Mit Fate Trigger steht ein neuer Battle Royale-Shooter in den Startlöchern, der mit einer Anime-Optik und Charakteren mit einzigartigen Fähigkeiten im Hero-Shooter-Prinzip überzeugen möchte. Auf der Gamescom Opening Night Live 2025 wurde anhand eines neuen Trailers verraten, dass die Veröffentlichung von Fate Trigger im Early Access für das erste Quartal 2026 geplant ist. Grund genug, mir das Spiel auf der Messe anzuschauen und mit Entwicklern von Saroasis Studios zu sprechen.
Auch wenn mir Saroasis kein Begriff war, bevor ich von Fate Trigger erfahren habe, hat das Entwicklerstudio jede Menge Expertise in den eigenen Reihen. Das Tochterunternehmen von Tencent beschäftigt über 600 Mitarbeiter, die auskunftsgemäß durchschnittlich über 15 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Shooter- und Anime-Spielen haben. Die Expertise ist dem Spiel definitiv anzumerken. Ich durfte im Rahmen der Closed Beta Fate Trigger ausprobieren und war vom Spielgeschehen angetan. Auch wenn mir auf Anhieb einige Designentscheidungen aufgefallen sind, die sich noch bewähren müssen, haben mir die grundsätzlichen Spielmechaniken und das Waffengefühl umgehend gefallen. Die Figuren verfügen über spaßige Fähigkeiten und spielen sich unterschiedlich. Manche Charaktere wirkten deutlich fähiger als andere, was sich im Zuge der Finalisierung aber noch ändern mag.
Doch um was geht es in Fate Trigger eigentlich? Saroasis Studios arbeitet an einem PvP-Shooter im Anime-Look, der auf der Unreal Engine 5 entsteht und für PC, Konsolen und sogar Smartphones erscheinen soll. Fate Trigger soll mehrere Modi bieten. Ein Battle Royale-Modus mit 25 Teams zu je vier Spielern soll dabei im Fokus stehen, doch auch weitere Modi wie Team Deathmatch werden spielbar sein. Gespielt wird grundsätzlich in Third-Person. Um Abwechslung ins Geschehen zu bringen, wird es jedoch auch Playlisten geben, in denen das Gameplay in Ego-Perspektive präsentiert wird.
Was in der Closed Beta noch gefehlt hat, aber für Saroasis ein wichtiges Element darstellt, ist die narrative Einführung der verschiedenen Charaktere. Mit Hilfe von hübsch animierten Zwischensequenzen möchte man die Figuren mit Persönlichkeiten ausstatten und Hintergrundgeschichten erzählen. Während einige Charaktere eher übermäßig sexy dargestellt werden, ist das Heldenaufgebot visuell und gameplaytechnisch recht abwechslungsreich gestaltet. Neben den Helden stellt die Vertikalität im Battle Royale-Modus eine Besonderheit dar. Das Spielgeschehen findet auf einer sehr großen Map statt, die allmählich in ihrer Größe schrumpft. Mit Fahrzeugen, die springen und für kurze Zeit sogar fliegen können, und einzigartigen Fähigkeiten der Charaktere (Erzeugung eines temporären Wirbelsturms, der Figuren in die Luft schießen lässt, oder einem großen Turm, den wir per Sprungfeld erklimmen können) entstehen chaotische Schlachten auf mehreren Ebenen. Während andere Titel des Genres die Kämpfe ausschließlich auf dem Boden stattfinden lassen, spielt sich die gebotene Vertikalität hier sehr frisch und unterhaltsam.
Ebenfalls hat mir sehr gut gefallen, dass das Sammeln von Loot modernisiert und vereinfacht erfolgt. Gefundene Waffen, Upgradeteile, Rüstung und Verbrauchsgegenstände werden automatisch aufgehoben. Dadurch fallen lästige Statvergleiche weg. Es können strategische Entscheidungen getroffen werden, welche Arten von Waffen und Objekten automatisch aufgehoben werden und welche nicht. Eine weitere Eigenheit von Fate Trigger und nach meiner Erfahrung die bisher umstrittenste Besonderheit ist eine sehr kurze Time to Kill, auch als „TTK“ bekannt. Diese Metrik beschreibt, wie lange es bei Beschuss dauert, bis ein Charakter ins virtuelle Gras beißt.
