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Releasedatum: 25.11.2025

Medientyp: Blu-ray, Download
Genre: Rennspiel, Simulation
Entwickler: Straight4 Studios
Herausgeber: Giants Software

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Mit Project Motor Racing meldet sich Ian Bell, bekannt durch die GTR-Spiele und zuletzt auch die Project Cars-Reihe, mit einem neuen Simulations-Rennspiel zurück. Der neue Titel entstand beim Entwickler Straight4 Studios und wird durch den Publisher Giants Software veröffentlicht. Project Motor Racing versteht sich als kompromisslose Rennsimulation, die sich vor allem an Enthusiasten des Rennsports richtet. Ich habe den Titel sowohl mit Controller als auch mit einem Lenkrad ausprobiert und berichte euch hier von meinen Eindrücken. Dabei erhaltet ihr Impressionen aus der Perspektive eines eher gelegentlichen Sim-Racing-Spielers, der zwar Spaß am Realismus hat, aber nicht jedes Detail bis ins letzte Schraubengewinde beachtet.

Tolle Fahrphysik mit fantastischem Geschwindigkeitserlebnis

Die Fahrphysik von Project Motor Racing hat bei mir als Laien einen guten Eindruck hinterlassen. Es wird ein solides Gefühl für die unterschiedlichen Fahrzeugklassen vermittelt. Zwar fühlt sich nicht jeder Wagen völlig einzigartig an. Dennoch sind Unterschiede auch zwischen einzelnen Wagen deutlich spürbar. Das Fahrgefühl hat mir bei einigen Modellen besser gefallen als bei anderen. Mit Autos der Klasse GT3 wurde ich nicht so recht warm. Diese bekam ich nicht so recht unter Kontrolle und sie wirken auf mich nicht ganz so ausgefeilt wie andere Modelle. Mir persönlich haben besonders die Vintage-Klassen inklusive GTO und Group-C gefallen.

Fährt man über Curbs, wird das virtuelle Fahrzeug ordentlich durchgeschüttelt, was gelungen vermittelt wird. Weniger überzeugend ist hingegen die Darstellung von Kollisionen. Zusammenstöße erinnern mich an das Aufeinanderknallen beim Autoscooter; die Wucht eines Crashs wird nicht richtig transportiert. Das Geschwindigkeitsgefühl ist dagegen hervorragend. Schon bei 120 km/h entsteht der Eindruck, rasant unterwegs zu sein. Besonders die Cockpit-Kamera vermittelt diese Dynamik eindrucksvoll, während auch die Außenperspektive solide umgesetzt ist. Praktisch: Spielende können die Cockpit-Ansicht individuell anpassen und das präsentierte HUD nach eigenen Vorlieben konfigurieren und gar das virtuelle Lenkrad ausblenden.

Steuerung mit Controller und Lenkrad

Ich habe Project Motor Racing sowohl mit dem DualSense-Controller als auch mit dem Thrustmaster T300RS GT auf dem PC getestet. Beide Steuerungsarten haben mir gefallen. Das Force Feedback am Lenkrad trägt spürbar zum Realismus bei, auch wenn ich die Intensität etwas erhöht habe, da die Standarderfahrung recht subtil ausfällt. Dank umfangreicher Optionen haben Spielende die Möglichkeit, das vermittelte Feedback nach Belieben einzustellen. Auch hier hatte ich den Eindruck, dass manche Wagen besser umgesetzt sind als andere. Es wirkt fast so, als hätte die Zeit oder das Budget nicht mehr ausgereicht, um alle Wagen hinsichtlich des Force Feedback und des Fahrgefühls auf Hochglanz zu polieren.

Ich muss allerdings anerkennen, dass Project Motor Racing über Konfigurationsoptionen für jeden Wagen verfügt, damit tüftelige Enthusiasten noch mehr aus den Boliden herausholen können. Ich habe mich mit der Standardkonfiguration zufrieden gegeben und hatte Spaß daran, die Autos aus dem Aufgebot auszuprobieren und meine Lieblingsmodelle zu ermitteln.

Mit Controller funktioniert die Steuerung ebenfalls gut. Das manuelle Hoch- und Runterschalten über Kreis und X fühlt sich angenehm und intuitiv an. Wer sein Lenkrad- und Pedalen-Setup nicht jedes Mal aufbauen möchte, kann also beruhigt zum Controller greifen, ohne viel an Präzision und Spielspaß einzubüßen. Ich habe auf dem PC gespielt und auf eine Unterstützung der DualSense-typischen Features wie die adaptiven Trigger gehofft. Darauf müssen PC-Spieler leider verzichten.

