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PES 2016 im Test

Releasetermin: 17.09.2015

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Sport/Simulation
Entwickler: PES Productions
Herausgeber: Konami

 

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Dieses Jahr bedeutet für Pro Evolution Soccer das 20-jährige Bestehen der Reihe. Die Sportserie hatte sowohl Höhen als auch Tiefen erlebt, zeigte mit dem letztjährigen Ableger aber wieder großes Potential. Dass sich die Serie auch mit Pro Evolution Soccer 2016 in die richtige Richtung bewegt, beweise ich euch in meinem Test.

Fantastisches Spielgefühl

Der virtuelle Fußball geht Schritt für Schritt in Richtung Realismus. PES 16 kommt mit einer überarbeiteten Physik-Engine daher, die durchaus große Schritte zu diesem Ziel beisteuert. Das Aufeinandertreffen zweier Spieler wirkt lebendig. Die Animationen sind zahlreich und bringen die Härte der Zweikämpfe gut herüber. Jeder Rempler ist unberechenbar und wird direkt beeinflusst von den physischen Attributen und der aktuellen Geschwindigkeit und Standhaftigkeit der Spieler. Das Zweikampfverhalten lässt mehr Ausgänge denn je zu und legt seine Betonung auf die körperliche Anstrengung. Mir hat insbesondere gefallen, dass bullige Spieler den Ball durchaus gut abschirmen können. Werden wir bedrängt, muss ein panischer Pass keineswegs der Ausweg sein, der mit Pech auch schnell beim Gegner landet. Vielmehr werden die Spieler belohnt, in den Zweikampf zu gehen. Während die Offensive im Kampf um den Ball an Dynamik zugelegt hat, ist natürlich auch ein Verteidiger gut damit beraten, sich dem Ballführenden zu stellen. Hier dreht sich alles um Timing. Ein gut platziertes Stochern kann den Angreifer beispielsweise bei der Ballannahme stören. Eine Grätsche zum richtigen Zeitpunkt wird meistens mit dem Ballgewinn belohnt. Mir hat allen voran die Kompetenz der virtuellen Schiedsrichter gefallen. Trennen wir den Gegner sauber vom Ball, auch wenn der Zusammenstoß nach einer harten Aktion aussah, bleibt in der Regel der Pfiff des Schiris aus. Ertönte der schrille Pfiff allerdings doch einmal, wusste ich zumeist schon im Voraus, dass die Bestrafung in Form der gelben Karte in Ordnung geht. Über die Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns sollten sich also die wenigsten Fußball-Fans beschweren, was tatsächlich eine große Diskrepanz zum echten Sport darstellt. Bei entsprechender KI-Einstellung trumpft auch die Herausforderung auf, die aus dynamischen Zweikämpfen und spannenden Laufduellen resultiert. Das Spielgeschehen auf dem Rasen fühlt sich einfach gut an!

Taktik-Freunde sind willkommen

PES 2016 ist auch abseits des Feldes ein Segen für fanatische Fußball-Fans. Denn der Titel lädt seine Spieler ein, in die taktische Komplexität des Sports abzutauchen. Wir können etliche Strategien in die Tat umsetzen, Taktiken in Angriffs- und Verteidigungsverhalten aufteilen. Jedem Spieler können bestimmte Manöver in bestimmten Fällen zugewiesen werden – die Möglichkeiten sind toll gelungen. Von Ballbesitzbetonten, flüssigen Tiki-Taka-Stilen über Taktiken, die auf lange Bälle und häufige Ballverlagerung setzen, ist alles möglich. Jede Strategie birgt natürlich aber auch seine Tücken und Risiken. So sollten Spieler stets für Konter gerüstet sein, denn ist ein flinker, präziser Schütze erst einmal durch unsere Abwehr gebrochen, jubelt der Gegner mit großer Wahrscheinlichkeit. Findet ein Innenverteidiger partout nicht ins Spiel und ist gegen Ende der Partie völlig erschöpft, sind späte Gegentreffer genauso eine logische Folge. Spieler müssen die Augen nicht ständig nur auf den Ball gerichtet, sondern viele Aspekte im Blick haben. Je höher die Schwierigkeit gestellt wird, desto schwerwiegender fallen außen vor gelassene Aspekte aus und bestrafen uns. Gleichermaßen fühlt sich jeder Sieg wohl verdient an, was eine große Stärke von PES 2016 ausmacht.

