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Releasetermin: 26.02.2019

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Rennspiel, Simulation
Entwickler: Codemasters
Herausgeber: Codemasters

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Dirt Rally gehört zu meinen Lieblingsrennspielen der letzten Jahre. Ich habe den Titel bereits im Early Access-Stadium auf dem PC viele Stunden gespielt und anschließend auch auf der PS4 die schlammigen und verstaubten Pisten unsicher gemacht, als das finale Spiel 2016 erschienen ist. Ich verbrachte dutzende Stunden mit dem Spiel in VR und freute mich, als Codemasters mit Dirt Rally 2.0 den Nachfolger ankündigte. Kurz darauf folgte für mich aber ein herber Dämpfer: Das neue Rennspiel wird auf der PS4 diesmal nicht mit VR-Support ausgeliefert. Warum Dirt Rally 2.0 dennoch ein tolles Rennspiel ist, erfahrt ihr in meinem Test.

Enge Rally-Strecken und staubige Rallycross-Events

Nach dem Ableger Dirt 4, der einige Impulse von Dirt Rally übernahm, aber auch viele Elemente der klassischen Vorgänger bot, ist man mit Dirt Rally 2.0 wieder vollkommen dahin zurückgekehrt, was das erste Dirt Rally-Spiel so erfolgreich machte. Das heißt, dass es wieder handgemachte Strecken gibt. Dirt 4 versuchte sich noch daran, prozedural generierte Strecken zu etablieren. Die Fans waren sich aber einig: Von Spieledesignerhand gefertigte Strecken sind besser als jene, die durch Algorithmen kreiert wurden.

Ich kann bestätigen – die Rally-Strecken sind in der Tat fantastisch gestaltet. Mit sechs Schauplätzen gibt es eine ähnlich große Abwechslung wie noch im ersten Teil. Jeder Schauplatz bietet diverse Streckenvariationen, die sich in der Länge und zu überwindenden Höhe unterscheiden. Neu mit dabei sind acht kurze Rallycross-Strecken, die ein wenig Abwechslung ins Geschehen bringen. Sie sind offiziell lizenziert und nach realem Vorbild entworfen. Sie befahren sich mit ihren breiteren Straßen und Schlammfeldern schlicht anders als die extrem engen Pfade der klassischen Rally-Strecken. Hier hat man sich gut abgeschaut, was Dirt 4 an positiven Änderungen in petto hatte.

Knallharte Rennsimulation – auch für Anfänger geeignet?

Schon nach wenigen Sekunden auf der Piste merkt man, dass Dirt Rally 2.0 bockschwer ist. Das liegt an den angesprochenen Rally-Strecken, die extrem schmal ausfallen und damit kaum Raum für Fehler lassen. Lässt eure Konzentration für den Bruchteil einer Sekunde nach, seid ihr auch schon an einem klotzigen Stein hängengeblieben oder gar einen Abhang heruntergebrettert. Das kann mitunter frustrierend sein, gerade weil man so etwas wie eine Rückspulfunktion, die andere Rennspiele bieten, hier vergeblich sucht. Das macht aber genau den Reiz von Dirt Rally aus: Jeden Meter muss man sich erkämpfen und am Ende einer Strecke ist man nicht selten nass vor Schweiß. Statt einer bunten Ideallinie gibt es hier Ansagen über den kommenden Streckenverlauf. An diese realistische Umsetzung muss man sich erst einmal gewöhnen. Die Rennen sind stressig und fordernd, doch es ist wahrlich immer wieder ein tolles Gefühl, nach einer schwierigen Rennerfahrung die Ziellinie zu überqueren.

