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Releasedatum: 05.09.2025

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Action-RPG, Open World
Entwickler: Marvelous Inc.
Herausgeber: Marvelous Europe Ldt.

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Mit Daemon X Machina: Titanic Scion kehrt Marvelous zurück in die Welt der futuristischen Mechs und rebellischen Outers, wie die Piloten in diesem Universum heißen. Der Nachfolger des 2019 erschienenen Spiels verabschiedet sich von der linearen Missionsstruktur und setzt stattdessen auf eine offene Spielwelt mit deutlich mehr Freiheiten – und einigen neuen Systemen, die das Gameplay sinnvoll erweitern sollen.

Flucht aus dem Orbit: Die Story als Aufhänger

Titanic Scion beginnt mit einem Fluchtversuch: Der Spielcharakter – ein Outer mit übermenschlichen Fähigkeiten – und sein Freund Nerve wollen dem orbitalen Zufluchtsort „Garden“ entkommen. Der Grund: Outers werden dort systematisch ausgeschlachtet. Nach einem aussichtslosen Kampf opfert sich Nerve, um den Spieler zu retten. Dieser stürzt in seinem Arsenal-Kampfanzug auf die Planetenoberfläche des “Blue Planet” und schließt sich den örtlichen Reclaimers an – einer Widerstandsgruppe, die gegen das tyrannische Axiom-Regime kämpft. Ziel ist es, zurück zum Garden zu gelangen und Nerve zu retten. Die Geschichte hat einige überraschende Wendungen zu bieten und zeigt immer wieder nett inszenierte Anime-Action. Mich hat allerdings ein wenig gestört, wie viele Dialoge und wie viel Exposition rund um die Action stattfinden. Dadurch ging regelmäßig der Spielfluss kaputt. Nach einigen Spielstunden konnte ich nicht mehr allen Storysträngen folgen. Die Geschichte hat durchaus interessante Impulse, rückte für mich aber mit jeder gespielten Stunde immer weiter in den Hintergrund.

Mächtiger Charaktereditor und vielfältige Arsenal-Anpassung

Der Charaktereditor bietet umfangreiche Optionen, um einen individuellen Outer zu erstellen. Vordefinierte Körpertypen, zahlreiche Gesichtsvarianten und drei Accessoire-Layouts sorgen für eine personalisierte Gestaltung. Nach der Erstellung beginnt die Reise durch eine dystopische Welt, in der Ruinen, Monster und Ressourcen auf euch warten. Unser Arsenal lässt sich mit Waffen, Rüstungsteilen, Skins und Verzierungen anpassen. Die Ausrüstung beeinflusst zentrale Werte wie Mobilität, Feuerkraft und Treibstoffverbrauch und so bleibt den Spielenden freigestellt, in welcher Balance sie die verschiedenen Aspekte setzen wollen. Lieber hyperagil und schnell unterwegs, dafür aber recht verletzlich? Oder doch lieber ein Tank auf Kosten der Beweglichkeit? Nachdem man sich für eine grobe Richtung entschieden hat, bietet Titanic Scion hinreichend Möglichkeiten, einen ganz individuellen Spielstil zu gestalten.

Offene Welt statt einfache Missionsliste

Titanic Scion setzt auf eine offene Spielwelt mit Quests, Nebenaktivitäten und Minispielen. Schnellreisepunkte sind zahlreich vorhanden, und die Fortbewegung ist angenehm flexibel: Ihr könnt fliegen, laufen, Fahrzeuge nutzen oder sogar auf Pferden reiten. Die Welt ist nicht leer – Gegner und Loot sorgen für konstante Beschäftigung. Eine Dichte an NPCs, Feinden und Aktivitäten auf dem Niveau eines GTA dürft ihr zwar nicht erwarten. Dennoch gibt es auch abseits der Hauptmissionen jede Menge zu tun, etwa die Erkundung der Karte, Mining, das Absolvieren von Dungeons oder das Sammeln von Ressourcen.

