Erst im März erschien mit Bloodborne das aktuellste Werk von From Software. Im April wurde zudem Dark Souls 2 als „Scholar of the First Sin“-Remaster-Fassung veröffentlicht. Nun steht Dark Souls 3 für Frühjahr 2016 auf dem Plan. Kommt es da schon zu Ermüdungserscheinungen? Nein! Denn solange die Souls-Spiele die konstant hohe Qualität halten können, freue ich mich jedes Mal aufs Neue auf das fordernde Spielgeschehen. So blickte ich auch der Anspielsession auf der Gamescom entgegen, bei der mich Bandai Namco für eine halbe Stunde mit dem Titel alleine ließ.
Ich beschäftigte mich nicht lange mit der Charakterwahl, denn ich wollte möglichst viel Zeit mit dem eigentlichen Spielen verbringen. Sowie ich mich für eine Figur mit einem Langschwert entschieden habe, ging es auch schon los. Die Demo startete auf einer düsteren Burg, von der aus der Charakter eine beeindruckende Weitsicht genießen kann. Vom Startpunkt aus boten sich mir diverse Wege, wie wir es von der Serie durchaus gewohnt sind. Während der „richtige“ Weg recht linear verläuft, laden verwinkelte Gabelungen und Geheimgänge mit versteckten Räumen zum Erkunden ein. Neben zusätzlichen Feinden warten hier allen voran Items, die sich beim weiteren Spielverlauf als nützlich erweisen könnten. Soweit nichts Neues für Fans der Reihe, doch sofort fällt auf, dass From Software nun auch die hauptsächliche Souls-Serie mit einer detaillierten Umgebungsdarstellung ausgestattet hat. Bloodborne führte einen ansehnlichen Detailgrad ein, an den Dark Souls 3 nahtlos anknüpft. Das Level- und Gegnerdesign ist gewohnt stark und versetzte mich sofort in eine schwere, bedrückende Atmosphäre. Hübscher als den PS4-exklusiven Titel würde ich das Spiel allerdings nicht bezeichnen, außerdem fiel mir eine inkonsistente Framerate auf, die gelegentlich in die Brüche ging. Da die Entwickler aber noch so einige Monate vor sich haben, mache ich mir über diese Probleme noch keine Gedanken.
Es dauerte nicht lange, bis sich mir der erste Feind präsentierte. Während das Level einige Gegner beinhaltet, die passiv in der Gegend verweilen und sich mit Leichtigkeit niedermetzeln lassen, zeigten mir die restlichen Monster, dass der Tod weiterhin hinter jeder Ecke lauert. Die Feinde sind nicht zu unterschätzen und nutzen in alter Souls-Manier jede Unaufmerksamkeit skrupellos aus. Da ich vor nicht allzu langer Zeit noch Bloodborne beendet habe, war ich zunächst in meinen ersten Versuchen an die aggressive Mentalität gewohnt, die Bloodborne noch belohnt hat. In Dark Souls 3 jedoch ist wieder ein Umdenken nötig: Die Kämpfe fallen zwar schneller aus als noch in den anderen Souls-Spielen, sind aber noch eine ganze Spur langsamer als die Bloodborne-Gefechte. Insbesondere die Ausweich-Rollen fühlen sich etwas rasanter an. Zudem sind Schilde zum Abwehren und Parieren wieder Teil des Geschehens, an die ich mich auch erst wieder gewöhnen musste. Im Kern ist Dark Souls 3 durch und durch ein Souls-Titel. Das Gameplay basiert auf Altbewährtem, zudem ließ man sich geringfügig von der Richtung beeinflussen, die Bloodborne einschlug. Weiterhin haben es sich die Jungs und Mädels von From Software nicht nehmen lassen, dem Spielgeschehen gänzlich neue Elemente hinzuzufügen. Diese sind in Form von „Battle Arts“ präsent. Dabei handelt es sich um eine Art Spezialmanöver, die von der Ausrüstungskombination abhängen. Mit dem Langschwert ließ sich dadurch unter Anderem ein weitreichender Hieb ausführen, der eine ordentliche Portion Schaden verursachte. Geht der Schlag jedoch daneben, sind wir schutzlos gegen gefährliche Konterangriffe. Die Battle Arts erweitern das Kampfgeschehen also um neue Möglichkeiten, die allerdings auch ihre Gefahren bergen und nicht unbedacht genutzt werden sollten. Außerdem ist die Benutzung der Battle Arts begrenzt und wird bei Bonfires wieder aufgefüllt.
[tube]vfatgqcgk6jU[/tube]
Ich kämpfte mich durch die Gänge des Levels, schnitt mal mehr, mal weniger erfolgreich ab. Nach einiger Zeit erscheint ein gigantischer Drache, der nach gruseligem Schrei einen gewaltigen Feuerhauch auf die Umgebung loslässt. Ließ ich mich durch dieses Manöver anfangs noch toasten, nutzte ich schon bald den Feuerangriff für mich aus. Auf den Wegen lauern jede Menge Feinde, die sich in das weitreichende Feuer des Drachens locken lassen und somit leichtes Spiel für uns sind. Mit gutem Timing lässt sich die Feuergefahr umgehen, doch an Durchschnaufen sollte anschließend keiner denken – hier warten schon die nächsten tödlichen Feinde. Da ich mich wie erwähnt anfangs blöd angestellt habe – zu sehr noch war ich an das schnelle und aggressive Verhalten aus Bloodborne gewöhnt – kam ich leider nicht beim Boss des Demolevels an. Ich hätte dem wohl kniffligen Bösewichten gerne einen Besuch abgestattet. Dennoch reichte mir die Zeit mit dem Spiel, um mit einem positiven Fazit von der Messe zu gehen.
More of the same – Dark Souls 3 bietet alles, was Fans an der Serie so schätzen. Der Titel ist einmal mehr bockschwer und bestraft jede Unkonzentriertheit, belohnt Errungenschaften aber umso mehr. Das Kampfgeschehen basiert auf dem der Souls-Vorgänger, bezieht jedoch im geringen Maße auch die schnelle Ader von Bloodborne mit ein. Durch die neuen Battle Arts haben Spieler weitere Möglichkeiten, im Kampf vorzugehen. Optisch knüpft man an den Detailgrad von Bloodborne an. Zudem bestechen Level- und Gegnerdesign, wie man es von From Software gewöhnt ist. Fans können sich auf die selben Stärken freuen, die die Reihe in den letzten Jahren etabliert hat.