Start#PS4WWE 2K16 im Test

WWE 2K16 im Test

Releasetermin: 30.10.2015

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Sportspiel / Wrestling
Entwickler: Yuke’s / Visual Concepts
Herausgeber: 2K Sports

 

Bestellen bei Amazon.de

 

 

WWE 2K15 kam mit dem Problem daher, das viele Sportspiele beim Sprung auf die neuen Konsolen zu erleiden haben – es fühlte sich wie ein halbes Spiel an. Neue Engines und Spielkonzepte werden ausprobiert, doch oftmals auf Kosten des Umfangs. EA kann ein Lied davon singen und auch 2K Sports kennt diese Problematik. WWE 2K15 ließ so einige etablierte Spielvarianten vermissen und kam mit mehreren spielerischen Schwächen daher. Der Nachfolger versucht nun, auf die geschaffene Basis aufzubauen und die Fehltritte wiedergutzumachen. Doch geht WWE 2K16 wirklich den richtigen Weg? Wir haben nachgeprüft.

WWE2K16Screenshot (6)

Spielerisch verbessert

Was der Vorgänger durchaus richtig gemacht hat, war der Versuch, das Kampfsystem in einem realistischeren Gewand zu präsentieren. Zeichneten sich vorherige Teile hauptsächlich durch eine leicht zu erlernende Arcade-Spielweise aus, brachte 2K15 komplexere Mechaniken ein. Die Idee ist gut, die Umsetzung war es weniger. Einige Aspekte waren nicht gut durchdacht, ließen sich ausnutzen und machten das Spielgeschehen eintönig. 2K16 geht nun ebenfalls in die taktische Ausrichtung und legt nach wie vor große Betonung auf Ausdauer und Erschöpfung. Konnten Reversals bzw. Konter im Vorgänger jedoch noch unendlich oft eingesetzt werden, kommt hier zugunsten des Balancings eine Limitierung zum Einsatz. Die Reversals stehen nur gelegentlich zur Verfügung – werden sie aufgebraucht, laden sie sich erst mit der Zeit wieder auf. Dadurch muss jeder Spieler seine Möglichkeit zum Reversal strategisch verwalten, was bereits den ersten großen Kritikpunkt am Vorgänger ausmerzt. Die Überarbeitung der Working Holds ist ebenfalls willkommen. Im Wrestling werden diese Umklammerung genutzt, um sich kurzzeitig zu erholen. Auch hier wird durch ein Working Hold die Ausdauer und der Zugang zu Reversals aufgefrischt. Zudem lassen sich viele theatralische Elemente strategisch nutzen. So kann zum Beispiel der eigene Manager kurzzeitig für Ablenkung sorgen, was in 2K16 strategisch abgestimmt zum Sieg verhelfen kann. Das Geschehen verlagert sich immer mehr Richtung Realismus und Taktik, was auch in kleineren Mechaniken gut zum Zuge kommt. Was mir hingegen weniger gefallen hat, ist das Submission-System. Die Entwickler wollten hier Button-Mashing um jeden Preis verhindern und haben stattdessen ein kompliziertes Minispiel implementiert, das zu keinem Zeitpunkt vollends erklärt wird und mich somit frustrierte. Auch bedarf die KI noch etwas Arbeit, denn die Leistungen der computergesteuerten Wrestler ist sehr inkonsistent. Steife Animationen tragen ebenfalls dazu bei, dass das Spielgeschehen noch nicht ganz rund wirkt. WWE 2K16 hält definitiv viele spaßige Matches bereit und geht in die richtige Richtung. Doch zeigt der neue Teil auch, dass am Spielgeschehen noch weiter gefeilt werden muss.

