Der 3D-Heimmedien-Markt mag zwar nicht den gewünschten Erfolg gezeigt haben. Denn werden mittlerweile immer weniger 3D-Blu-ray-Player für den Heimgebrauch hergestellt. Doch da im Kino noch immer viele Filme in 3D laufen, kommen auch nach wie vor regelmäßig Blu-rays mit der 3D-Technik heraus. Während 3D-TVs den Markt also nicht im Sturm erobert haben, gibt es reichlich Material auf den blauen Scheiben für Enthusiasten des Gimmicks.
Durch das neueste PS4-Firmware-Update, das vor einigen Wochen veröffentlicht wurde, macht Sony nun auch eine ganz andere Art möglich, 3D-Blu-rays zu erleben. Ein Fernseher mit entsprechender Unterstützung der Technik ist nicht mehr nötig. Vielmehr können sich Besitzer von Playstation VR über eine alternative Abspielmöglichkeit freuen. Eine PS4 auf mindestens Firmware 4.50 und die PSVR-Brille mit Firmware 2.40 sind die einzigen Voraussetzungen. Ein 3D-TV wird nicht gebraucht, denn die PS4 gibt das dreidimensionale Bild über das Virtual Reality-Headset aus.
Doch wie fällt die Umsetzung aus? Kann der Effekt mit dem Erlebnis im Kino mit einer 3D-Brille mithalten? Lohnt es sich, über den Zeitraum eines langen Spielfilms das Virtual Reality-Stück auf dem Kopf zu tragen? Und wie schneiden reguläre Blu-rays mit zweidimensionalem Bild in der virtuellen Realität aus? Mit freundlicher Unterstützung vom Studio Walt Disney haben wir den Test gemacht. Wir erzählen euch anhand der 3D-Blu-rays Findet Dorie und Rogue One: A Star Wars Story sowie der der 2D-Blu-ray Star Wars: Das Erwachen der Macht, wie das Ergebnis ausfällt.
Doch erst einmal zurück zu den Grundlagen. Ist die Firmware aktualisiert worden, können wir nicht nur 2D, sondern auch 3D-Blu-rays einlegen. Diese werden anschließend über den “Cinematic Modus” ausgegeben. Genau wie in der PSVR-Dashboard-Ansicht präsentiert sich hier ein großer Bildschirm frontal im Sichtfeld. Außer der Leinwand-Imitation ist nichts als Dunkelheit zu sehen, was den Fokus voll und ganz auf das dargestellte Bild legt.
Der Bildausschnitt im Headset kommt in drei Größen daher. Neben einem etwas kleineren Feld gibt es auch eine mittelgroße Leinwand, die mein Sichtfeld perfekt abdeckt. Hier kommt das Gefühl am besten rüber, in seinem eigenen kleinen Heimkino mit moderat großer Leinwand zu sitzen. Ich habe diese Größe daher auch am häufigsten genutzt. Zudem gibt es eine noch größere Bildeinstellung. Auch wenn diese das vermeintlich pompöseste Erlebnis bietet, ist es problematisch, nicht den gesamten Ausschnitt im Sichtfeld zu haben. Besonders beim entspannten Filme schauen hat es mich gestört, des Öfteren meinen Blick kreisen zu lassen, um auch wirklich alle gezeigten Geschehnisse wahrzunehmen. Daher pendelte sich meine Wahl auf die mittlere Option ein. Denn diese bietet einen guten Kompromiss aus beachtlicher Größe und ausreichender Übersicht.
Auch bei dieser zweitgrößten Variante muss sich die Erfahrung nicht verstecken. Denn die Darstellung einer virtuellen Kinoleinwand ist schlichtweg beeindruckend. Da ich nur einem mäßig großen TV besitze, hat das Gefühl, vor einem Bildschirm mit mindestens 2 Meter Durchmesser zu sitzen, wahrlich einen Eindruck gemacht. Es macht wirklich Spaß, Filme auf diese Weise zu schauen!
