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Releasetermin: 26.07.2019

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: First-Person-Shooter, Online-Koop
Entwickler: MachineGames
Herausgeber: Bethesda

 

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Fans der Wolfenstein-Reihe können sich in letzter Zeit kaum beklagen. Die schwedischen Entwickler von MachineGames und Bethesda ließen die Serie 2014 neu aufleben. Sie lieferten mit The New Order, der Standalone-Erweiterung The Old Blood und dem Nachfolger The New Colossus wirklich tolle Shooter ab. Weiterhin erschienen dieses Jahr mit Wolfenstein Cyberpilot ein VR-Ableger sowie das Koop-betonte Wolfenstein Youngblood, das ich euch in diesem Review vorstellen möchte. Kann Youngblood an die Qualität der letzten Spiele anknüpfen? Hat man auch als Solospieler Spaß an den Schussgefechten?

Zwei Schwestern machen Paris unsicher

Wolfenstein Youngblood spielt rund 20 Jahre nach den Ereignissen von Wolfenstein II: The New Colossus. Amerika ist zu diesem Zeitpunkt frei von den Nationalsozialisten, die herbe Rückschläge hinnehmen mussten. Youngblood beginnt mit einer Zwischensequenz, in welcher der Serienprotagonist BJ Blazkowicz und seine Frau Anya die gemeinsamen Töchter Sophia und Jessica auf mögliche Gefahren vorbereiten. Egal was passiert: Soph und Jess, wie sich die Schwestern nennen, sollen den Umgang mit Waffen drauf haben – nur für den Fall. Wie der Zufall es so will, verschwindet BJ kurze Zeit darauf, wodurch die Blazkowicz-Schwestern erstmals gefordert sind. Es verschlägt sie nach Paris, wo BJ vermutet wird. Hier treiben die Nationalsozialisten nämlich noch ihr Unwesen. Daher schmieden Soph und Jess den Plan, nicht nur ihren Vater BJ aufzuspüren, sondern auch das Regime in Paris zu stürzen.

Das Spiel zeigt gerade zu Beginn und zum Ende hin lange Zwischensequenzen. Abseits davon wird die Geschichte hauptsächlich mit Dialogen fortgeführt. Das führt dazu, dass die Story einen nicht allzu großen Stellenwert einnimmt. Zudem sind die Ereignisse recht vorhersehbar. So wirklich wollte das Erzählte nicht zünden. Dazu kommt, dass die neuen Protagonistinnen recht blass blieben. Sie erhalten schlicht nicht genug Material, um eine Bindung mit dem Spieler aufzubauen. Die frechen Kommentare der beiden beim Spielen sind anfangs noch amüsant, gingen mir nach einer Weile jedoch auf den Nerv. Insgesamt bleibt die Story daher unter den Erwartungen, die MachineGames mit den letzten beiden Wolfenstein-Titeln aufgebaut haben.

Semi-offene Welt mit Problemen

Nach der ersten linearen Tutorial-Mission finden sich Spieler in Paris vor, das eine semi-offene Welt bietet. Die Katakomben der Stadt dienen den Schwestern als zentrales Hub, von dem aus Missionen angenommen und geplant werden. Paris ist in diverse Segmente unterteilt, die sich von den Katakomben aus bereisen lassen. Manches Gebiet weist eine recht offene Struktur vor, andere Areale sind wiederum etwas linearer aufgebaut. Grundsätzlich hat mir der etwas freiere Ansatz gut gefallen. Die Ausführung in Youngblood kommt allerdings auch mit einer Schwäche daher. Im Zuge der vielen Nebenmissionen, die nicht allzu viel Abwechslung bieten, kommt man immer wieder an denselben Stellen vorbei, sodass man sich nach einer Weile satt gesehen hat an vielen Distrikten von Paris. Wer sich primär nur um die Hauptmissionen kümmern möchte, blickt einer Spielzeit von rund sieben bis zehn Stunden entgegen. Die Bewältigung von Nebenmissionen kann diese Spielzeit stark in die Höhe treiben.

Brachiales Gameplay erneut erstklassig umgesetzt

Während mich die Story und Spielwelt nicht vollends überzeugen konnten, gibt es einen Aspekt, den MachineGames einfach bestens beherrscht. Das Waffengefühl ist in Wolfenstein Youngblood wieder einmal fantastisch ausgefallen. Die Wummen fühlen sich absolut wuchtig an und machen die Schussgefechte zum großen Spaß. Eine fantastische Soundumsetzung setzt die Waffen außerdem brachial in Szene. Dazu spielt sich der Titel sehr schnell und flüssig. Durch die teils offenen Areale werden manche Gefechte sehr unübersichtlich, da Schüsse aus allen Richtungen abgegeben werden. Dennoch ist das Waffengameplay erneut die größte Stärke des Spiels, wie schon in den beiden Vorgängern.

Wieder einmal ist der neueste Wolfenstein-Titel sehr brutal und blutig, hat sich sein USK18-Rating also wahrlich verdient. Zu kaufen gibt es eine geschnittene “Deutsche” Fassung, in der sämtliche Hakenkreuz-Darstellungen mit einem fiktiven Symbol ersetzt wurden. Zudem gibt es auch eine offizielle “Internationale” Version im deutschen Vertrieb, die erstmals in der Reihe hierzulande komplett ungeschnitten angeboten wird. Die Gewaltinszenierung ist in beiden Fassungen gleich.

