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Disgaea 5: Alliance of Vengeance im Test

Releasetermin: 16.10.2015

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Strategie-RPG
Entwickler: Nippon Ichi Software
Herausgeber: NIS America

 

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Fans von Strategie-Rollenspielen ist die Disgaea-Reihe sicherlich bekannt. Die Serie kombiniert verrückte Charaktere und skurrile Handlungen mit ausgetüfteltem Strategie-Geschehen, wodurch Disgaea nicht nur in Japan viele Fans erringen konnte. Alliance of Vengeance stellt nun das fünfte Spiel der Hauptserie dar und ist zugleich der PS4-Einstieg der Serie. Knüpft Disgaea 5 an die spielerischen Erfolge der Reihe an? Findet es in meinem Test heraus.

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Void Dark gegen Killia

Die Handlung ist mitten in einem intergalaktischen Krieg angesetzt. Der tyrannische Herrscher Void Dark macht die Netherworlds unsicher und unterjocht die Bewohner, sich seiner rapide wachsenden Armee anzuschließen. Ihm entgegen stellt sich der von uns gespielte Antiheld Killia, der seine Rache gegen den Void Dark für vergangene Niederlagen schwört. Die Geschichte ist trotz kleinerer Wendungen und Überraschungen recht einfach gestrickt. Die Figuren mit teils extrem skurrilen Eigenschaften fügen der Handlung allerdings eine weitere unterhaltsame Schicht hinzu. Zwar erfüllen sie größtenteils Anime-Stereotypen, sorgen mit ihren bekloppten Problemen aber durchaus für den einen oder anderen Lacher. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mir vorstellen kann, dass so mancher Spieler nicht mit den Charakteren warm wird. Sowohl der Hauptcharakter als beispielweise auch die sich uns anschließende Princess Overlord of the Gorgeous Netherworld – Seraphina – werden nicht gerade sympathisch präsentiert. Wer mit solch anstrengenden Figuren nicht zurecht kommt, wird die simple Handlung und den Humor gegebenenfalls nicht genießen können.

Spielerisch auf gewohntem Niveau

Spielerisch orientiert sich Alliance of Vengeance an dem, was die Vorgänger bereits etabliert haben. Am Spielsystem hat sich im Grunde genommen in den vorherigen vier Teilen nicht viel getan, was daran liegt, dass die Serie schon immer ein starkes Gameplay-Konzept hatte. Das Kampfgeschehen ist das spielerische Zentrum des Strategie-Rollenspiels. Es findet auf einem Gefechtsfeld statt, das durch Blöcke aufgeteilt ist. Jede Figur kann sich nur eine bestimmte Anzahl an Blöcken bewegen, kann Gegner in Reichweite angreifen, Objekte auf dem Kampffeld sowie Verbündete und Feinde aufheben und werfen. Das Prozedere läuft rundenbasiert ab, man plant also seinen Zug, führt ihn aus und lässt anschließend den Gegner agieren. Vorbereitung und gute Planung sind das A und O. Es gibt die Möglichkeit, mit gut positionierten Figuren Team- und Komboangriffe auszuführen, die bei Erfolg für ein mehr als befriedigendes Gefühl sorgen. Gleichzeitig muss man bedenken, dass nach dem eigenen Angriff die Runde des Opponenten folgt. Da sollte man sich in manchen Situationen lieber zweimal Gedanken darüber machen, ob man bei guter Positionierung der Feinde auf Angriff setzt oder defensiv agiert. Ganz ohne Veränderungen kommt Disgaea 5 natürlich nicht aus. Das Spielgeschehen hat subtile neue Funktionen spendiert bekommen. So können Figuren beispielsweise einen Status im Kampf erreichen, der Revenge heißt. In diesem ist ihre Kraft verstärkt und die Benutzung von Fähigkeiten und Zaubern benötigt einen Special Point weniger. Die Overlord-Figuren wie zum Beispiel die angesprochene Seraphina haben in diesem Zustand zudem die Möglichkeit, eine spezielle „Overload“-Fähigkeit zu aktivieren, die überaus mächtig ist und die Partie beenden kann. Außerdem hat Entwickler Nippon Ichi einmal mehr versucht, das Geschehen der breiten Maße zugänglich zu machen. Das ist am besten im Klassen-Levelsystem zu bemerken. Erhält man in der Rolle einer Klasse ausreichend Erfahrungspunkte, schaltet sich die dazugehörige erweiterte Klasse frei. In den Vorgängern noch musste man zur Nutzung der erweiterten Klasse entweder mit einem neuen Level 1 Charakter einsteigen oder die bestehende Figur der Klasse auf Level 1 zurückstufen, um die erweiterte Version zu nutzen. In Disgaea 5 werden Figuren bei Freischaltung einer erweiterten Klasse automatisch mit bestehendem Fortschritt in diese aufgestuft. Solche kleineren Veränderungen sind mir persönlich willkommen, denn ansonsten kann das Spiel knallhart sein. Schnell zieht der Schwierigkeitsgrad an und selbst wer alle Gameplay-Mechaniken in- und auswendig kennt, muss sich zeitfressendem Grinding unterziehen, um das Figurenaufgebot regelmäßig aufzustufen. Die Grind-lastige Art ist schon immer Teil von Disgaea gewesen, was sich auch hier nicht ändert. Spieler können Hunderte von Stunden in Alliance of Vengeance investieren, was neben der Grind-Ader am tollen Umfang liegt. Hier will ich insbesondere die wiederkehrende „Item World“ betonen, die sich fast schon als Spiel im Spiel präsentiert. Wir haben die Möglichkeit, die Fähigkeiten eines ausgewählten Objekts zu verbessern, indem wir in der Item World mehrere Dungeon-Abteilungen mit zufälligen Regeln abschließen. Die Verstärkung des Items kann gigantisch ausfallen, weshalb sich dieses Feature durchaus lohnt. Mit einem gelungenen Kampfgeschehen und umfangreichem Inhalt ist Disgaea 5 voll und ganz auf eine lange Spielzeit ausgelegt – das zeigt allein schon die Tatsache, dass Charaktere theoretisch bis zum Level 9999 aufgestuft werden können.