Mit Aufwand zur inoffiziellen Bundesliga-Lizenz

Fragt man FIFA-Fans, warum sie der PES-Reihe nicht auch einmal eine Chance geben, fällt schnell die Antwort: „Die haben doch kaum Lizenzen!“. Zugegebenermaßen ist die Konami-Reihe dem EA-Pendant deutlich in dieser Hinsicht unterlegen, daran hat sich auch in diesem Jahr nichts geändert. An deutschen Teams sind nicht allzu viele vertreten – lediglich einige der Champions und Europa League Teilnehmer sind anzutreffen. Mit etwas Aufwand lässt sich dies ändern, da ein Editor im Spiel bereit steht. Team-Embleme oder gar Spielergesichter lassen sich ändern, Grafiken lassen sich im Internet finden. Wer die Mühe nicht scheut, kann sogar die ganze Bundesliga ins Spiel bekommen. Anleitungen dazu sind leicht zu finden, benötigt wird ein USB-Stick und Geduld. Natürlich ist die Flut an Lizenzen in FIFA bequemer, doch ließ ich mir den Spaß an PES dadurch nicht verderben – das empfehle ich übrigens jedem Fan des Sports. Pro Evo schmückt sich währenddessen allerdings mit den Lizenzen zur Champions League und Europa League, die als Modi bereit stehen. Wie auch im Vorgänger sind daneben die Spielvarianten MyClub und Master League verfügbar, die auf eine langfristige Spielzeit abzielen. Um neue Modi hat sich Konami nicht bemüht und auch die altbekannten Möglichkeiten wurden nur geringfügig verändert, in ihrer Struktur einfacher verständlich gemacht. Die Meister-Liga kommt zudem mit einem neuen Spielertransfersystem daher, was allerdings nur für mäßig frischen Wind sorgt. Ich hätte mich zwar durchaus über einen neuen Modus gefreut, hatte aber auch viel Spaß mit der Zusammenstellung eines fähigen Teams in MyClub. In Sachen Umfang und Inhalt also gibt es nur wenige Änderungen zum Vorgänger zu berichten.

Überzeugende Spielermodelle

Grafisch ist dem Titel allerdings durchaus ein Fortschritt anzumerken. In der Nahaufnahme machen viele Spieler einen sehr detaillierten Eindruck, insbesondere die Stars des Sports sind äußerst aufwendig gestaltet worden. Die verbesserten Animationen machen das Geschehen ansehnlich, zudem gefällt mir die Beleuchtung, die realistische Schatten auf den Rasen wirft. Apropos Rasen: das Grün, auf dem gespielt wird, sieht ebenfalls gut aus. Neu dabei ist ein Wetter-System, dass optisch ebenso etwas her macht. PES 2016 läuft in 1080p Auflösung mit 60 Frames pro Sekunde, wodurch die Action auf dem Platz butterweich über die Bühne geht. Die Kommentatoren machen einen größtenteils guten Job, doch wurde auch PES nicht von sich schon bald wiederholenden Phrasen und gelegentlich unangebrachter Begeisterung bzw. Ernüchterung verschont – daran leidet so ziemlich jeder Sporttitel. Mit lizenzierten Songs gibt es in den Menüs etwas auf die Ohren, auch wenn die Trackliste nicht sonderlich umfangreich ist.

Fazit

Im direkten Vergleich mag PES 2016 zwar dem EA-Pendant hinsichtlich Lizenzen und Spielmodi hinterher hinken. Auf dem Rasen gibt das Spiel aber ungeachtet von der Konkurrenz eine grandiose Figur ab. Mit realistischerem Zweikampfverhalten und einer Vielfalt an Taktikmöglichkeiten fühlt sich der virtuelle Fußball unglaublich gut an!

 

Positiv-Icon Tolles Spielgefühl durch verbessertes Zweikampfverhalten

Positiv-Icon Taktische Vielfalt erfreut Fußball-Fanatiker

Positiv-Icon Optisch hübsch anzusehen

Positiv-Icon Trotz fehlender Lizenzen machen Werkzeuge zur Bearbeitung der Teams Vieles möglich

Negativ-Icon Kaum Änderungen am eigentlichen Inhalt und Umfang
Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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