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Dragon Ball Xenoverse 2 im Test

Releasetermin: 28.10.2016

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Beat’m Up, Adventure
Entwickler: DIMPS
Herausgeber: Bandai Namco

 

 

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Ich hatte eine Menge Spaß mit Dragon Ball Xenoverse. Als Fan des beliebten Toriyama-Universums wurde mir ein unterhaltsames Kampfsystem in einer Art MMO-Gewand präsentiert. Auch wenn mir die Kämpfe in den alten Budokai Tenkaichi-Teilen besser gefallen haben, überzeugte das Gesamtpaket von Xenoverse. Dass auch anderen Dragon Ball-Fans die Umsetzung gefiel, zeigten nicht nur die guten Verkaufszahlen. Da ist es auch nur logisch, dass Dimps und Bandai Namco nur ein Jahr später einen Nachfolger veröffentlichen. Dragon Ball Xenoverse 2 versucht, die Stärken des Erstlings auszuweiten und erneut ein tolles Erlebnis für Fans von Son Goku und Co. zu bieten. Geht das Vorhaben auf?

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Welcome to Conton City

Wir finden uns schnell in Conton City vor, was uns als neuer Schauplatz des Spiels vorgestellt wird. Das Hub ist größer als zuvor Toki Toki City und wird verziert durch verschiedene Elemente der Dragon Ball-Welt, die Fans auf den ersten Blick erkennen werden. Das Hub ist gar so groß, dass es diesmal Teleport-Stationen sowie Fahrzeuge gibt und wir später gar fliegen können, um uns in der Basiswelt fortzubewegen! Da mir das Konzept um ein zentrales Hub schon zuvor gefallen hat, freue ich mich darüber, mit Conton City ein überabeitetes und verbessertes Hub präsentiert zu bekommen. Wer mit dem Internet verbunden ist und ein Playstation Plus Abonnement besitzt, trifft hier auf allerlei kreativ gestalteter Figuren anderer Online-Spieler. Es ist durchaus ein großer Spaß, sich mit den teils bekloppt animierten Emotes auszutoben! Es sieht einfach zum Schreien aus, wenn Namekianer, Saiyajins oder auch Majins gemeinsam verrückte Tänze ausüben.

Doch können wir in Conton City nicht nur auf andere Spieler treffen. Hier wird uns alles geboten, was das Spiel enthält. So finden wir hier auch diverse Läden vor, die neue Ausrüstung und neue Fähigkeiten für uns parat halten. Spieler des ersten Teils werden dieses Konzept bereits kennen. Ebenfalls kehrt die Art und Weise zurück, wie Missionen und Aufgaben präsentiert werden. Im Hub verteilt sind bekannte Figuren, die Tätigkeiten für uns zur Verfügung haben. Zudem gibt es mehrer Rezeptionen, an denen Nebenaufgaben angenommen werden. Weiterhin wieder mit dabei: Wir erstellen einen neuen Charakter im Dragon Ball-Universum. Uns stehen dabei die selben Rassen zur grundlegenden Gestaltung zur Seite wie letztes Jahr: Erdling, Namekianer, Majin, Saiyajin oder der Freezer-Klan.

Jede Rasse bringt ihre eigenen Vor- und Nachteile mit und bestimmt grob das Aussehen unseres Charakters. Mir ist bewusst, dass die Entwickler sich an der Vorlage orientieren mussten und daher auf keine neuen Rassen zurückgreifen konnten. Ich hätte mich dennoch gefreut, etwas ganz eigenes anfertigen zu können – vielleicht ja im nächsten Teil. Immerhin haben die Gruppierungen neue Fähigkeiten spendiert bekommen. Während Majin-Figuren erstmals zur Kid-Form wechseln können, haben Saiyajins die Möglichkeit, bei entsprechender Ki-Aufladung den Super Saiyajin 3-Zustand zu erreichen. Auch hier wieder Luft nach oben: Zum Saiyajin Gott können wir in Xenoverse 2 nicht werden. Dafür aber ist es für Freezer-Wesen nun möglich, eine goldene und somit stärkere Form anzunehmen. Allzu weiterentwickelt fühlt sich der Charaktereditor also nicht an, doch führen kleinere Änderungen dazu, dass Spieler auch in diesem Aspekt etwas neues entdecken können.