HD-Sprites und schriller Soundtrack

Alliance of Vengeance setzt im Großen und Ganzen auf die selbe Ästhetik, die Disgaea schon auf der PS2 ausgemacht hat. Markante Sprites im Kampf treffen auf Anime-Illustrationen in den Handlungs- und Konversationssequenzen. Disgaea 5 kommt mit hübscher gestalteten Sprites daher und feuert ein ansehnliches Effektfeuerwerk im Gefecht ab. Auch wenn nun mehr Charaktere auf dem Bildschirm zu sehen sind als noch zu PS3-Zeiten der Serie, ist das Spiel nicht gerade das grafische Aushängeschild der PS4. Der Artstil ist allerdings charmant genug, um jegliche Gedanken über grafische Qualität schnell zu vergessen. Ebenfalls fortgeführt wird in Disgaea 5 die Arbeit durch talentierte Synchronsprecher. Sowohl der japanische Originalton als auch die englische Übersetzung zeichneten sich stets durch passende und überzeugende Sprecher aus, was hier einmal mehr der Fall ist. Mit einem schrillen Soundtrack trifft der Titel sicherlich nicht jedermanns Geschmack, doch konnte ich unter den Songs den ein oder anderen Ohrwurm finden.

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Fazit

Spielerisch bringt Disgaea 5 nicht allzu viel Neues auf die PS4. Zwar kommt man mit einigen Abhilfen in den Spielmechaniken Neueinsteigern entgegen, doch ist das Spielgeschehen nach wie vor so komplex und knifflig wie eh und je. Auch das klassische „Grinding“ wird hier immer noch groß geschrieben, obwohl der Titel auch ohne zeitfressenden Auflevelungsphasen mehr als genug Umfang mitbringt. Mit einer passablen Story und durchwachsener Grafik können neue Spieler nur bedingt angelockt werden, doch Serien-Fans freuen sich einmal mehr auf ein gelungenes Gesamtpaket rund um das tolle SRPG-Konzept.

Positiv-Icon Tiefgehende und spaßige Strategie-Spielmechaniken

Positiv-Icon Kleine Neuerungen und Abhilfen kommen Neulingen entgegen

Positiv-Icon Fantastischer Umfang bringt Potential für etliche Spielstunden

Negativ-Icon Nach wie vor kann die „Grindy“-Art manch einem zu repetitiv sein

 

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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