Releasetermin: 21.11.2012
Medientyp: PS Vita Karte, Download
Genre: Beat`em Up
Entwickler: SuperBot Entertainment, Bluepoint Games
Herausgeber: Sony Computer Entertainment
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Was wurde im Vorfeld nicht alles über Playstation All-Stars Battle Royale berichtet? Von den einen als schlichter Super Smash Bros.-Klon abgetan und von anderen Spielern mit Sehnsucht erwartet. Schließlich stellte der Titel einen der letzten großen des vorangeschrittenen Jahres dar. Hinzu kam natürlich noch der typische Hype zum Spiel, ja von einer Art Revolution schien man im hause Sony fast schon zu sprechen. So sorgte das Cross-Play feature gerade in den letzten Wochen für reichlich Aufmerksamkeit und wurde mit spannung erwartet, denn skeptisch bezüglich dieses Features war man allemal.
Nun jetzt aber schnell weg von den stupiden Erwartungshaltungen! Wir haben das Spiel selbst angezockt und verraten euch, was zu gefallen weiß, was noch ausbaufähig ist und natürlich auf was man seitens der Entwickler besser komplett verzichtet hätte und klären die Frage ob sich der Kauf des Spiels denn überhaupt lohnt.
Einfach gesagt geht es um die bekanntesten Sony-Gesichter und Maskottchen der letzten 15 Jahre, welche untereinander in verschiedensten Beat`em up-fights mehr oder weniger kräftig austeilen. So kommt es eben vor, das wir neben unseren knuddeligen Sackboy und den mächtigen Halbgott Kratos, auch auf alte und noch ältere Bekannte wie Parappa the Rapper und den knochigen Sir Daniel aus den Medieval-Spielen treffen. Doch damit dies nicht allzu eintönig wird, mischen auch einige Gaststars wie der Big Daddy aus den Bioshock-Spielen oder der neue Dante aus DmC kräftig mit. Dabei setzen natürlich alle Charaktere jeweils auf ihre einzigartigen Fähigkeiten. Insgesamt derzeit 20 Charaktere (weitere werden bald nachgereicht) dürfen sich auf den verschiedensten Stages die virtuellen Köpfe einschlagen. Dabei reichen die Kämpfe von einfachen 1 vs. 1-Mustern bis hin zu ausgefeilten Team-Fights.
Der Einzelspieler-Modus
Der Solomodus garantiert mit seinen umfangreichen Modi jede menge Unterhaltung und sorgt zudem dafür, dass wir die Eigenheiten des Spiels und der Charaktere kennenlernen können. Neben dem storylastigen Arcade-Modus finden wir dort nämlich noch ein typisches Tutorial, sowie einen Trainingsmodus. Doch eins zum Anderen. Der Arcade-Modus bietet kurzweiligen, action-reichen Spielspass, doch so sehr man uns hier eine tiefgründige Geschichte mit Wendungen präsentieren möchte, zünden tut diese noch lange nicht! Zu oberflächlich und unglaubwürdig erscheint uns das Ganze. Doch damit nicht genug, so sorgt die Lokalisierung in diesem Zusammenhang für den größten Zwiespalt: einerseits wartet diese mit den Originalstimmen der verschiedenen Charaktere auf und andererseits wirkt es doch etwas befremdlich, wenn uns ein rachsüchtiger Raiden seine Beweggründe für sein Handeln auf englisch darlegt, obwohl unser Kämpfer auf deutsch mit ihm zu kommunizieren versucht. Hier wäre eine deutsche Lokalisierung für alle Spieler wohl eindeutig die beste Möglichkeit gewesen, um solchen unfreiwillig komischen Situationen zu entgehen. Quentin Tarantino hatte in seinem Film Inglorious Bastards jedenfalls gezeigt wie man Verständigungsprobleme ordentlich in Szene setzt. Im Gegensatz zu diesem Werk, muss man den Entwicklern jedoch Schlampigkeit oder zumindest Gleichgültigkeit der deutschen