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Lego: Der Hobbit im Test

Lego-der-Hobbit-CoverReleasetermin: 11.04.2014

 

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Action-Adventure
Entwickler: TT Games
Herausgeber: Warner Bros. Interactive Entertainment

 

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Es ist schier unglaublich, wie viele Lego-Spiele die Schmiede von Traveler’s Tales bereits veröffentlicht haben. Der Lego-Charme mag natürlich nicht jeden ansprechen, gibt jedem Titel aber etwas ganz Besonderes. Das muss allerdings nicht heißen, dass alle Lego-Spiele gleich gut oder gleich schlecht sind. Es gab auch schon Umsetzungen, die ihre größeren Schwächen haben. Mit den ersten PS4-Abenteuer in Lego Marvel Super Heroes hat TT Games allerdings fast alles richtig gemacht und diese bewährte Formel findet sich auch in Lego Der Hobbit wieder. Was uns am neuen Spiel anlässlich des zweiten Hobbit-Films besonders gut gefällt, erfahrt ihr in unserem Test.

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Mittelerde trifft auf Lego

Wie schon in den Lego-Herr der Ringe-Teilen stehen dem Spieler mehrere Charaktere und viele actiongeladene Schauplätze, entnommen aus dem Original, zur Verfügung. In der Lego-Adaption von Lego Der Hobbit sind die ersten beiden Filme der Hobbit-Trilogie thematisiert: „Eine unerwartete Reise“ sowie „Smaugs Einöde“. An dieser Stelle muss man sich fragen, wieso das Spiel nun erscheint, obwohl die Handlung der Trilogie noch nicht vollendet ist. Auch das Spiel endet mit dem selben Cliffhanger, der schon bei „Smaugs Einöde“ die Kinogänger in den Wahnsinn trieb. Es geht wohl lediglich um das gute alte Geld – doch wollen wir Warner hier nicht zu viel vorwerfen, da der Umfang allemal stimmt und auch die Qualität nicht darauf schließen lässt, dass der Titel noch nicht zum Release bestimmt war. Zumal wird nun berichtet, dass die Umsetzung des dritten Films per DLC nachgereicht wird, sobald er in den Kinos anläuft. Diese Unterstützung ist zwar gut, trotzdem hätte man auch warten können, bis alle Teile der Trilogie den Weg auf die Kinoleinwand geschaft haben – es ist nämlich nicht so, dass es zu wenige Lego-Spiele auf dem Markt gibt. Genug der Gängelei, schließlich ist Lego Der Hobbit trotzdem ein gutes Spiel! Wir folgen Bilbo Beutlin auf seiner Reise mit den Zwergen und sehen zwar hauptsächlich den Protagonisten, nehmen aber auch öfters andere Charaktere ins Visier. Alle Mini-Figuren überzeugen durch Persönlichkeit und Individualität. Die Handlung wird solide aufgearbeitet und ist für Serien-Fans ein Genuss. Hobbit-Neulinge sollten sich jedoch zuerst mit den Filmen beschäftigen, da natürlich doch an der ein oder anderen Stelle mit der Schere angesetzt wurde, um keine Kopie der Peter Jackson Filme darzustellen. Die Lego-Umsetzung sticht besonders durch ihren Humor heraus, der in nahezu jeder Situation steckt. Insbesondere Kinder werden entzückt sein durch die charmante Stimmung, doch auch Ältere müssen sich nicht ausgeschlossen fühlen. Denn auch für sie ist das Spiel zu empfehlen, was man auf dem ersten Blick wohl nicht meinen mag. Zahlreiche Anspielungen werden wohl nur die Die Hard-J.R.R. Tolkien-Fans entdecken und verstehen. Und so gilt auch für Lego Der Hobbit, wie für alle Lego-Titel: Ein Spaß für sowohl Groß und Klein, wenn man Spaß am Vorbild hat. Der ganz besondere Lego-Charme funktioniert einfach immer.

Spielerisch alles beim Alten?

