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Releasedatum: 05.09.2025

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Survival-Horror
Entwickler: Bloober Team
Herausgeber: Bloober Team / Bandai Namco

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Das polnische Entwicklerstudio Bloober Team ist für die Entwicklung von Horrorspielen bekannt. Spiele wie Layers of Fear, Blair Witch oder The Medium haben durchaus ihre Fans, konnten Presse und Genrefans aber nicht vollumfänglich begeistern. Mit dem Silent Hill 2 Remake hat das Team jedoch eindrucksvoll bewiesen, dass es fantastische Horrorspiele umsetzen kann. Mit Cronos: The New Dawn möchte man nun zeigen, dass Bloober auch mit einer eigenen, neuen Marke die Herzen von Horror-Fans erobern kann. Ob dies mit dem Sci-Fi-Abenteuer gelungen ist, erzähle ich euch in meinem Review.

Spannung durch Stille

Cronos: The New Dawn setzt von Beginn an auf akustische Zurückhaltung. Statt mit bombastischer Musik zu überladen, vertraut das Spiel auf eine subtile Geräuschkulisse: das gedämpfte Atmen im Helm, das leise Knarzen einer Tür oder das entfernte Hallen von Schritten sorgen für eine angespannte Atmosphäre. Bei Feindkontakt ändert sich die Stimmung schlagartig. Dann übernehmen dröhnende, bedrohliche Klänge das Kommando. Die übernatürlichen Feinde geben grausame Laute von sich und verstärken die Spannung weiterhin. Die Spielwelt präsentiert sich über weite Teile als düsteres Labyrinth aus schwacher Beleuchtung. Immer wieder führen visuelle Täuschungen in die Irre. Unterstützt wird die Atmosphäre durch eindrucksvolle Licht-, Nebel- und Raucheffekte, die das Geschehen bedrohlich wirken lassen.

Zwischen Grusel und Geballer

Die Horrorelemente sind in Cronos: The New Dawn wohldosiert. Statt auf plumpe Jumpscares setzt das Spiel auf sorgfältig aufgebaute Spannung. Völlig ohne Jumpscares kommt der Titel nicht aus, diese sind jedoch schlüssig in das Geschehen eingespannt und in einer angenehmen Frequenz implementiert. Ich bin kein Fan davon, wenn Jumpscares übermässig inflationär eingesetzt werden, dies ist hier glücklicherweise nicht der Fall. Der Titel behält seinen Horrorcharakter recht gut bei, auch wenn der Actionanteil immer wieder hochgeschraubt wird. Die Mischung aus sorgfältig aufgebauter Stimmung, Gruselentladung bei Feindeskontakt und brachialen Actionszenen bei größeren Feindesgruppen hat mir außerordentlich gut gefallen und gehört zur größten Stärke von Cronos.

Die Benutzeroberfläche bleibt bewusst im Hintergrund und ist hervorragend umgesetzt. Standardmäßig ist keine UI sichtbar – nur beim Zielen erscheint eine Anzeige der verbleibenden Munition. Ein Kompass mit Missionszielen lässt sich per R3 einblenden, falls nötig. Dieser Verzicht auf visuelle Ablenkung lenkt den Fokus auf das Wesentliche: die Atmosphäre.

Linear mit Umwegen

Die Levelstruktur folgt einem linearen Aufbau. Enge Gänge und Korridore geben die Richtung vor, unterstützt durch visuelle Marker wie beleuchtete Schilder oder Lampen. Eine Karte oder ein Radar fehlen – und werden zumindest zu Beginn nicht vermisst. Nach einiger Spielzeit öffnen sich die gespielten Areale. Mehrere Wege präsentieren sich, viele von ihnen sind vorerst versperrt und erfordern das Auffinden von Schlüsseln oder Zugangscodes. Häufig ist das erforderliche Mittel zum Öffnen von Türen nicht weit versteckt. In einigen Fällen ist jedoch auch Backtracking notwendig, um bereits bereiste Gebiete erneut zu betreten und mit neuer Ausstattung bisher versperrte Wege freizulegen. Hier hätte ich mir gelegentlich doch eine Karte gewünscht, kam letztlich aber auch gut ohne konkrete Wegbeschreibungen zurecht. Mit diesen seichten Rätselpassagen bringt das Spiel Abwechslung ins Geschehen, was mir gut gefallen hat.

Neue Gagdets und Waffen gegen Langeweile

Über eine Spielzeit von rund 15 Stunden hinweg bleibt Cronos: The New Dawn abwechslungsreich genug, damit keine Langeweile aufkommt. Mithilfe neuer Waffen und Gadgets werden regelmäßig neue Spielimpulse eingeführt, die für Abwechslung sorgen. Ich hätte mir etwas mehr Vielfalt im Design der Gegner gewünscht, doch da wir auch nicht permanent von feindlichen Monstern umgeben sind, fällt dies kaum ins Gewicht. Das Spiel bietet zwei verschiedene Enden. Mit einem New Game Plus-Modus wird ein weiteres mögliches Ende eingebracht, wodurch Spieler zu mehrfachen Durchgängen motiviert werden.

