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Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls im Test

Releasetermin: 04.09.2015

Medientyp: Karte, Download
Genre: Shooter / Rätsel
Entwickler: Spike Chunsoft
Herausgeber: NIS America

 

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Nachdem die Danganronpa-Serie auf der PSP ihren Auftakt feierte, startete sie erst auf der PS Vita so richtig durch. Der erste Teil erhielt auf Sonys neustem Handheld ein Remake, kurz darauf dann einen ebenso erfolgreichen Nachfolger – noch dazu eine Anime-Serie. Danganronpa hat sich eine treue Gefolgschaft aufgebaut, die die mysteriöse, aber durchgeknallte Story und die Visual Novel-Elemente schätzt. Nun steht ein neues Spiel der Serie auf der Matte, das sich allerdings von den bisherigen Titeln unterscheidet. Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls wird vielmehr als Ableger präsentiert, der Fans durch das Shooter-Geschehen vor ein Rätsel stellt: Kommt Ultra Despair Girls, trotz deutlicher Abweichung des Gameplays, an die Stärken der Serie heran? Wir haben den Titel gespielt und berichten in unserem Test.

DanganronpaAnotherEpisode (1)

An dieser Stelle sei als erstes erwähnt, dass Another Episode zwischen Danganronpa 1 und 2 spielt. Wer mit dem Kauf des Ablegers plant, sollte mindestens den ersten Teil bereits gespielt haben. Das Spiel setzt voraus, dass ihr die Geschehnisse aus dem ersten Danganronpa kennt. Zudem ist es auch von Vorteil, das zweite Spiel bereits beendet zu haben. Ultra Despair Girls enthält nicht nur Anspielungen auf und Witze zugunsten des zweiten Spiels, sondern dient als Brücke zwischen den beiden Haupttiteln. Hier werden einige Aspekte angesprochen und aufgeklärt, die Handlungen aus Danganronpa 2 vorwegnehmen. Ich empfehle daher, zunächst die beiden Hauptspiele zu erleben – es lohnt sich allemal!

Another Episode dreht sich um Komaru Naegi, die Fans der Serie als jüngere Schwester von Makoto Naegi (Protagonist des ersten Spiels) erkennen. Ebenfalls eine wichtige Rolle nimmt Toko Fukawa ein, die schon in Danganronpa 1 vertreten war. Nachdem der erste Teil vollständig in einer Art Schule spielte und der Nachfolger das Geschehen auf eine verlassene Insel verlagerte, bekommen wir in Ultra Despair Girls erstmals ein städtisches Setting präsentiert. Doch hier wartet kein schöner Anblick: Die Straßen sind gefüllt mit Monokuma-Roboter, die Menschen angreifen. Zudem laufen Kinder mit Monokuma-Helmen Amok. Wir erfahren schnell, dass hinter den Angriffen die „Warriors of Hope“ stecken – eine Gruppe aus fünf Kindern. Ich werde nicht viel weiter auf die Story eingehen, da die Handlung stets eine große Stärke der Serie war und das hier nicht anders ist. Jeder sollte die Story selbst erleben, die wie erwähnt zwar gewohnt seltsam und durchgeknallt ist, aber insbesondere mit ihrer dunklen Ader, den Twists und Charakterentwicklungen punkten kann. Allen voran die Darstellung der beiden Hauptcharaktere hat mir gut gefallen. In Danganronpa 1 noch war ich kein großer Fan der Toko Fukawa, doch Ultra Despair Girls hat es geschafft, mein Bild der Figur von Grund auf zu ändern. Auch werden die Warriors of Hope beleuchtet, wodurch wir die Motivationen und Hintergrundgeschichten der Kinder erfahren. Dies hilft, das Gesamtbild der Story besser zu verstehen. Einmal mehr hat Entwickler Spike Chunsoft eine spannende Handlung entworfen, die das Danganronpa-Universum gekonnt erweitert.