Das Firmware-Update bringt nicht nur den Support für 3D-Scheiben. Auch wurde generell die Bildqualität im Cinematic Modus von PSVR stark verbessert. War das Gezeigte zuvor hier noch etwas unscharf, hilft die Aktualisierung sehr dabei, das Seherlebnis zu verbessern. Es dürfte bekannt sein, dass die Auflösung des PlayStation VR-Bildschirms mit 960 x 1080 Pixeln pro Auge (insgesamt 1920 x 1080) nicht sonderlich hoch ausfällt. Zugegeben: Das merkt man beim Schauen auch. Doch fällt die optische Limitierung bei weitem nicht so schlimm aus, wie ich es befürchtet hatte. Das ist unter anderem der Technik zu verdanken, die den Screen-Door-Effekt auf ein Minimum bringt.
Während der Blick durch die meisten VR-Brillen noch mit einem recht starken Fliegengitter-Effekt einher geht, ist Sonys RGB-Subpixel-Struktur in PSVR in dieser Hinsicht der Konkurrenz voraus. Vollständig ausgemerzt werden konnte der Screen Door-Effekt nicht. Beim Filme schauen störte er mich jedoch nicht sonderlich. Eher ist die geringe Auflösung schuld daran, dass das Bild nicht ganz so klar wie im Kino auf digitaler Leinwand ist. Deshalb werden wohl all diejenigen, die sich ihre Filme stets in 4K bei gestochen scharfer Qualität ansehen, sich an der leicht krisseligen Darstellung stören. Ich persönlich war aber gar angenehm von der Schärfe überrascht. Ich habe nämlich ein deutlich schlechteres Bild erwartet. Es stimmt allerdings, dass man in diesem Punkt einen kleinen Kompromiss eingehen muss, wenn man die Virtual Reality-Variante mit einem gewöhnlichen Heimkino auf großem Bildschirm oder teurem Beamer in 1080p oder höher vergleicht.
Immer, wenn ich Kollegen von meinem virtuellen Kino erzähle, kommt eine bestimmte Frage auf. Wieso tue ich es mir an, mit einem klobigen Gerät auf dem Kopf einen 90+ minütigen Film anzuschauen? Und auch hier kann ich jegliche Bedenken verstehen. Zunächst muss ich aber einmal erwähnen, dass PSVR das bequemste VR-Gerät ist, das ich bisher aufsetzen durfte. Allen voran im direkten Vergleich mit meiner HTC Vive geht Sonys Brille in Sachen Tragekomfort als klarer Sieger hervor. Durch die clevere Konstruktion lastet das hauptsächliche Gewicht auf dem Kopf und kaum im Gesicht. Es fühlt sich daher fast schon an, als würde man eine etwas schwerere Kappe tragen.
Sicherlich wird es hier unterschiedliche Meinungen geben. Bleibt der Tragekomfort für manche vielleicht über Stunden erhalten, empfinden manch andere das Headset auf dem Kopf eventuell schon nach einigen Minuten störend. Ich persönlich pendle mich in der Mitte ein. Setze ich die Brille vorsichtig auf und stelle ich sicher, dass alles einwandfrei passt und keine Haare eingeklemmt sind etc., trage ich PSVR rund eine Stunde lang ohne jegliche Beschwerden. Früher oder später aber setzt dann doch die Traglast ein und macht sich negativ bemerkbar. Filme bis maximal 90 Minuten gucke ich durch. Bei längeren Werken lege ich zwischendurch dann aber doch einmal eine Pause ein. Zum derzeitigen Stand ist es leider noch nicht möglich, VR-Inhalt vollkommen ohne Komfort-Einbußen wiederzugeben.
