Releasedatum: 03.09.2025
Medientyp: Download
Genre: Action-Adventure, Platforming
Entwickler: Bandai Namco Studios Singapore & Malaysia
Herausgeber: Kakehashi Games
Mit Hirogami liefern die Bandai Namco Studios aus Singapur und Malaysia einen 3D-Action-Plattformer, der sich ganz der japanischen Kunstform Origami verschreibt. Der Titel kombiniert Plattforming, leichte Kämpfe und Rätselmechaniken – alles ausgelegt auf die Papierfaltfähigkeiten des Protagonisten Hiro. Nachdem der Titel zu Release Kritik von Presse und Spielenden erhalten hat, wurde nun ein erster großer Patch veröffentlicht, der einige Probleme ausmerzen soll. Ich habe mir das Spiel auf dem PC angesehen und verrate euch, ob sich das Abenteuer aus Papier lohnt.
Falten, kämpfen, rätseln – Gameplay mit Origami-Twist
In Hirogami schlüpfen wir in die Rolle von Hiro, einem jungen Papierhelden, der gegen korrumpierte Glitch-Wesen und Tiere kämpft. Die Besonderheit: Besiegte Kreaturen können gereinigt und anschließend als neue Faltformen übernommen werden. Zu Beginn stehen uns lediglich ein einfacher Angriff und ein Sprung zur Verfügung. Zudem hat Hiro die Möglichkeit, sich in ein Blatt Papier zu verwandeln und durch enge Spalten zu gleiten oder Windböen zu nutzen.
Mit der ersten freischaltbaren Faltung – einem Gürteltier – rollen wir als Papierkugel durch die Level und besiegen Gegner im Vorbeisausen. Der im weiteren Verlaufe freigeschaltete Frosch bringt einen besonders hohen Sprung mit sich, erlaubt das Verschießen von Gift und das Betäuben von Gegnern. Der Gorilla setzt auf rohe Kraft: Mit aufgeladenen Schlägen zerstören wir Umgebungsobjekte und schwingen uns an Seilen über Abgründe. Die drei Tierformen ergänzen sich sinnvoll und müssen regelmäßig gewechselt werden, um die Level erfolgreich zu meistern. Neue Fähigkeiten werden nach und nach freigeschaltet, was für ein angenehmes Fortschrittsgefühl sorgt.
Plattforming mit Ecken und Kanten
Die Plattforming-Passagen in Hirogami sind grundsätzlich solide, aber nicht ganz frei von Frustmomenten. Besonders die Froschform wirkt schwerfällig und lässt sich nicht immer präzise steuern. Der Doppelsprung in der Standardform ist kaum vom normalen Sprung zu unterscheiden und bietet nur eine minimal größere Reichweite. Da die Level klar auf bestimmte Faltformen ausgelegt sind, kann es schnell knifflig werden, wenn man in der falschen Form unterwegs ist. Leider fehlt es gelegentlich an klaren Hinweisen, welche Form gerade gefragt ist – Trial-and-Error ist hier oft der einzige Weg. Zudem erschwert die feste Kameraperspektive gelegentlich die Übersicht, was das Plattforming unnötig kompliziert macht. Mit einem Patch wurden zwischenzeitlich Verbesserungen für die Kamera eingebracht. Insgesamt fällt das Springen und Klettern mit kleinen Abstrichen spaßig aus.
Kämpfen mit Papierkräften
Das Kampfsystem ist einfach gehalten, profitiert aber stark von den Transformationen. Hiro hat simple Angriffsmanöver auf Lager, die bei Verwandlung in eine andere Form ausgeweitet werden. Jede Form bringt eigene Stärken und Schwächen mit sich, was zu dynamischen Wechseln während der Kämpfe führt. Zwar lassen sich Gegner meist problemlos besiegen, doch in späteren Leveln wird es hektisch, wenn mehrere Feinde gleichzeitig auftauchen. Die Kamera kann dabei erneut zum Problem werden. Auch die Gegnervielfalt lässt zu wünschen übrig, sodass Kämpfe gerne einmal in Repetition resultieren. Die Bosskämpfe hingegen sind unterhaltsame Kämpfe mit besonderen Kniffen, aber kaum herausfordernd. Ich hätte mir gewünscht, dass diese Begegnungen eine größere Herausforderung bieten würden, die hier aber nicht zustande kommen möchte.
Bastelstube mit Upgrade-Funktion
Im Dorfzentrum wartet der Charakter Ruz Pappy auf uns, der gesammelte Ressourcen zu Ornamenten verarbeiten kann. Diese Ornamente fungieren als permanente Upgrades, welche die Gesundheit bzw. Kampfwerte verbessern oder Angriffs- sowie Bewegungsoptionen freischalten. Das Crafting-System ist gut integriert und nutzt verschiedene Papierwährungen wie Goldpapier, Kozo-Papier und Kranichseelen. Auch lassen sich hier Artworks, “Relikte” genannt, freischalten und betrachten. Insgesamt bietet Hirogami 18 Level, die aus der Hub-Welt bereist werden. Jedes Level wartet mit jeweils sechs Missionen auf – von Sammelaufgaben über spezifische Tätigkeiten in der Umgebung bis hin zur Herausforderung, ein Level in einer bestimmten Zeit oder ohne Schaden zu meistern.
Selten schafft man sämtliche Aufgaben in einem Rutsch, sodass die Level häufig wiederholt werden müssen. Zum Release waren einige der späteren Missionen bockschwer. In Kombination mit großen Gegnerscharen und der kniffligen Kameraperspektive war es beispielsweise besonders herausfordernd, ein Level ohne Schaden zu bestehen. Zudem gestaltete sich das Freischalten der Bosskämpfe mühselig. Der vormals bereits erwähnte Patch hat nicht nur die Kameradarstellung verbessert, sondern auch die Freischaltbedingungen einiger zusätzlicher Aufgaben verringert, was bei neuen Spielern für weniger Frust sorgen dürfte. Der Umfang fällt mit rund 5–6 Stunden überschaubar aus. Komplettisten, die alle Aufgaben erledigen möchten, blicken einer Spielzeit in Richtung 10 Stunden entgegen.
Origami-Ästhetik – visuelles Highlight
Was bei Hirogami sofort ins Auge fällt, ist die liebevolle Origami-Optik. Die gesamte Spielwelt ist aus Papier gestaltet, inklusive aller Figuren und Umgebungen. Manche Designs sind dabei besonders gelungen und kreativ. Auch wenn mich die seichte Geschichte emotional wenig fesseln konnte, lohnt sich das Verfolgen der Handlung allein wegen der kunstvoll animierten Papiersequenzen. Der Soundtrack unterstreicht das Geschehen mit ruhigen, thematisch passenden Klängen und trägt zur Atmosphäre bei.












