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Persona 4: Dancing All Night im Test

Releasetermin: 06.11.2015

Medientyp: Karte, Download
Genre: Rhythmus / Geschicklichkeit
Entwickler: Atlus
Herausgeber: NIS America

 

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Persona 4: Golden ist mein Lieblingsspiel. Die Figuren sind liebenswert und vielschichtig, die Story balanciert perfekt den Spagat zwischen Humor und Mysterium aus. Auch heutzutage noch steige ich unterwegs liebend gern in den Midnight Channel und bekämpfe auf der Vita mit meinen Personas gefährliche Schatten-Wesen. Das Rollenspiel hat es mir einfach angetan, weshalb ich mich auch sehr über die Ankündigung von Persona 4: Dancing All Night gefreut habe. Das Problem: Mit Rhythmusspielen habe ich so gar nichts am Hut. Zuvor erschien mit Persona 4: Arena bereits ein Beat’m Up im beliebten Universum, das mich letztendlich aber ebenfalls begeistern konnte. Ist Dancing All Night auf der Playstation Vita also auch für Spieler geeignet, denen das Genre nicht geläufig ist? Ich habe es in meinem Test herausgefunden.

Persona4DancingAllNight (9)

Als Fan des P4-Universums habe ich mich natürlich auf die Story gefreut, die mich einmal mehr mit meinen Lieblingscharakteren vereinen sollte. Den Protagonisten Yu Narukami und seine Freunde des Investigation-Teams lässt der Midnight Channel einfach nicht los. Auch in Dancing All Night müssen Figuren aus der Welt im TV gerettet werden. Doch die Rettung der schrillen Girl-Group Kanamin Kitchen fällt anders aus als gewohnt. Der Truppe stehen dieses mal keine Personas zur Verfügung – stattdessen müssen sie zur Bekämpfung ihrer Feinde tanzen! Die Handlung nimmt sich selbst nicht sonderlich ernst und bietet eine recht lange Spielzeit. Wir lernen neue Figuren kennen, die sich gut in das Universum einfügen. Zudem erleben Spieler jede Menge lustiger Momente mit den bereits etablierten Charakteren. Der Humor war für mich bereits im Rollenspiel und auch im Anime ein großer Pluspunkt, der hier einmal mehr voll auftrumpft. Die Handlung kommt mit weniger Facetten daher als sein großer Bruder, weshalb Persona-Fans sich nicht mit zu großen Erwartungen in das Tanzabenteuer stürzen sollten. Als Story-Erweiterung mit zahlreichen Anspielungen für Serien-Kenner liefert Dancing All Night allerdings einen vorzüglichen Job ab. Wer das Geschehen nicht permanent mit den Ereignissen des Hauptspiels vergleicht, wird auf seine Kosten kommen.

Auch wenn ich bisher noch nicht allzu viele Rhythmusspiele auf Herz und Nieren getestet habe, kann ich sagen, dass Dancing All Night Standardkost des Genres abliefert. Hier geschieht im Gameplay genau das, was man sich unter solch einem Spiel vorstellt. Wir sehen permanent drei Knöpfe des D-Pads und drei Face-Buttons eingeblendet. Tauchen diese Button-Befehle auf dem Spielbildschirm auf, gilt es natürlich, sie im richtigen Timing zu drücken. Neben einzelnen Drück-Anweisungen und mehreren simultanen Knopf-Befehlen erfordert das Spiel außerdem gelegentlich das Gedrückthalten eines Knopfes. Ebenso kann im Spielgeschehen ein gefärbter Ring auftauchen, der darauf die Bewegung des Joysticks in die gezeigte Richtung erfordert. Das Gameplay versteht sich von selbst und ist sehr leicht zu erlernen – auf hohen Schwierigkeitsstufen aber sehr knifflig zu meistern. Hier tauchen zahlreiche Befehle in schnellem Tempo auf: Es kann hektisch werden. Die Songs können im Story-Modus und im „Free Mode“ erlebt werden. Sind in der Geschichtsvariante zwischen den Tanzeinlagen Zwischensequenzen zu sehen, stehen die Rhythmusspielchen im Freien Modus unter zuvor eingestellten Regeln. Neben dem Schwierigkeitsgrad haben Spieler die Wahl über den Song. Wird ein Track im Free Mode absolviert, kann er fortan mit einem beliebigen Charakter erneut erlebt werden. Jeder Tanz dreht sich darum, möglichst viele Punkte durch erfolgreiche Spielweise einzufahren. Wird eine bestimmte Punktzahl erreicht, tritt neben dem gewählten Charakter auch eine Hilfsfigur auf der Bühne auf, die ebenfalls zuvor festgelegt wurde. Während dieses „Fever Modes“ heimsen wir erhöhte Punktzahlen ein, sodass der Einstellung neuer Highscores nichts mehr im Wege steht. Abgeschlossene Songs werden mit InGame-Geld belohnt, das wiederum für neue Outfits, Accessoires und Objekte ausgegeben werden kann. Die Figuren erstrahlen bei neuen Outfits in einem veränderten Gewand, während Accessoires das Aussehen erweitern. Es gibt unter Anderem Brillen und lustige Schnurrbärte, die euren Lieblingscharakter verunstalten oder verschönern. Objekte lassen sich vor getanzten Songs aktivieren und statten den Spieler mit verschiedenen Perks aus. Mit aktivierten Objekten warten allerdings geringere Punktzahlen und Geldbeträge auf euch, sodass diese nur bedacht eingesetzt werden sollten. Die Story ist umfangreich und fesselt für einen gehörigen Zeitraum. Abseits der Handlung sorgen hauptsächlich Outfits und Accessoires für Motivation. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele P4-Fans sich mächtig über diese Möglichkeit freuen werden. Außerdem lässt sich mit „All Night“ ein neuer Schwierigkeitsgrad freischalten, der selbst die talentiertesten Knöpfchendrücker in die Knie zwingt. Für einen gelungenen Umfang ist also gesorgt.