Zum Glück aber bietet PSVR recht lange Kabel. Von der PS4 über die Breakout Box bis hin zum eigentlichen Headset bestehen über 4 Meter Kabel. Daher habe ich es mir auf meinem Sofa gemütlich gemacht und zumindest in diesem Punkt für einen Sitzkomfort wie im Kino gesorgt. Im Cinematic Modus wird PSVR nicht getrackt, sondern arbeitet mit den verbauten Gyroskopen und Beschleunigungssensoren. Wir müssen also nicht darauf achten, direkt vor der Kamera zu sitzen, sondern können unseren Fokus voll und ganz darauf richten, eine bequeme Sitz- oder gar Liegeposition herzurichten. Ich habe einen Film sogar schon im Bett liegend geschaut. Das war so ziemlich das bequemste Erlebnis, wie ich je einen Film gesehen habe – zumindest bis das Headset nach einiger Zeit dann doch auf Stirn und Hinterkopf drückte.
Während wir in dieser Hinsicht also kaum Kompromisse eingehen müssen, gibt es weitere Störfaktoren beim Tragen solch einer Konstruktion zum Filme schauen. Da das Headset wie erwähnt im Cinematic Modus nicht getrackt wird, sondern sich auf seine eingebauten Sensoren verlassen muss, hatte ich des Öfteren mit “Drift” zu kämpfen. So lautet das Phänomen, bei dem das Bild langsam in eine Richtung gleitet, obwohl der Headsetträger still sitzt. Es kann sehr nervig sein, das Bild alle paar Minuten zentrieren zu müssen, weil die virtuelle Leinwand sich plötzlich nach links oder rechts verschoben hat. Es wird gemunkelt, dass dieses Problem softwareseitig mit einem Firmware-Update behoben werden kann. Doch lässt dieses Update seit mehreren Monaten auf sich warten.
Ebenfalls nicht an eine klassische Kinoerfahrung heran kommt die Verpflegung beim Schauen. Popcorn oder Chips sowie Softgetränke gehören beim Genießen von Filme einfach dazu. Mit dem Headset auf dem Kopf wird sowohl essen als auch trinken aber zur Herausforderung. Ich habe stets eine Flasche neben mich gestellt und musste nach dieser tasten, wenn ich Durst bekam. Auch kleine Snacks lassen sich mit aufgesetzter Brille essen, doch gelingt das wirklich mehr schlecht als recht. In zukünftigen Hardware-Revisionen könnte eine eingebaute Kamera oder eine Aufklapp-Mechanik des Headsets in dieser Hinsicht Abhilfe schaffen. Headset hochgeklappt – Gesicht ist frei, kurze Essens- und Trinkpause – Konstruktion wieder herunter geklappt: So würden die Probleme in diesem Bereich nahezu eliminiert werden. Alternativ könnte eine Kamera am Headset aushelfen. Durch diese kann auf den Displays in Echtzeit angezeigt werden, was sich vor unserer Nase befindet. Solch eine Umsetzung gelingt auf der HTC Vive bereits recht gut.
In der Theorie also hat Playstation VR im Cinematic Modus mit so einigen Schwächen, bedingt durch die aktuellen Limitationen der Konstruktion, zu kämpfen. Doch kann das besondere Erlebnis, zuhause sein ganz eigenes, virtuelles Kino zu haben, in der Praxis nicht doch überzeugen? Wir machen dank Disney den Test. Die Kollegen waren so nett, uns Star Wars: Das Erwachen der Macht auf Blu-ray sowie Findet Dorie als 3D-Blu-ray zur Verfügung zu stellen. Außerdem werfen wir einen Blick auf den vor kurzem veröffentlichten Film Rogue One – ebenfalls in 3D.
Star Wars: Das Erwachen der Macht – Limited Edition Steelbook mit Bonus-Disc
Medientyp: Blu-ray Disc (2x)
Spieldauer: 135 Minuten
Studio: Walt Disney
Sprachen: Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1), Polnisch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS-HD High Res Audio 7.1)
Machen wir den Anfang mit Das Erwachen der Macht. Der Streifen spaltet seit seiner Ausstrahlung im Kino die Meinungen der Star Wars-Fans. Denn während viele Kinogänger begeistert waren, hat der Film auch seine Kritiker. Das kann daher rühmen, dass der siebte Star Wars-Teil starke Parallelen zu Episode IV – Eine neue Hoffnung und somit nicht mehr viel Platz für neue Ideen hat. Ich persönlich wurde von Das Erwachen der Macht jedoch sehr gut unterhalten. Allen voran die neuen Rollen von Rey, Finn und Poe Dameron machen großen Spaß und Vorfreude auf die weiteren Teile. Auch Kylo Ren hat mir als Bösewicht gut gefallen.
Regisseur J.J. Abrams inszeniert einige atemberaubende Szenen, die Star Wars-Fans Gänsehaut bereiten. Der Film hat die schwierige Aufgabe, Liebhaber der ursprünglichen Krieg der Sterne-Trilogie ebenso wie Fans von Episode 1-3 zufrieden zu stellen. Zudem muss er eine weitere Zielgruppe mit ins Boot holen – jene, die mit Star Wars bisher noch nicht in Kontakt kamen, aber nun auch für die neue Trilogie begeistert werden sollen. Solch ein Vorhaben ist angesichts der ganzen Erwartungshaltungen eine Mammutaufgabe, die Das Erwachen der Macht unterm Strich gut löst.
Ich möchte hier aber weniger auf den Film, als vielmehr auf die Erfahrung beim Schauen mit PSVR eingehen. Als normale 2D-Blu-ray spielt sich der Film wie beschrieben auf einer virtuellen Leinwand vor unseren Augen ab. Ich wählte die mittlere Bildgröße, da diese den Spagat aus Übersicht und Faszination durch die Größe am besten schafft und am meisten an eine echte Kinoleinwand erinnert. Ich kann euch nur so viel sagen: Das Erlebnis war super! Auch wenn die Bildqualität nicht ganz an die eines Full HD-TVs heranreicht, stellt PSVR das Bild mit sehr soliden Farben und ausreichender Schärfe dar. Der Screen-Door-Effekt fällt nur minimal aus und so hat mich die Bildqualität insgesamt positiv überrascht.
Die Laufzeit von 136 Minuten führte zwar dazu, dass vor allem gegen Ende hin der Komfort zu wünschen ließ. So gut durchdacht die PSVR-Konstruktion bereits ist: Das Gewicht drückt nach einer Weile durchaus auf das Gesicht, allen voran auf die Stirn und die Nase. Dennoch bin ich froh darüber, die Möglichkeit des Privatkinos zu haben, wenn auch in der virtuellen Realität. Ich werde fortan sicherlich nicht jede 2D-Blu-ray über PSVR schauen, doch hin und wieder werde ich den Trip ins virtuelle Kino wagen. Die große Leinwand ist es trotz leichten Einschränkungen bei Komfort und Bildqualität einfach wert.
Rogue One – A Star Wars Story – Limited Edition Steelbook mit 3D-, 2D- und Bonus-Disc
Medientyp: Blu-ray Disc (3x)
Spieldauer: 134 Minuten
Studio: Walt Disney
Sprachen: Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1), Polnisch (Dolby Digital 5.1), Englisch (DTS HD High Res Audio 7.1)
Das Erwachen der Macht ist nicht Disneys einziger Star Wars-Film der letzten Jahre. So wurde auch der Ableger Rogue One – A Star Wars Story produziert. Mittlerweile ist der Film für Heimmedien erhältlich, doch habe ich diesmal statt zur DVD oder normalen Blu-ray zur 3D-Blu-ray gegriffen. PSVR gibt den Streifen ebenfalls auf der virtuellen Leinwand wieder – allerdings mit 3D-Effekt, ganz ohne weitere Hardware. Die Software der PS4 und die Linsen der VR-Brille machen die Arbeit und stellen den Film dreidimensional dar.