Dass diese recht kurz ausfällt, hat mir persönlich in meinen Proberunden tatsächlich gut gefallen. In den Online-Communites auf Reddit und Steam wird hingegen eifrig diskutiert, wie gelungen diese Umsetzung denn nun ist. Im Gespräch mit den Entwicklern von Saroasis wurde mir mitgeteilt, dass die kurze TTK durchaus ein gewolltes Feature des Spiels ist. Sie gehört zur Identität von Fate Trigger und bleibt Bestandteil des Spielgeschehens. Ein Balancing möchte man mit den gebotenen Waffen und den einzigartigen Figurenmanövern erreichen. Allerdings ist man sich auch bewusst, dass die in der Closed Beta erlebte TTK Kritik geerntet hat. Ob sich letztlich noch Änderungen an der TTK ergeben werden, muss sich zeigen.
Auf der Gamescom durfte ich im Gespräch mit Entwicklern von Saroasis Studios weitere Informationen zu den Launch-Plänen erfahren. Der Early Access-Release wird in Q1 2026 stattfinden. In dieser Fassung wird Fate Trigger wie oben bereits beschrieben Zwischensequenzen bieten, die eine Bindung zu den Charakteren ermöglichen und die Lore des Spiels aufbauen sollen. Anschließend ist geplant, das Spieluniversum über “Cross-Media-Storytelling” auszubauen. Das lässt sich beispielsweise mit Comics oder Mangas realisieren. Doch auch das Potenzial für Anime-Adaptionen wird bereits untersucht. Saroasis erhofft sich ein weitreichendes Franchise, für das Merchandise wie Figuren und Kleidung vertrieben und das von der Community durch Cosplay-Events oder Creator-Kollaborationen unterstützt wird. Zudem hat man mit Fate Trigger den Anspruch, in der E-Sports-Welt mitzuspielen. Auf der Tokyo Games Show gab es im vergangenen Jahr bereits Showcases mit japanischen Teams. Weitere Online- sowie Offline-Turniere sind für die Zukunft geplant.
Ein Free-to-Play Taktik-Shooter? Da muss es doch einen Haken geben, wie sieht es mit Pay-to-Win-Inhalten aus? Es wurde mehrfach betont, dass sich Fate Trigger nicht am Pay-to-Win-Prinzip bedienen wird. Verkauft werden lediglich kosmetische Items wie Helden und Waffen-Skins. Fate Trigger wird saisonal, also im Dreimonatsrhythmus, mit neuem Inhalt ausgestattet. Kostenlos können Spieler in jeder Saison den Ausbau der Lore sowie mindestens einen neuen Helden erleben. Kostenpflichtige Charaktere und Maps wird es nicht geben. Wie für Free-to-Play üblich, ist allerdings ein Battle Pass geplant. Dieser wird in einer kostenfreien Fassung vorliegen und einen zusätzlichen Premium-Pass gegen Bezahlung bieten. Hier lassen sich neue Charakter- und Waffenskins, Avatare oder auch Spielerkarten zur Gestaltung des Profils verdienen.
Ich habe Fate Trigger in der Closed Beta als einen spaßigen Taktik-Shooter kennengelernt, der sich mit einer schicken Anime-Optik, einer kurzen TTK und abwechslungsreichen Helden mit klaren Rollen auszeichnet. Nach über 6 Stunden wurde mir weder im Battle Royale- noch im Team Deathmatch-Modus langweilig. Daher kann ich mir vorstellen, den Titel nach Early Access-Veröffentlichung langfristig zu spielen. Ob sich die sehr kurze TTK, die Im Kampfgeschehen mächtigen Fahrzeuge und die extrem große Map mit weiten Laufwegen behaupten werden, muss sich zeigen.
Nach meinem Gespräch mit Saroasis Studios auf der Gamescom 2025 bin ich aber sehr positiv gestimmt, was die Zukunft von Fate Trigger angeht. Zwar soll die kurze TTK als Identität des Spiels bestehen bleiben, doch man nehme sich die durch Beta-Tester geäußerte Kritik auch zu Herzen. Die Preisgestaltung für rein kosmetische Gegenstände wirkt fair. Maps und Charaktere sollen gänzlich kostenlos bleiben. Gefreut hat mich zu hören, dass sämtliche Figuren anhand von aufwändig produzierten Zwischensequenzen vorgestellt werden sollen, was in der Beta bisher nicht zu erleben war. Man plant, aus Fate Trigger eine wichtige Marke zu machen, die mit E-Sports-Events, Cosplay-Potenzial und dem Story-Ausbau über Unterhaltungsmedien wie Animes auf lange Dauer bestehen soll. Schauen wir, was die Zukunft von Fate Trigger bereit halten wird.