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MXGP2 im Test

MXGP2Releasetermin: 08.04.2016

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Rennspiel
Entwickler: Milestone
Herausgeber: Bandai Namco

 

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Ich bin zugegebenermaßen zwar kein Fan von Motocross und weiß dementsprechend wenig über den Rennsport, doch habe ich mich darüber gefreut, einige Runden in MXGP2 drehen zu können. Während die meisten Racer lediglich Vehikel auf vier Rädern bieten, stellt das Spiel von Milestone auf zwei Rädern eine nette Abwechslung zum üblichen Geschehen dar. Mit einer Menge Strecken, Fahrern und Motorrädern im Gepäck hat der Titel das Potential zum spaßigen Genre-Vertreter. Konnte mich MXGP2 überzeugen? Findet es heraus!

MXGP2

Willkommen im Motorcross

Zunächst einmal steht die Erstellung eines Fahrers und die Zuweisung zu einem Team an. Hier dürfen wir aber nicht an einen umfangreichen Charaktereditor ala Rollenspiel denken, denn sonderlich viel können wir nicht über unseren Fahrer bestimmen. Neben dem Namen und einer Nummer wird nach einem Team-Namen gefragt, zudem wählen wir ein Logo aus einer Auswahl an vorgefertigten Grafiken aus. Zwar sind die Optionen hier limitiert, doch verspüre ich immer eine extra Portion Motivation, wenn der virtuelle Fahrer meinen eigenen Namen ziert. Nach dem Festlegen der wesentlichen Details schlägt uns der Titel ein Tutorial vor, um uns anschließend auch schon erstmals auf die Piste zu schicken. Neueinsteiger haben nämlich die Möglichkeit, in ausführlichen Tutorial-Videos die Grundlagen des Motorbike-Sports zu erlernen. Doch nicht nur der Sport an für sich wird beleuchtet, sondern werden uns auch sämtliche Spielaspekte und die Steuerung in Form eines virtuellen Controller erklärt. Ich habe mich als Neuling der Motorrad-Welt gut aufgehoben gefühlt und blickte anschließend freudig meinem ersten Rennen entgegen.

Viele Modi zu spielen, zahlreiche Strecken zu befahren

Doch womit soll ich anfangen? MXGP2 bietet einen wahrlich beeindruckenden Umfang und gleich zu Beginn stehen alle Spielvarianten zur Verfügung. Im Einzelspieler-Modus werden wir geradewegs in MXGP- und Stadium-Series-Veranstaltungen eingeschleust, die sich wiederum in Grand Prix-, Meisterschaft und Zeitrennen-Modi aufteilen. Auf 18 Strecken findet das Spektakel mit einer breiten Aufstellung an MX2- oder MXGP-Gefährten bereit. Im Monster Energy FIM Motorcross of Nations repräsentieren Spieler ihre Nationalität und versuchen, den Cup für ihr Herkunftsland einzufahren. „Reale Events“ hingegen lässt uns historische Rennen der MXGP-Geschichte in 19 Herausforderungen nacherleben und den Ausgang der Events verändern. In all diesen Spielvarianten können PS-Fans etliche Stunden verbringen, doch die größte Attraktion des Inhalts wird für die meisten Spieler sicherlich der Karriere-Modus sein. Hier kommt der erstellte Fahrer zum Zug und muss sich Schritt für Schritt eine Karriere aufbauen. Angefangen in der MX2-Klasse ist unser Ruf noch klein und so lautet die Aufgabe, Sponsoren an die Angel zu bekommen und namenhafte Teams auf uns aufmerksam zu machen. Nebensächlich verdienen wir uns in den Wettkämpfen Geld, mit dem wir neue Motorräder kaufen oder bereits verfügbare aufstufen, um die Siegesserie aufrecht zu erhalten. Auch die visuelle Personalisierung der Vehikel ist gegen geringen Aufpreis möglich. Zwar präsentiert die Karriere nicht das tiefgehendste Geschehen im Vergleich zu Umsetzungen in ähnlichen Spielen, doch treibt das ständige Fortschrittsgefühl an und so warten dutzende Stunden an Unterhaltung in diesem Modus. Wem Solo-Spaß heutzutage nicht mehr ausreicht, wird sich darüber freuen, dass MXGP2 auch einen gelungenen Online-Modus bietet. Schnellspiele, die Kreation neuer Sessions und die Suche nach spezifischen Rennen sind gegeben. Dabei lassen sich online alle Spielvarianten des Singleplayers mit Ausnahme der Karriere, Zeitrennen und der Realen Events erleben. Zusätzlich lassen sich die Veranstaltungen mit weiteren Optionen nach Belieben anpassen. Kein Fan von nervigen Raudis, die sich online lediglich aufs Rammen konzentrieren? Schaltet Kollisionen aus oder setzt diverse Restriktionen in der Fahrphysik! Die Bots, die die leeren Plätze in den Online-Lobbies füllen, sind euch eine Spur zu schnell? Die Schwierigkeit der KI lässt sich ändern! Mit einer hohen Anpassbarkeit, vielen Modi und einem soliden Netzcode gibt MXGP2 auch in Rennen gegen bis zu 11 andere Spieler eine gute Figur ab. Lediglich die lokale Möglichkeit zum Mehrspieler habe ich vermisst – leider wie in so vielen Rennspielen heutzutage.