Großes Lineup, starker Umfang

Neben den guten Veränderungen am Gameplay sticht insbesondere hervor, dass 2K16 weitestgehend wieder mit all den etablierten Modi auskommt, die Fans der Serie in den letzten Jahren kennengelernt haben. Der Karriere-Modus, 2K Showcase und WWE Universe erstrahlen ebenso im spaßigen Gewand wie diverse Kreationsmöglichkeiten. Fehlten in 2K15 noch die Option, eigene Wrestler, Diven und Arenen zu erstellen, sind diese Funktionen nun in voller Pracht wieder mit dabei. MyCareer steckt Spieler in die Schuhe eines selbst-erstellten NXT-Wrestlers, der sich die WWE hocharbeiten muss, um sich einen Platz in der Hall of Fame zu sichern. Die Spielvariante kommt mit den klassischen Elementen eines Karriere-Modus daher und ist der Garant für eine lange Spielzeit. Beinhaltete 2K Showcase in der Vergangenheit noch mehrere Sportler, liegt hier der Fokus auf ‚Stone Cold‘ Steve Austin. Auch wenn der Modus dadurch auf den ersten Blick an Umfang beraubt zu sein scheint, ist der beeindruckende Weg von Steve Austin umfangreich in Szene gesetzt. Spieler können viele spannende Matches mit dem Cover-Star des Spiels erleben und seinen Werdegang nachspielen. Für viele Fans ebenso ein Highlight ist WWE Universe. Hier haben Spieler die Möglichkeit, die WWE nach eigenem Belieben zu gestalten, Storystränge zu beeinflussen und Charaktereigenschaften der verschiedenen Wrestler abzuändern. Mit über 120 spielbaren Wrestlern verfügt die aktuelle Ausgabe über das größte Kämpfer-Lineup der Serie, was den gelungenen Umfang abrundet. Wenige Spielvarianten fehlen zwar weiterhin – dazu gehören Backstage Brawl, Inferno oder auch die Möglichkeit, eigene Manöver anzufertigen. Im Vergleich zu 2K15 ist der aufgestockte Inhalt jedoch ein toller Sprung, der in zukünftigen Teilen nur noch besser werden kann. Die Multiplayer-Aspekte sind weitestgehend unverändert zum Vorgänger. Sowohl offline als auch online lassen sich Matches austragen, die mit den richtigen Spielpartnern zu großem Spaß führen. Bei Online-Partien werden Spieler in eine Trainingsarena geschickt, solange der Titel nach weiteren Spielern sucht und die Verbindung aufbaut – nette Umsetzung! Ich habe in meinen wenigen Netzwerk-Partien keinerlei Verbindungsprobleme erlebt. Einem reibungslosen Multiplayer-Spaß steht also nichts im Wege.

Gute Grafik, ausgebremst von schwachen Animationen

Mit der letztjährigen Überarbeitung ist auch die Grafik-Sparte mächtig überarbeitet worden. Darauf wird hier aufgebaut, sodass die Wrestler und Arenen detailliert gezeigt werden. Auf den ersten Blick sieht WWE 2K16 wirklich hübsch aus – schade nur, dass versteifte Animationen diesen Eindruck ein wenig trüben. Mit einer gelungenen Präsentation erreichen die Entwickler den Effekt der vermeintlichen TV-Übertragung, was in Sportspielen heutzutage gang und gäbe ist. Die Soundeffekte tragen gut dazu bei. Ein wuchtiger Tritt gibt auch ein dementsprechend wuchtiges Geräusch ab. Die Fans machen Stimmung, der Kommentator gibt sein Bestes und die beliebten Einlaufshows der WWE-Stars mit lizenzierten Songs werden Fans ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.

WWE2K16Screenshot (8)

Fazit

Wrestling-Fans mussten sich im letzten Jahr mit einem durchwachsenen Videospiel zufrieden geben. Diesmal haben es 2K Sports, Yuke’s und Visual Concepts besser gemacht: WWE 2K16 merzt viele Schwächen des Vorgängers aus. Das Spielgeschehen profitiert insbesondere von einem überarbeiteten Reversal-System. Auch der Inhalt kann punkten, denn er bringt viele beliebte Modi zurück und präsentiert sich mit dem größten Roaster der Serien-Geschichte. Frei von Fehlern ist der Titel zwar nicht, doch gehen die Entwickler nach einem Fehltritt wieder in die richtige Richtung.

Positiv-Icon Überarbeitetes Reversal-System merzt größte Schwäche aus

Positiv-Icon Beeindruckendes Lineup mit über 120 Wrestlern oder Diven

Positiv-Icon Fan-Lieblinge unter den Modi kehren zurück, viele Kreationsmöglichkeiten

Positiv-Icon Nette Grafik und überzeugende Soundkulisse

Negativ-Icon Submission-Prinzip ist unnötig kompliziert

Negativ-Icon Starre Animationen stören Gameplay und Optik

 

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
RELATED ARTICLES

Beachtenswert

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner