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Game of Thrones – A Telltale Series im Test – Episode 1 & 2

Releasetermin: 03.12.2014

Medientyp: Download
Genre: Adventure
Entwickler: Telltale Games
Herausgeber: Telltale Games

 

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Dass in den ersten 10 Minuten gefühlte dutzend Menschen ihr Leben verlieren, macht schnell klar, dass Entwickler Telltale sich deutlich an der Vorlage orientiert. Game of Thrones – A Telltale Games Series ist das neuste Werk des Studios, das durch die grandiose Umsetzung von The Walking Dead zu Ruhm gelangte. Der neuste Titel stützt sich dieses Mal auf die beliebte HBO-Adaption Game of Thrones, die wiederum auf den „Das Lied von Eis und Feuer“-Büchern von George R. R. Martin basiert. Das Fantasy-Material ist fesselnd, brutal und voller Intrigen gespickt und eignet sich perfekt für ein neues Telltale Abenteuer. Mittlerweile sind die ersten beiden von sechs Episoden erschienen – das Episodenformat dürfte Fans dieser Spiele keine Neuheit sein. Halten die Auftaktfolge und die zweite Episode, was sie versprechen? Oder verschenkt Telltale das Potential, die populäre Vorlage gebührend umzusetzen? Wir haben es an der Seite des Hauses Forrester herausgefunden.

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Neue Charaktere und Altbekannte

Da die Spielumsetzung sich mehr auf die HBO-Serie als auf die Bücher stützt, sehen wir viele bekannte Figuren in der Gestalt, die von den Schauspielern der Serie geformt wird. So tritt Peter Dinklage beispielsweise in seiner Rolle als Tyrion auf. Die erste Episode spielt nach der dritten Staffel der Serie und präsentiert Auftritte unter Anderem von Ramsey Snow und dem Lannister-Klan, doch hauptsächlich dreht sich die Handlung um die Forrester. Da das Haus Forrester mit Sitz in Eisenrath von der TV-Serie bislang nicht direkt thematisiert wurde, können sich Verfolger der Serie auf jede Menge neue Geschehnisse freuen. Während mir die Auftaktsequenz sehr gut gefallen und mich auf die kommenden Ereignisse heiß gemacht hat, flacht die Handlung zunächst aber etwas ab. Die erste Episode nimmt sich den Großteil der Spielzeit für eine Einführung der neuen Charaktere heraus und lässt das Tempo nur in wenigen Momenten ansteigen. Langweilig empfand ich die Handlung zwar nicht, doch ist das Pacing für meinen Geschmack nicht optimal gesetzt. Das Ende der Episode hingegen ist fulminant und bringt die Story endgültig ins Rollen. Mit wenigen Ausnahmen liefert Telltale also eine Einführung ab, die gemäßigt mit den Figuren und Geschehnissen umgeht, allerdings Spannung und Lust auf mehr aufbaut. Ich empfand die erste Folge als gelungene Einleitung, jedoch nicht als herausragende.

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Typisches Telltale-Gameplay ohne Änderungen

Über den Verlauf der gesamten sechs Episoden werden wir in die Rolle von fünf Charakteren schlüpfen. Telltale erzählt die unterschiedlichen Handlungsstränge auch mit verschiedenen spielbaren Figuren. In der Auftaktfolge lernen wir drei dieser Charaktere kennen, die wir abwechselnd steuern. Dieser Charakterwechsel stellt sicher, dass sich die übergreifende Geschichte nach und nach zusammensetzt und bringt eine gewisse Abwechslung ins Geschehen. Auch hier war ich vom Pacing nicht überzeugt: Die Figur, die ich am interessantesten fand, bekam mit Abstand die wenigste Spielzeit. Auf die gesamte Staffel verteilt wird sich diese Gewichtung hoffentlich noch auf eine relativ gleichmäßige Beteiligung ausbalancieren. Wer bereits einen früheren Titel von Telltale gespielt hat, kennt im Grunde genommen schon das Konzept des Spielgeschehens. Während Tales from the Borderlands tatsächlich diverse Spielechaniken neu eingeführt bzw. verändert hat, kommt Game of Thrones mit dem üblichen System daher. Zumeist besteht das Gameplay darin, in Konversationen unter Zeitdruck aus bis zu vier Antwortmöglichkeiten auszuwählen. Sowohl in vermeintlich nebensächlichen Plaudereien als auch in wichtigen Streitgesprächen können wir das Geschehen mit unseren Entscheidungen prägen. Das Spiel merkt sich unsere Haltung und lässt sie in spätere Geschehnisse einfließen. Diverse prägende Ereignisse bekommt jeder Spieler zu sehen, doch können sich einzelne Handlungsstränge von Spieler zu Spieler unterscheiden. Auch Quick-Time-Events sind einmal mehr vorhanden, bisher jedoch noch recht rar gesät. Das hängt einmal mehr mit der Einleitungsfunktion dieser Episode zusammen, die deshalb noch nicht allzu viele Action-Szenen bietet, die wiederum über QTEs entschieden werden. In ebenso seltenen Momenten können wir unseren Charakter tatsächlich steuern und minimal mit der Umgebung interagieren. Ich hatte Spaß am Spielgeschehen. Im Grunde genommen wurde nichts am Gameplay verändert, das sich schon in den vergangenen Spielen des Studios zeigte. Wer viele Telltale-Titel spielt, wird eventuell aber mit Ermüdigkeitserscheinungen zu kämpfen haben.

