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Rocket League: Unsere Eindrücke zur Beta

Rocket League – das ist der Nachfolger zu Supersonic Acrobatic Rocket-Powered Battle-Cars. Das PS3-Spiel mit dem verrückten Namen erhält auf der PS4 einen neuen Ableger, der das Konzept des Erstlings übernimmt: Autos treffen auf Fußball. Ich bin großer Fan des Vorgängers und hatte das Glück, die erste PS4-Beta zu Rocket League auszuprobieren. Was auf dem Papier nach einer spaßigen Idee klingt, spielt sich auf der Konsole mindestens genau so spaßig. Zwei Teams, aus wendigen und schnellen Wagen bestehend, stehen sich in einer großen Arena gegenüber. Beide Mannschaften hüten ihr Tor, haben ebenso den Kasten des Gegenübers im Blick. Zum Anpfiff stürmen die Fahrzeuge los. Ihr Ziel: Der Ball, der in der Mitte der Arena platziert wurde. In einer Zeitspanne von 5 Minuten galt es in der Beta, mehr Tore zu schießen als der Gegner. Zur Erfüllung dieser Aufgabe stehen den Spielern ihre Autos zur Verfügung. Im Vergleich zu Supersonic Acrobatic Rocket-Powered Battle-Cars ist eine verbesserte Ballphysik im Einsatz, durch das sich Verhalten des Balls besser einschätzen lässt.

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Rocket League schafft es, Neulinge und Profis gleichermaßen am Spaß zu beteiligen. Selbst nach einer 0:7 Niederlage ist die Motivation hoch, bei der nächsten Partie besser abzuschneiden. Das liegt unter anderem an dem grandiosen Fortschrittsgefühl, das man mit steigenden Spielstunden entwickelt. Geht man im ersten Match lediglich mit der Fahrzeugspitze zum ruhenden Ball, holt man im 100. die Kugel geschickt aus der Luft und verwandelt per Fahrzeugheck ansehnlich. Die Kontrolle über die Ballannahme und -verarbeitung ist wahrlich ein Lernprozess, den man jedoch wirklich gerne durchmacht. Die Wagen können durch Drücken der X-Taste in die Luft springen, was viele Möglichkeiten eröffnet. Wer vor dem Tor zum Knipser werden will, muss seine Sprünge entsprechend gut timen können. Mit dem linken Stick kann das Auto in der Luft bewegt werden, sodass beispielsweise Vor- und Rückwärtssaltos möglich sind, mit denen Bälle kontrolliert geschossen werden können. Der Viereck-Knopf lässt uns zu Boden eine Vollbremsung ausführen, in der Luft ist die Taste für Seitwärtsdrehungen verantwortlich.

Eine wichtige Komponente im Spielgeschehen stellt ebenso die Möglichkeit zum Boosten dar. In der Arena verteilt sind kleine Boostfelder, die unsere Boostleiste um etwa 12 Punkte erweitern. Rarer gesät sind Boostpacks, die die Leiste mit 100 Punkten voll füllen. Die Verwaltung des Boosts kann über Sieg und Niederlage entscheiden. Leere ich meine Leiste, um schnell zum Geschehen dazu zu stoßen, obwohl andere Teammitglieder bereits in die Situation verwickelt sind? Oder hebe ich den Boostschub auf, um eine zukünftige, gefährliche Aktion der Gegner zu unterbinden? Es ist ein unheimlich befriedigendes Gefühl, einen auf das Tor zukullernden Ball, der in den Köpfen der Gegenspieler schon drin ist, im letzten Moment mit Höchstgeschwindigkeit wegzuballern. Nicht lange dauert es, bis man in einer Partie auf einen Spieler trifft, der das Geschehen erstaunlich lange in der Luft verbringt. Ein Sprung in Kombination mit dem Boost macht einen regelrechten Flug möglich. Die Steuerung durch Drehen, Neigen, Mindern und Steigern des Boosts fällt denkbar knifflig aus. Eine optionale Zusatz-Kameraperspektive, die stets auf den Ball gerichtet ist, soll die Flugsteuerung vereinfachen. An diese „Ball-Cam“ muss man sich aber zunächst gewöhnen, wenn man sonst immer mit der regulären Ansicht gespielt hat. Es sind mehrere Stunden an Übung nötig, um den Flug halbwegs zu beherrschen. Um ihn gar zu meistern, ist eine gewaltige Spielerfahrung von Nöten. Auf diesem Weg wird dem scheinbar simplen Spielprinzip eine befriedigende Tiefe hinzugefügt. Ich habe zwar dutzende Partien mit Freunden am Vorgänger verbracht und auch die Rocket League Beta mindestens 20 Stunden gespielt, kann mein Flugverhalten jedoch immer noch nicht allzu präzise einschätzen. Jedes noch so kleines Erfolgserlebnis – sei es eine Ballabwehr im Flug oder ein extrem glückliches Tor aus der Luft – spornt an, die Spielmechaniken noch weiter zu vertiefen. Wenn man erst einmal eine Partie mit Mit- oder Gegenspielern erlebt, die den Flug vermeintlich perfekt beherrschen, packt nicht nur der Neid – sondern auch die Motivation.

