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God of War III Remastered im Test

Releasetermin: 15.07.2015

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Hack’n’Slay / Action-Abenteuer
Entwickler: Santa Monica Studios
Herausgeber: Sony Computer Entertainment Europe

 

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Schon fünf Jahre ist es her, dass Sony Santa Monica die Geschichte von Kratos mit dem finalen Teil der God of War-Trilogie abgeschlossen hat. Der brutale und episch inszenierte Streifzug des Gott des Krieges brachte die PS3 an ihre Grenzen. Was hat man sich also unter einer Remaster-Version für die PS4 vorzustellen? Wir sind den Olymp erklommen, um diese Frage zu klären.

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Filmreif inszeniert

Warum Sony Teil 3 der beliebten Serie zuerst auf die PS4 bringt, ist schon ein wenig seltsam. Schließlich setzt das Spiel direkt an den Vorgänger an, sodass Neulinge zunächst nur Bahnhof verstehen werden. Allzu komplex ist die Geschichte um den zornigen Kratos wiederum auch nicht. Die Story dient im Grunde genommen nur als Mittel, den Zorn von Kratos nach und nach abzulassen. Woher dieser Zorn kommt, erfahren jedoch nur die Spieler der ersten beiden Teile vollends. Es ist also wirklich nicht die beste Idee, mit God of War III in die Serie einzusteigen. Auch wenn die Erzählung sicherlich keinen Oscar verdient hat, beweisen die Macher vor allem eines: Sie beherrschen die epische und pompöse Inszenierung völlig. Selten habe ich einen bombastischeren Einstieg in ein Spiel erlebt wie in diesem Titel. Der Kampf gegen den Gott der Meere Poseidon könnte kaum epischer ausfallen. Nachdem wir zunächst Zeus und seine Götterarmee sehen, die sich dem wütenden Kratos in den Weg stellen will, steht auch schon das erste Gefecht an. Der Kampf gegen Poseidon findet auf der Titanin Gaia statt, die währenddessen den Olymp erklimmt. Der Titel mag seine narrativen Schwächen haben, doch allein aufgrund der vielen Momente, bei denen dem Spieler die Kinnlade herunterklappt, lohnt sich der Durchgang. Der Weg von Gott zu Gott stellt für jeden Action-Fan ein Muss dar!

Gute Mischung aus Kämpfen, QTEs, Rätseln und Platforming-Elementen

Die epische Handlung wird allen voran durch blutrünstige Kämpfe vorangetrieben. Das Kampfsystem der God of War-Reihe hat nie versucht, sich die Krone des Genres aufzusetzen. Statt auf komplizierte Kombosysteme ala Bayonetta und Devil May Cry zu setzen, geht God of War III eine leichter zugängliche Spielart an. Mit den Chaosklingen können sich Spieler in der Rolle des Kratos zwar durchaus ansehnlich durch die Feindesscharen schnetzeln. Den Tiefgang bereits angesprochener Kampfsysteme erreicht das von God of War III allerdings nicht. Durch drei weitere Waffenarten versuchen die Entwickler, Abwechslung ins Geschehen zu bringen. Es macht Spaß, seine Möglichkeiten im Kampf durchzuwechseln und so habe ich mich besonders gern mit den Panzerhandschuhen „Nemeische Löwen“ ausgetobt. Des Weiteren sorgen verschiedene Gegnertypen für Spannung im Gameplay, sodass man sich an die Feinde entsprechend anpassen muss. Immer wieder ein Highlight sind die Bosskämpfe, für die die Reihe bekannt ist. Diese sind nicht nur wahnsinnig aufregend inszeniert, sondern sind auch eine spielerische Stärke. Ein zweischneidiges Schwert hingegen sind die Quick-Time-Events, die ebenso Markenzeichen der Serie um Kratos sind. Ich persönlich hege keinen Groll gegen die schnell aufblitzenden Knopfbefehle. Doch seid euch bewusst: In God of War III kommen eine Menge Quick-Time-Events vor. Zusammen mit dem Kampfsystem bilden seichte Platforming- und Puzzleelemente das Gameplay-Gerüst. Spieler müssen bei diversen Passagen Geschick beim Springen beweisen. Ebenso erfordern manche Umgebungsrätsel etwas Grips, damit Kratos des Weges fortschreiten kann. Sämtliches Geschehen wird mit einer fixierten Kameraperspektive präsentiert. Heutzutage sehen wir das in Spielen nur noch sehr selten, sodass sich diese Umsetzung für den einen oder anderen ungewohnt anfühlen mag. Ich sehe diese Designentscheidung im Grunde genommen als positive Sache an: Bei einer freien Kamera würden viele der denkwürdigen Momente an Wirkung verlieren. Die Entwickler von Sony Santa Monica wissen genau, welche Ansichten sie einfangen müssen, um das Geschehen so episch zu inszenieren. Andererseits kann die feste Perspektive bei so einigen Umgebungsrätseln stören, sodass man aufgrund fehlender Übersicht kurzfristig nicht weiß, was man machen muss. Spielerisch hat mir God of War schon immer gefallen. Auch wenn es an Tiefgang im Gameplay mangelt, harmonieren die Spielmechaniken toll mit der starken Inszenierung des Titels.