Ölgemälde-Optik und tolle Sound-Umsetzung

Keine Änderungen im Spielgeschehen, dafür aber im grafischen Sektor: Game of Thrones ist das erste Spiel von Telltale, das mit einem neu angepriesenem Grafikstil daherkommt. Die Figuren sind zwar immer noch größtenteils im bekannten Cel-Shading-Look gehüllt, doch die Hintergrundgrafiken bestechen mit einem Stil, den Telltale als „lebendiges Ölgemälde“ bezeichnet. Diese Darstellung sorgt für den ein oder anderen faszinierenden Anblick und stellt eine nette Alternative dar. Ebenso fast schon eine Neuheit: Die erste Episode von Game of Thrones läuft weitestgehend ohne technische Probleme. Vergangene Titel konnten nie mit technischem Hochglanz punkten, The Walking Dead hat zum Beispiel auch auf der PS4 mit Problemen zu kämpfen. Die Framerate ist hier durchaus solide und auch Ruckler konnte ich nur in einer Szene ausmachen. Die Animationen und Bewegungen der Charaktere fällt immer noch sehr abgehackt und unrealistisch aus, was allerdings einfach zum Charme der Telltale-Spiele dazu gehört. Weiterhin ist die Vertonung der Figuren auf gewohntem Telltale-Niveau ausgefallen, was ebenfalls positiv aufzufassen ist. Die Entwickler hatten schon immer ein Händchen für talentierte Sprecher, die hier in Kombination mit den bekannten Schauspielern aus der HBO-Serie auftreten. Da es keine deutsche Synchronisation gibt, sind entsprechende Englischkenntnisse vorausgesetzt. Die Qualität des Soundtracks ist einmal mehr klasse, sodass sich die erste Folge in einem technisch rundum gelungenem Paket präsentiert.

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Fazit

Game of Thrones: Episode 1 – Iron from Ice ist als erste von sechs Folgen durch und durch eine Einleitung. Das Pacing der Story lässt stellenweise zu wünschen übrig, doch gerade zum Ende hin wird Spannung aufgebaut, sodass ich mich sehr auf die fortführende Folge freue. Am Gameplay hat sich nichts verändert, was sowohl positiv als auch negativ angesehen werden kann. Der neue Ölgemälde-Grafikstil sorgt für tolle Szenerien, Soundtrack und Synchronisation sind auf hohem Niveau. Sogar die technische Umsetzung lässt sich sehen, was bei Telltale-Spielen keine Selbstverständlichkeit ist. Iron from Ice macht Lust auf mehr, das Potential ist definitiv da!

 

Positiv-Icon Die Forrester bieten interessante Ansätze

Positiv-Icon Wichtige Entscheidungen prägen Storyverlauf

Positiv-Icon Ölgemälde-Optik sorgt für tolle Anblicke

Positiv-Icon Soundtrack und Synchronisation sind fantastisch…

Negativ-Icon Pacing der Story nicht optimal


Negativ-Icon … allerdings sind weder deutsche Stimmen noch Texte vorhanden

Auf der nächsten Seite erfahrt ihr unsere Meinung zu Episode 2 „The Lost Lords“.

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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