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EA Sports UFC 2 im Test

EA Sports UFC 2Releasetermin: 17.03.2016

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Sport
Entwickler: EA Canada
Herausgeber: Electronic Arts

 

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EA hat für die Sports-Sparte die Rechte an der UFC-Franchise von THQ abgekauft und ein solides erstes Spiel zum brutalen Sport herausgebracht. Doch wie bei erstmaligen Auftritten so oft der Fall, haben sich einige Aspekte eingeschlichen, die den Fans weniger gefallen haben. Neben durchwachsenen Tutorials und fehlenden Übungsmodi konnte auch ein überschaubares Kämpfer-Aufgebot nicht überzeugen. EA hat sich der Kritik allerdings angenommen und versucht, mit dem direkten Nachfolger EA Sports UFC 2 für Verbesserung in allen Kategorien zu sorgen. Ist dem Entwickler- und Publishergiganten das gelungen? Wir finden es heraus.

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Spielerisch noch Luft nach oben

Als jemand, der mit Mixed-Martial-Arts nicht viel am Hut hat, habe ich mich über die umfangreichen Tutorials gefreut. Diese geben einen Einblick in den Sport und präsentieren die verschiedenen Mechaniken, mit denen EA die Kämpfe inszeniert. Während die grundsätzlichen Angriffe im Stand noch leicht zu erlernen, aber schwer zu meistern sind, zeigt sich das Griff- und Submission-System als schwache Komponente. Im Versuch, Casual-Spieler einzuholen, wurde die entsprechende Mechanik vereinfacht und erfordert nun, per rechtem Stick kontrolliert zu werden. In einer Umklammerung werden dem Spieler mehrere Optionen in Form eines aufgeteilten Rings gezeigt, die mit dem rechten Stick ausgewählt werden. Der Angreifer gibt hier eine Richtung vor, die der Verteidiger nachziehen muss. Einerseits ist das zuvor unnötig komplizierte System hier einfach verständlich implementiert, doch fühlt sich ein Sieg durch Submission stets wenig berauschend an. In Kombination mit den verschiedenen Kämpfer-Stilen könnte eine etwas komplexere Umsetzung einen Strategie-Anteil im Gameplay ausmachen, der so allerdings flach fällt. Geschick und Timing spielen die größte Rolle und so fällt das Kampfgeschehen gelungen aus, doch hat es nach wie vor Luft nach oben. Dennoch kann ich allen Spielern empfehlen, sowohl die Tutorials für alle Kampfstile zu absolvieren als auch ausreichend Zeit im Übungs-Modus zu verbringen. Gefestigt wird das Gelernte in den Skill-Herausforderungen, die uns bekannte Kämpfer in verschiedenen Schwierigkeitsgraden als Gegner präsentieren. Mit Button-Mashing kommen Spieler in UFC 2 keineswegs weit, auch wenn das Spiel einen Schritt Richtung Casual-Zugänglichkeit macht.

Motivierende Karriere

Wie in EA Sports Titeln üblich, bietet UFC 2 eine weite Riege an Spielvarianten. Neben dem klassischen Schnellkampf und Online-Lobbies stellt allen voran der Karriere-Modus eine umfangreiche Beschäftigung dar. Angefangen wird mit dem Erstellen eines Kämpfers, wozu EA diverse Werkzeuge zur Personalisierung der Figur anbietet. Wer den virtuellen Charakter nach seinem eigenen Abbild gestalten will, bringt durch die GameFace-Option sein Gesicht ins Spiel. Über einen Webbrowser lässt sich ein Bild hochladen, das anschließend in virtuelle Gesichtszüge umgewandelt wird. Die Ergebnisse sind solide, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass die mobile GameFace-App von NBA Live 2016 weitergeführt. Diese scannt das Gesicht direkt über die Handykamera und liefert eine bessere dreidimensionale Darstellung als die Umwandlung von einem statischen Bild. Neben Aussehen und Geschlecht ist natürlich auch die Wahl eines Kampfstils von enormer Bedeutung. Sind alle Entscheidungen getroffen, werden Spieler in das Ultimate Fighting Championship Tournament geschmissen. Um fortzufahren, müssen wir alle Kämpfe gewinnen – was zunächst zu Frust führen kann. Doch da hier eine adaptive KI am Werk ist, die sich an unser Können anpasst, ist das Tournament weniger Hürde als weitere Lehrstunde. Zwischen den Kämpfen haben wir die Möglichkeit, freie Tage für Trainingseinheiten auszunutzen. Spieler haben die volle Kontrolle über den Trainingsprozess und können die Einheiten an den gewählten Kampfstil anpassen oder an den eigenen Schwächen arbeiten. Während sämtliche Attribute also vom Training abhängen, können diverse Perks und auch neue Manöver mit der InGame-Währung erworben werden. Diese wird durch Siege und dazugewonnene Fans verdient und bringt unseren Kämpfer schnell auf ein neues Niveau. Mit einer guten Balance aus Kämpfen und Training sowie einem gelungenen Fortschrittsgefühl gehört der Karriere-Modus zu den besten Beschäftigungen im Spiel.

