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Devil May Cry 4: Special Edition im Test

Releasetermin: 24.06.2015

Medientyp: Download
Genre: Action-Adventure / Hack’n Slay
Entwickler: Capcom
Herausgeber: Capcom

 

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Devil May Cry 4 erzählt die Geschichte von Nero. Der rebellische Jungspund verfügt über einen Arm, der von Dämonen besessen ist und ihm übernatürliche Kräfte verleiht. Als eines Tages eine mysteriöse Person auftaucht, den Anführer des „Ordens des Schwerts“ umbringt und wieder entkommt, macht Nero sich nun auf den Weg, den Angreifer aufzuspüren. Denn überall wimmelt es seither von gefährlichen Dämonen, die Nero als Werk des Angreifers ansieht. Serienfans wissen zu diesem Zeitpunkt bereits: Der vermeintliche Feind ist niemand anderes als Dante, Sohn Spardas, der sich auf übernatürliche Vorfälle aller Art spezialisiert. Es kommt also nicht von ungefähr, dass sich die Wege Neros und Dantes kreuzen. Die Story ist actiongeladen, verdammt cool inszeniert und für Serienkenner und Neulinge gleichermaßen unterhaltsam.

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Tolles Gameplay, fragwürdiges Spieldesign

Der Protagonist verfügt über drei primäre Angriffe, die er zu sehenswerten Kombo-Ketten aneinander reihen kann. Ein Knopf steuert Angriffe mit dem Schwert, einer löst Schüsse durch eine Pistole aus und der dritte kontrolliert Neros Dämonenarm. Sprünge und Ausweichrollen sind ebenso möglich. Es ist unheimlich befriedigend, eine erfolgreiche Kombo zu landen: Mit einem Kinnhaken fliegt ein Feind in die Luft, wird mit Kugeln oben gehalten, mit dem Schwert bearbeitet und anschließend per glühendem Arm in eine Gegnergruppe geschleudert. Auch wenn das Kampfsystem auf den ersten Blick nicht allzu viel herzugeben scheint, sind eine Menge Kombinationen möglich. Da auch noch weitere Manöver freigeschaltet werden können, sind Spieler während dem Durchgang bestens bei Laune gehalten. Ich hätte mir zwar ein wenig mehr Gegnerarten gewünscht, denn viele der verunstaltet aussehenden Kreaturen gleichen sich, doch stört das den Spielspaß kaum. Das Spielgeschehen dreht sich zwar hauptsächlich um das Kämpfen, hat allerdings auch weitere Elemente zu bieten. In den 20 Kapiteln hat der Hauptcharakter einige rudimentären Rätsel zu lösen, die uns zumeist Objekt X zu Platz Y bringen lassen. Auch seichte Platforming-Sequenzen sind zu erwarten, für die Nero besondere Moves in petto hat. Recht früh erlernt er die Fähigkeit, seinen Arm als ein Art Greifhaken zu benutzen, der ihn an diversen Stellen mit der Umgebung interagieren lässt. Ebenso beherrscht Nero ab einem bestimmten Punkt die Manipulation von Zeit und kann diese für einen kurzen Moment anhalten, um beispielsweise gefährlichen Laserstrahlen auszuweichen, die den Weg blockieren. Ich hatte schon damals großen Spaß mit DMC4, denn im Kern handelt es sich bei dem Spiel um ein wirklich gutes Hack’n Slay-Abenteuer. Lediglich ein Problem hatte ich früher im Original sowie auch heute in der Special Edition. Ohne auf die narrativen Gründe einzugehen, berichte ich euch von einer fragwürdigen Design-Entscheidung, die mir den Spaß am Spiel etwas gedämpft hat. Ab der Hälfte des rund 12-15 stündigem Titel wird die Perspektive getauscht und das Geschehene rückgängig erlebt. Spieler schlüpfen in die Rolle von Dante und sehen rückwärts Neros Ereignisse aus der anderen Perspektive. Während dieser Aspekt hinsichtlich der Handlung eine nette Idee ist, sorgt sie spielerisch für Repetition. Denn Dante durchstreift all die Areale, die wir zuvor schon gesehen haben. Er bekämpft die selben Feinde, die Nero schon erledigte. Selbst Boss-Kämpfe werden wiederholt. Mir gefielen viele der Bosse in DMC4 ausgesprochen gut, doch beim zweiten Mal verlieren sie eine gehörige Portion an Reiz. Obwohl sich Dante etwas anders spielt als Nero, wird man das Gefühl nicht los, alles schon erlebt zu haben – eben weil es genauso ist. Der Titel macht natürlich auch nach dem Wechsel noch Spaß, doch gehen Aspekte wie Umgebungsentdeckung und Studieren des Gegnerverhaltens verloren.