Ähnlich wie Das Erwachen der Macht hat Rogue One keine leichte Aufgabe. Doch anders als der Film von J.J. Abrams, der mit bereits bestehenden Figuren arbeitet und einige neue Charaktere in ein bekanntes Universum einschleust, sind die meisten Figuren im Spin-Off Rogue One gänzlich neu. Natürlich gibt es inhaltliche Parallelen zu den bereits veröffentlichten Star Wars Filmen, doch muss der Ableger weitestgehend selbstständig auskommen. Im Falle der Hauptfiguren hat die Umsetzung auch wirklich gut funktioniert. Allen voran die taffe Rebellin Jyn Erso, gespielt von Felicity Jones, und der erfahrene Captain Cassian Andor, gespielt von Diego Luna, aber auch der Druide K-2SO konnten mich überzeugen. Gareth Edwards hat es geschafft, in den rund 2 Stunden Laufzeit viele der Figuren gelungen auszubauen und mit vielen Hintergrundinformationen zu bespicken. Manche Charaktere bleiben jedoch blass und lassen ein wenig Persönlichkeit vermissen.
Insgesamt wurde ich von der waghalsigen Mission, die geheimen Pläne des Todessterns zu stehlen, aber gut unterhalten. Zwar versucht der Film am Anfang, seine Zuschauer mit allerlei Informationen zu überladen, doch können die Action-Szenen in der zweiten Hälfte wieder einiges gutmachen. Mir hat besonders gut gefallen, wie düster manche Schauplätze ausfallen, was hin und wieder für eine erstaunlich bedrückende Atmosphäre sorgt. Wie auch Das Erwachen der Macht hat das Spin-Off Rogue One einen positiven Eindruck bei mir hinterlassen – und daran hat auch der 3D-Effekt seinen Anteil!
Der Film wird über PSVR im Cinematic Modus in dreidimensionaler Ansicht dargestellt. Das wird bereits im Menü bei der Filmanwahl ersichtlich und zeigt sich schon in den ersten Szenen mit einer beeindruckenden Tiefendarstellung. Elemente des Bildausschnitts sind stets in Vorder- und Hintergrund aufgeteilt, weisen nicht selten sogar noch mehr Tiefenebenen auf. Der 3D-Effekt zeichnet sich hauptsächlich durch diese passive Wirkung aus, sogenannte “Pop-Out”-Effekte gibt es hingegen nur wenige. Das führt dazu, dass die 3D-Umsetzung ein wenig unspektakulär ausfällt. Die Tiefendarstellung trug dazu bei, dass ich mehr in den Film eintauchen konnte. Allerdings verpasst es die Durchführung, manche Momente mit den dreidimensionalen Möglichkeiten noch weiter zu unterstreichen.
Während ich also jederzeit wieder zur 3D-Version in PSVR greifen würde, da die dezente Tiefenverdeutlichung durchaus einen Mehrwert bietet, habe ich schon bessere Beispiele von 3D-Umsetzungen erlebt. Eine davon kommt ebenfalls aus dem Hause Disney.
Findet Dorie mit 3D-, 2D- und Bonus-Disc und Sammelkarten
Medientyp: Blu-ray Disc (3x)
Spieldauer: 97 Minuten
Studio: Walt Disney
Sprachen: Deutsch (Dolby Digital Plus: 7.1), Italienisch (DTS Digital Surround 5.1), Englisch (DTS HD Master Audio 7.1)
Dank der Kollegen von Walt Disney durfte ich noch einen weiteren Titel in 3D ausprobieren. Findet Dorie kam vor wenigen Monaten auf 3D- und 2D-Blu-ray sowie DVD heraus.
Es ist zwar viele Jahre her, dass ich als Kind Findet Nemo geschaut habe. Doch fand ich Findet Dorie auf Anhieb genauso charmant und herzerwärmend – obwohl doch so viele Jahre vergangen sind. Der Paletten-Doktorfisch, der hier begleitet wird, ist so sympathisch wie tollpatschig. Auf der Suche nach ihren Eltern bricht Dorie zu einem unterhaltsamen Abenteuer auf, in dem wir neben alten Bekannten auch viele neue Figuren kennenlernen. Allen voran der mürrische Kraken Hank stiehlt den anderen Figuren die Show, sobald er auf der Leinwand zu sehen ist.