Anspruchsvolle Simulation mit optionalen Fahrhilfen

Project Motor Racing ist durch und durch eine Simulation. Zwar gibt es Fahrhilfen wie ABS, Traktionskontrolle oder eine Ideallinie, doch selbst mit diesen bleibt das Spiel anspruchsvoll. Fehler werden gnadenlos bestraft. Wer zu schnell in eine Kurve fährt, landet schnell im Kiesbett oder in der Leitplanke. Schäden wirken sich deutlich auf das Fahrverhalten aus, sodass nach einem Crash beispielsweise starkes Gegenlenken erforderlich wird. Das Spiel verfügt über ein sehr rudimentär präsentiertes Schadensystem. Abfallende Karosserieteile lassen sich hin und wieder beobachten, wirklich ausgereift ist die visuelle Darstellung von Schaden aber nicht. Spielerisch wirken sich Schäden am Wagen aber merklich aus und schränken die Performance ein. Besonders frustrierend sind zudem Strafen bei Regelverstößen. Wer die Strecke verlässt, wird für einige Sekunden auf 60 km/h heruntergebremst oder erhält lästige Zeitstrafen. In der Karriere und in der Rangliste sind Schäden und Strafen immer aktiv, was für Neulinge ein hohes Frustpotenzial bedeutet. Benutzerdefinierte Rennen erlauben immerhin, den Schaden zu deaktivieren.

Ganz im Sinne einer Simulation spielt in Project Motor Racing die Reifentemperatur eine Rolle. Erst, wenn die Reifen eine gewisse Temperatur erreichen, ist der Grip auf dem Asphalt so richtig zu spüren. Kommt man mit einer Seite leicht von der Strecke ab, kann dies bereits dazu führen, dass das Fahrverhalten aufgrund des Temperaturenunterschieds beeinflusst wird. Es gibt also viele Aspekte, die beim Fahren beachtet werden müssen. Mit einem Schwierigkeitsregler von 20 bis 100% lässt sich immerhin das Niveau der KI-Fahrer verändern. Doch selbst das KI-Level 20% ist für mich als Casual-Racer nicht immer ein Zuckerschlecken. Jedes Rennen wird zur Herausforderung, das bis zum Ende volle Aufmerksamkeit erfordert. Somit besteht ein hohes Frustpotenzial, da eine kleine Unaufmerksamkeit oder der kleinste Fehler ein halbstündiges Rennen ruinieren kann. Darin besteht aber auch ein gewisser Reiz. Selbst wenn ich ein Rennen enttäuschend in den Sand setze, juckt es mir schon nach wenigen Minuten wieder in den Fingern, mich in einem neuen Versuch zu behaupten.

Dass Project Motor Racing ein hohes Herausforderungsniveau bietet, zeigt sich auch darin, dass das Spielen im Online-Ranglisten-Modus erst möglich wird, wenn man einen Lizenztest besteht. In einem 8-Runden-Zeitrennen muss eine Zielzeit unterboten werden, bevor der Ranglisten-Modus freigeschaltet wird. An sich stellt das einen cleveren Filter dar, der sicherstellt, dass Fahrer im kompetitiven Modus eine gewisse Übung erlebt haben und wissen, wie man sauber und regelkonform fährt. Andererseits können auf diese Weise Casual-Spieler weiter abgeschreckt werden. Alternativ gibt es im Online-Modus benutzerdefinierte Lobbies, die sich optional durch Abschalten der Strafen und Schäden zugänglicher gestalten lassen.

Durchwachsene KI-Gegner mit Frustpotenzial

Ich habe hauptsächlich offline gespielt, da vor dem offiziellen Release noch nicht viele andere Fahrer online anzutreffen waren. Mit steigender Spielzeit habe ich mich zunehmend an der Gegner-KI gestört. Nach anfänglichem Chaos im Starting-Grid fährt sie eine klare Linie und versucht selten zu überholen. Gleichzeitig macht sie so gut wie keine Fehler, wodurch es schwierig sein kann, andere Fahrer zu überholen, ohne eine Kollision zu riskieren. Bei steilen Kurven wird die KI manchmal langsam, beschleunigt dafür auf der Geraden im unrealistischen Maße, was irritieren kann. Weiterhin hatte ich häufig das Gefühl, dass die KI stur und aggressiv ihre Linie fährt, ohne auf mich Acht zu geben. Es wirkt phasenweise so, als würde mich die KI ignorieren, sodass gegnerische Wagen nicht selten in mich rein fahren. Dies führt häufig zu Kollisionen mit Schaden, der wiederum das restliche Rennen mit einem Handicap gestaltet.

