Start#PS4inFamous: First Light im Test

inFamous: First Light im Test

Releasetermin: 27.08.2014 digital / 15.09.2014 auf Disc

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Action-Adventure
Entwickler: Sucker Punch Productions
Herausgeber: Sony Computer Entertainment

 

Bestellen bei Amazon.de

 

 

Infamous First Light ist ein eigenständiges Erweiterungspack für das PS4-Aushängeschild Infamous: Second Son. Es erweitert das Hauptspiel zwar, in dem es diverse Storyaspekte näher detailliert, ist jedoch auch ohne Second Son spielbar. Infamous-Neulinge mögen durch den günstigen Preis ihren Einstieg in die Serie planen, doch ist First Light auch einsteigerfreundlich oder doch eher etwas für Fans der Reihe? Wir sind in die Rolle der Fetch geschlüpft und berichten von unseren Erlebnissen.

inFAMOUS™ First Light_20140910112901

 

Würdige Protagonistin

Naughty Dog inszenierte First Light rund um Abigail “Fetch” Walker, die Spielern von Second Son schon bekannt ist. Doch auch Ahnungslose sind gut aufgehoben, schließlich spielt das Add-On vor der Handlung des Hauptspiels, weshalb es nicht schlimm ist, wenn man First Light zuerst spielt. Allerdings setzen die Entwickler gewissermaßen voraus, dass man bereits mit der inFamous-Serie Kontakt hatte. Hier wird ohne jegliche Erklärung von den Conduits geredet, die Fans natürlich schon seit Teil 1 auf der PS3 kennen. Neueinsteiger werden sich in den ersten Minuten wohl wundern, warum Fetch in den Anfangsminuten eine Superkraft nach der anderen präsentiert. Im Laufe des Geschehens kann man sich allerdings das meiste Unerklärte zusammenreimen, sodass auch neue Spieler nicht auf dem Schlauch stehen. Bereits nach wenigen Minuten ist eine interessante Situation in der Handlung geschaffen, die uns auf eine spannende Achterbahnfahrt mit der Protagonistin einstellt. Fetch wird uns durchaus vielschichtig präsentiert, ihre Motive und ihre Handlungen sind nachvollziehbar. Fetch ist ein wirklich gelungener Charakter, der absolut ein eigenes Spiel verdient hat. Die Story konzentriert sich zwar auf Fetch, bietet aber auch einige wissenswerte Informationen zur Situation in Seattle, die die Handlung aus Second Son erweitern. Es treten auch Figuren aus dem Hauptspiel auf. Ich will nicht allzu sehr auf die Details der Story eingehen – dafür ist das Gebotene ein wenig zu kurz. In rund vier bis fünf Stunden kommt man zum Ende, was auch den niedrigen Preis erklärt. Dennoch bietet Naughty Dog eine nette Erzählung, die das Hauptspiel zwar nicht in ein anderes Licht rückt, allerdings eine ordentliche Ergänzung darstellt.

 

Neon gibt den Takt an

Anders als Delsin, der in Second Son Kräfte absorbieren konnte und so mehrere Fähigkeitsarten bot, kommt Fetch nur mit dem „Neon“-Kräfteset daher. Ich war ehrlich gesagt nicht besonders begeistert davon, den vielfältigen Delsin für die einseitige Fetch herzugeben, zumal ich in Second Son nicht der größte Fan der Neon-Power war. Doch First Light hat mich eines besseren belehrt: Ich hatte jede Menge Spaß mit Fetch, auch wenn sie nur eine Kraft-Kategorie vorzuweisen hat. Das liegt besonders daran, dass Naughty Dog die Neon-Fertigkeiten gründlich überarbeitet hat. Die Fortbewegungsmöglichkeiten wurden für einen schnelleren Spielstil angepasst, sodass man mit der Neon-Kraft nun noch schneller und wendiger unterwegs ist als noch mit Delsin. Fetch kann während ihres Hochgeschwindigkeitslaufs durch nervige Objekte hindurch teleportieren. Man läuft nun also nicht mehr über Zäune und ähnlichen Hindernissen drüber, sondern schießt bei nettem optischen Effekt einfach hindurch. Noch besser gefallen mir die Neongaswolken, die in der Spielwelt verteilt sind. Läuft man im Neonsprint durch diese Wolken hindurch, kann man sich kurzzeitig über einen Geschwindigkeitsschub freuen, wodurch ein besserer Spielfluß zustande kommt. Die Protagonistin hat auch ein neues Aufgebot an Angriffen. Lediglich die Fernangriffe durch eine Art Sniper-Laserstrahl wurden von Delsin übernommen. Die weiteren Fähigkeiten sind neu gewählt und ebenso erstrahlt die Spezialattacke in einem neuen Gewand. Durch die freischaltbaren Optimierungen lassen sich noch mehr brandneue Aktionen ausführen. Das Entwicklerteam hat es wirklich toll hinbekommen, der Neon-Kraft durch ein neues Fähigkeitenaufgebot einen ganz neuen Reiz zu verleihen. Natürlich bietet auf Dauer Delsin mit seinen vier Kräften mehr Abwechslung, doch während dem First Light Durchgang wird man Delsins Möglichkeiten kaum missen.