Hektische Kämpfe und süchtig machendes Loot

Dreh- und Angelpunkt des Spiels rund um Mechs sind natürlich die Gefechte mit den gefährlichen Lebensformen auf dem Blue Planet. Im Kampf stehen euch vier Hauptwaffen, eine Schulterwaffe und ein Zusatzslot zur Verfügung. Die Steuerung fällt sehr flott aus und setzt auf eine Zielerfassung mit R3. Doch auch die Nutzung des Radars kann essentiell ausfallen. Das Spiel schickt uns gerne in den Kampf gegen viele Feinde auf einmal, was häufig darin endet, dass man umzingelt und überrannt wird. Wer das Radar durchgehend im Blick hat, behält im Kampf die Übersicht. Trotzdem kann das Geschehen gelegentlich chaotisch wirken. Das Kämpfen aus der Nähe mit Schwungwaffen oder Lanzen funktioniert für meinen Geschmack nicht so intuitiv wie gewünscht. Schließlich sind unsere Feinde auch flink unterwegs und weichen aus, sodass nicht jeder Angriff sitzt. Positiv möchte ich anmerken, dass das Spiel mit dem großen Waffenarsenal und dutzenden Waffenklassen zum Experimentieren einlädt. Selbst nach 10 Stunden Spielzeit fand ich immer noch Waffen von bisher nicht entdeckten Waffenklassen, wodurch regelmäßig Abwechslung in die Schussgefechte gebracht wurde.

Loot lässt sich nicht nur in der Umgebung finden. Nach dem Besiegen im Kampf hinterlassen Gegner ebenfalls häufig Loot. Das System zum Erlangen der Belohnung hat aber einen Haken. Zumeist werden mehrere Fundstücke zur Auswahl präsentiert; wir dürfen allerdings nur ein Teil als Belohnung wählen. Das kann frustrierend sein, wenn man mehrere starke Ausrüstungsteile oder Waffen findet. Die bewusste Designentscheidung fördert aber auch ein strategisches Denken. Im Fort, der Basis in Titanic Scion, aus der heraus sämtliche Planung und Personalisierung erfolgt, könnt ihr neue Waffen entwickeln, Rüstungsteile kaufen, Verbrauchsgegenstände erlangen, Loadouts speichern und euer Arsenal weiter optimieren. Gefundene, gekaufte und ercraftete Rüstungsteile und Waffen liegen in unterschiedlichen Seltenheitsgraden vor. Titanic Scion schafft es, den Spielenden ein kontinuierliches Gefühl von Fortschritt zu bieten. Bei mir kam nach jeder erfolgreichen Mission und nach jedem besiegten Boss nach Erhalt meiner Belohnung das Gefühl auf, dass ich meinen gespielten Outer wieder ein bisschen stärker gemacht habe. Daraus ergibt sich ein sehr motivierender Gameplay-Kreislauf.

Genetische Faktoren und Fusion: Mensch oder Mutation?

Neu sind die sogenannten Faktoren – genetische Modifikationen, die euch passive Boni, neue Vorteile im Umgang mit Waffen und zusätzliche Fähigkeiten verleihen. Das Aktivieren von gefundenen und verdienten “Genen” schaltet Fusionsfähigkeiten frei. Die Kombination der gewählten Gene bestimmt dabei, welche Fähigkeiten in welcher Stufe freigelegt werden. Durch Einsatz dieses Systems wird euer Outer deutlich mächtiger, verliert aber Stück für Stück seine “Menschlichkeit”. Dies wird auch optisch signalisiert, indem die Figur beispielsweise Hörner bekommt. Diese Umsetzung hat mich amüsiert, auch wenn der gespielte Outer zumeist in Mech-Rüstung steckt, sodass man das Ausmaß der Mutation nur selten zu Gesicht bekommt. Wer möchte, kann die Mutation gegen Ingame-Währung rückgängig machen. Das System lädt ebenfalls zum Experimentieren ein und macht die ohnehin komplexen Möglichkeiten zum Gestalten von individuellen Builds noch vielschichtiger.

Zusammen in den Kampf oder doch lieber alleine?

Online könnt ihr mit anderen Spielern Missionen bestreiten. Es können bis zu drei Mitstreiter eingeladen werden. Der Koop-Modus setzt allerdings voraus, dass alle Spieler auf demselben Fortschrittslevel sind. Wer mit seiner Freundesgruppe gleichzeitig in das Abenteuer startet, hat Glück. Wer nachziehen möchte und deutlich fortgeschrittenen Kollegen beitreten möchte, kann dies leider nicht tun. Der Spieler mit dem geringsten Fortschritt muss als Host fungieren. Bei einem zu großen Unterschied im Fortschritt lohnt es sich hingegen für High Level-Spieler nicht, diese Einschränkung einzugehen. Diese Umsetzung fällt nicht gerade ideal aus. Glücklicherweise ist die Nutzung des Online-Koops nicht erforderlich. Alle, die lieber solo spielen, bekommen Unterstützung von KI-Charakteren. Als weiteres Feature des Onlinespiels können Überreste von gestorbenen Spielern in der Welt geplündert werden. Alternativ lässt sich die Online-Komponente komplett deaktivieren, was gar in reduzierten Ladezeiten resultiert.