MXGP2

Das gewisse Etwas fehlt

Mag der Inhalt und Umfang noch so gut sein – letztendlich kommt das meiste auf das Gameplay an. Das spielt sich solide, auch wenn ich selbst als Motorrad-Laie einige Schwächen bemerkt habe. Fangen wir mit dem Positiven an. Die Steuerung ist präzise ausgefallen und die Boliden setzen jegliche Kontrollbefehle sofort um. Zudem überwältigt haben mich die sämtlichen Einstellungen, die uns für das Geschehen auf der Strecke vorliegen. Neben der KI-Schwierigkeit lassen sich verschiedene Aspekte der Fahrphysik ändern, die aus MXGP 2 sowohl einen einfach zugänglichen als auch bock-schweren, komplexen Racer machen können. Die Helmkamera ist ebenfalls eine willkommene Einbindung, die den Geschwindigkeitsrausch umso eindrucksvoller und immersiver präsentiert. Während das grundsätzliche Geschwindigkeitsgefühl gelungen ist, bringt das Spiel kaum die Gefahr des Motorradfahrens herüber. Ich habe beim Spielen nur selten das Gewicht des Gefährts gespürt. Ich weiß zwar nicht viel vom Rennsport auf zwei Rädern, doch stelle ich mir vor, dass jede eng genommene Kurve zum absoluten Nervenkitzel wird. Nur mit viel Konzentration und Übung lehnen sich die Fahrer geschickt in die Kurven, um möglichst viele Millisekunden an Zeit zu sparen. Insgesamt schafft es MXGP 2, die Faszination hinter Motorbikes gut zu vermitteln, doch fehlt das letzte Quäntchen, um den Adrenalinschub herüberzubringen. So lässt das Spiel Potential auf der Strecke zurück.

Hässlicher Schlamm

Ich habe die Xbox One Fassung des Titels spielen dürfen. Das erklärt auch, warum ich euch lediglich Presse-Screenshots zeigen kann. Denn ich hatte Probleme mit der Game DVR-App und konnte meine Screenshots nicht speichern und folglich auch nicht hochladen. Auf der Microsoft Konsole hat mich das Spiel grafisch wahrlich nicht überzeugen können, was insbesondere an den steifen, altbackenen Animationen der Rennfahrer liegt, die Spieler nahezu durchgehend zu Gesicht bekommen. Dazu präsentieren sich viele Strecken ohne Höhepunkt und machen eher mit hässlichen Texturen auf sich aufmerksam. Spielen viele Racer auf der PS4 und Xbox One mit grafischen Effekten, belässt es MXGP2 insgesamt bei einer biederen, langweiligen Fassade. Wir sehen hauptsächlich hässlichen Matsch auf und abseits der Strecke, an dem ich mich schnell satt gesehen habe. Zu allem Überfluss gestalten sich die Ladezeiten unnötig lang. Technisch hätte der Titel also entweder noch einige Monate Entwicklungszeit oder ein größeres Budget benötigt, um überzeugen zu können. Selbst der Sound-Aspekt präsentiert sich durchwachsen. Die Motorenklänge röhren laut, doch klingen fast alle Motorräder gleich. In den Menüs dudelt ein unspektakulärer Soundtrack vor sich hin, der zum einem Ohr rein, aber genau so schnell zum anderen wieder raus geht. Immerhin spricht eine sympathische, deutsche Stimme sämtliche Erklärungen und Tutorial-Segmente ein, sodass neue Spiele einen angenehmen Start ins Spiel erleben.

MXGP2

Fazit

MXGP2 bietet mit einem großen Umfang eine Menge Spielzeit für Motorrad-Freaks. Die schlammigen Rennen lassen sich im Vorfeld umfangreich beeinflussen und so tragen Optionen zur Fahrphysik dazu bei, dass Anfänger und MXGP-Profis gleichermaßen ihren Spaß haben. Das Geschehen auf der Strecke ist solide und so überzeugt die präzise Steuerung, doch verspüre ich auf den virtuellen Motorrädern keinen übermäßigen Nervenkitzel, wie ich es von manch anderem Rennspiel gewöhnt bin. Eine bescheidene Optik zieht in Kombination mit langen Ladezeiten ebenfalls den Eindruck herunter. Dennoch ist MXGP2 mit seinem tollen Inhalt und durchaus spaßigem Spielgeschehen für Fans des Rennsports allemal eine Empfehlung wert.

 

Positiv-Icon Anpassbare Fahrhilfen und KI-Schwierigkeit

Positiv-Icon Tutorial-Videos weisen Neulinge ein

Positiv-Icon T0ller Umfang

Positiv-Icon Online-Multiplayer mit gutem Netzcode

Negativ-Icon Fahrgefühl wird durch fehlenden Nervenkitzel abgeschwächt

Negativ-Icon Lange Ladezeiten

Negativ-Icon Schwache Grafik

 

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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