Auf der Gamescom 2024 hatte ich die Möglichkeit, einen Blick auf den originellen Shooter Mouse: P.I. For Hire zu werfen. Auch wenn ich den Titel selbst nicht spielen konnte, verrate ich euch in meiner Vorschau, warum das Spiel dennoch zu meinen Highlights der Messe gehört.
Ein Post auf Reddit, in dem ein Fan-Artwork von 2K Games Bioshock im Stile der Rubberhose-Animation der 1930er präsentiert wurde, bewegte eine kleine Gruppe an polnischen Entwicklern dazu, ein Videospiel in einem ähnlichen Look zu entwerfen. Mehrere Jahre später zeigt sich Mouse: P.I. For Hire nun bereits sehr ausgefeilt im neuen Gamescom-Trailer. Das liegt mitunter daran, dass die gezeigten Figuren allesamt individuell animiert wurden. Den Entwicklern von Fumi Games, mit denen ich vor Ort sprechen konnte, war es wichtig zu betonen, dass beim Animieren der Charaktere keine KI-Technologie zum Einsatz kommt. Und das zahlt sich aus: Die 2D-Figuren, in schwarz-weiß gehalten und mit dem ikonischen Rubberhose-Look in Szene gesetzt, sehen unglaublich toll aus. Die Charaktere sind in dreidimensionalen Umgebungen platziert, die mit cleveren visuellen Effekten dem Rubberhose-Stil angepasst wurden.
Spieler schlüpfen in die Rolle der Maus Jack Pepper, die als Privatermittler in der amerikanischen Stadt “Mouseburg” ansässig ist. In den 1930er-Jahren angesiedelt, möchten die Entwickler einen grimmigen Schauplatz präsentieren, in der Mäuse und Ratten ihr Unwesen treiben. Mouse soll eine vom Film noir-Genre inspirierte Geschichte rund um Chaos und Korruption erzählen. Der ehemalige WW1-Veteran Jack Pepper erhält auf seiner Reise Unterstützung durch seinen “Sidekick” Tammy Tumbler. Pepper hat die junge Maus unter seine Fittiche genommen und profitiert nun von der mechanischen Begabung von Tumbler, die nicht spielbar sein soll, aber mit Waffenupgrades und Gadgets einen großen Stellenwert im Spielgeschehen einnimmt. Wie genau die Geschichte erzählt werden soll, ob es hochwertige Zwischensequenzen gibt etc., wurde im Termin nicht beantwortet. Eine interessante Prämisse ist zumindest schon einmal gegeben.
Während Mouse: P.I. For Hire von Fans gerne als Mischung aus Cuphead und Doom bezeichnet wird, gefällt den Entwicklern von Fumi Games diese Bezeichnung nur bedingt. Wie mir erzählt wurde, soll Mouse spielerisch nämlich mehr zu bieten haben als simple Schießereien. Hier sind Detektivmechaniken zur Ermittlung und Metroidvania-Inspirationen zu nennen. Mit Hilfe neuer Gadgets sollen Spieler nach und nach immer mehr Areale freischalten können. Auf der Messe wurde eine Art Enterhaken präsentiert, mit dem Pepper auch höher gelegene Stellen erreichen kann.
Im Kern des Gameplays stehen dennoch die Schussgefechte. Spieler steuern Pepper aus der Egoperspektive und haben verschiedene Schusswaffen im Arsenal, die von Tammy Tumbler angefertigt oder aufgewertet wurden. Neben gewöhnlichen Mobster-Ratten und -Mäusen sollen Spieler auch spektakuläre und knifflige Bossfeinde bekämpfen. Wie sich das Ballern anfühlt, konnte ich wie erwähnt jedoch nicht selbst erleben. Hübsch in Szene gesetzt waren die Gefechte aber allemal. Dass führende Entwickler von Doom Eternal zur Beratung hinsichtlich des Waffen-Gameplays hinzugezogen wurden, stimmt mich ebenfalls positiv.
Um die Stimmung eines waschechten Noir-Krimis aus den 30er-Jahren komplett zu machen, wird Mouse zum einen lizenzierte Musik aus dieser Epoche bieten. Zum anderen soll es Musik geben, die extra für das Spiel komponiert und von einem Orchester eingespielt wird. Die in den Trailern zu hörenden Lieder passen wunderbar zum Geschehen. Wer möchte, kann einen Filter über die Musik im Spiel legen und erwirken, dass der Ton verzerrt und mit einem Knistern versehen ausgegeben wird. Auf diese Weise soll der Soundtrack so klingen, als würde man ihn auf einem alten Grammophon abspielen.
Zum Spielgefühl kann ich leider noch nichts sagen, da ich nicht selbst Hand anlegen durfte. Was ich zu Mouse: P.I. For Hire aber sehen konnte, stimmt mich äußerst positiv. Ich bekam das Gefühl, dass sich der Titel nicht auf seinen vorzüglichen Look als Gimmick stützt, sondern stimmige Gameplay-Ideen und interessante Handlungsstränge geplant sind. Ob sich das Spiel letztlich abwechslungsreich gestalten und so viel Spaß machen wird, wie es verspricht, muss sich zeigen.
Mouse: P.I. For Hire wurde bislang für PC angekündigt und soll im kommenden Jahr über Steam erscheinen.