 

Déjà-vu?

Die Story schlägt in die selbe Kerbe ein wie schon das erste Xenoverse. Die Bösewichte Towa und Mira kehren zurück, nachdem wir sie im ersten Xenoverse besiegt haben. Sie machen genau da weiter, wo sie aufgehört haben: Sie bringen die Zeitstränge erneut durcheinander und sorgen für Chaos. Da der Zeitstrahl des Dragon Ball-Universums verändert wurde, müssen wir durch die Zeit springenund den Verlauf von verschiedenen Ereignissen abändern. Erstmals sind auch Figuren dabei, die nicht nur in der Anime-Serie auftauchten, sondern auch in den DBZ-Filmen. Für Fans ist es spannend, Charaktere wie Freezers Bruder Cooler involviert zu sehen. Auch wenn sich uns dadurch natürlich keine Kanon-Handlung ergibt, fühlen sich die abgeänderten Ereignisse durch die Zeitspringerei natürlich an.

Über weite Strecken ähnelt die Geschichte der vom ersten Teil. Da die Story zudem fast identisch durch einzelne ansprechbare Figuren im Hub angetrieben wird, fühlte sich dieser Aspekt etwas enttäuschend, da schlicht zu nah am Vorgänger an. Dass Gegner aus den DBZ-Filmen erstmals mitkämpfen, ist toll. Weil das Konzept aber ansonsten übernommen wurde, hatte ich mit der Geschichte diesmal weniger Spaß als noch im letzten Jahr. Eine nette Idee muss ich aber noch erwähnen. Wir werden gefragt, ob wir unseren alten Charakter importieren wollen, sofern ein Xenoverse 1 Spielstand vorliegt. Wir spielen zwar einen neuen Helden, doch nimmt unser alter Kämpfer eine Rolle in der Story ein und taucht immer wieder einmal auf – nette Umsetzung!

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Spaßige Kämpfe, unveränderter Mangel an Tiefgang

Sind wir einmal nicht im Hub am abdancen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir in einem Kampf stecken. Denn macht ein Großteil unserer Zeit mit dem Spiel das Kämpfen gegen ikonische Feinde der Serie aus. Wir bewegen uns in recht großen Arenen, die uns volle 3D-Steuerung anvertrauen. Gekämpft wird zu Boden, doch ebenso in der Luft oder gar Unterwasser. Viereck und Dreieck werden zu unseren besten Freunden – hier lassen sich nämlich die meisten Angriffe und Kombos betätigen. Das ist auch der Grund, warum die Xenoverse-Reihe grundsätzlich anfängerfreundlich und leicht zugänglich ist. Das Geschehen ist im Kern nämlich recht simpel, doch hat es auch seine Kniffe. Zu den Standard-Attacken gesellen sich Ki-Angriffe, die sich von Figur zu Figur unterscheiden. Ebenso hat jeder Charakter ein Wurf-Manöver, bei dem die Positionierung zum Gegner besonders wichtig ist. Ki steht jedoch auch für Special und Ultimate Attacken zur Verfügung, was zum größten Spaß wird.

Hier sehen wir allerlei bekannte Attacken, die besonders spektakulär inszeniert sind. Egal ob eine Genkidama, Kamehameha, eine Supernova oder Final Flash – ich schaue mir die fantastisch präsentierten Spezialaktionen immer wieder gern an. Auf der einen Seite ist Xenoverse 2 daher zugänglich, weil leicht zu erlernen. Selbst die Ultimate Attacken sind simpel auszuführen. Um aber richtig in Fahrt zu kommen und alle Manöver logisch zu kombinieren, sind viele Stunden Übung und Training notwendig. Der Titel gehört sicherlich nicht zu den Hardcore-Fightern Marke Street Fighter, orientiert sich mit seiner Komplexität aber auch nicht am aller niedrigsten Niveau. Hier muss ich aber ebenfalls anmerken, dass quasi Alles beim Alten geblieben ist. Das Kampfsystem gleicht dem des Vorgängers und einige neue Attacken lassen das Geschehen keineswegs aufgefrischt anfühlen.

Während ich das Konzept der Kämpfe durchaus mag, kommt es mit einem Schwachpunkt daher. In Kombination mit den Aufgaben führen die Gefechte nach einer Weile zu einer starken Repetition. Die meisten Missionen zielen darauf ab, uns eine Gegnerwelle nach der anderen bekämpfen zu lassen. Dazu gesellen sich kleinere Bosskämpfe – fertig ist die Aufgabenformel, die früher oder später monoton wird. Durch den fehlenden Tiefgang der Kämpfe kann sich Xenoverse 2 nach einigen Stunden durchaus ermüdend anfühlen.

Der stylischste Namekianer in ganz Conton City

Zum Ausgleich enthält der Titel zum Glück aber seichte RPG-Elemente, die mich schon beim Vorgänger langfristig motiviert haben. Ein Aufstufungssystem lässt uns verschiedene Aspekte unseres Kämpfers aufwerten. Die Attributspunkte weiten unsere Fähigkeiten in der jeweiligen Kategorie aus, sodass wir uns einen Kämpfer nach Belieben schaffen können. Dabei helfen auch die angesprochenen Ausrüstungsteile. Verschiedene ikonische Kleidungsstücke sorgen nicht nur für ein visuelles Highlight, sondern haben weiterhin stärkende Wirkungen auf uns. Auch hier variiert das Wirkungsfeld je nach Ausrüstung, sodass wir uns die gewollte Kleidung erst freikaufen oder freispielen müssen. Kommen etablierte Kämpfer mit ihren klassischen Fähigkeiten daher, können wir unsere Figur mit allerlei Angriffsarten bestücken. Es hat mir einmal mehr besonders viel Spaß bereitet, meinen Charakter mit meinen Lieblingsmanövern auszustatten! Die x100 Urknall Kamehameha ist und bleibt mein Favorit!

Die RPG-Aspekte sind einmal mehr nicht allzu tiefgehend, doch helfen sie Fans des DBZ-Universums deutlich, bei der Stange zu bleiben. Ich habe lediglich zu bemängeln, dass viele der Ausrüstungs- und Fähigkeiten-Belohnungen mit lästigem Grinding herausgespielt werden müssen. So haben manche Items eine wahnsinnig geringe Drop-Rate, die ein häufiges Wiederholen bestimmter Missionen erfordern. In Kombination mit der repetitiven Ader der Aufgaben ist dies sicherlich nicht die beste Lösung.

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Gemeinsam in den Kampf

Ebenfalls als Stärke erweisen sich die Online-Möglichkeiten. Wir können nicht nur mit anderen Spielern in Conton City abhängen und irrwitzige Emotes ausführen. Auch können wir uns zu Teams zusammenschließen und gemeinsam in den Kampf ziehen. Da so manche Kämpfe durchaus plötzlich den Schwierigkeitsgrad anziehen, ist es eine große Hilfe, andere Spieler an der Seite zu haben. Geht ein Kämpfer K.O., können Mitspieler zur Hilfe eilen und die Figur wieder auf die Beine bringen. Teamwork wird belohnt und so bin ich gern mit fremden und mir bekannten Spielern in den Kampf gezogen.

Nur für kooperative Experten

Unterstützt wird das kooperative Geschehen durch die Tatsache, dass die Entwickler von Dimps sich einen neuen Modus für Koop-Fans haben einfallen lassen. Experten-Missionen lautet die Spielvariante, die ein Team aus Kämpfern vor eine Art Bosskampf stellt. Dieser Modus wird nach Abschluss der Story frei und lässt sich Offline mit Bot-Kollegen oder anderen Online-Spielern erleben. Hier präsentiert sich uns kein gewöhnliches Prügeln.

So haben die Bosse einige Spezialmanöver auf Lager, die unser Team stark schwächen. Beispielsweise kann es dazu kommen, dass ein Spieler zwischenzeitlich durch den Boss ferngesteuert wird und für großes Chaos im Team sorgt. Die Spieler haben stets die Möglichkeit, die besonderen Fähigkeiten zu kontern und rückgängig zu machen. Dafür aber ist besonders erfolgreiches Teamplay wichtig, sodass die Kommunikation untereinander verstärkt zum Hilfsmittel wird. Gehen alle Teilnehmer ihren eigenen Plänen nach, ist der Kampf ganz schnell beendet – zugunsten des Feindes. Dieses Konzept frischt das Spielgeschehen gelungen auf und entpuppt sich als feine Neuerung. Mit kniffligen Kämpfen und guten Belohnungen sind die Experten-Missionen ein toller Zeitvertreib nach Abschluss der Geschichte.