Flucht und Ausweichen sind keine Option

Die Steuerung der gespielten „Reisenden“ wirkt schwerfällig, fast behäbig. Zwar gibt es eine Sprintfunktion, doch selbst im Sprint fühlt sich die Protagonistin nicht wirklich schnell an. Das passt zur Darstellung: Die Spielfigur steckt in einem massiven Anzug, und genau so bewegt sie sich auch. Diese Schwerfälligkeit unterstreicht die Verletzlichkeit, die in der feindseligen Umgebung lauert. Bei Feindeskontakt können wir wahrlich nicht flüchten, sondern müssen uns dem bevorstehenden Kampf stellen. Auch ein Ausweichmanöver sucht man hier vergeblich. Ich versuchte daher, jederzeit einen möglichst großen Abstand zu den Monstern zu halten – was aber nur selten funktioniert hat.

Unterhaltsames Crafting-System, doch das Inventar sorgt für frustrierende Momente

Munition ist in Cronos: The New Dawn knapp – zumindest in fertiger Form. Stattdessen lassen sich früh im Spiel Rohstoffe finden, aus denen sich neue Munition herstellen lässt. Zusätzlich gibt es Energie, die an speziellen Werkbänken eingesetzt werden kann, um Waffen zu verbessern, Module zu modifizieren oder Munition zu kaufen. Das Ressourcenmanagement wird früh etabliert und spielt eine zentrale Rolle im Spielverlauf. Wer Spaß am Erkunden hat und jeden virtuellen Winkel der Welt von Cronos inspiziert, wird besser mit Ressourcen und Munition versorgt sein als jene, die die kürzeste Route wählen und optionale Wege ignorieren.

Diese Spielphilosophie hat mich durchaus positiv gestimmt. Problematisch wird es nur, wenn das Inventar voll ist. Cronos bietet seinen Spielern einen sehr überschaubaren Verstauraum, der kontinuierlich über Upgrades ausgebaut werden kann. Trotzdem gab es Phasen, in denen mich das Inventarsystem frustriert hat. Ihr findet ein Objekt, das zum Voranschreiten in der Story erforderlich ist, doch das Inventar ist voll? An dieser Stelle bleibt euch nichts anderes übrig, als den nächsten Schutzraum aufzusuchen, in dem ein zusätzliches Vorratslager bereitsteht. Alternativ müsst ihr an Ort und Stelle ein Item aus dem Inventar unwiderruflich zerstören, bevor ihr das gefundene Objekt einstecken könnt. Das temporäre Ablegen von Items ist nicht möglich. Beim Freilegen des Inventarplatzes wird das ausgewählte Objekt zerstört. Diese Umsetzung fühlt sich sperrig an und stellte mich im Spielverlauf vor frustrierende Momente.

Wenn jeder Schuss zählt

Cronos: The New Dawn bietet ein Kampfsystem, das insbesondere auf die Nutzung von Schusswaffen abzielt. Zwar hat die Reisende einen Schlag sowie einen Tritt im Repertoire, diese machen aber nur wenig Schaden. Liegt ein Feind betäubt auf dem Boden, kann der Stampfangriff aber eine durchaus valide Option zum Besiegen von Feinden sein. Um zu verhindern, dass tote Feinde absorbiert werden, ist es sogar völlig elementar Leichen mit einem Tritt aus dem Verkehr zu ziehen.

Cronos stellt zunächst eine Pistole bereit, die über einen Standardschuss und eine aufladbare Variante verfügt. Präzision ist gefragt, denn die Gegner sind schnell und greifen auch aus der Distanz an. Das Waffenarsenal wird im Laufe des Spiels durch Waffen mit größerer Feuerkraft erweitert. Die vorhandene Munition muss strategisch eingesetzt werden. So sollten Schrotflintenpatronen für besonders hartnäckige Gegner aufgehoben werden.

Herausforderung mit Atmosphäre

Gerade in den ersten Spielstunden haben es die Feindesbegegnungen immer wieder knallhart in sich. Gegen einzelne Gegner konnte ich mich gut behaupten. Doch gerade wenn der Titel mich gegen zahlreiche Gegner in den Kampf ziehen ließ, kam ich regelmäßig ins Straucheln. Mit steigender Spielzeit und Einsatz gefundener Energie zur Aufrüstung der Waffeneffizienz und Munitionsgröße fiel mir das Bekämpfen der Feinde zunehmend leichter.

Dass Cronos: The New Dawn nur über einen Schwierigkeitsgrad verfügt, ist für mich ein zweischneidiges Schwert. Die schonungslose Herausforderung passt thematisch und atmosphärisch zum düsteren Survival-Abenteuer. Wenn man endlich eine knifflige Stelle nach mehreren Versuchen meistert, fühlt sich das toll an. Ich kann aber auch nicht die frustrierenden Momente vergessen, in denen ich bei einem Kontrollpunkt kaum noch Munition übrig hatte und der nächste Kampf unmittelbar bevorstand. Häufig gab ich meine wertvolle Energie für Munition aus, verlor dadurch aber auch die Möglichkeit zum nächsten Waffenupgrade. In manchen Momenten habe ich mir wahrlich gewünscht, die Schwierigkeit um eine Stufe reduzieren zu können.