Wenn man zudem von der Strecke abgedrängt wird und deshalb eine Strafe verhängt bekommt, kann das schon sehr frustrierend sein. Das trifft erst recht zu, wenn in der Karriere dann auch noch die Reparaturkosten bezahlt werden müssen, sodass nur wenig von der Gewinnprämie übrig bleibt. Wer keine Lust hat, gemeinsam mit der rücksichtslosen KI auf dem Asphalt zu sein, kann im Modus “Herausforderung” in vorgegebenen Konditionen die beste Rundenzeit erspielen und an Langzeitevents teilnehmen, die gerne mal 90 Minuten dauern können.

Rudimentärer, aber motivierender Karriere-Modus

Das Herzstück der Offline-Spielvarianten stellt die Karriere dar. Project Motor Racing möchte sowohl den Markt für Online-Racer bedienen, als auch eine umfangreiche Singeplayer-Erfahrung bieten. Nach der Wahl eines Team- und Fahrernamens sowie Gestaltung eines Avatars stehen Spieler vor der Entscheidung: Auf welchem Kontinent sind wir ansässig? Das hat Folgen auf die angebotenen Rennen. Mit welchem Startkapital gehen wir die Karriere an? Mit $100,000, sodass wir uns gerade so den günstigsten Mazda MX-5 leisten können und uns langsam hocharbeiten? Steigen wir mit $650,000 bereits mit schnellen Boliden ein? Oder geben wir uns ein Budget in Höhe von $2,000,000, um uns jeden Wagen leisten zu können? Und wie verdienen wir unser Ingame-Geld? Welches Sponsoring-Modell wählen wir: Sicheres Geld unabhängig vom Ergebnis, Fokus auf Turniersiege oder Belohnung für das Erreichen besonders vieler Bestzeiten? Diese Rahmenbedingungen gilt es zu klären, bevor Spielende sich auf Asphalt begeben. Auch hier wird der Schwierigkeitsgrad gewählt, zudem lässt sich die Rundenzahl je Rennen bestimmen.

Anschließend geht es los: In einem Rennkalender sind Events aufgelistet, an denen wir gegen Zahlung einer Anmeldegebühr teilnehmen können. Jedes Rennen bietet optional eine Trainingssession sowie ein Qualifying. Wer die Rennen schnell über die Bühne bringen will, kann diese überspringen. Doch da sich ein Podiumsplatz in der Qualifikation damit auszahlt, dass man vorne startet und sich das lästige und mitunter gefährliche Aufholen des gesamten Teilnehmerfelds spart, lohnt es sich. Die Karriere ist grundsätzlich eine tolle Idee und ausreichend solide umgesetzt, um einen langfristigen Spaßfaktor für all diejenigen zu bieten, die die Onlinemodi eher meiden. Da ich kein wirkliches Langzeitziel identifizieren konnte – außer eine finanzielle Pleite abzuwenden, kann ich nur dazu raten, mit einem kleinen Budget anzufangen und sich langsam hochzuarbeiten. Die Inszenierung fällt etwas lieblos aus. So gibt es keine schicken Zwischensequenzen, die das Geschehen hübsch verpacken. Spielende stoßen auf triste Menüs, aus denen man die Rennen startet. Es gibt keine wirklichen Nebenaktivitäten wie Interviews. Abseits der Strecke ist lediglich die Anpassung von Wagen und Verwaltung der Garage möglich. Die Karriere fokussiert sich voll und ganz auf das Fahren und richtet sich an Spielende, die genau das wollen.

 

Überschaubarer Umfang unterstreicht den Eindruck: zu früh auf den Markt gekommen

Project Motor Racing bietet 70 Fahrzeuge aus verschiedenen Klassen wie LMP, Group C, GT1, GT3 oder 70er-Sportwagen. Einige Hersteller vermisste ich hingegen, insbesondere Ferrari. Hinsichtlich des Streckenaufgebots sind 16 individuelle Locations mit insgesamt 28 Streckenlayouts enthalten. Das ist solide und ich habe mich über ikonische Strecken wie die Nordschleife oder Spa gefreut. Es hätten dennoch gerne mehr Strecken sein können. Nur zum Vergleich: Project Cars 3, das letzte Projekt von Ian Bell, verfügte am Veröffentlichungstag über 49 verschiedene Locations. Auch Gran Turismo 7 hatte zu Release einen größeren Umfang mit 34 Locations. Im direkten Vergleich sind 16 Schauplätze recht überschaubar.

