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Landwirtschafts-Simulator 15 im Test

Releasetermin: 19.05.2015

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Simulation
Entwickler: GIANTS Software
Herausgeber: astragon Software GmbH

 

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Während die „Landwirtschafts-Simulator“-Spiele von GIANTS Software in Deutschland regelmäßig zu erstaunlichem Erfolg kommen, wird die Serie im Ausland gerne etwas belächelt. Zugegebenermaßen wusste auch ich bisher mit den Titeln nichts anzufangen, wollte dem Landwirtschafts-Simulator dennoch aber eine Chance geben. Die neuste Ausgabe ist erstmals auch auf der PS4 erhältlich und bringt das Leben eines Landwirten auf die Konsole. Ich berichte euch als Neueinsteiger von meinen ersten Erlebnissen in der Land- und Forstwirtschaft.

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Auf sich allein gestellt

Beim Landwirtschafts-Simulator 15 ist selbstverständlich der Name Programm. Realistisch angehaucht werden Spielern sämtliche Aufgaben präsentiert, die ein Landwirt in seinem Alltag meistern muss. Zwei Spielwelten stehen bereit: Eine amerikanische Landschaft sowie ein großes Areal in Skandinavien. Wer in diesem Ableger zum ersten Mal in die Rolle des Landwirten schlüpft, sollte zunächst den Norden Europas wählen – hier gibt es nämlich grundlegende Tutorials zu erleben, die warum auch immer im US-Äquivalent fehlen. Die Lehrstunden erklären Basis-Elemente wie Säen, Ernten und Co. Außerdem stehen im Hauptmenü weitere Tutorial-Einheiten bereit, die den Umgang mit diversen Vehikeln erklären. Und nun? Der Landwirtschafts-Simulator bietet keinen roten Faden; keine Missionsgerüst, an dem Spieler entlang hangeln können. Die wenigen Minuten im Tutorial sind die einzigen, die uns das Spiel an die Hand nimmt. Schnell also sind Neueinsteiger auf sich allein gestellt. Es hilft nicht, dass so manche Aspekte des Titels überhaupt nicht erklärt oder vorgeführt werden, so z.b. Bestandteile der Forstwirtschaft wie das Fällen eines Baums. Unabhängig vom Vorgehen merkt man allerdings schnell, dass Geld das A und O des Spiels ist. Auch wenn kein direktes Ziel impliziert wird, habe ich zumindest für mich als Ziel entschieden, aus meiner Farm eine regelrechte Gelddruckmaschine zu machen. Leichter gesagt als getan! Insbesondere aller Anfang ist schwer. Hat man bereits einen vorherigen Teil gespielt, wird man sicherlich zum Start eine Strategie haben, um sich ein vernünftiges Kapital für weitere Schritte zu verschaffen. Als Neuling jedoch schaute ich zunächst dumm aus der Wäsche – meine Versuche endeten entweder im zügigen Bankrott oder in Frust und Langeweile, weil ich kaum voran gekommen bin. Schnell wandte ich mich einer Anleitung aus dem Internet zu, die mir diverse Strategien zum Auftakt vorstellten. Simulation hin oder her – ein wenig mehr Hilfe vom Spiel hätte nicht geschadet. Wer sich als Anfänger keinem Leitfaden oder Youtube-Erklärungen zuwendet, kann vom Leben als Landwirt schnell die Nase voll haben.

Geld regiert die Welt

Das soll allerdings keineswegs heißen, dass Newcomer sich fern vom Simulator halten sollen. Mit Geduld und Experimentierfreudigkeit kann die „Ins-kalte-Wasser-schmeißen“-Art des Spiels durchaus auch seinen Charme haben. Ebenso können ungeduldige Spieler durch Anleitungen, die Tipps geben, welche Felder zuerst mit welchen Werkzeugen bearbeitet werden sollen, einen guten Spielfluß finden. Zu guter Letzt finden auch Veteranen der Landwirtschaft einen guten Start in den Titel. Drei verschiedene Schwierigkeitsgrade bestimmen, mit wie viel Kapital der Spieler startet, wie teuer hilfreiche Kaufobjekte ausfallen und welche Waren zu Beginn vorrätig sind. Der stets erreichbare Shop stellt einen wichtigen Bestandteil des Simulators dar. Stehen anfangs nämlich nur wenige Felder sowie eine überschaubare Anzahl an Werk- und Fahrzeugen parat, bietet der Shop alles, was das Landwirtherz begehrt. Über 140 Fahrzeuge allein bietet die Kaufliste. Die lizensierte Ausstattung umfasst Traktoren, Lastwagen, Mähmaschinen, sowie diverse Anhänger, Kettensägen, und und und. Wieder einmal steht allerdings das gute alte Geld im Wege, denn sämtliches Equipment hat seinen stolzen Preis. Bevor also bei effektiven Gegenständen zugeschlagen werden kann, ist eine Menge Arbeit und Zeit von Nöten. Wir übernehmen als Landwirt nicht nur die Landarbeiten, sondern auch die Planung, die Buchhaltung und den Verkauf der Waren. Schnell wird klar: Das eigentliche Spielgeschehen des Landwirtschafts-Simulators fällt ziemlich unspektakulär aus. Wir verbringen viel Zeit auf einem lahmen Traktor, grasen die Felder selbstständig ab, verkaufen unser Produkt und fangen wieder von vorne an. Obwohl KI-Arbeiter für so einige Aufgaben beschäftigt werden können, sind diese nicht immer die beste Wahl. Schließlich kosten diese der Schwierigkeit entsprechend Geld und können gerne auch einmal mitten während der Arbeit aufhören, was scheinbar auf KI-Fehler zurückzuführen ist. Ich sorgte daher zumeist selbst dafür, meine Arbeit ordentlich abzuschließen – immerhin gibt es die Möglichkeit, das Geschehen künstlich zu beschleunigen. Das Gameplay ist wie erwähnt weitestgehend unspektakulär, weist aber auch eine erstaunlich beruhigende Art auf. Es stellt nun einmal einen regelrechten Gegensatz zu den immer pompöseren und epischeren Actiontiteln dar, was den Spielern solch eines „Simulators“ jedoch schon beim Kauf gewiss sein sollte. Trotz anfänglicher Skepsis konnte ich dem Spielgeschehen ein überraschendes Gefühl von Erfolgserlebnissen abgewinnen. Es fühlt sich erstaunlich befriedigend an, eine Ernte von der Saat bis zum Verkauf eigenständig zu betreuen. Ebenso macht es Spaß, wenn eine teure Investition wider Erwarten fruchtet. Der Landwirtschafts-Simulator hat seinen ganz eigenen Charme, dem sicherlich nur ein kleiner Teil der heutigen Spielerschaft etwas abgewinnen kann. Nicht zuletzt, weil der Titel von einer gehörigen Portion an Repetition lebt, sollte man sich seinen Kauf lieber zweimal überlegen.

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Nicht die hübscheste Farm

Der Landwirtschafts-Simulator 15 kommt technisch auf der PS4 mit einigen Schwächen daher. Die Steuerung macht gelegentlich einen klobigen Eindruck und auch grafisch wirkt der Titel etwas altbacken. Während einige Vehikel noch mit einer detailreichen Darstellung punkten können, ziehen hässlich dargestellte Tiere, verschwommene Umgebungstexturen und sich häufende Pop-Ups von Objekten in der Ferne den Eindruck wieder herunter. Vereinzelt schöne Landschaftsanblicke und der Einsatz knallbunter Farben sorgen dafür, dass der Titel allerdings keineswegs zum optisch schlechtesten auf Sonys Konsole gehört. Positiv anzumerken ist die Einbindung eines Online-Multiplayers. Ganze 6 Landwirte können online gleichzeitig in einer Spielwelt wirtschaften und kooperativ miteinander interagieren. Im Zusammenspiel entsteht die Farm doch gleich viel einfacher!

Fazit

Mein erstes Abenteuer mit der Landwirtschafts-Simulator-Serie ist gleichermaßen von positiven als auch negativen Erlebnissen geprägt. Einen schleppenden, fast schon frustrierenden Beginn musste ich in der 2015-Ausgabe zunächst über mich ergehen lassen. Doch schon bald folgte ein befriedigendes Erfolgserlebnis: Für eine Ernte von der Saat bis zum Verkauf direkt verantwortlich zu sein, hat durchaus seinen Charme. Zumindest bei den ersten von etlichen Malen, denn das Spiel kann seine repetitive Art nicht von der Hand weisen. Ist erst einmal genug Geld in der Kasse, eröffnen sich neue Möglichkeiten, neue Vielfalt. Der Landwirtschafts-Simulator 15 bietet ein relativ unspektakuläres, jedoch erstaunlich entspannendes Spielgeschehen. Während dieser Charme sicherlich nicht jeden ansprechen mag – da hilft auch die altbackene Grafik nicht gerade, kann ich das Spiel als ruhige Alternative zum immer actionlastigeren Spieleaufgebot durchaus empfehlen. Wer nach einem harten Arbeitstag nicht gerade von einer Explosion nach der anderen den Puls hochgetrieben bekommen, sondern vor der Konsole in Ruhe abschalten möchte, kann das Spiel ernsthaft in Erwägung ziehen.

 

Positiv-Icon Ruhiges Spielgeschehen mit eigenem Charme

Positiv-Icon Viele lizensierte Vehikel und Werkzeuge

Positiv-Icon Online-Koop mit bis zu 5 Mitspielern

Negativ-Icon Kein einfacher Einstieg für Neulinge

Negativ-Icon Repetitive Art zwar realistisch, mindert aber den Spielspaß

Negativ-Icon Grafik hat ihre Probleme

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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