Persona 4 Fans wissen schon im Voraus, dass der Titel mit einem fantastischen Soundtrack ausgestattet ist. Ein Ohrwurm nach dem nächsten wartet auf die Spieler. Ich bin wahrlich kein Fan von J-Pop, doch schloss ich den Soundtrack des Hauptspiels schon nach wenigen Stunden Spielzeit ins Herz. Die Lieder liegen teils im Original, teils im tanzbaren Remix vor und eignen sich perfekt für das Spielgeschehen, sodass die Kreuzung des Persona 4-Universums mit dem Rhythmusgenre im Grunde genommen ein vollkommen logisches Konzept ist. Die bekannten Sprecher der vorherigen Spiele kehren zurück und liefern einmal mehr einen vorzüglichen Job ab. Dancing All Night klingt jedoch nicht nur toll, sondern sieht auch super aus! Man mag meinen, dass die Grafik in einem Rhythmusspiel keine große Rolle zugeschrieben bekommt, doch bestechen die Figuren mit einer detaillierten und klaren Gestaltung. Die Umgebungen sind ebenso hübsch in Szene gesetzt und erstrahlen in bunten Farben. Vor lauter Buntheit und hektischer Bewegungen ist es allerdings manchmal gar nicht so leicht, die Knopf-Befehle zu sehen, was allerdings auch meine einzige Beschwerde im Grafik- und Sound-Abteil darstellt.

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Fazit

Persona 4: Dancing All Night bietet im Grunde genommen Standardkost des Rhythmusgenres. Das Spielgeschehen ist selbsterklärend und leicht zu lernen, auf hohem Schwierigkeitsgrad aber schwer zu meistern. Die große Stärke des Titels ist die Zugehörigkeit zum Persona 4-Universum und der fantastische Soundtrack. Mit einem mehr als überzeugendem Figurenaufgebot und jeder Menge Humor wird das Geschehen nicht nur Fans des Hauptspiels gefallen. Hat euch das Rollenspiel stundenlang gefesselt? Dann ab auf die Bühne, solange ihr eure Erwartungen an die Story in Schach haltet. Ihr schwärmt nicht nur von P4, sondern auch vom Rhythmusgenre? Dann packt auf der Stelle eure besten Tanzmoves aus! Ihr könnt vom Genre nicht genug bekommen, hattet mit dem schrillen JRPG bisher aber nichts am Hut? Auch wenn Dancing All Night spielerisch kaum etwas neu macht, werdet ihr sicherlich Spaß mit dem Titel haben und vielleicht ebenfalls vom Persona-Charme ergriffen werden – und wenn es nur aufgrund des eingängigen Soundtracks ist!

Positiv-Icon Auf P4-Fans wartet eine nette Story

Positiv-Icon Leicht zu erlernen, schwer zu meistern

Positiv-Icon Fantastischer Soundtrack bestehend aus Original-Songs und Remixes

Positiv-Icon Grafik begeistert mit klarer und detaillierter Darstellung

Negativ-Icon Das bunte Geschehen kann gelegentlich Knopf-Befehle verschleiern

 

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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