Positiv hervorzuheben ist, dass der Titel über Modding-Möglichkeiten Community-erstellte Inhalte in Aussicht stellt. Da Project Motor Racing auf der Giants Engine läuft, die auch beim Landwirtschafts-Simulator zum Einsatz kommt, können wir auf eine ähnlich lebendige Modding-Unterstützung hoffen. Und auch offizielle DLCs dürften kontinuierlich den Umfang erweitern. Der kostenpflichtige Jahr-1-Season-Pass wurde bereits angekündigt, der fünf größere Erweiterungen im ersten Jahr nach Release einbringen wird. Schade finde ich hingegen, dass zur Veröffentlichung keine Möglichkeit geboten wird, das Spiel in Virtual Reality zu erleben. Für PC wird der Support in 2026 nachgeliefert. PS5-Besitzer mit einem PSVR2-Headset gehen nach aktuellem Stand völlig leer aus. Zudem werden aktuell keine Triple-Monitor-Setups nativ unterstützt. In Kombination mit der problembehafteten KI und dem überschaubaren Umfang macht sich der Eindruck breit, dass das Spiel noch einige Monate Entwicklungszeit mehr vertragen hätte.

Grafisch mit tollen Momenten

Grafisch gibt Project Motor Racing zumeist ein gutes Bild ab. Ich habe auf einem High-End-PC auf höchsten Einstellungen in 4K und in 5120x1440p gespielt. Dabei zeigten sich mir einige besonders hübsche Aspekte, aber auch weniger schöne Dinge. Der Detailreichtum ist allen voran im Cockpit gelungen. Andere Wagen auf der Strecke sind ebenso hübsch anzusehen. Das Wettersystem wird richtig toll präsentiert. Das Spiel beinhaltet alle Jahreszeiten, die sich durch unterschiedlich gefärbtes Laub an den Bäumen äußern. Leider bleiben im Winter verschneite Strecken aus. Ein visuelles Highlight stellt der Wechsel von Tag zu Nacht und umgekehrt dar. Beim Fahren habe ich sehr gerne einen Sonnenauf- oder -untergang erlebt. Die Atmosphäre auf dem Asphalt ändert sich in Abhängigkeit vom Wetter und der Tageszeit merklich. Zudem ist die Dunkelheit beängstigend gut dargestellt. Das Fahren im Dunkeln fällt erschwert aus, was sich realistisch anfühlt. Effekte wie Nieselregen und Nebel sind ebenso zufriedenstellend umgesetzt.

Die Performance fällt auf meinem High End PC mit einer RTX 4090 und 7800X3D gut aus – zumindest nach den ersten Spielstunden. Zu Beginn präsentierten sich mir viele Ruckler, die mich auf ein klassisches Shader-Stuttering schließen lassen. Dieses Problem ist vorrangig eine bekannte Beeinträchtigung bei Spielen mit der Unreal Engine 5, die hier aber nicht zum Einsatz kommt. Das Erlebnis erinnerte mich dennoch stark an UE5-typische Ruckler. Nachdem der Shader-Cache im Hintergrund erstellt war, traten die Ruckler nicht mehr regelmäßig auf. Mir gefällt, dass Project Motor Racing alle gängigen KI-Hochskalierungstechnologien wie Nvidias DLSS, AMDs FSR, jeweils samt Frame Generation, sowie auch Intels XeSS unterstützt werden. Ebenso freut mich, dass Ultrawide-Auflösungen genutzt werden können. Die Menüführung ist im 32:9-Format nicht ideal implementiert, aber das eigentliche Spielgeschehen lässt sich fantastisch in dieser Auflösung erleben.

Grafisch aber auch mit gespenstischen Anblicken

Weniger gefallen hat mir, dass abseits der Strecke wenige Highlights zu sehen sind. Objekte in der Ferne sehen teils recht verschwommen aus und ploppen erst sehr spät auf. Auch wenn die Bildqualität in 4K schon recht sauber ausfällt, lässt sich hier und da Kantenbildung an manchen Objekträndern beobachten. Schatten sehen gelegentlich verpixelt aus. So toll mir das Tageszeit- und Wettersystem auch gefällt, ist die Darstellung von Starkregen nicht so gut gelungen. Auch der Sonneneinfall mit Reflexion von der Strecken sieht nicht immer überzeugend aus. Zudem können Wolken unscharf wirken, was in manchen Tageszeiten eher auffällt als in anderen.