Auch wenn sich der Humor primär an Kinder und Familien richtet, musste ich dann doch hin und wieder sehr lachen. Denn auch Erwachsene kommen durch Anspielungen und Referenzen auf ihre Kosten. So werden die wenigsten Kinder beispielsweise den Sigourney Weaver- in der englischen bzw. Franziska van Almsick-Cameo in der deutschen Synchronisation verstehen. Unterm Strich ist Findet Dorie ein spaßiger Trickfilm geworden, der Groß und Klein gleichermaßen ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.
Auch verantwortlich für dieses Lächeln war in meinem Fall zudem die 3D-Erfahrung. Denn die Umsetzung ist in Zusammenarbeit mit PSVR toll ausgefallen! Dabei fällt der 3D-Effekt weitestgehend passiv aus und es gibt nur wenige der “Pop-out”-Momente, die 3D-Filme phasenweise so beliebt gemacht haben. Das muss aber nichts schlechtes heißen. Denn auch wenn der Effekt nicht permanent so präsent ist, führt die konstante Tiefendarstellung zu einem dynamischeren Bild. Besonders die Fische sind stets hervorgehoben vom Wasser und von Hintergrundobjekten dargestellt, was dezent, aber gelungen zum Schauerlebnis beiträgt.
Der Film bietet viele Momente, die durch die 3D-Effekte aufgewertet werden. Allen voran das Finale ist toll inszeniert und wirft dann doch einmal mit fantastischen aus-dem-Bild-Momenten um sich. Die Balance aus der eher passiven Umsetzung, die mit verstärkter Tiefendarstellung punktet, und den vereinzelten bombastischen 3D-Inszenierungen trägt definitiv sehr positiv zur Schau-Erfahrung bei.
Allerdings kommt das Erlebnis auch mit Schwächen daher, wenn man den Film über Playstation VR schaut. Gerade im ersten Drittel des Films gibt es Unterwasser viele dunkle Passagen zu sehen, bei denen leider oft der Screen Door-Effekt präsent ist. Jedenfalls habe ich das „Fliegengitter“ hier eher bemerkt als in anderen Filmen, die ich bisher ausprobiert habe. Findet Dorie ist ein perfekter Familienfilm, was in diesem Zusammenhang aber gar zum Problem werden kann. Denn es ist schade, dass sich der Animationsfilm in dieser Konstellation nicht gemeinsam mit der Familie schauen lässt.
Während eine Person Findet Dorie über PSVR schaut, bleibt der TV schwarz – sofern ihr keinen 3D-Fernseher besitzt. Während reguläre Blu-rays parallel zur PSVR-Wiedergabe auch über den TV laufen, erfordern 3D-Inhalte dafür ein entsprechendes 3D-TV-Gerät. Das störte mich aber nicht genug, um mir das Erlebnis schlecht zu machen. Vielmehr freue ich mich auf künftige VR Hardware, die solche Probleme hoffentlich ausmerzt und quasi das perfekte virtuelle Heimkino möglich macht.
Wer Playstation VR sein Eigen nennt, sollte unbedingt einmal den Cinematic Modus ausprobieren. Zwar bin ich kein großer Fan davon, Spiele über die digitale Leinwand zu spielen. Da ist mir eine knackig scharfe Auflösung dann doch lieber. Aber gerade Filme geben auf dem großen Bildschirm eine fantastische Figur ab, die dem Kinoerlebnis erstaunlich nah kommt. 3D-Blu-rays legen da noch eine Schippe drauf und bieten eine beeindruckende Tiefendarstellung, die mich tatsächlich verstärkt in jeden Film eintauchen ließ, den ich in den letzten Wochen ausprobiert habe.
Selbst wenn ein Streifen inhaltlich mal nicht so bei mir punkten konnte, war es das Erlebnis dank 3D-Faszination meistens dennoch wert. Egal ob in 3D oder 2D – die drei getesteten Filme von Disney hinterließen allesamt einen guten Eindruck bei mir. Die Filme sind ein toller Einstieg in die Kinowelt von Playstation VR. An dieser Stelle auch nochmal ein großer Dank an Disney für das Bereitstellen von Star Wars: Das Erwachen der Macht und Findet Dorie.