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Stranger of Sword City (PS Vita) im Test

Sword CityReleasetermin: 29.04.2016

Medientyp: Karte, Download
Genre: Dungeon Crawler / JRPG
Entwickler: Experience Inc.
Herausgeber: NIS America

 

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Stranger of Sword City ist das neuste Werk vom japanischen Studio Experience Inc., das mit den Dungeon Crawlern Demon Gaze and Operation Abyss: New Tokyo Legacy bereits zwei Nischenerfolge auf der Vita verbuchen konnte. Während diese beiden Spiele trotz unterschiedlicher Betitlung quasi aufeinanderfolgende Erlebnisse waren, geht Stranger of Sword City eine andere Richtung ein. Sowohl Demon Gaze als auch Operation Abyss zeichneten sich durch Anime-Look und dazugehörige Story-Stereotypen aus. Das neuste Spiel hingegen hat mehr westliche Einflüsse und kommt mit düsteren Thematiken daher. Tut dem Titel diese neue Richtung gut oder sollte Experience Inc. bei dem bleiben, was sich im Dungeon Crawler-Segment bereits etabliert hat?

Stranger of Sword City (9)

Als Protagonist befinden wir uns an Bord eines Fliegers nach Alaska, doch eine Explosion bringt den Flug abrupt zum Stop. Das Flugzeug stürzt ab, aber der Spieler geht als einziger Überlebender aus dem Flug hervor. Anstatt uns über diesen Umstand freuen zu können, macht uns etwas anderes nach dem Aufwachen zu schaffen: Wir finden uns in einer alternativen Fantasy-Welt wieder, die von Elfen und Monstern nur so wimmelt. Schnell wird uns erklärt, dass wir als so genannter „Stranger“ nicht allein in dieser Welt sind. Eine Gilde setzt sich zusammen aus Menschen, die einst auch ein friedliches Leben genossen und sich plötzlich in der Alternativwelt wiederfanden. Als wäre die gesamte Situation nicht schon sonderbar genug, sind jene Erdlinge zudem mit besonderen Kräften ausgestattet, mit denen sie gefährliche Wesen besiegen können. Die Gilde hat es sich zur Aufgabe gemacht, das mysteriöse Reich von allem Bösen zu befreien und so schließen wir uns diesem Vorhaben an – und versuchen nebenbei herauszufinden, wie wir überhaupt in diese Lage geraten und an diesen Ort gelangt sind. Auf dem Papier klingt die Prämisse sicherlich etwas dämlich, doch bietet die Handlung durchaus eine unterhaltsame Geschichte. In den Reihen der Gilde präsentieren sich uns allerlei Figuren, die mit interessanten Aspekten punkten können. Insgesamt also kann die Story überzeugen, so bekloppt sie auch klingen mag.