Special Edition bringt neue Charaktere und Extras

Mit der Special Edition versucht Capcom die Schwächen des Backtracking-Konzepts wohl ein wenig auszugleichen. Am Geschehen hat sich prinzipiell nichts verändert, doch sind nun weitere Charaktere spielbar um das Gefühl im Kampf aufzufrischen. Wer von Nero und Dante genug hat, kann in die Rollen von Lady und Trish schlüpfen. Die Mädels spielen sich wiederum etwas anders als die beiden ursprünglichen Protagonisten und bringen neue Zwischensequenzen mit. Ebenfalls erstmals in DMC4 spielbar ist nun Vergil. Der Fanfavorit hatte bereits in der DmC Definite Edition einen Auftritt und bringt hier einmal mehr neue Impulse ein. Er spielt sich dank anderer Fähigkeiten und Spezial-Manöver ebenso verschieden und bietet meiner Meinung nach das abwechslungsreichste und ausgeglichenste Spielgeschehen, sodass er eine tolle Neuerung darstellt. Das selbe gilt für die Zugabe des Turbo-Modus. Schon im DmC-Remaster konnte ich wärmstens empfehlen, diese Variante auszuprobieren, die das Gameplay etwa 20% schneller gestaltet und einen noch befriedigenderen Spielfluß zur Folge hat. Hardcore-Fans werden sich zudem über den „Legendärer Schwarzer Ritter“-Modus freuen. Dabei handelt es sich um einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad, der Gegner deutlich stärker gestaltet und in größeren Wellen erscheinen lässt. Wer allerdings nicht gerade ein DMC-Experte ist, sollte es bei einem der Standard-Schwierigkeiten „Mensch“ (einfach) oder „Teufelsjäger“ (mittel) belassen. Wer das Spiel auf „Teufelsjäger“ beendet, erhält weiterhin Zugang zu „Sohn des Sparda“ (schwer), der jedoch nicht so knifflig wie der Schwarze-Ritter-Modus ist.

Gutes Remaster, Wurzeln dennoch sichtbar

Dass Devil May Cry 4 rund sieben Jahre auf dem Buckel hat, kann auch die technisch überarbeite PS4-Fassung nicht verbergen. Das fängt bereits an, bei der Kameraführung aufzufallen. Das Spiel nutzt eine Mischung aus fester und steuerbarer Kamera. Doch besonders bei festgelegter Perspektive kommt es das ein oder andere mal vor, dass wir das Geschehen gar nicht im Blick haben und das Gemetzel hinter Wänden stattfindet, die uns die Sicht versperren. Ebenso sind viele Areale optisch schlecht gealtert und sind nach heutigem Standard teils extrem fade gestaltet. Dennoch hat das Spiel grafisch seine Momente. Diverse Schlösser sind eindrucksvoll präsentiert und einige Bosse machen ordentlich etwas her. Durch die Full HD-Auflösung und die butterweiche Framerate von 60 FPS ist DMC4 in der Special Edition definitiv die beste Version des Spiels. In Bewegung sieht der Titel durchaus gut aus, doch wer genauer hinschaut, erkennt weniger schöne Anblicke aus dem Original. Für ein Remaster eines Spiels, das vor sieben Jahren erschienen ist, macht die Veröffentlichung jedoch eine gute Figur. Der passend rockige Soundtrack und die passable englische Sprachausgabe konnten mich bereits damals überzeugen und liegen hier ebenso vor.

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Fazit

Wer bereits Fan des Originals ist und das Spiel in leicht verbesserter Grafik bei 1080p und 60 FPS erneut erleben möchte, wird seinen Spaß mit Devil May Cry 4 Special Edition haben. Während Story und Spielgeschehen grundsätzlich stark sind, kann das Backtracking-Konzept den Spaß für den ein oder anderen aber herunterziehen. Der Turbo-Modus und die zusätzlichen Charaktere machen aus der PS4-Fassung die beste Version, die nach heutigen Standards zwar kein Hingucker mehr ist, aber Alles in Allem zufriedenstellend aufgefrischt wurde. Der Preis in Höhe von 24,99€ ist allemal fair – schade nur, dass das Spiel lediglich digital erschienen ist.

Positiv-Icon Spaßige Hack’n Slay-Elemente

Positiv-Icon Drei neue Charaktere, die sich unterschiedlich spielen

Positiv-Icon Diverse Extras wie Turbo- & Legendärer Schwarzer Ritter-Modus

Negativ-Icon Backtracking-Konzept sorgt für repetitives Geschehen

Negativ-Icon Kamera und Grafik hinken heutigem Standard hinterher

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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