Das trifft sowohl auf das Spielen per Controller als auch per Lenkrad zu, wobei man mit letzterer Steuervariante natürlich eine noch realistischere Erfahrung hat. Ich bin aber auch mit dem normalen Dualshock 4 bestens zurechtgekommen. So toll dieses Gefühl nach einer erfolgreichen Runde auch sein mag: Dirt Rally 2.0 hat mich häufig in den Wahnsinn getrieben. Das lag zumeist an der harten Bestrafung, wenn man einen Unfall baut. Ich fahre mit vollem Karacho um eine Kurve, erwische mit dem letzten Zentimeter meiner Karre noch einen Felsen – ich überschlage mich doppelt, liege anschließend auf dem Dach. Schlimm genug, dass ich durch den Crash ohnehin schon Zeit verliere und fortan auch noch mit dem Karosserie- oder gar Motorschaden zu kämpfen habe – dann bekomme ich fürs Zurücksetzen auf die Straße auch noch eine Zeitstrafe aufgebrummt. In diesen Momenten hätte ich am liebsten meinen Controller in den TV gedonnert.

Mit einigen Kniffen versucht das Spiel, dem Frust entgegenzuwirken. Zum einen gibt es einen manuell verstellbaren Schwierigkeitsgrad, der zumindest die KI der Gegner fairer gestaltet. Gerade die Rallycross-Rennen kann man sich damit fast schon zu einfach einstellen, sodass man mit dem Regler experimentieren sollte, bis man die beste Stufe für das eigene Fahrniveau gefunden hat. Zum anderen ist der Titel recht gnädig, was Neuversuche angeht. In eigens erstellten Meisterschaften lassen sich Rennen beliebig häufig neustarten. Auch in der Kampagne hat man diese Möglichkeit, allerdings ist hier die Anzahl der Versuche begrenzt.

Falls euch die Härte des Racers abschreckt, möchte ich euch ein Stück weit entwarnen. Man muss nicht von Beginn an wie ein Profi fahren, sondern kann stattdessen das Tempo gewissermaßen selbst bestimmen. Ihr solltet allerdings auch darauf vorbereitet sein, dass die Streckenführung der meisten Rally-Strecken schlicht gnadenlos ist – da hilft auch ein individueller Schwierigkeitsgrad nichts. Ich bin trotzdem der Meinung, dass Dirt Rally 2.0 ein weitestgehend fairer Titel ist, den man gerne nutzt, um seine virtuellen Fahrkünste Kilometer für Kilometer zu verbessern. Man muss sich allerdings auf die Lernerfahrung einlassen und nicht nach einer Stunde aufgebend das Pad in die Ecke schmeißen.

Modi-Auswahl mit Luft nach oben

Das Rennspiel kommt mit einer Art Kampagne daher. “Mein Team” heißt der Modus, der den Spieler vor eine Reihe an vorgefertigten Etappen, Events und Meisterschaften in den Kategorien Rally und Rallycross stellt. Neben den Veranstaltungen, die das Spiel von Werk an bietet, kommen über eine Onlineverbindung weitere Rennen und Herausforderungen dazu, die sich täglich und wöchentlich ändern. In “Mein Team” müssen sämtliche Wagen mit einer virtuellen Währung erworben werden. Zudem lassen sich Upgrades kaufen, die eure Boliden schneller werden lassen. Ferner lassen sich Teammitglieder in den Sparten “Beifahrer”, “Chefingenieur” und “Techniker” gegen Bezahlung verpflichten und aufrüsten. Darüber hinaus bietet Dirt Rally 2.0 subtile Tuningoptionen, mit denen Autoenthusiasten noch die letzte Power rauskitzeln können. Es macht Spaß, auf neue Fahrzeuge und Verbesserungen hinzuarbeiten. Unterm Strich handelt es sich bei diesem Modus aber um keine allzu tiefgründige Spielvariante. Dafür fehlt es dem Modus letzten Endes doch an Abwechslung.