DanganronpaAnotherEpisode (2)

Komaru und Toko müssen nicht nur gegen die Warriors of Hope antreten, sondern sich insbesondere gegen Horden von Monokuma-Bären behaupten. Komaru hat dafür ein modifiziertes Megaphon zur Verfügung, das verschiedene Arten von „Truth Bullets“ verschießen kann. Hier kommt eine Third-Person-Shooter-Komponente zum Einsatz, die mir eine gehörige Eingewöhnungszeit abverlangte. Das Ballern gestaltet sich nicht so intuitiv, wie ich es von anderen Shootern gewöhnt bin. Zudem ist die Kameraperspektive gelegentlich ein Problem. Doch ist Ultra Despair Girls kaum mit gewöhnlichen Shootern zu vergleichen: Die Truth Bullets lassen Gegner unter Anderem tanzen, brennen oder lähmen. Jede Art von Truth Bullets hat eine andere Funktion, die es auf die unterschiedlichen Gegnerarten anzuwenden gilt. Auch wenn es gelegentlich sehr actionreiche, schusslastige Passagen gibt, kommen die Feinde meist in kleineren Gruppen daher. Wir können also mit der vielfältigen Munition strategisch vorgehen, sodass sich der Titel fast schon wie ein Puzzle-Shooter spielt. Werden in der Umgebung ausreichend Batterien gesammelt, kann auch Toko in den Kampf einschreiten. Mit Scheren ausgerüstet kann sie kurzzeitig in Hack’n’Slay-Manier alles umnieten, wodurch sie allen voran in den actionreichen Abschnitten nützlich ist. Spieler müssen jedoch nicht einfach nur die Bären-Feinde vernichten, sondern auch diverse Rätsel-Herausforderungen lösen. Diese werden zunehmend kniffliger und erfordern zumeist ebenso die Ausschaltung mehrerer Monokuma. Dies muss jedoch stets auf eine besondere Weise getan werden, wo einmal mehr die unterschiedlichen Truth Bullets zum Einsatz kommen. Neben Sammelobjekten steht auch die Verbesserung der Fähigkeiten auf der Tagesordnung. Jede Truth Bullet kann mit zwei verschiedenen Upgrades ausgestattet werden, die sich mit Fähigkeitspunkten freischalten lassen. In vielerlei Hinsicht spielt sich Another Episode wie ein Puzzle-Shooter, der mit gewöhnlichen Genre-Vertretern nur bedingt etwas gemeinsam hat. Die träge Steuerung und die zickige Kamera machen es Danganronpa-Fans schwer, den Ableger voll und ganz zu genießen. Als actionreicher Zusatz macht Ultra Despair Girls allerdings durchaus Spaß.

Trotz des Genre-Wechsels bleibt Another Episode seinen optischen Stärken in den Visual Novel-Abschnitten treu. Die Figuren sind stets ansehnlich gestaltet, mir gefällt der Artstil der Serie sehr gut. In den Zwischensequenzen und den Lesepassagen bringt der Titel die Figuren und Umgebungen sehr gut herüber. Auch die gerenderten Charaktere geben eine gute Figur ab. Die Modelle von Komaru und Toko sind erstaunlich detailliert, zudem machen die In-Game-Areale ordentlich etwas her. Das Spiel holt alles raus, was die Vita hergibt! Ähnlich verhält es sich beim Soundtrack. Beliebte Songs aus den vorherigen Spielen liegen vor, außerdem bringt der Titel neue, denkwürdige Lieder ein. Daganronpa-Fans werden in dieser Hinsicht viel Spaß mit Another Episode haben.

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Fazit

Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls spielt seine Stärken in der Handlung aus. Wie wir es gewöhnt von der Serie sind, warten denkwürdige, düstere, alberne und überraschende Momente auf Fans der Reihe. Allen voran die Charakterdarstellung der beiden Protagonistinnen und auch die der Gegenspieler trumpft voll auf. Das Gameplay abseits der Story-Sequenzen ist trotz Genre-Wechsel gelungen. Zwar lässt die Umsetzung der Shooter-Elemente etwas zu wünschen übrig, doch macht Another Episode dies mit kreativen Rätsel-Einlagen rund ums Ballern wieder wett. Danganronpa-Fans sollten sich vom veränderten Spielgeschehen keineswegs einschüchtern lassen – hier wartet ein würdiger Vertreter der Serie auf euch!

Positiv-Icon Vielseitige Story mit tollen Charakteren

Positiv-Icon Handlungen von Danganronpa 1 und 2 werden gut eingebunden

Positiv-Icon Shooter-Geschehen mit interessanten Aspekten

Positiv-Icon Grafik und Sound hinterlassen einen sehr guten Eindruck

Negativ-Icon Steuerung und Kamera mit Problemen

 

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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