Spielergemeinschaft attestieren. Oder sollte Kratos im Herzen ein Deutscher sein? Dann wünschen wir uns in jedem Fall noch ein Update mit unterschiedlichen Akzenten! Nein, Spass beiseite, denn ganz ehrlich gesagt: wer tut sich die Story von einem Tekken oder einem Street Fighter wirklich ernsthaft an? Richtig…so gut wie niemand. Und so können wir diesen Punkt mehr als verschmerzen, denn gerade der K.Herausforderungen-Modus hat es uns sichtlich angetan. Hier gilt es im Singelplayer verschiedenste Aufgaben entweder mit irgendeinen oder einem bestimmten Charakter zu bewältigen. Die Aufgaben sind allesamt sehr motivierend und erinnern fast schon ein wenig an die Spec-Op-Missionen aus den Call of Duty-Spielen, nur eben im Beat`em Up-Bereich. Der Schwierigkeitsgrad bietet unserer Meinung nach jedoch die größten Ungereimtheiten. So ist es festzustellen dass manche Aufgaben auf der höchsten Schwierigkeit kinderleicht sind, während wir an anderen fast verzweifeln und am liebsten in unsere Vita beißen würden. Nichtsdestotrotz ist dieser Modus der spaßigste im Solo-Bereich und hat uns bis jetzt die meiste Zeit gekostet.
Gameplay
Playstation All-Stars spielt sich zum größten Teil wie viele andere Beat´em Up-Spiele und ist speziell wirklich am ehesten mit Nintendos Super Smash Bros.-Serie zu vergleichen. Jedoch gibt es einen winzigen aber doch recht entscheidenden Unterschied: versuchen wir bei Super Smash Bros. unseren Gegner mittels allerlei Attacken die Lebensenergie des Gegners zu minimieren, um ihn dann mit einer starken Attack von der Stage zu fegen, gibt es bei All-Stars garkeine Lebensanzeige! Positiv sind die einzelnen Personalisierungsmöglichkeiten zu bewerten. Denn neben einen Levelaufstieg erhalten wir nach gewonnen Kämpfen auch verschiedene Designs und Spielerbilder. Da macht das Gewinnen gleich doppelt Laune. Doch auch das Eliminieren des Gegners gestaltet sich etwas eigenwillig: so müssen wir den Gegner durch verschiedenste Kombo-Attacken angreifen um unsere Special-Moves-Anzeige (3 Stufen gibt es) zu füllen. Ist dies getan, können wir eine unserer einzigartigen Fähigkeiten starten und müssen darauf hoffen das der Gegner nicht ausweicht. Wird ein Special-Move ausgeführt ist es jedoch nur sehr schwer diesen zu entkommen, nicht einmal eine richtige Konterattacke gibt es. Leider geht dadurch ein wenig die taktische Komponente verloren und das Spielgeschehen gestaltet sich oftmals zum reinen Effektfeuerwerk, zum Leidwesen der Übersicht über das Geschehen.
Grafik und Sound
Wo wir von Effekten sprechen: Die Grafik ist wirklich sehr nett anzusehen. Nicht revolutionär, aber eben doch auf einem sehr guten Level. So müssen wir anmerken, dass sich eben doch einige verschwommene Texturen bei uns vorallem in den Zwischensequenzen bemerkbar machten. Zu verwöhnt sind unsere Augen eben schon von Titeln wie Uncharted oder Little Big Planet. Dabei sei jedoch gesagt, dass dies in diesem Falle wirklich meckern auf Profi-Niveau ist, Denn gerade die blitzenden und funkelnden Effekte bei den Special-Moves haben es uns zugegegbernermaßen angetan. Soviel Hingabe zum Überschwang, hätten wir dann doch nicht erwartet. Auch der Sound weiß, bis auf die oben bereits angesprochenen Lokalisationsprobleme, über weite Teile zu gefallen und reiht sich wunderbar in das überladene Design des Spiels ein. Hier haben wir also kaum bis garkeine Beanstandungen zur Technik und erfreuen uns stattdessen am Spielgeschehen.