Dirt Rally 2.0 hat Zeitrennen spendiert bekommen. Man kann solo auf der Strecke um die beste Zeit fahren. Zudem gibt es Modi für Rallyes mit historischen Fahrzeugen sowie die FIA World Rallycross Championship: gelungene Modi, aber im Grunde genommen nicht mehr als weitere vorgefertigte Veranstaltungen. Der Titel bietet auch die Möglichkeit, eigene Meisterschaften anzufertigen. Mehrere Events, jeweils mit bis zu 12 Etappen, lassen sich hier aneinanderreihen. Der Schauplatz, die Strecke, die Fahrzeugklasse, die Tageszeit, Wetterbedingungen und die Schwierigkeit (Gegner-KI, Schadensmodell, Reparaturoptionen, Oberflächenabnutzung) lassen sich hier manuell bestimmen. Aus diesem Grund kann man hier als Neuling wohl den meisten Spaß haben. Falls euch etwas nicht passt, bestimmt ihr es nach eigenem Belieben. Besonders gut gefällt mir, dass man selbsterstellte Meisterschaften auch online für weitere Fahrer freigeben kann. Ebenfalls lassen sich Events suchen, die andere Spieler aktuell anbieten. Daraus ergibt sich eine Online-Komponente, die den Wettkampf um die beste Zeit spaßig gestaltet.

Gelungene Grafik, auch wenn sich das Spiel nicht immer von seiner besten Seite zeigt

In vielen Momenten ist Dirt Rally 2.0 ein wirklich hübsches Spiel. Die Fahrzeuge sind detailliert gestaltet. Die Schauplätze der Strecken sind gut gewählt und bringen im Vergleich zum ersten Spiel mehr Farbe ein. Das Schadensmodell ist nicht nur funktional, sondern auch visuell solide, denn es stellt die Einwirkungen auf den Wagen gut dar. Sowohl die Cockpit- als auch Außen-Ansicht sind gelungen umgesetzt. Gerade wenn man in den Menüs sämtliche HUD-Elemente ausschaltet, wird der Titel zur immersiven Rennerfahrung. Die Wettereffekte tragen sehr gut zu diesem Gefühl bei.

Die Beleuchtung ist größtenteils ebenfalls ein positiver Aspekt. Hin und wieder aber lässt sie das Geschehen aber auch flach und unnatürlich aussehen. Ebenso gibt es hier und da arg verschwommene Texturen zu erblicken und auf manchen Strecken wirkt es so, als sei das Rennspiel mit einer Art Vaselinefilter ausgestattet. Während der Racer also viele tolle Grafik-Momente hat, sieht er meiner Meinung nach in manchen Situationen gar schlechter als das erste Dirt Rally aus. Löblich ist, dass das Spiel wieder einmal 60 FPS anpeilt und diese Bildrate auch weitestgehend aufrecht erhält.

Wie sein Vorgänger hat Dirt Rally 2.0 eine tolle Soundumsetzung spendiert bekommen, die sich durch realistische Motorensounds auszeichnet.

Überblick der Rezensionen
Gameplay
10
Inhalt und Umfang
7.5
Online-Umsetzung
8
Grafik und Sound
8
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Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
dirt-rally-2-0-im-testMit Dirt Rally 2.0 untermauert Codemasters die Serie als unterhaltsames Erlebnis für hartgesottene Rennspielfans. Ein gnädiger Schwierigkeitsgrad hilft beim Einstieg, doch die Streckenführung der Rally-Veranstaltungen bleibt schlicht gnadenlos. Wer sich mit Geduld ans Pad oder gar Lenkrad setzt, wird bald mit befriedigenden Erfolgserlebnissen die Ziellinie der fantastisch gestalteten Strecken überqueren. Der Umfang des Spiels ist solide, es hätte dennoch ruhig mehr Schauplätze geben können, die wir stattdessen in einem Season Pass nachkaufen dürfen. Auch die Kampagne ist nicht ideal umgesetzt und kann nicht mit dem mithalten, was manch anderes Rennspiel zur konstanten Motivation bietet. Und wo ist bitte der VR-Modus geblieben, der mir in Teil 1 noch so gut gefallen hat? Das geniale Fahrgefühl lässt mich allerdings schnell wieder vergessen, dass die Entwickler nicht das volle Potential von Dirt Rally 2.0 ausgeschöpft haben. Fans von Rennspiel-Simulationen werden sicherlich trotzdem auf ihre Kosten kommen.