Auch gegeneinander unterhaltsam!

Doch auch kompetitive Optionen sind einmal mehr gegeben. Über eine Arena im Hub melden wir uns für Turniere und Ranglistenkämpfe an. Ich hatte Spaß an den Online-Gefechten – auch wenn ich zumeist ordentlich verdrescht wurde. Durch den fehlenden Tiefgang und die begrenzte Komplexität des Kampfgeschehens wird Xenoverse 2 keineswegs zur neuen Offenbarung im Sektor der kompetitiven Kampfspiele. Für einige schnelle Runden aber ist es schön, die Möglichkeit gegeben zu haben. Und auch lokale Gefechte lassen sich vor einer Konsole für zwei Spieler abhalten – schön, dass noch jemand an den lokalen Multiplayer denkt.

Hübsches Hub, netter Grafik-Stil

Grafisch war Xenoverse bereits ein gelungener Titel, was der Nachfolger erfolgreich weiterführt. Zugegeben: Die Veränderungen halten sich in Grenzen und so sieht Teil 2 auf den ersten Blick aus wie der erste. Schaut man aber genauer hin, wird klar, dass Xenoverse 2 seine Figuren etwas schärfer darstellt. Die Charaktermodelle wirken so detailliert wie noch nie und auch die starken Gesichtsanimationen überzeugten mich erneut. Die Arenen sind teilweise fade gestaltet und fallen hauptsächlich mit matschigen Texturen auf. Die Gestaltung von Conton City hingegen ist geglückt und präsentiert bekannte Elemente aus dem DBZ-Universum ansehnlich. Es hat sich nicht allzu viel verändert, doch zählt die Xenoverse Reihe weiterhin zu den hübschesten Anime-Umsetzungen der Videospielwelt. Eine flüssige Bildrate inszeniert die Kämpfe sehr gelungen.

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Fazit

Dragon Ball Xenoverse 2 hat einige Neuerungen parat. Das Hub wurde mit Conton City gelungen überarbeitet, ist nun deutlich größer. Neue Figuren aus den DBZ-Filmen stoßen dazu, ebenso präsentieren sich uns neue Fähigkeiten. Auch die Experten-Missionen geben eine gute Figur ab, erfordern starkes Teamplay und bringen Abwechslung ins Geschehen.

Unterm Strich aber hat Xenoverse 2 die selben Kernelemente wie sein Vorgänger. Das Kampfsystem hat sich quasi nicht verändert. Die Story geht dem selben Konzept wie zuvor nach. Die RPG-Elemente sind weitestgehend die selben, sodass Spieler auch die gleichen Motivationen zum Spielen geboten bekommen wie noch im letzten Jahr. Leider sind auch erneut die repetitiven Missionsarten Teil des Geschehens, die in Kombination mit dem fehlenden Tiefgang der Kämpfe zur größten Schwäche werden. Ich hätte mir schlicht gewünscht, dass die Reihe eine längere Pause einlegen würde, um bedeutsamere Neuerungen und die Verbesserung einiger Schwachpunkte bieten zu können.

Nichtsdestotrotz ist Xenoverse 2 für Fans von Son Goku und Co. ein toller Titel, der seinen schon gelungenen Vorgänger geringfügig zu verbessern weiß. Auch wenn die Neuerungen minimal ausfallen, gehört Xenoverse 2 zu den besten Videospielen der Dragon Ball-Marke.

 

Positiv-Icon Figuren aus den DBZ-Filmen neu mit dabei

Positiv-Icon Seichte RPG-Mechaniken um Charakterentwicklung
Positiv-Icon Kampfsystem weiterhin grundsätzlich spaßig

Positiv-Icon Conton City als verbessertes Hub-Areal

Positiv-Icon Gelungener Umfang mit spaßigen Online-Möglichkeiten

Positiv-Icon Experten-Missionen als nettes Konzept

Positiv-Icon Grafik und Sound überzeugen

Negativ-Icon Story geht dem selben Konzept nach wie im Vorgänger – viele Ereignisse gleichen sich
Negativ-Icon Repetitive Missionsgestaltung, Kämpfe werden früher oder später monoton

Negativ-Icon  Zähes Grinding für Itemausbeute

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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