Beim Spielgeschehen beweist Experience Inc. einmal mehr, dass Dungeon Crawler großen Spaß machen können. Die Basis von Stranger of Sword City ist aus ähnlichen Spielen wie Demon Gaze oder gar der Etrian Odyssey-Reihe bekannt. Spieler stellen ein vielseitiges Team aus Figuren mit verschiedenen Klassen und Fähigkeiten zusammen. Anschließend werden dutzende Dungeons in Ego-Ansicht bereist, wo die unterschiedlichsten Feinde auf uns warten. Ein ausführliches Fortschritts- und Lootsystem sorgt dabei auch auf längeren Zeitraum für Motivation. So weit die Grundlagen, die fast jedes Spiel des Genres identisch umsetzt. Stranger of Sword City bringt weiterhin einige gelungene Aspekte mit ein, die den Titel zum eigentümlichen Erlebnis machen. So kann das Alter der Charaktere festgelegt werden, was sich unmittelbar auf das Geschehen auswirkt. Stirbt eine Figur im Kampf, verliert sie einen „Lebenspunkt“. Sind alle dieser Punkte aufgebraucht, verschwindet die Figur endgültig aus unserem Team-Aufgebot. Das Alter eines Charakters beeinflusst die Anzahl an Lebenspunkten und so haben junge Figuren mehrere der wertvollen Punkte. Alte Figuren verfügen über weniger Punkte, doch kommen sie dafür mit besseren Attributs-Statistiken daher. Spieler müssen daher mit Bedacht das Alter bestimmen. Ältere Figuren sind zunächst zwar stärker, doch wird dieser Vorteil nicht ohne das Risiko durch wenige Lebenspunkte gewährt. Übrigens lassen sich verlorene Punkte im zentralen Hub des Spiels wiederherstellen, doch dauert dieser Vorgang mehrere Stunden an Spielzeit, während denen der entsprechende Charakter nicht als Teil des Teams mit auf das Abenteuer genommen werden kann. Spezifische Items und Geld können zudem für neue Lebenspunkte sorgen, doch sind sowohl besagte Items als auch Geld zu rar gesät, um sich bis zum Spielende auf diese Art der Wiederhestellung verlassen zu können. In vielerlei Hinsicht kann das Spiel also gnadenlos sein. Zum kniffligen Lebenspunkte-Drama rund um final sterbende Figuren gesellt sich die Limitierung, lediglich in der Basis speichern zu können. Außerdem ist eine Flucht aus einem zu schwierigen Dungeon nur durch bestimmte Items sowie eine InGame-Währung möglich, die abermals selten vorkommen. Mit seiner hohen Schwierigkeit – und das trifft weitestgehend sowohl auf die Stufen „Beginner“ und „Normal“ zu – ist der Titel durch und durch eine Herausforderung und so fühlt sich jede Errungenschaft befriedigend an. So genannte „Blood Crystals“ winken als Belohnung für das Töten der Monster. Geben wir einer der drei verfügbaren Fraktionen unsere gesammelten Kristalle, steigt die Macht der Fraktion, doch werden wir auch mit neuen Fähigkeiten ausgestattet. Jede neue Begabung wirkt sich sofort auf die Kämpfe aus und verbessert unsere Lage im Handumdrehen. Sowohl das Aufleveln als auch das Verdienen der Blutkristalle dauert aber seine Zeit, und so sollte die grind-lastige Art des Spiels die wenigsten verwundern. Mit einem kreativen „Ambush“-System versucht der Titel allerdings, das Grinden auf ein Minimum zu begrenzen. Wir haben die Möglichkeit, Feinde zu überfallen und sämtliche Fracht zu erbeuten, die sie mit sich führten. Hier ist einmal mehr ein gewisses Risiko gegeben, doch stellt das Ambush-System die wohl einfachste Variante dar, um an bessere Ausrüstung zu kommen. Insgesamt kommt Stranger of Sword City mit vielen Elementen daher, die es von ähnlichen Spielen abhebt. Eine Menge Grinding ist aber nicht abzuwenden und es kann absolut frustrierend sein, einen stundenlang hochgestuften Charakter innerhalb von Sekunden endgültig zu verlieren.

Stranger of Sword City

Der neuste Titel von Experience Inc. bietet zwei verschiedene Grafikstile. Neben dem angesprochenen Stil mit westlichen Einflüssen von Yoko Tsukamoto liegt zudem der „Oxijiyen“ Anime-Look vor. Mir hat insbesondere das Tsukamoto-Original gefallen, das sämtliche Charaktere mit einem mystischen Aussehen in Szene setzt. Nicht nur die Charaktere unseres Teams, sondern auch Feinde sind ansehnlich gestaltet. In den Fortbewegungsphasen kann das Spiel optisch dank matschiger Texturen nicht sonderlich punkten, doch sind die Story-Sequenzen wirklich hübsch inszeniert. Einige nette Effekte im Kampf runden die Grafik ab, die sich auf der Vita überaus ordentlich präsentiert. Ein toller Soundtrack unterstreicht das Geschehen passend und weiß die Stimmung in den einzelnen Dungeons gut zu erweitern.

Fazit

Stranger of Sword City ist für Dungeon Crawler-Fans wahrlich eine Herausforderung. Das Spiel hat viele interessante Ideen, die den Titel aber nicht nur von Genre-Kollegen abheben, sondern zur kniffligen Erfahrung machen. Eine nette Story, eine hübsche Optik mit zwei verschiedenen Artstilen und ein stimmiger Soundtrack tragen zum guten Eindruck bei. Neben der generell gnadenlosen Art mag aber die grind-lastige Ader des Spiels den einen oder anderen vergraulen. Wer den kniffligen Einstieg meistert und sich an die Eigenheiten des Titels gewöhnt, erlebt mit Stranger of Sword City einen der besten Dungeon Crawler auf der Vita.

 

Positiv-Icon Verrückte Prämisse, die sich dank toller Figuren schön entfaltet

Positiv-Icon Tiefgehende Charakterentwicklung

Positiv-Icon Interessante Gameplay-Ideen wie das Ambush- oder Alters-System

Positiv-Icon Hübsche Optik mit alternativem Anime-Stil

Positiv-Icon Stimmiger Soundtrack

Negativ-Icon Grind kann in Kombination mit kniffliger Schwierigkeit für unnötigen Frust sorgen

 

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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