einmal der innere Monk und man verbringt einige Minuten damit den maximalen Platz aus dem Inventar heraus zu holen und schrottet einiges an Gegenständen um wertvollen Schrott zu erhalten, welchen ihr an der Recyclingstation gegen die Währung Tri-Credit tauschen könnt. Da Munition und Heilgegenstände knapp sind, könnt ihr euch auf diesem Wege an den verstreuten Kioskautomaten ein wenig aufstocken.

Grafik:

System Shock hat ein hübsches neues Gewandt bekommen, ist aber kein Titel der eure Grafikkarte all zu sehr fordert, da hier auch viel Wert auf einen leichten Retrolook gelegt wurde. Die Texturen sind nicht alle hoch aufgelöst, wodurch manche Details leider etwas unschön aussehen. Alles in Allem wurde aber das Beste herausgeholt und die bedrohliche Stimmung und das Setting werden sehr gut eingefangen. Gerade die Gestaltung der Raumstation erzählt eine Menge über das was hier vorgefallen ist und man merkt hier wirklich, wie viel Liebe zum Detail investiert wurde.

Das Gesamtpaket stimmt hier auf alle Fälle und aus den gegebenen Mitteln wurde hier das Beste herausgeholt. Man erhält auch sehr gutes visuelles Feedback, wie z.B. dass man den entsprechenden Strahlungswert sieht, wenn man in Radioaktiven Bereichen ist oder das etwas verzerrte HUD und ein leichter rötlicher Schleicher, der sich am Bildschirmrand entlang zieht, wenn man niedrige Lebenspunkte hat. Abgesehen von dem Sparqbeam, welcher sich eurer elektrischen Energie bedient, verfügen die Waffen selbst über eine Anzeige auf der ihr die Munition ablesen könnt.

Sound:

Die Soundkulisse von System Shock ist wirklich gut gelungen. Ich habe mich oft dabei ertappt, dass ich inne halte um Gegnerspawns zu hören, wo Gegner gerade entlang laufen und welche Gegnertypen um der nächsten Ecke auf mich warten. Das Ganze wird von einer stimmungsvollen, minimalistischen Synthwave-Musik begleitet, welche die bedrückende Stimmung perfekt untermalt. Die verwendeten Synchronsprecher machen durchaus einen guten Job. Vor allem bei Shodan wurde sehr gute Arbeit geleistet und man merkt schnell, dass mit ihr nicht zu spaßen ist.

Technik:

Das Grundgerüst ist auf jeden Fall solide. Ich hatte keinerlei Framerateeinbrüche, Abstürze oder Bugs zu verzeichnen auf meiner Reise durch die Citadel. Die Ladezeiten fallen angenehm kurz aus und um Ladebildschirme vorzubeugen, darf man zwischen den Ebenen etwas Fahrstuhlmusik genießen, was einem schon ein kleines Lächeln auf´s Gesicht zaubert.

Fazit:

Sowohl Fans des Originals, als auch neue Spieler können hier einen Meilenstein der Spielegeschichte neu erleben. Sofern man sich mit dem Retrolook anfreunden kann und je nach Schwierigkeitsgrad eine gewisse Frustresistenz mitbringt, erlebt man hier, je nach gewählten Einstellungen, auch heute noch ein wirklich herausragendes Spiel mit einer Spielzeit von 6 – 30 Stunden. Hier haben die Nightdive Studios genau an den richtigen Schrauben gedreht um System Shock im neuem Glanz aufleben zu lassen.

 

 

 

Überblick der Rezensionen
Grafik
8
Story
9
Gameplay
8,5
Sound
9
Technik
9
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Phillip
Hi, hier ist Phillip. Ich bin 35 Jahre alt und Vollblutgamer seitdem ich 6 Jahre alt bin. Ich liebe Spiele die mir eine gute Story liefern, mich auf lange Sicht unterhalten können oder in denen ich auch einfach mal die Seele baumeln lassen kann. Neben dem Zocken verbringe ich meine Zeit gerne mit Kochen, Wandern und unseren Tieren.
system-shock-review-die-boese-schwester-von-chatgptWer erneut die Raumstation Citadel besuchen möchte, oder sich schon immer für die Geschichte von System Shock interessiert, aber von der veralteten Grafik und Steuerung abgehalten wurde, können hier bedenkenlos zugreifen um den Meilenstein neu zu erleben.