Releasedatum: 03.08.2022
Medientyp: Blu-ray, Download
Genre: Action-Rollenspiel, Adventure, „Souls-Like“
Entwickler: OverBorder Studio
Herausgeber: Team17
Mit Thymesia bringt Entwickler OverBorder Studio gemeinsam mit Team17 seinen ersten Titel auf den Markt. Dabei handelt es sich um ein „Souls-Like“ mit ganz eigenem Twist.
Vielen Dank an OverBorder Studio und Team17 für das Bereitstellen des Reviewcodes.
Die Geschichte von Thymesia:
Zu Beginn von Thymesia erhaltet ihr zuerst in einer Cutscene einige Informationen, wie die Welt zu der wurde, die sie nun ist. Das Reich Hermes war ein Land der Alchemie. Sie wurde überall und zu jeder Zeit praktiziert, sogar vom einfachen Volke. Doch irgendwann war der Preis für die Gaben der Alchemie zu hoch. Man schaffte es nicht, sich der Katastrophe zur Wehr zu setzen und so durchfuhr das Chaos in Form einer Seuche das Königreich. Menschen wurden zu Monstern, die Erde von Blut durchtränkt, während alle Hoffnung verloren schien.
Nun schlüpfen aber die Spieler:innen in Corvus. In ihn wird die Hoffnung gesetzt, das Königreich zu retten. Doch scheint die Lösung, in den verlorenen Erinnerungen des Protagonisten zu stecken. So macht ihr euch auf in verschiedene Gebiete, um dort nach Erinnerungsfragmenten zu suchen. Diese findet ihr überall verstreut als Sammelobjekte. Die Geschichte ist zwar ganz nett erzählt, ist aber doch eher Mittel zum Zweck.
Schlitzen, Hacken, Rennen:
In Thymesia seid ihr meist in Kämpfe verwickelt. Da es sich hier um ein „Souls-Like“ handelt, müsst ihr aber jederzeit auf der Hut sein, denn jeder Fehler kann tödlich enden. Überall lauern Gegner, während ihr euch nach den Erinnerungsfragmenten umseht. Das Spiel hat aber seinen eigenen Twist, was kämpfe angeht. Während ihr nach geschicktem Ausweichen einen Treffer landet, geht nicht nur der Lebensbalken des Gegners runter, sondern ein Teil davon wird auch grau. Bei dem grauen Teil handelt es sich um eine Wunde. Nun könnt ihr den Klauen-(schweren) Angriff einsetzen, um diese Wunde auszunutzen und so dem Gegner diesen Schaden auch noch abzuziehen. Durch diese Funktion ist man eher gewillt aggressiver zu spielen, trotz der Gefahr, dass der Feind jederzeit zum Gegenschlag ansetzen kann. Besonders bei Bossen ist dieser Faktor sehr motivierend, da man, nach dem man sich das Angriffsmuster nach und nach einprägt, sich selbst immer mehr zu traut und dies dann auch belohnt wird. So ist zum Beispiel die erste Phase des ersten Bosses als Kennlernphase für die nächste gedacht. Hat man diese einmal verinnerlicht, schafft man es meist den Boss durch geschicktes Angreifen und Ausweichen ohne von ihm abzulassen, die erste Lebensanzeige zu nehmen. So kann man mit vollständigem Leben und allen Heiltränken in die zweite Phase übergehen.
Neben dem Ausweichen, den normalen und Klauen-Angriffen gibt es aber auch noch die Möglichkeit eine Seuchenwaffe zu nutzen. Um diese zu erlangen, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder könnt ihr für die einmalige Nutzung, diese von einem Gegner klauen oder ihr sammelt mehrere Fragmente einer Seuchen-Waffe, um diese dauerhaft herzustellen. Jene Fragmente erhaltet ihr, wenn ihr die Gegner mit den jeweiligen Waffen erlegt. Seuchenwaffen verbrauchen Energie, die sich durch das Austeilen und Einstecken von Schlägen wieder auffüllen lässt. Dafür sorgen sie aber für enormen Schaden plus große Wunden bei den Gegnern. Zusätzlich kann Corvus auch noch Federn auf die Gegner schleudern. Dies ist am meisten von Nutzen, wenn die Gegner versuchen euch mit einem mächtigen, aufgeladenen Hieb zu treffen und ihr sie im letzten Moment unterbrecht, wodurch sie ins Taumeln kommen.
Während ihr die ganze Zeit Gegner besiegt, erhaltet ihr Erinnerungsfragmente, die ihr an einem Speicherpunkt in Form eines Throns in eure Attribute stecken könnt. Erhöht ihr damit ein Attribut, erhaltet ihr auch einen Skillpunkt, den ihr in dem umfangreichen Skilltrees für vielerlei nützliche Fähigkeiten eintauschen könnt. Auch findet ihr manchmal in der Umgebung Gegenstände, um eure Tränke aufzuwerten, um Beispielsweise noch mehr tragen zu können oder damit sie eine größere Wirkung entfalten. Sterbt ihr, so werdet ihr an den letzten Seelenthron zurückverfrachtet und verliert eure Erinnerungsfragmente. Ihr könnt natürlich zu dem Ort eures Todes zurückkehren und sie euch zurückholen.
Die Welt und Musik von Thymesia:
Die einzelnen Gebiete von Thymesia lassen einen immer die deprimierende Stimmung des Spiels spüren. Sie wirken dreckig, finster und verseucht. Die Grafik ist zwar nicht die beste, doch Corvus und einige Gegnerdesigns wissen doch zu überzeugen.
Die Musik fängt dies auch sehr gut ein. Während die Gebietsmusik recht ruhig und doch beklemmend wirkt, so wirkt das Theme des ersten Bosses, gegen den man verlieren soll, wirklich mächtig. Der erste richtige Boss hat dann wiederum ein Stück, was so auch auf einem Jahrmarkt gespielt werden könnte und passt somit perfekt zu diesem.
Die technischen Details:
Während meiner Testzeit von Thymesia kam es weder zu Rucklern noch zu Abstürzen. Einzig wenn ich das Spiel startete und dann die Kamera bewegte, kam diese nur verzögert hinterher. Da dies aber nur nach dem Starten für circa 10 Sekunden geschah, war es noch verkraftbar. Die Steuerung prägt sich schnell ein und ist ,wenn man einmal dahinter gekommen ist, dass aggressives jedoch gut durchdachtes Spielen meist zum Sieg führt, sehr belohnend.
Fazit:
Thymesia macht als erstes Spiel von OverBorder Studio vieles richtig. Das Kampfsystem macht Spaß, hat seinen eigenen Twist und ist sehr flott, während der Schwierigkeitsgrad nicht zu hart ist. Corvus und einige Gegner sehen wirklich gut aus. Zwar sehen die unterschiedlichen Gebiete nicht grafisch herausragend aus, doch verbreiten sie die düstere Atmosphäre des Spiels überzeugend. Dies wird unterstützt durch die durchweg passende Musik.