Releasetermin: 04.02.2015
Medientyp: Download
Genre: Adventure
Entwickler: Telltale Games
Herausgeber: Telltale Games
Die zweiten Episode von Telltales Game of Thrones beginnt mit einer Zusammenfassung der ersten Folge, bei der sämtliche Entscheidungen aus dem ersten Durchgang berücksichtigt werden. So lautet das Konzept jedenfalls in der Theorie. Während die meisten meiner Handlungen korrekt wiedergegeben wurden, zeigte die kurze Rekapitulation allerdings auch eine angebliche Entscheidung, die ich definitiv nicht so getroffen habe. Hier zeigen sich leider die typischen Telltale-Probleme, die ich in der ersten Episode glücklicherweise vermisst habe. Scheinbar werden einige Entscheidungen nicht richtig abgespeichert oder verarbeitet, sodass der Spielverlauf verfälscht wird. Berichten im Internet zufolge ist besonders die Xbox One-Fassung von diesem Fehler betroffen, doch auch PS4-Spieler können diesem Problem begegnen. Doch es kommt noch besser. „The Lost Lords“ startet mit einer actionreichen QTE-Sequenz, die in meinem Fall von starken Framerate-Einbrüchen heimgesucht wurde. Ruckelt es zu einer ungünstigen Stelle, bei der das Handeln des Spielers in Form von QTE-Eingaben erfordert ist, kann der virtuelle Tod die Folge sein. In dieser Szene führt das Scheitern der Eingaben zum Glück zum Game Over und nicht zum finalen Tod, sodass die Sequenz neugestartet werden muss. Kaum war die lange Action-Szene beendet, hörte ich das Gesprochene der Charaktere doppelt – schon wieder ein technischer Fehler. Gleich zum Auftakt der zweiten Folge kam in meinem Fall einiges zusammen, was in dieser schlimmen Form Gott sei Dank nicht mehr in der restlichen Episode aufgetreten ist. Dennoch läuft The Lost Lords nach meiner Erfahrung deutlich schlechter als der direkte Vorgänger Iron from Ice, mein voreiliges Lob an Telltale hat also leider nichts zu bedeuten.
Neue Figuren, bessere Interaktion
Auch wenn sich die erste Episode viel Zeit zur Einleitung nimmt, sind wir in The Lost Lords immer noch nicht aus der Einführungsphase gelangt – schließlich kannten wir nach Ende der ersten Folge noch nicht alle spielbaren Figuren. Episode 2 ändert dies und stellt uns in zwei aufeinanderfolgenden Kapiteln die letzten beiden Charaktere vor, in deren Rollen wir schlüpfen. In dieser Ausgabe gefiel mir die Zeitverteilung der gespielten Figuren deutlich besser, wodurch ein toller Spielfluss zustande kommt. Wir lernen weitere, unspielbare Personen kennen, die für Fans des Game of Thrones-Universums keine Fremdlinge sein sollten und den Weg für spannende Handlungen in der Zukunft freimachen. Die Interaktionen zwischen den Rollen fällt besser aus, wodurch mich der Plot mehr fesselte als noch in Folge eins. Dennoch wurde ich beim Spielen durchgehend das Gefühl nicht los, dass weiterhin fast nur auf zukünftige Ereignisse aufgebaut wird. The Lost Lords gibt zwar immer mehr Hinweise, in welche Richtung die Geschichte führen wird, tritt aber noch arg auf der Stelle. Wir sind nun mit dem ersten Drittel fertig, vier Folgen stehen noch bevor. Es fühlt sich so an, als habe sich verglichen mit dem, was noch passieren kann und wohl auch wird, noch nicht viel ereignet. Unterhaltsam war die Folge allemal, doch hoffe ich, dass Episode drei die Handlung endlich richtig zum Brodeln bringt.
Fazit
Game of Thrones: Episode 2 – The Lost Lords macht hinsichtlich der Charakterinteraktion mehr richtig und fesselt dadurch auch mehr als noch die erste Folge. Dennoch fühlt es sich so an, als trete die Handlung weiterhin auf der Stelle, verglichen mit dem, was bevorsteht. Gameplay, Grafik und Sound überzeugen weiterhin, die technischen Probleme jedoch enttäuschen. Nachdem ich eine nahezu fehlerfreie Erfahrung mit der ersten Folge hatte, schlägt das Erlebnis hier schlagartig um. Die Probleme machen die Episode zwar nicht unspielbar, mindern aber den Spaß am Spiel. Nichtsdestotrotz bin ich heiß auf Folge 3 und hoffe auf baldiges Erscheinen!
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Die Sterne-Wertung bezieht sich auf den Gesamteindruck, den Episode 1 und 2 gemeinsam hinterlassen haben und trifft nicht zwingend auf die gesamte Staffel zu.