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F1 2015 im Test

Releasetermin: 10.07.2015

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Rennspiel
Entwickler: Codemasters Racing
Herausgeber: Bandai Namco

 

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Die zwei hauptsächlichen Modi, in denen Spieler den Großteil ihrer Zeit mit F1 2015 verbringen, sind die „Meisterschaftssaison“ und die „Profisaison“. Erstere stellt die Bewältigung einer gewöhnlichen Saison der F1 dar. Hier können wir diverse Einstellungen ändern, über die Schwierigkeit entscheiden, Training und Qualifikation zu- und abschalten sowie die Rundenanzahl beeinflussen. Spieler können vollständige Rennen angehen oder die Rundenanzahl auf bis zu 25% herunterschrauben, was je nach Strecke etwa zu 15 Runden führt. Die Profisaison fährt ein ähnliches Konzept auf, ist aber eine deutlich größere Herausforderung. Hier fahren Spieler gegen die schnellste KI-Stufe, können die Rundenanzahl nicht verringern, dürfen keinerlei Gameplay-Assistenz verwenden. Sämtliche HUD-Elemente sind ausgeblendet und zudem ist die Cockpit-Ansicht obligatorisch. Das führt zu einer wirklich kniffligen, aber euch deutlich immersiveren Erfahrung. Neben der normalen Meisterschaft und der Hardcore-Variante sind Schnellstart-Rennen, Zeitfahren und Online-Mehrspieler-Möglichkeiten enthalten.

Auch wenn die Modi-Auswahl auf dem ersten Blick passabel wirkt, ist sie im Vergleich zu den Vorjahres-Ablegern deutlich geschrumpft. Wo ist der Karriere-Modus, bei dem sich ein selbsterstellter Fahrer-Neuling mit der Topriege der Formel 1-Fahrer messen kann? Ebenso erneut abwesend ist der Classics-Modus, in dem Codemasters bei F1 2013 noch klassische Boliden und Strecken der F1-Geschichte präsentierte. Weitere Opfer des Rotstifts sind die Modi „Saison-Challenge“ sowie „Szenarien-Herausforderungen“. Außerdem entfällt die Möglichkeit, im Split-Screen an Online-Turnieren teilzunehmen. Die Liste an Kürzungen ist lang, was Fans der Serie sicherlich alles andere als erfreuen wird. Die beiden enthaltenen Saison-Modi halten zwar lange bei Laune und auch der Online-Modus garantiert viele spannende Stunden an Spielspaß. Dennoch fällt die Beschneidung im Vergleich zu den Vorgängern wahrlich auf. Wer die 2014er Fassung der Serie besitzt, sollte sich allein wegen dem Inhalt zwei Mal überlegen, ob sich der Kauf lohnt. Was sich anfühlt wie der Versuch einer Wiedergutmachung von Codemasters ist die Bereitstellung der vergangenen 2014-Saison im Zusatz zur aktuellen 2015er Variante. Obwohl dies sicherlich gut gemeint ist und den Inhalt zumindest etwas aufstockt, ist die Art und Weise, wie die verschiedenen Saisons präsentiert werden, nicht optimal gelöst. Beim Spielstart entscheiden wir, ob wir die vergangene oder laufende Saison spielen wollen. Je nach Auswahl bieten sich dem Spieler unterschiedliche Menüs, die auf den Inhalt der gewählten Saison beschränkt sind. Ihr habt die 2015-Ausgabe gewählt und wollt den Großen Preis von Deutschland spielen? Dann könnt ihr glatt das Spiel neustarten und die 2014-Saison wählen, denn in der aktuellen Variante ist Hockenheim als Strecke nicht verfügbar. Zumindest im Schnellen Spiel hätte Codemasters ruhig sämtlichen Inhalt unabhängig von der Saison anbieten können. Gut gemeint, umständlich gelöst!

