Die Fatal Fury-Reihe von SNK gehört zu den ältesten Fighting-Game-Serien. Ihr Debüt gab die Serie in 1991, der letzte Auftritt liegt nun jedoch schon eine Weile zurück. Nach 26 Jahren feiert die Reihe mit Fatal Fury: City of Wolves ihr Comeback. Auf der Gamescom hatte ich die Möglichkeit, den neuen Teil auszuprobieren.
Persönlich bin ich mit der Fatal Fury-Reihe bisher noch nicht in Kontakt gekommen. Die Session mit City of Wolves war für mich das erste Mal, dass ich einen Teil der Prügler-Reihe erlebt habe. Vergleiche zu früheren Spielen kann ich daher nicht ziehen. Ich möchte euch dennoch ein Eindruck von meinem Erlebnis geben.
Als Neuling habe mich darüber gefreut, dass der Titel einsteigerfreundliche Spielmechaniken anbietet. City of Wolves hat zwei Steuerungsoptionen in petto: Arcade-Stil und Smart-Stil. Während der Arcade-Stil präzise Eingaben erfordert, sind im Smart-Stil simple Knopfdrücke ausreichend, um ansehnliche Combos auszuführen. Mir wurde erzählt, dass sich dieses Steuerungsschema wunderbar dafür eignen würde, “die Freundin oder den kleinen Bruder” mitspielen und diese auch ohne Kenntnis der konkreten Eingabebefehle bombastische Manöver ausführen zu lassen. In meinen ersten Runden probierte ich den Smart-Stil aus, wechselte schnell aber zum Arcade-Stil. Wer bereits ein x-beliebiges Fighting Game gespielt hat, sollte auch hier schnell mit den Moves und Combos zurechtkommen.
In den Online-Modi werden Spieler mit Arcade- und Smart-Stil gemischt. Auf meine Frage, ob dies denn fair sei, entgegnete mir ein Entwickler von SNK vor Ort, dass fähige Spieler mit dem Arcade-Stil wesentlich stärkere Leistungen abrufen können und somit ein Anreiz besteht, die richtigen Button-Inputs zu lernen.
In der Gamescom-Demo konnte ich die Charaktere Terry Bogard, Preecha, Rock Howard und Vox Reaper ausprobieren. Die Figuren unterscheiden sich in den verwendeten Kampfkünsten und beherrschen Ausprägungen von Karate, Wrestling oder Muay Thai. Auch in der Fortbewegung gibt es Unterschiede, sodass sich manche Kämpfer behäbiger bewegen als andere. Ich hatte Spaß daran, die vier Charaktere anzutesten und bin gespannt, wie sich die weiteren Figuren spielen lassen werden, die nicht Bestandteil der Demo waren.
Die gepflegte Prügelei findet in einer 2D-Ansicht statt. Wie für das Genre üblich, stehen reguläre Manöver und Spezialangriffe bereit, die eine halb oder ganz voll gefüllte Sternenleiste erfordern, die am unteren Bildschirmrand dargestellt ist. Neu dabei ist das REV-System, das den Spieß umdreht. Diese Leiste muss nicht erst gefüllt werden, das Match startet mit einer 100% vollen REV-Leiste. Der Spieler kann verschiedene REV-Manöver ausführen, welche die REV-Leiste allmählich leeren. Das REV-System erlaubt besondere offensive, aber auch defensive Aktionen, die den Feind beispielsweise auf Abstand halten. Ist die REV-Leiste leer, geht der gespielte Charakter in den Overheat-Modus über, in dem sich keine weiteren REV-Aktionen ausführen lassen. Dadurch entsteht eine taktische Komponente in den Kämpfen, da Spieler im Overheat-Zustand temporär deutliche Nachteile haben. Die Nutzung der REV-Manöver sollte daher wohl überlegt sein.
Mit einer schicken Grafik, einer brachialen Inszenierung und vielversprechenden Gameplay-Mechaniken im Kampf scheint Fatal Fury: City of the Wolves eine gute Grundlage zu haben, um auch als modernes Fighting Game eine Community zu finden. Das REV-System verspricht, dass die Kämpfe eine taktische Note erhalten. Dank Smart-Stil können auch Prügel-Neulinge schnell Spaß am Kampfgeschehen haben. In den kompetitiven Online-Modi soll dennoch der klassische Arcade-Stil die Oberhand behalten. Bleibt abzuwarten, wie viel Inhalt der Titel zu Release haben und wie die Post-Launch-Unterstützung ausfallen wird.