 

Mehr vom Altbekannten

In First Light vertreiben sich Spieler auf sehr ähnliche Art die Zeit wie in Second Son. Es gibt mehrere Story-Aufgaben, die die Handlung vorantreiben. Weiterhin vorhanden sind kleinere Aufgaben, so zum Beispiel das Einsammeln eines wegfliegenden Lichtballes, was eine gekonnte Benutzung des Neongases voraussetzt. Ebenso sind erneut diverse Tätigkeiten zu lösen, Second Son-Spieler werden unter Anderem die Graffiti-Aufgaben im ähnlichen Format wiedererkennen. Für virtuelle Sammler ist erneut gesorgt und so gibt es viele versteckte Lichtscherben, durch die man auch den Skilltree vorantreibt. Wenn man sich nur der Story widmet, ist man wie schon erwähnt nach rund vier Stunden durch. Die weiteren Aufgaben erhöhen die Spielzeit um wenige Stunden, ins Zweistellige wird hinsichtlich der Spieldauer man hier wohl nicht kommen. Doch First Light hat ein Ass im Ärmel: Eine Art Kampfarena-Modus, in dem man wieder und wieder auf Punktejagd gehen kann. Auch wenn die Idee nicht besonders originell ist, macht die Ausführung ordentlich etwas her. Es gibt fünf verschiedene Arenen, in denen man den verbesserten Spielfluß des Titels zum Ausdruck bringen kann. Diverse Herausforderungen sind zu lösen, die zwar schnell erklärt, aber schwer zu meistern sind. Weltweite Ranglisten machen die Punktejagd zur spaßigen und motivierenden Angelegenheit. Natürlich trifft man damit nicht den Geschmack aller Spieler und nur die wenigsten werden wirklich viel Zeit in diese Arenen stecken. Wer einen Spielstand von Second Son auf seiner Konsole hat, kann diesen Modus auch mit Delsin spielen und sich so mit den vielen Kräften austoben – eine nette Beigabe für Fans! Der Umfang des Spiels ist, selbst ohne diese Herausforderungen, meiner Meinung nach mehr als passabel. Zum Preis von 14,99€ für die digitale Version und für 22€ auf Disk erhält man mindestens vier Stunden großen Spielspaß und kann definitiv noch mehr Stunden ins virtuelle Seattle investieren, wenn man sich nicht nur um die Handlung kümmert.

 

Das wohl hübscheste Superheldenspiel

Schon Second Son gehörte optisch zum Besten, was die PS4 zu bieten hat und First Light macht genau an diesem Punkt weiter. Der Titel hat den Vorteil, dass die Neon-Kraft die grafisch wohl beeindruckendsten Effekte hervorzaubert, was eine äußerst konsistente optische Qualität zum Vorschein bringt. Allein hinsichtlich der Weitsicht hat First Light einiges einbüßen müssen. Objekte in weiter Ferne erscheinen etwas unschärfer als noch im Hauptspiel. Dafür scheint die Framerate stabiler zu sein und läuft weitestgehend mit 60 Frames pro Sekunde. Der Foto-Modus ist erneut mit am Start, wodurch man die schönsten Momente jederzeit toll in Szene setzen kann. Auch die Synchronsprecher aus Second Son stellen erneut ihr Können unter Beweis, denn die deutsche Fassung fällt wirklich solide aus.

inFAMOUS™ First Light_20140910113517

 

Fazit

inFamous: First Light bringt noch mehr bekannte inFamous-Action auf die PS4. Die eigenständige Erweiterung bringt nichts grundlegend Neues ein, wodurch sich Fans der Reihe einmal mehr heimisch fühlen werden. Auch Neulinge können in das Spiel eintauchen, da die Handlung von First Light vor dem Hauptspiel stattfindet. Es ist schön, mehr über die Vergangenheit von Fetch zu erfahren, da sie als durchaus interessanter Charakter dargestellt ist. Auch wenn die Protagonistin nur die Neon-Kraft benutzen kann, frischen die neuen Angriffe und Fähigkeiten das bekannte Geschehen überraschend auf. Der Umfang ist mehr als passabel, der Arena-Modus bietet jede Menge Wiederspielwert. Grafisch und akustisch spielt der Titel wie schon Second Son ordentlich mit den Muskeln der PS4. First Light liefert etliche Gründe ab, um einen preiswerten Abstecher ins virtuelle Seattle zu machen.

 

Positiv-Icon Fetch ist interessant, die Story ist solide

Positiv-Icon Neonkraft wurde genial überarbeitet

Positiv-Icon Fantastische Optik

Positiv-Icon Arenamodus gelungen gestaltet

Negativ-Icon Wer nur die Story spielt ist sehr schnell durch
Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
RELATED ARTICLES

Beachtenswert

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner