Releasetermin: 24.04.2015
Medientyp: Download
Genre: Geschick / Partyspiel
Entwickler: Bloober Team
Herausgeber: NIS America
Die polnischen Entwickler von Bloober Team lieferten mit Basement Crawl vor mehreren Monaten ein PSN-Spiel ab, das sich nicht gerade mit Ruhm bekleckerte. Spieler und Presse zerrissen den Titel, sodass sich die Entwickler vornahmen, anhand der Kritik eine bessere Version des Spiels anzufertigen. Nun ist Brawl im Playstation Network erhältlich, das auf den ersten Blick nicht viele Unterschiede zu Basement Crawl bietet, allerdings in allen Belangen verbessert wurde. Wir haben das Partyspiel für euch getestet und verraten, ob sich die neue Version des Spiels lohnt!
Bomberman trifft auf Grusel
Brawl macht sich das Konzept zu Eigen, das den Klassiker Bomberman vor vielen Jahren zum Erfolg machte. Aus der Vogelperspektive blicken wir auf ein Feld, auf dem mehrere Kisten und Hindernisse sowie bis zu vier Spieler Platz einnehmen. Die Figuren haben Bomben im Gepäck, kämpfen sich durch die Kisten durch, sammeln Upgrades ein und versuchen, die anderen Mitstreiter in die Luft zu sprengen. Zu dieser bewährten Idee gesellen sich mehrere Aspekte, die Brawl vom Vorbild abheben. Allen voran ist an dieser Stelle der gruselige Ton anzumerken, in dem sich das Spiel präsentiert. Die Horror-Umsetzung kommt nicht nur in der Gestaltung der verschiedenen Levels zur Geltung, sondern zieht sich auch durch den Story-Modus. Ja, Brawl hat tatsächlich einen Handlungsmodus, der auf interessante Art umgesetzt wurde. Wir haben acht Charaktere zur Auswahl, die jeweils ihre eigene Hintergrundgeschichte bieten. Im Verlauf der Story werden Details zum Hintergrund bekannt, die sich zumeist gruselig und verstörend präsentieren. Spielerisch gleicht der Story-Modus zunächst einem Tutorial, da in mehreren Stufen die grundsätzlichen Elemente des Gameplays erklärt werden. Haben wir die Spezialmanöver kennengelernt, steht auch schon der Kampf gegen einen stärkeren Gegner bevor, der so einige Explosionen aushält. Hier steigt die Schwierigkeit extrem an, was die späteren Abschnitte frustrierend erscheinen lässt. Dennoch hat mich der kurze Story-Modus überzeugt, der mit den acht verschiedenen Varianten Abwechslung bietet.
Allein mit Bots oder gegen andere Spieler
Nach dem Lernen des Spielgeschehen steht der Spaß in den kompetitiven Multiplayer-Modi an. Hier bieten sich uns mehrere Varianten: Versus, Duell, Klassisch, Sumo und Farbdominanz. Jeder Modus lässt sich mit KI-Bots, lokalen Mitstreitern oder Online-Spielern erleben. Die Modi bieten verschiedene Regeln und Abläufe. Die strategisch schlaue und geschickte Legung von Bomben steht natürlich in jeder Variante im Vordergrund, doch sind die Unterschiede groß genug, um für genug Abwechslung zu sorgen. „Versus“ zum Beispiel bietet gewöhnliches Geschehen mit vier Spielern auf einer von 13 verfügbaren Karten, Spieler können die speziellen Fähigkeiten ihrer Figuren benutzen. In Sumo gilt es, seine Gegner vom Spielfeld zu befördern – diverse Fallen können dabei helfen. Farbdominanz ist recht selbsterklärend: Bomben hinterlassen bei ihrer Explosion Farbe. Wer nach Zeitablauf den größten Teil des Schlachtfeldes eingefärbt hat, gewinnt. Die Modi spielen sich allesamt spaßig und machen insbesondere mit menschlichen Feinden die größte Laune. Die Spezialmanöver der Charaktere sorgen für Spieltiefe, denn wer die Fähigkeiten der Mitstreiter gut kennt, kann sich auch entsprechend vor diesen schützen und sie kontern. Wer lieber alleine spielt, hat nicht nur die Bots als Möglichkeit, sondern kann sich auch den Herausforderungs-Modi stellen. Im Horden-Modus taucht eine Gegnerhorde nach der anderen auf, eine schwere wie die andere. Im Schaf-Modus gilt es, eine Schafherde vor den Feinden zu beschützen. Die KI-Feinde können knifflig sein, da sie in verschiedenen Arten auftauchen und verschiedene Fähigkeiten haben. Manche Gegner können Bomben herunterschlucken, andere wiederum haben Schilde, um sich vor den Explosionen zu schützen. Das Solo-Spiel ist zwar möglich, allerdings aufgrund der schnell ansteigenden Schwierigkeit nur bedingt empfohlen. Beide Herausforderungs-Modi können sich zu zweit spielen lassen, sodass die Chance aufs Überleben gesteigert wird. Leider ist keine Möglichkeit zum Sprachchat geboten. Hat man seinen Mitspieler im PSN als Freund hinzugefügt, ist der Chat über eine Party kein Problem. Spielt man stattdessen online mit einem Fremden, kann es aufgrund fehlender Kommunikation zu Problemen im gemeinsamen Spiel kommen.
Solide Optik mit Performance-Problemen
Das Spiel bietet einen interessanten Artstil, der Hand in Hand mit dem Horror-Motiv geht. Die Charaktere sind ansehnlich gezeichnet und im Spielgeschehen gut umgesetzt. Die Umgebungen der Levels bieten einen Comicstil, sind jedoch nicht sonderlich detailliert präsentiert. Die Explosionseffekte sind solide in Szene gesetzt, resultieren selten jedoch in Framerate-Abstürzen. Insbesondere im Farbdominanz-Modus sind des Öfteren Ruckler wahrzunehmen. Insgesamt geht die Optik für ein PSN-Partyspiel in Ordnung. Der Soundtrack ist schaurig, ebenso ist die englische Stimme, die uns die Hintergründe der Figuren in der Story erzählt, gruselig gut gewählt. Das Spiel bietet deutsche Texte ebenso wie deutsche Untertitel in der Story.
Fazit
Brawl ist ein nettes, kleines PSN-Partyspiel, das sich am bewährten Konzept von Bomberman bedient und es um spaßige Elemente erweitert. Das Spiel ist jedoch keineswegs frei von Fehlern und mir fällt es schwer, es zum Preis von 19,99€ vollends empfehlen zu können. Wem die schnell ansteigende Schwierigkeit nichts ausmacht und auf der Suche nach einem Partyspiel für bis zu vier Spieler ist, kann mit Brawl allerdings durchaus seinen Spaß haben. Übrigens: Wer den misslungen Vorgänger Basement Crawl sein Eigen nennt, kann Brawl ebenfalls kostenfrei herunterladen.
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