Releasedatum: 16.05.2023
Medientyp: Download, Blu-ray
Genre: Rätsel
Entwickler: Rogue Sun
Herausgeber: Wired Productions
Entwickler Rogue Sun, bestehend aus einigen ehemaligen Mitgliedern der Fables-Macher, bringen mit Tin Hearts ihr erstes Spiel auf den Markt. In ihm erlebt ihr die Geschichte des viktorianischen Erfinders Albert J. Butterworth, während ihr Zinnsoldaten durch immer komplexere Level steuert.
Vielen Dank an Wired Productions für das Bereitstellen des Reviewcodes.
Die Geschichte von Tin Hearts:
Zu Beginn von Tin Hearts müsst ihr einen Zinnsoldaten aus einer Kiste befreien, welcher daraufhin zu einer Tür läuft. Während ihr damit quasi das Spielprinzip schon kennt, dass ihr die Soldaten zu einer Tür führen müsst, während die Wege dorthin immer komplizierter werden, bewegt ihr euch durch das Haus vom Erfinder der Soldaten Albert J. Butterworth und dessen Familie. Wir sehen, wie glücklich die Familie ist, doch da eine Geschichte nach Konfrontation ruft, um interessant zu sein, hat man schon von Anfang an das Gefühl, das irgendwas nicht stimmt. Dieses Gefühl soll sich auch schnell bewahrheiten, da seine Frau erkrankt und dies immer schlimmer wird, während keine Heilung in Sicht ist. Währenddessen sieht man immer mehr die Verzweiflung Alberts. Die Geschichte ist dabei sehr emotional geschrieben und zeigt die glückliche als auch die traurige Seite des Lebens der Familie Butterworth sehr gekonnt. Leider konnte ich selbst das Ende der Geschichte aufgrund eines Bugs nicht erleben, aber dazu weiter unten mehr.
Bringt die Zinnsoldaten ans Ziel:
Wie schon erwähnt, müsst ihr in Tin Hearts Zinnsoldaten zu einer Tür bringen, um ein Level abzuschließen. Das mag natürlich erstmal nicht sonderlich spektakulär klingen, doch wird es schon allein durch den Fakt interessanter, dass die Zinnsoldaten immer nur gerade aus laufen. Durch Gegenstände in der Umgebung kann es aber passieren, dass sie zu einem Richtungswechsel gezwungen sind. Hinzu kommen schon früh kleine Bauklötze, die ihr an bestimmten Orten feststecken könnt, um somit die Richtung der Zinnsoldaten selbst zu beeinflussen. Doch irgendwann kommen plötzlich Abgründe dazu, die die Soldaten überwinden müssen. Dafür stehen euch dann beispielsweise Trommeln zur Verfügung, von denen ihr abspringt oder Ballons, mit denen die Soldaten kurz durch die Lüfte gleiten. Mit kleinen Windmühlen könnt ihr die Gleitrichtung beeinflussen. Im späteren Verlauf könnt ihr durch eine Maschine auch noch eure Soldaten multiplizieren oder den Strom für Maschinen und Plattformen lenken. Ihr habt sogar irgendwann die Möglichkeit, selbst einen Zinnsoldaten zu bewegen, mit dem ihr dann sogar springen könnt. All diese Features und die verschiedenen Kombinationen, wie sie in den Rätseln genutzt werden, bringen ordentlich Abwechslung in diese, doch ist das Steuern des Zinnsoldaten der Ursprung für einige Bugs aber auch hier gilt dazu später mehr.
Die Welt und der Sound von Tin Hearts:
Tin Hearts ist wirklich liebevoll und detailliert gestaltet. Alles sieht sehr schön aus und gibt dem Spiel einen fast schon niedlichen Look, wenn die kleinen Soldaten umherlaufen, aber schafft es auch gekonnt, die Momente der Verzweiflung und des Leides einzufangen.
Die Musik ist auch äußerst gelungen und spiegelt die ruhige aber dann auch gefühlvolle Natur des Spiels wieder. Die englische Synchronisation ist auch auf sehr hohem Niveau. Die Soundeffekte lassen das Spiel viel lebendiger wirken, da es sehr echt klingt, wenn die kleinen Soldaten zum Beispiel herunterfallen und zerbersten.
Die technischen Details:
Tin Hearts lief während meiner Testzeit auf der PS5 ohne Abstürze oder Ruckler. Die Ladezeiten sind angenehm kurz und die Steuerung kann zwar etwas fummelig sein, bei einigen Spielelementen, aber man gewöhnt sich schnell daran. Jedoch blieb ich während meines Tests nicht von Bugs verschont und es kam keinerlei Update, um diese zu beheben. Diese Bugs sind immer nur aufgetaucht, wenn ich selbst Kontrolle über den Zinnsoldaten übernahm. So war es mir schon in einem der ersten Level, in denen dies möglich ist, nicht möglich eine Leiter mit ihm zu erklimmen. Erst als ich gesprungen bin und die Rückspulfunktion nutze, hielt er sich dabei glücklicherweise fest und ich konnte den Rest erklimmen. An einer anderen Stelle musste ich eine Leiter herunterklettern, doch immer wenn ich unten ankam, zerfiel die Figur, als wäre sie von weit oben heruntergefallen. Doch das schlimmste Problem, welches mich komplett am Weiterspielen hinderte, kam kurz vor dem letzten Kapitel. Man hat die Möglichkeit mit Röhren die Zinnsoldaten über weite Entfernungen zu bringen. Um den selbstgesteuerten doch rein zu bekommen, muss man diesen vor die Röhre bringen und dann wechselt die Sicht und ihr seht, wie er reinläuft. So funktionierte es zumindest in den vorherigen Leveln. Hier läuft dieser stattdessen dann plötzlich von der Röhre weg und bleibt stehen. Steuert ihr ihn nun, funktioniert gar nichts mehr und ihr müsst das Spiel neustarten. Das Interessante dabei ist, dass ich mir extra einen Walkthrough angesehen habe, da das Spiel schon vorher auf der Switch erschienen ist. Dort führt eine vorherige Röhre gar nicht in den Bereich, bei dem das Problem auftritt, sondern weiter nach rechts einfach. Nun ist die Frage, ob man einfach das Rätsel pro Konsole anders machen wollte oder bei der Playstationvariante vergessen hatte, dies anzupassen.
Fazit:
Tin Hearts ist ein wirklich gelungenes Rätselspiel mit einer emotionalen Geschichte. Der Look und die Musik ist ausgezeichnet und die Rätsel durch all die verschiedenen Funktionen sehr abwechslungsreich. Einzig die Bugs, die auftreten, wenn man den Zinnsoldaten selbst steuert, sind sehr anstrengend und machen einem das Abschließen der Story leider unmöglich. Wenn die Bugs gefixt werden, kann ich das Spiel jedem empfehlen, der sich an ein paar Rätseln versuchen möchte.