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Altbekanntes und kreativ Neues tragen zum tollen Umfang bei

Einmal mehr gesetzt in EA Sports Spielen ist der Modus Ultimate Team, der auch in UFC 2 zum Einsatz kommt. Wir setzen ein Karten-Team aus fünf Kämpfern zusammen, die wir entweder aus dem gewaltig großen Aufgebot auswählen oder per GameFace ins Spiel integrieren. Anders als bei FIFA oder Madden NFL aber verdienen Spieler sich keine weiteren Kämpfer-Karten dazu, sondern spielen um Verbesserungspacks, die das bestehende Team mit einzigartigen Fähigkeiten ausstatten und so konstant verbessern. Auch kann dieser Modus online erlebt werden, was den Tiefgang erhöht. Abgerundet wird der Umfang durch den Knockout-Modus, der mir besonders gut gefallen hat. Hier wartet ein Arcade-lastiges Erlebnis auf die Spieler, denn strategische Elemente fallen vollkommen weg. Lediglich Schläge und Tritte sind möglich, zudem haben die Kämpfer eine geringe Lebensleiste. Die meisten Begegnungen sind innerhalb einer Minute vollendet, denn ist die Gesundheitsleiste erst einmal im Keller, ist ein KO nicht mehr fern.

So gut sahen Blut und Schweiß noch nie aus

EA Sports UFC 2 ist grandios inszeniert, was auch mit der Grund ist, warum mir der Knockout-Modus so gut gefällt. Treffer werden wuchtig präsentiert und allen voran Knockouts sind hervorragend in Szene gesetzt. Die Animationen wirken realistisch und auch die männlichen und weiblichen Kämpfermodelle überzeugen mit großer Detailfülle. Blut überströmt die schwitzenden Körper, macht sich zudem zunehmend im Octagon breit. Die Veranstaltungen punkten mit farbenfrohen Leuchtshows und schwungvollen Einlauf der Kämpfer. Zugegeben: Auch der Vorgänger sah bereits absolut beeindruckend aus, sodass EA in diesem Bereich nicht allzu viel Arbeit hatte. Dennoch ist die Grafik wahrlich ein Höhepunkt, der mir lediglich durch eine extreme Nutzung von Motion Blur negativ aufgefallen ist. Der Bewegungsunschärfe-Effekt ist sogar so drastisch, dass nur gefühlt jeder fünfte Screenshots zum Spiel ansatzweise scharf ist. In Bewegung sieht der Titel besser aus, doch ist es mir auch während der Kämpfe ein Dorn im Auge. Akustisch gibt das Spiel eine gelungene Figur ab, auch wenn die Kommentatoren sich schnell wiederholen.

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Fazit

EA hat sich der Kritik angenommen und hat auf einen hoffnungsvollen Start im letzten Jahr nun ein wahrlich überzeugendes Spiel folgen lassen. Mit einem riesigen Figurenaufgebot, das für Vorbesteller gar Mike Tyson und für Besitzer des Erstlings Bruce Lee bereit hält, und ausgeweiteten Tutorial- und Übungsmodi wurden wichtige Elemente verbessert. Die Modus-Auswahl bietet jede Menge Umfang und präsentiert mit der kreativen Knockout-Spielvariante auch schnelle, spaßige Action für Neulinge. Das Gesamtpaket wird durch eine tolle Grafik ergänzt, die auf die ohnehin begeisternde Optik der Vorgängers noch einen drauf setzt. Abseits des zu simplen Submission-Systems präsentiert sich UFC 2 als starker Genre-Vertreter und führt das Erbe der THQ-Reihe schlagkräftig fort.

 

Positiv-Icon Spaßiges Gameplay mit wuchtiger Inszenierung

Positiv-Icon Umfangreiche Tutorials lehren über Mechaniken und Kampfstile

Positiv-Icon Karriere und Ultimate Team sowie Online-Möglichkeiten sorgen für Tiefgang

Positiv-Icon Knockout-Modus perfekt für schnelle Runden mit Neulingen

Positiv-Icon Gewaltiges Kämpfer-Aufgebot

Positiv-IconFantastische Grafik

Negativ-Icon Submission-System leidet an zu simpler Umsetzung

Negativ-Icon Kommentare während der Kämpfe wiederholen sich schnell

Negativ-Icon GameFace-App aus NBA Live 16 wird nicht fortgeführt

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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