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Die Beta fand lediglich in einer Arena statt, für die Vollversion sind natürlich mehrere Ausführungen geplant. Im Matchmaking lässt sich der Serverstandort auswählen, was für eine stabile Verbindung sorgen soll. Obwohl das Studio von Psyonix mit der Entwicklung noch nicht fertig ist, gestaltete sich meine Onlineerfahrung nahezu perfekt. Wählte ich einen US-Server, plagten Lags mein Match. Nahm ich jedoch einen EU-Server, wie es für europäische Spieler eben auch gedacht ist, erlebte ich zumeist eine einwandfrei laufende Partie. Weiterhin im Matchmaking auswählbar ist die Größe der Teams, mit denen man spielen will. Vom 1 gegen 1 bis hin zum 4 gegen 4 wird in der Vollversion alles verfügbar sein. Das Geschehen variiert je nach Teamgröße stark und erfordert verschiedene Strategien. Ich spielte meist im 3 vs. 3, bei dem sich auch ohne Absprache häufig eine Rollenverteilung breit machte. Ein Spieler ähnelt einem Torwart, der stets die gegnerischen Angriffe zu vereiteln versucht und immer für einen Schuss von Hinten gut ist. Ein Spieler lungert im vorderen Drittel des Feldes, um eroberte Bälle zu verwandeln. Der dritte Spieler mimt einen Allrounder und kann sowohl in der Defensive als auch in der Offensive beteiligt sein. Sprachchat ist über Push-To-Talk möglich, war in der Beta jedoch selten zu sehen. Dennoch hat es mich immer wieder überrascht, welch gutes Teamspiel auch ohne Absprache möglich ist. Die genannte Rollenverteilung traf in etwa 75% meiner Spiele zu. Meistens merken die Mitspieler selbst, welche Formation und Spielweise am sinnvollsten ist. Wird die Teamgröße geändert, steht man vor einer völlig neuen Situation. Besonders im 1 vs. 1 ist eine ganz andere Taktik erforderlich. Wird der Ball einmal verfehlt, ist der Gegner durch. Mir hat es sehr gefallen, wie unterschiedlich sich die Partien abhängig vom Teammitgliederumfang spielen.

Psyonix gab uns in der Beta einen Eindruck davon, was uns in der Vollversion erwartet. Eine Neuerung stellt die Einführung eines XP-Systems dar. Aktionen wie die Parade eines Tors, das Klären einer brenzligen Hereingabe, eine erfolgreiche Luftannahme, eine Torvorlage sowie natürlich ein Tor werden mit Punkten belohnt. Auch Hat-Tricks, Tore aus großer Distanz und „Spielmacher“-Auszeichnungen geben zusätzlich zum Abschluss bzw. zum Sieg einer Partie Punkte. Noch wissen wir nicht genau, was wir mit diesen Punkten anstellen können. Psyonix hat allerdings mehrfach betont, dass die Personalisierung der Autos eine große Rolle spielt. Es ist also anzunehmen, dass die verdienten Punkte für Veränderungen an den Wagen ausgegeben werden können. Die Vollversion wird verschiedene Fahrzeuge bieten, die zur Chancengleichheit alle die selben Werte bieten. Ein Wagen ist also nicht schneller wie ein anderer, auch sämtliche Änderungen sind von kosmetischer Natur. Ebenso Teil der Vollversion wird ein Split-Screen-Modus sein, der auf einer Konsole bis zu vier Spieler erlaubt. Auch online wird man mit seinen lokalen Kollegen spielen können. Weiterhin für das fertige Spiel in Aussicht gestellt: Ein umfangreicher Wiederholungs-Editor, mit dem man seine besten Aktionen schön inszenieren und festhalten kann.

Rocket League ist einer der spaßigsten Titel, den ich in den letzten Monaten gespielt habe. Das Spielgeschehen ist äußerst einfach zu lernen, jedoch ungemein schwer und zeitintensiv zu meistern. Selbst ohne Absprache sind sehenswerte Spielzüge in Zusammenarbeit mit seinen Teamkollegen möglich – eine Torvorlage, ein gehaltener oder ein verwerteter Ball fühlt sich unglaublich befriedigend an! Im Mai steht eine weitere Betaphase an, wir weisen euch in Kürze darauf hin, wie ihr Zugang zur Beta erhaltet. Ich kann jedem nur empfehlen, die Beta auszuprobieren und die Vollversion im Auge zu behalten, die im Sommer erscheinen soll.

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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2 Kommentare

  1. Das war mir durchaus bewusst, hab mich wohl nur falsch ausgedrückt 🙂 Danke aber für den Hinweis! Freue mich schon sehr auf die neue Beta 🙂

  2. Über die Dreieck-Tast kann auch in die „normale“ Perspektive gewechselt werden. Man muss nicht zwingend die „Ball-Cam“ benutzen! 😉

Beachtenswert

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