Online-Koop als tolle Funktion

Über das ganze Spiel hinweg sind Soph und Jess gemeinsam unterwegs, wodurch sich die gesamte Kampagne auch im Online-Koop spielen lässt. Ein Solo-Durchgang ist natürlich auch möglich, sodass die KI die zweite Schwester steuert. Angedacht ist jedoch, dass ihr gemeinsam mit einer fremden Person oder einem Freund die Missionen angeht. Käufer der Deluxe Edition des Spiels erhalten daher einen “Buddy Pass”, mit dem sie beliebig viele Freunde zum Spielen einladen können. Dazu müssen die Eingeladenen eine kostenlose Demoversion im Playstation Store herunterladen. Die einzige Restriktion stellt dar, dass der Eingeladene keine Trophäen für den Fortschritt erhält.

Zusammen mit einem Freund macht das Spielgeschehen noch einmal mehr Spaß. Gerade wer sich über Sprachchat verständigt, kann deutlich effizienter vorgehen als jene, die solo spielen und an eine KI-Begleiterin gebunden sind. Im Online-Koop kommt auch das RPG-System besser zur Geltung. Wolfenstein Youngblood bietet einen Skilltree, in dem sich viele aktive und passive Fertigkeiten freischalten lassen. Fertigkeitspunkte gibt es durch einen Levelaufstieg, der wiederum durch XP herbeigeführt wird. Nahezu jede Aktion im Kampf und das Absolvieren von Missionen geben XP, wodurch regelmäßig neue Fähigkeiten auf den Spieler warten. Zudem lassen sich mit gefundenen Silbermünzen Waffenupgrades durchführen. Im Koop lassen sich durch eine gute Absprache zwei Spielweisen für die Schwestern festlegen, die möglichst gut miteinander harmonieren.

Checkpointsystem mit Frustpotenzial

Doch auch beim Spielen mit der KI hat mich das RPG-System gut unterhalten. Solospieler können also wahrlich ebenfalls ihren Spaß mit dem Spiel haben. Wer alleine unterwegs ist, bemerkt jedoch eher einen nervigen Umstand. Selbst auf dem Schwierigkeitsgrad “Normal” kann Youngblood zum Teil recht schwer sein. Da sich die Partner-KI nicht immer sonderlich schlau anstellt, ist man durchaus im Nachteil, wenn man nicht mit einer Online-Begleitung spielt. Außerdem ist mir negativ aufgefallen, dass die Checkpoints nicht sonderlich fair ausfallen. Zumeist wird man nach dem Ableben an den Start des Levels gesetzt. Dies kann bei der semi-offenen Struktur recht anstrengend sein, gerade wenn man unterwegs einige kniffligen Mini-Bosse bereits besiegt hat und nach dem Tod noch einmal ran darf.

Grandiose Feuereffekte!

Grafisch macht Wolfenstein Youngblood ordentlich etwas her. Ich habe auf einem 4K-TV mit PS4 Pro gespielt und bin sehr angetan von der Inszenierung des besetzten Paris. Die Spielwelt hat viele interessanten Details zu bieten. Die Feinde sind ebenso nett gestaltet. Besonders positiv herausgestochen sind mir die Feuer- und Partikeleffekte. Da es diverse Feinde gibt, die uns mit Feuerschwaden angreifen, lassen sich diese Effekte häufig beobachten. Youngblood nutzt eine aggressive Form des Motion Blur, was in Bewegung sehr gut aussieht. Dies erschwert allerdings, das Spiel in Screenshots gut darstehen zu lassen. Schaut euch also einen Trailer an, um euch von der grafischen Qualität zu überzeugen. Grundsätzlich wird die Framerate von 60 Bildern pro Sekunde gut gehalten. In einigen hitzigen Momenten gibt es zwar Einbrüche zu bemerken, doch insgesamt ist die Performance mehr als in Ordnung.

 

Überblick der Rezensionen
Story
6
Gameplay
8.5
Inhalt und Umfang
7
Level- und Missionsdesign
6.5
Koop-Spaß
8.5
Grafik & Sound
8.5
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Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
wolfenstein-youngblood-im-testWolfenstein Youngblood hat ein rasantes und brachiales Gameplay, das wir mittlerweile von MachineGames-Spielen gewohnt sind. Es macht einfach Spaß, die wuchtigen Waffen zu bedienen, mit einem Doppelsprung schnell hinter einen Gegner zu gelangen und diesen mit einem brutalen Nahkampfmanöver auszuschalten. Jetzt lässt sich das Geschehen erstmals zu zweit im Online-Koop erleben, was den Titel grundsätzlich noch unterhaltsamer macht. Ein nettes RPG-System und eine erstklassige audiovisuelle Umsetzung zählen außerdem zu den Stärken von Youngblood. Frei von Schwächen ist es leider aber nicht. Die Story ist etwas belanglos und schaffte es in meinem Fall nicht, eine Bindung mit den neuen Protagonistinnen aufzubauen. Die semi-offene Levelstruktur bringt nette Impulse ein, hat allerdings auch nerviges Backtracking und ein unnötig hartes Checkpointsystem zur Folge. Die Qualität der letzten beiden Wolfenstein-Spiele erreicht Youngblood also nicht ganz. Wer sich mit den wuchtigen Waffen austoben möchte und keine große Betonung auf Storyelemente legt, wird trotzdem seinen Spaß haben. Solltet ihr auch noch die Koop-Funktion nutzen, hat Wolfenstein Youngblood trotzdem das Zeug dazu, eins der besten Shooter-Erlebnisse des Jahres zu sein.