Anomalien, Zeitreisen und ein Virus

Cronos erzählt die Geschichte eines rätselhaften Kataklysmus, nur bekannt als „der Wandel“, der die Welt zerstört und monsterverseuchte Ruinen hinterlassen hat. Als Reisende ziehen wir durch ein postapokalyptisches Polen und versuchen zu ermitteln, was unsere Rolle in den Ereignissen ist, die zur Zerstörung der Welt geführt haben. In der Erzählung kommt das Konzept von Zeitreisen vor, da wir Zeitrisse finden und Anomalien beheben müssen. Da die Story phasenweise sehr seicht mit nur wenigen Zwischensequenzen präsentiert wird, freute ich mich über jede erlangte Information. Ergänzt werden die Zwischensequenzen nämlich durch Audio-Logs, Bücher und Plakate, die Hintergrundinfos und weitere Puzzleteile zur Handlung liefern.

Die Geschichte rund um eine Virusinfektion wird mit dem Spielgeschehen gelungen verwoben und sorgt für interessante Aspekte wie die schauerliche Vorstellung, dass die Monster Körper von verstorbenen Wesen absorbieren und auf diese Weise stärker werden können. Daraus entsteht in der Summe eine interessante Sci-Fi-Handlung, die Spieler vor verschiedene Entscheidungen stellt und überraschende Wendungen auf Lager hat. Die Dialoge mit den wenigen NPCs, die das Spiel zu bieten hat, fallen teils etwas sperrig aus, konnten meinen Unterhaltungsfaktor aber auch nicht wirklich schmälern.

Fantastische Grafik mit hohen Anforderungen auf dem PC

Technisch stellt Cronos: The New Dawn ein beeindruckendes Erlebnis auf die Beine. Ich habe auf einem High-End-PC gespielt und sämtliche Raytracing-Optionen hochgeschraubt. Dadurch ergibt sich eine wirklich schicke Grafik, die fantastisch zur Atmosphäre des Geschehens beiträgt. Insbesondere die Rauch- und Lichteffekte kommen grandios zum Einsatz. Hervorheben möchte ich auch das Design der reisenden Hauptfigur. Der Anzug samt Helm gehört nun zu meinen liebsten Outfits im gesamten Horror-Genre! Auch die Gestaltung der Monster kann überzeugen, obwohl ich mir wie schon erwähnt eine größere Vielfalt im Aussehen gewünscht hätte.

Eine beeindruckende Grafik erfordert allerdings auch ordentlich Performance: Selbst mit zweifacher Frame Generation und DLSS-Hochskalierung der Stufe “Ausbalanciert” fällt die Bildrate auf meinem Rechner mit einer RTX 4090 und 7800X3D in 4K gelegentlich unter 80 FPS. Lasse ich sämtliche KI-Technologien aus dem Spiel, kann mein Rechner nicht einmal eine konstante Framerate von 30 FPS bei maximalen Einstellungen halten. Glücklicherweise sieht Cronos auch bei reduzierten Einstellungen toll aus. Geärgert hat mich hingegen, dass der Titel wie für Spiele mit der Unreal Engine 5 fast schon üblich nicht ohne „Traversal Stutter“ auskommt. Vor allem bei Betreten von neuen Gebieten äußern sich diese durch nervige Ruckler.

Ein Vorteil der PC-Version ist die native Unterstützung von Ultrawide-Auflösungen. Ich habe Cronos besonders gerne im 32:9-Format gespielt, welches das gruselige Geschehen filmreif über den Bildschirm bringt.

Auch auf dem Steam Deck ein tolles Erlebnis

Ich habe Cronos: The New Dawn auch auf meinem Steam Deck OLED ausprobiert und war überrascht, dass der Titel auf dem Handheld solide läuft. Bei weitestgehend niedrigen Einstellungen kann eine Bildrate von 30 FPS recht konstant gehalten werden. Ganz ohne Einbrüche der Bildrate kommt das Geschehen nicht aus. Doch die Framerate ist meiner Meinung nach konstant genug, dass man den Titel durchaus auf dem Handheld spielen kann. Selbst bei niedrigen Einstellungen sieht die Grafik auf dem kleinen Bildschirm hübsch aus.

Überblick der Rezensionen
Story und World Building
8
Spielspaß
7.5
Gruselfaktor
9
Inhalt und Umfang
8
Grafik und Sound
9
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Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
cronos-the-new-dawn-im-testCronos: The New Dawn ist ein atmosphärisch dichtes Sci-Fi-Horrorspiel, das mit subtiler Soundkulisse, eindrucksvoller Grafik und wohldosiertem Grusel punktet. Die Mischung aus bedrückender Stimmung, taktischem Ressourcenmanagement und fordernden Kämpfen überzeugt – auch wenn das Inventarsystem, der fehlende Schwierigkeitsgrad und technische Probleme rund um den Einsatz der UE5 gelegentlich frustrieren. Wer sich auf das düstere Abenteuer einlässt, erlebt eine spannende Reise durch ein postapokalyptisches Polen, die erzählerisch wie spielerisch zu fesseln weiß.