Nebenaktivitäten sorgen für großen Umfang

Neben der Hauptstory gibt es wiederholbare Einsätze gegen bereits besiegte Bossfeinde, beispielsweise um Blaupausen und Ressourcen für die Erstellung mächtiger Boss-Rüstung zu erlangen, und ein optionales Kartenspiel. Letzteres besitzt im Stile eines Gwent aus The Witcher 3 eigene Regeln und eine spaßige Questreihe. Zudem bietet Titanic Scion ein Kolosseum-Arenakampf, bei dem wir mit wiederholten Siegen die Rangliste hochklettern können. Der Abschluss der Story sollte im Durchschnitt ca. 15 Spielstunden dauern. Mit unzähligen Nebenquests, den optionalen Kartenspiel- und Arena-Modi sowie ausgiebiger Erkundung, Ressourcengrinding und Buildpersonalisierung hat der Titel Inhalt für weit über 50 Spielstunden auf Lager.

Grafisch mit tollen Momenten, aber auch mit Schattenseiten

Visuell macht Titanic Scion einen soliden Eindruck: Die Mech-Designs sind gelungen, Waffen sind sichtbar am Arsenal montiert und Explosionen wirken wuchtig. Die Soundkulisse überzeugt mit satten Effekten und energetischer Musik. Allerdings gibt es technische Schwächen: Die Kamera kämpft mit schnellen Bewegungen und Luftkämpfen, was gerade bei Bossfights stören kann. Die Gestaltung der unrealistischen Anime-Gesichter hat mir persönlich nicht ganz so gut gefallen. Zudem gesellen sich matschig aussehende Bodentexturen zur Grafik. Dadurch entsteht der Eindruck, dass Titanic Scion visuell teils nicht ganz rund wirkt. In der gespielten PC-Fassung war ich immerhin mit der gebotenen Performance zufrieden. Ein wenig enttäuscht hat mich, dass standardmäßig keine Unterstützung für Ultrawide-Auflösungen enthalten ist. Mit einem Mod lässt sich dies aber nachträglich einbringen.

Auch auf dem Steam Deck gibt Titanic Scion eine gute Figur ab. Der Anfang des Spiels führt jedoch in die Irre. In engen Gängen einer Raumstation werden besonders hohe Bildraten erreicht. Kommt der Protagonist nach rund einer Viertelstunde in der offenen Welt vom Blauen Planeten an, halbiert sich die Framerate plötzlich. Dennoch lässt sich eine Balance aus schicker Optik und guter Performance erreichen. Ich habe weitestgehend in “Medium”-Einstellungen gespielt und die Bildrate auf 45 limitiert, wodurch ein tolles Spielgefühl erreicht wird. Meine einzige Kritik an der Handheld-Erfahrung: Text wird extrem klein dargestellt. Wer die Möglichkeit hat, sollte nach meiner Erfahrung die ersten 3-4 Stunden auf einem großen Monitor oder TV spielen und erst dann auf das mobile Spielen wechseln, wenn die meisten Tutorials und Erklärungen erlebt sind und der kleine Text nicht mehr so sehr ins Gewicht fällt.

Überblick der Rezensionen
Story, Charaktere und World Building
6.5
Gameplay
8.5
Umfang und Abwechslung
8.5
Online-Umsetzung
7.5
Grafik & Sound
7.5
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Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
daemon-x-machina-titanic-scion-im-testDaemon X Machina: Titanic Scion bietet eine umfangreiche Open World mit vielen Missionen und Tätigkeiten, einem belohnenden Loot-System und einer Fülle an Individualisierungsoptionen. Auf Wunsch lässt sich das Spiel mit bis zu 3 Online-Freunden erleben. Sind die Spieler allerdings unterschiedlich weit fortgeschritten, ergeben sich lästige Restriktionen. Die Story von Titanic Scion diente für mich persönlich primär als Aufhänger, um dem Gameplay einen logischen Rahmen zu verpassen. Mit einer rasanten Fortbewegung und brachialen Mech-Schlachten steht das Spielgeschehen im Fokus und fällt actionreich und adrenalingeladen aus. Die Gefechte sind dabei nicht immer so übersichtlich und präzise in der Steuerung, wie ich es mir gewünscht hätte. Dennoch wurde ich von den Kämpfen und dem Streben nach einem immer besseren Mech-Build gut unterhalten. Mit der kontinuierlichen Jagd nach neuem Loot unterschiedlicher Seltenheit im Stile der Borderlands-Serie, einer tiefgehenden Mech-Anpassung ala Armored Core und einer flinken Fortbewegung wie in Anthem bedient sich Daemon X Machina: Titanic Scion an bekannten Konzepten und vereint diese in einem Erlebnis, dem hier und da der letzte Schliff fehlt, aber für Mech-Fans dennoch ein tolles Gesamtpaket liefert.