Kämpfe gegen Freunde oder Allewelt!
So nun schnell weg vom tristen Einzelspieler-Alltag hin zum kunterbunten Online-Gekloppe! Und in diesem Fall ist dies absolut positiv gemeint, denn ein Spiel wie Playstation All-Stars profitiert nunmal immens von solchen Schlachten. Erst dann fühlt sich das Schlachtfeld richtig lebendig an. Durch die soziale Komponente bekommt der Titel eine völlig neue Dimension und wird nur dann wirklich den diversen Anforderungen der Spielergeminschaft gerecht. Stundenlange und motivierende Gefechte gegen Freunde sind jedenfalls schon jetzt bei uns vorprogrammiert und so werden noch viele Matches mit den verschiedenen Charakteren austragen. Mal frustriert, mal lachend und mal schreiend, aber mit Sicherheit wird uns dieser Titel auch in den kommenden Monaten im Online-Alltag begleiten. Und wenn wir erst einmal gegen Freunde und Bekannte antreten, gibt es sowieso kein halten mehr und es wird geflucht bis die Hütte kracht! So muss eben ein solcher Titel im Online-Bereich aussehen und dies funktioniert in diesem Fall einfach superb, vom Matchmaking bis hin zur konstanten Verbindung.
Das Sony-Gespann wird durch Cross-Play vereint
Mit Playstation All-Stars macht Sony nun endgültig ernst was die Funktionen des Cross-Play betrifft, so können PS Vita-Besitzer gegen PS3-Spieler in spannenden Onlinekämpfen gegegneinander antreten. Zudem wird der Spielstand im Playstation Network synchronisiert wird, können Besitzer beider Systeme sogar die Spielstände unterwegs und daheim nutzen. Somit ist der Spieler weniger von den Systemen abhängig und gewinnt durch den ersten richtig großbeworbenen Titel des neuen Features ungeahnte Freiheiten und Möglichkeiten. Wir findens Klasse und freuen uns über weitere Titel mit derartigen Funktionen. Und aufgepasst: Sony gibt allen Playstation 3 Spielen einen kostenlosen Download-Code für die Playstation Vita gratis hinzu. Doch Obacht ist geboten! Dies gilt natürlich nicht umgekehrt, da die Vita-Version günstiger ist als die PS3-Version und es somit für Sony noch weniger rentabel wäre.
Fazit
Mit Playstation All-Stars Battle Royale liefert Sony den von vielen fans erwarteten Multiplayer-Hit für die Playstation Vita. Und diese Stärke nutzt das Spiel in allen Zügen aus! So hat man sich mehr um eine vernünftige Online-Performance, sowie um das mächtig umworbene Cross-Play-Feature Gedanken gemacht, als eine weltbewegende, tiefgründige Geschichte für Singleplayer-Spieler zu schaffen. Denn der Titel lebt vorallem von seiner kurzweiligen, actionreichen Unterhaltung, welche sich jedoch wie ein Funke im Herzen eines jeden Spielers breitmacht und sich zu einer lodernden Flamme ausbreitet nur um ihn Wochen und Monate nicht mehr von diesen Titel loszulassen. Zugegeben: der Titel erscheint nicht ganz so ausgereift wie der direkte Konkurrent Super Smash Bros., dafür hat Sony aber einen der spaßigsten Spiele des Jahres für die Playstation Vita geschaffen und weiß mit eigenen Neuerungen zu begeistern. Jedoch müssen wir natürlich abseits aller Euphorie feststellen, dass von diesem Erlebnis herzlich wenig übrig bleibt, sollte man vorhaben den Titel wirklich nur alleine im Offline-Modus zu spielen. Dafür ist das Geld nämlich dann doch zu schade und man sollte dieses lieber in andere Software investieren.
Witzig aufgemachte Spielidee
Ordentlicher Umfang Fesselnde On- und Offline-Gefechte Einfache Steuerung |
Uninteressanter Story Modus
Undurchdachte Lokalisation Grafisch nicht on the top |
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