Das Spielerische weicht nicht allzu sehr von Lego Herr der Ringe ab – Traveler’s Tales setzt hier auf ein Konzept, das von Spiel zu Spiel nur wenige Veränderungen mit sich bringt. Wir bekommen Zugang zu einer großen Auswahl an Lego-Figuren, die alle ihre eigenen Fähigkeiten und Merkmale haben. Wir zerstören Objekte und Feinde aus Lego, sammeln Objekte aus Lego auf, lösen seichte Puzzle-Einlagen und arbeiten uns so an der Story aus den Filmen weiter. Das Quest-System aus Lego Herr der Ringe ist auch hier mit von der Partie und so können wir uns auf ganz Mittelerde frei bewegen, verschiedene Nebenaufträge annehmen und interessante Geheimnisse in der Spielwelt aufdecken. Je mehr Figuren zum Spielen bereit stehen, desto mehr Sammlerobjekte lassen sich finden. Das Spiel gibt uns eine gute Portion Freiheit, doch auch wer die Story des Titels geradlinig abschließen will, wird stets von Punkt A nach B geführt und kann, sämtliche Nebenquests auslassend, das Spiel beenden. Diese Gameplay-Übersicht trifft auf den Großteil der Lego-Spiele zu und überzeugt jedes Mal aufs Neue, mag mittlerweile aber auch dem einen oder anderen etwas langweilen. Schön, dass sich das Team hinter dem Spiel Gedanken darüber gemacht und durchaus neue Spielelemente implementiert hat. Das offensichtlichste darunter ist das Craft- und Loot-System. Während in den Vorgängern zerstörte Lego-Teile lediglich die Ingame-Währung darstellten, kann das erbeutete Material nun genutzt werden, um Objekte und verschiedene Teile zu kreieren – selbst Häuser lassen sich errichten. Was auf dem Papier nach einer tollen Neuerung klingt, fühlt sich letztendlich leider etwas unnötig an. Es ist eine tolle Idee, den Spielfortschritt durch bestimmte Hindernisse zu blockieren. Um zum Beispiel eine Brücke zu bauen, müssen wir gelegentlich weit reisen, um die benötigten Ressourcen zu erlangen. Dieses Konzept mag am Anfang noch aufgehen, doch wenn man sich nicht geradezu weigert, Spielobjekte zu zerstören, schwimmt man im Laufe des Spiels in Material. Das Erkunden der Umgebung ist sowieso Bestandteil der Lego-Teile und die meisten Spieler nehmen gerne ihr Umfeld auseinander. Mit der Fülle an Materialien kann man bald jedes Hindernis auf der Stelle lösen, ohne auf Sammeltour zu gehen, wie es eigentlich geplant war. Gute Idee, um das Spielgeschehen aufzupeppen – leider schlecht umgesetzt. Visuell ist das Errichten von Objekten aber ein Genuss: Man kann dabei zusehen, gerne auch in Zeitlupe, wie die Materialien zusammengesetzt werden. Dies kann Kinder dazu animieren, das gezeigte Gebilde mit echten Lego-Steinen nachzubauen. Zusätzlich sind gelegentlich diverse Minispiele und Quick-Time-Events fällig, die ein wenig Abwechslung ins Geschehen bringen. Das grundsätzliche Gameplay ist gewohnt gut – die Betonung liegt leider auf gewohnt. Wer die Lego-Spiele kennt, darf keine Überraschungen erwarten. Die Gameplaymechaniken formen ein spaßiges Spielerlebnis, das man am besten im Coop-Modus genießt. Der Couch-Zweispielermodus immer wieder aufs Neue ein Highlight der Lego-Spiele – perfekt für Eltern, die ihre Kinder an die virtuellen Lego-Klötzchen heranführen wollen. Abseits der bekannten Elementen ist in Lego Der Hobbit ein Crafting-System erstmals im Einsatz, das allerdings seine Schwächen hat. Neueinsteiger sind hier bestens aufgehoben und Fans der Travelers Tale-Spiele bekommen die übliche tolle Packung.

Von virtuellen Klötzchen und Film-Soundschnipseln

Eine große Stärke der Lego-Teile ist die überragende Präsentation, die die Vorlage sehr gut mit einer Menge Humor widerspiegelt. Die Optik des Spiels ist unglaublich charmant und begeistert durch tolle Animationen, detaillierte Texturen und schöne Weitsichten. Die Beleuchtung kommt in Naturarealen besonders gut zur Geltung. Lego Der Hobbit teilt sich mit der Umsetzung des Lego Movie den Titel des hübschesten Lego-Spiels, zumindest auf der PS4. Hier und da gibt es Bereiche, die das Gefühl von Recycling aufkommen lassen, da sich die grafische Darstellung von bestimmten Objekten sehr ähnelt. Das stört aber das Gesamtbild kaum, das wie ein (virtuell) zum Leben gekommener Lego-Traum daherkommt. Da das Spiel auf Filmen basiert, sind sowohl der Soundtrack als auch die Stimmen aus der Vorlage mit dabei. Die musikalische Untermalung ist großartig und ruft schon im Hauptmenü durch die Klänge von Howard Shore Gänsehaut hervor. Der Titel ist ausgestattet mit etlichen Soundschnipseln aus den Filmen, die den Lego-Figuren Leben einhauchen. Besonders Kenner der Filme werden den einen oder anderen Spruch wiedererkennen. An den akustischen Aspekten gibt es kaum etwas zu bemängeln, der Sound istt der Hobbit Trilogie von Peter Jackson gerecht.

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Fazit:

Lego Der Hobbit ist eine gewohnt gute Lego-Adaption einer beliebten Filmreihe. Traveler’s Tales macht mit den letzten Titeln nicht viel verkehrt, jedoch probieren die Entwickler auch nicht viel Neues aus. Der Hobbit traut sich zumindest an ein neues Crafting-System heran, das allerdings seine Schwächen hat. Das tolle Gameplay-Gerüst ist natürlich nicht zu verachten, denn das Spiel macht richtig Spaß – Neuerungen hin oder her. Die Film-Vorlagen wurden charmant umgesetzt und bieten netten Humor für Groß und Klein. Der grandiose Coop-Modus trägt dazu bei, dass hier jede Familie mit Fans der J.R.R.-Werke in den Reihen voll auf die Kosten kommt. Schade, dass wir noch bis zum Erscheinen des dritten Films warten müssen, um die ganze Trilogie virtuell nachzuerleben. An Qualität und Umfang mangelt es dem Spiel aber definitiv nicht – Lego und Hobbit-Fans können bedenkenlos zuschlagen!

 

Positiv-Icon Story und Charaktere toll aufgearbeitet

Positiv-Icon Humor für Groß und Klein

Positiv-Icon Gewohnt gute Gameplay-Elemente

Positiv-Icon Optik fängt die Stimmung der Filme auf

Positiv-Icon Gute Sound-Untermalung

Positiv-Icon großartiger Coop-Modus

Negativ-Icon Crafting-System mit Schwächen

(Negativ-Icon Umfasst 2/3 der Trilogie, wird allerdings per DLC vollendet)

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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