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Nicht nur auf der PS3 unter den hübschesten Spielen

God of War III wurde für die PS4 recht rudimentär aufgearbeitet. Neben der Aufstockung auf Full HD-Auflösung und einer Framerate von halbwegs stabilen 60 Frames pro Sekunde wurde nicht viel an der Optik des Spiels vorgenommen. Doch seien wir mal ehrlich: Der Titel sah schon vor fünf Jahren auf der PS3 erstklassig aus. Das Charaktermodell von Kratos wurde leicht überarbeitet und wenn man einige wenige, matschige Umgebungstexturen außen vor lässt, sehen wir ein Spiel, das es grafisch ohne Probleme mit dem Großteil der PS4-Titel aufnehmen kann. Neu enthalten ist ein Foto-Modus, mit dem sich die besten Momente festhalten lassen. Die Soundausgabe ist übrigens ähnlich stark gelungen wie die Optik. Der Soundtrack ist genauso episch wie die gezeigten Szenen, zudem kann die deutsche Sprachausgabe überzeugen. Auch hier gibt es keinerlei Veränderungen zur PS3-Fassung.

Fazit

Angesichts der Tatsache, dass neben einem Foto-Modus keinerlei Bonus-Material, extra Kostüme oder neuer Inhalt vorliegt, tue ich mich schwer, dieses Remaster gutzuheißen. Klar, die Vorlage sah bereits super aus und so hat es gereicht, Auflösung und Framerate aufzustocken, um ein beeindruckendes Resultat zu erreichen. Da God of War III Remastered mit einer Preisempfehlung von 49,99€ fast so teuer wie ein Vollpreisspiel ist, empfehle ich PS3-Besitzern des Spiels allerdings nicht zum erneuten Kauf. Insbesondere im Vergleich mit anderen Remaster-Versionen und Collections hinkt der Titel im Preis-/Leistungsverhältnis hinterher. Ich will jedoch keineswegs die Stärken des Spiels schmälern: God of War III ist ein fantastisches Erlebnis, das vor epischen Momenten nur so strotzt. In dieser Remaster-Edition ist der Abschluss der Trilogie sicherlich die beste Fassung. Wer den Titel also noch nicht erlebt hat, kann durchaus bei dieser Ausführung zugreifen.

 

Positiv-Icon Nach wie vor spielerisch spaßig, wenn auch mit nicht allzu viel Tiefgang im Kampf

Positiv-Icon Handlung absolut bombastisch und episch inszeniert

Positiv-Icon Grafisch beeindruckend, Sound überzeugt

Negativ-Icon Preis-/Leistungsverhältnis für PS3-Besitzer des Spiels schlecht
Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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