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Inhaltlich gekürzt, spielerisch verstärkt

Immerhin gibt F1 2015 auf der Strecke eine gute Figur ab. Eine brandneue Engine sorgt dafür, dass das Spielgeschehen zur Höchstform aufläuft. Die rasanten Boliden steuern sich präzise, was unter anderem an den vielen Möglichkeiten der Fahreinstellungen liegt. Diverse Assistenz-Optionen können hinzu geschaltet, deaktiviert oder modifiziert werden. Experimentieren lohnt sich, um das Fahrverhalten nach Präferenz zu gestalten. Mit allen Fahrhilfen eingeschaltet spielt sich F1 2015 einsteigerfreundlich, lässt Unkonzentriertheit unter anderem im Kurvenverhalten zu. Zudem können Fehler ausgemerzt werden, indem Codemasters-typisch die Zeit um einige Sekunden vor dem Crash gestellt werden kann. Werden die Hilfen jedoch allesamt deaktiviert, spielt sich der Titel nahezu wie eine Simulation, die Fehler knallhart bestraft. Anfänger und Serienkenner sind also gleichermaßen willkommen, sich in die Welt der virtuellen Formel 1 zu stürzen. Fans der Spiele und des Sports werden bereits wissen, dass es einen Aspekt gibt, der F1 von anderen Rennspielen unterscheidet. Während in der Profisaison alle Runden einer Strecke gefahren werden, lässt die Standard-Variante des Modus zu, die Rundenanzahl auf ein Viertel zu reduzieren. So oder so verbringen Spieler in jedem Rennen eine Menge Zeit auf der Strecke, was F1 von gewöhnlichen 3-Runden-Racingspielen abgrenzt. Dadurch werden Fehler im Fahren fataler bestraft. Zudem bietet die lange Zeitspanne die Möglichkeit zu regelrechten Geschichten auf dem Asphalt. Durch langfristige Duelle machen wir uns Rivalen und es ist ein wahnsinnig befriedigendes Gefühl, den nervigen Vordermann nach dutzenden Runden in der aller letzten Kurve zu überholen. Mit einem spaßigen Fahrverhalten und den besonderen Eigenheiten der F1-Rennen kann der Titel mit dem Gameplay punkten.

TV-Übertragung oder Videospiel?

Neben der neuen Engine stand auch die Überarbeitung der Optik auf dem Zettel von Codemasters. F1 2015 ist das mit Abstand hübscheste Spiel der Serie. Das liegt an den detaillierten Vehikel-Modellen und an der verbesserten Beleuchtung. Beim Tag- und Nachtwechsel kommt dies besonders gut zur Geltung. Auch die Wettereffekte können sich sehen lassen. Die Strecken sind den Vorlagen gut nachempfunden, die Boxengassen überzeugen atmosphärisch mit solide gestalteter Besatzung. Die Präsentation ist an eine TV-Übertragung angelehnt, was eine ansehnliche Inszenierung zum Resultat hat. Während die jubelnden Fan-Massen auf den Rängen noch überzeugen können, bedürfen die Charaktermodelle der Fahrer noch weiterer Arbeit – kaum ein Fahrer sieht nicht aus wie eine starre Wachsfigur. Insgesamt bietet uns sich aber ein überzeugendes Bild, das zwar nicht immer stabil bei den angestrebten 60 FPS bleibt, aber in Bewegung toll aussieht. Motoren- und Umgebungsgeräusche klingen realistisch, weiterhin macht Heiko Wasser, der für RTL die Formel 1-Rennen kommentiert und uns hier über Informationen zum Rennen auf dem Laufenden hält, einen guten Eindruck.

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Fazit

In vielerlei Hinsicht liefert Codemasters mit F1 2015 den besten Teil der Serie ab. Die Boliden steuerten sich nie präziser, die Strecken sahen nie besser aus. Mit der Kürzung beliebter Modi tut man sich allerdings keinen Gefallen. Das Fehlen von Spielvarianten wie dem Karriere-Modus, den Fans seit Jahren gerne spielten, schadet dem Titel deutlich. F1 ist in der diesjährigen Ausgabe hauptsächlich eines: Die Vorschau darauf, dass mit dem Nachfolger der tatsächlich beste Ableger auf uns wartet – wenn denn wieder die bewährten Modi enthalten sein werden.

 

Positiv-Icon Neue Engine sorgt für tolles Fahrgefühl

Positiv-Icon Die Profisaison stellt eine echte Herausforderung dar

Positiv-Icon Grafik weiß größtenteils zu gefallen

Positiv-Icon Sound und Kommentator überzeugen

Negativ-Icon Inhalt und Umfang stark gekürzt

Negativ-Icon Zugabe der 2014-Saison umständlich gelöst

Negativ-Icon Fahrermodelle wirken wie Wachsfiguren

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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