Da keinerlei fortschrittliche Ray Tracing-Technologie in Reflexionen oder Beleuchtung eingesetzt wird, kann die Grafik zudem manchmal etwas flach im Vergleich zu konkurrierenden Spielen aussehen. Weiterhin sieht das Geschehen farblich ab und zu etwas verwaschen aus. Besonders enttäuscht haben mich die Rückspiegel im Cockpit, die das Geschehen hinter uns in einer lachhaft geringen Auflösung abbilden. Wiederholungen nach einem abgeschlossenen Rennen weisen ebenfalls eine geringe Qualität auf. Unterm Strich steht eine schwankende Qualität in der Grafik, die in manchen Momenten wahrlich ansehnliche Anblicke zum Ergebnis hat und in anderen Momenten selbst bei maximalen Einstellungen eine ganze Generation hinten zu liegen scheint.

Hohe Anforderungen auf dem PC – auf Handhelds kaum zu empfehlen

An der unbeständigen Grafikqualität stört mich am meisten, dass der Titel recht fähige Hardware benötigt, um überhaupt gut zu laufen. Ich habe Project Motor Racing auf zwei weniger leistungsstarken PC-Handhelds ausprobiert. Auf dem Steam Deck OLED ist das Erlebnis nicht zu empfehlen. Selbst bei niedrigsten Einstellungen mit sehr aggressivem FSR-Upscaling, was in einer extrem unscharfen Darstellung resultiert, läuft das Spiel bei einer schwankenden Bildrate zwischen 20 und 25 FPS. Besser schlägt sich das MSI Claw 8 AIi+. Bei Nutzung von XeSS-Upscaling und niedrigen Einstellungen lassen sich zumindest weitestgehend konstante 30 FPS erreichen. Vollständig verschont von Rucklern ist die Erfahrung dennoch nicht. Die hohe CPU-Auslastung sorgt dafür, dass Project Motor Racing auf diesen Geräten unspielbar oder nur mit sehr starken Einschränkungen erlebbar ist. Da die Entwickler von Straight4 bereits verkündet haben, dass sie an der CPU-Optimierung weiter feilen werden, hoffe ich auf Performance-Verbesserungen in den kommenden Wochen und Monaten.

Gelungene Soundumsetzung

Akustisch überzeugt Project Motor Racing mit sattem Bass beim Beschleunigen oder Befahren von Curbs. Gleichermaßen gefallen mir die aufheulenden Motorensounds, die merkliche Unterschiede zwischen den Fahrzeugen erkennen lassen. Kollisionen werden durch einen schrillen Knall vermittelt, der nicht immer die Intensität des Crashs wiedergibt. Sowohl über Stereo-Kopfhörer als auch über ein Surround-Soundsystem konnte das Spiel in meinem Test punkten. Insgesamt bin ich mit der Sound-Umsetzung zufrieden.

Überblick der Rezensionen
Fahrphysik und Spielspaß
8
KI-Fahrer
6
Inhalt und Umfang
6
Grafik
7
Sound
8
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Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
project-motor-racing-im-testProject Motor Racing bietet eine tolle Grundlage für eine Hardcore-Rennsimulation. Viele der gebotenen Wagen lassen sich traumhaft steuern - ob mit Lenkrad und Pedalen oder Controller. Das Renngeschehen ist fordernd und verzeiht keine Fehler, doch gerade das macht einen besonderen Nervenkitzel aus. Mit einer soliden Karriere, gelungenen Motorensounds und gelegentlich aufblitzender Grafikpracht hat der Titel weitere Highlights zu bieten. Dem gegenüber stehen eine KI, die kaum auf Spielende reagiert, einige Autos mit weniger ausgefeilter Fahrphysik und Force Feedback, aggressiv harte Strafen mit Frustpotenzial, ein überschaubarer Umfang, lieblos gestaltete Menüs und Schattenseiten in der Grafik inklusive Performanceschwierigkeiten. Hätten Straight4 Studios und Giants Software dem Spiel noch einige weitere Monate Entwicklungszeit gegönnt, hätten sich viele dieser Schwächen mutmaßlich aus der Welt schaffen lassen. So bleibt Project Motor Racing im aktuellen Zustand ein Rennspiel mit verschenktem Potenzial, das ich frustresistenten Simulationsenthusiasten dennoch empfehlen kann.