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NBA 2K15 im Test

Releasetermin: 10.10.2014

Medientyp: Blu-ray Disc, Download
Genre: Sport/Simulation
Entwickler: 2K Sports
Herausgeber: 2K Games

 

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So schnell vergeht ein Jahr: Die PS4 mitsamt Launchtitel NBA 2K14 ist nun seit fast einem Jahr erhältlich. Nachdem ich schon vom letztjährigen virtuellen Basketball Auftritt begeistert war, stürze ich mich auch auf den Nachfolger, die diesjährige Ausgabe. Was hat sich verändert, was kam dazu, was gefällt mir schlechter? Ich gehe all diesen Fragen in diesem Review auf den Grund.

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Verbesserungen in den Details

Meist ist der erste Eindruck bei einer neuen Sportveröffentlichung: Das Gameplay ist fast gleich. Auf 2K15 trifft dieser Grundsatz ebenso zu. Während der grundsätzliche Kern immer noch der selbe ist, gibt es kleine, auf den ersten Blick unscheinbare Veränderungen zu beobachten. Am schnellsten fiel mir die zugefügte Wurfleiste auf. In der Vergangenheit noch mussten Spieler ein Gefühl für den Ballwurf entwickeln. Kurz blitzte eine farbliche Kennzeichnung auf, wenn der richtige Moment kommt, den Knopf loszulassen. Allerdings war dieser Moment stets so kurz gehalten, dass man eher den Zeitpunkt abwägen musste, als auf das eigentliche Zeichen zu warten. In 2K15 bekommen wir deutlich größere Unterstützung durch das grafische Signal. Der Spielerkreis jedes virtuellen Sportlers wird beim Ansetzen eines Wurfes um eine Anzeige erweitert. Je länger der Viereck-Knopf gedrückt gehalten wird – bei der alternativen Stick-Steuerung der rechte Analog-Stick – desto mehr füllt sich diese Leiste. Es gilt loszulassen, wenn die Leiste einen bestimmten Punkt erreicht, in der Theorie ganz simpel. Je nach Spielerstärke, Abstand zum Korb und Positionierung der Defensivspieler kann dieser Punkt leichter und auch schwerer zu treffen sein. Man muss sich also immer noch an das richtige Timing gewöhnen, doch werden Neulinge hier deutlich mehr an die Hand genommen. Auch an anderen Stellen wurde nachgebessert. Es hat sich nie intuitiver angefühlt, über ein virtuelles Basketballfeld zu dribbeln. Die Spieler-Bewegungen wurden verfeinert und so gehen Seitenwechsel und abrupte Richtungsverlagerungen besser von der Hand. Gleichzeitig gestaltet es das Spiel schwieriger, erfolgreich zu spielen. Wer mit seinem Spieler einfach durchbrausen und den schnellen Korb erzielen will, schaut schnell aus der Wäsche. Die erweiterten Antäuschungs- und Dribblingsmöglichkeiten sind nicht umsonst implementiert worden und führen vor allem in der Offensive zu neuen Impulsen. NBA 2K15 belohnt die Fähigkeit, die gegnerische Defensive auszulesen – es ist unheimlich befriedigend, wenn ein gut durchgeplanter, abgelenkte Verteidiger voraussetzender Alley Oop seinen Weg in den Korb findet. Das Spiel richtet sich deutlich an Basketball-Enthusiasten, die durchwegs die gebotene Situation zu evaluieren versuchen und bietet alle Mittel, spektakuläre und kluge Spielzüge auszuführen. Der Titel hat auf das starke Gameplay-Fundament des Vorgängers mit einleuchtenden Verbesserungen aufgebaut und ist das spielerisch mit Abstand stärkste Basketballspiel auf dem Markt.

 

Die Karriere als Highlight

Auch hinsichtlich der Modi hat 2K im neusten Teil diverse Neuerungen in petto. MyCareer fühlt sich wie ein Rollenspiel mit uns in der Hauptrolle an. Mit den umfangreichen Kreationswerkzeugen lassen sich individuelle Spieler erstellen, die sich ein Leben in der NBA erträumen. Nach einem Testspiel erfahren wir vom Interesse einiger Mannschaften, erhalten einen 10-Tages-Vertrag. Überzeugen wir auf dem virtuellen Feld, wartet ein Vertrag bis Saisonende. Es gilt nun, sich mit guten Spielen reichliche Fans anzuziehen, Fertigkeiten zu verbessern, den Coach zufriedenzustellen und letztendlich in die startende Fünf aufzusteigen. Der Weg zum NBA All-Star ist ein langer, doch gestaltet MyCareer diesen Weg durchaus unterhaltend! Im Vergleich zum Vorjahr sind mehr Zwischensequenzen enthalten, das Dialogsystem ist dynamischer und die Verbesserungsmöglichkeiten sind simpler ausgefallen. Lediglich die langen Ladezeiten habe ich zu bemängeln: Bei jeder Aktion wird der Spielstand mit dem 2K-Server verglichen, wodurch man gut einmal eine Minute warten musst, dass es zum Beispiel nach einer Zwischensequenz weiter geht. Dennoch ist der MyCareer Modus unglaublich motivierend und präsentiert den Aufstieg zum Star in der Liga in einem unglaublich spaßigen Gewand. Dieser Modus stellt eine große Stärke des Spiels dar und gehört zum besten, was man an Einzelspieler-Geschehen im Sport-Genre geboten bekommt.

 

Mittendrin statt nur dabei

NBA 2K15 implementiert ein Feature, durch das Spieler ihr Gesicht einscannen lassen können, um möglichst realistische Ergebnisse bei der Charaktererstellung zu erzielen. Wer die Playstation Kamera sein Eigen nennt, stellt sich gut beleuchtet vor die Linse und dreht vorsichtig den Kopf, damit das Spiel etliche Bilder von der Frontansicht und des Profils eures Gesichts macht. In den letzten Tagen hat diese Möglichkeit für einige bizarre Ergebnisse gesorgt, was in der Presse belächelt wurde. Ich muss zugeben: Besonders die ersten Versuche können völlig in die Hose gehen. Da sitzt schnell mal eine Nase an der Backe, wenn man sich zu abrupt bewegt hat. Ist es der Kamera zu dunkel, sind auf den virtuellen Abbildern dunkle Flecken auf der Haut zu sehen. Es ist leicht, einen Scanvorgang völlig in die Hose zu setzen, wodurch schrecklich veranstaltete Ergebnisse herauskommen. Beschäftigt man sich allerdings mit der Funktion, sorgt für optimale Lichtverhältnisse – jeweils eine Lichtquelle von vorne, rechts und links, kommen wiederum erstaunliche Resultate zum Vorschein. Es brauchte zunächst vier gescheiterte Versuche, bis mich die Technik anschließend beim fünften Scan positiv überraschte. Stimmen alle geforderten Bedingungen, wird ein erstaunlich realitätsnah gestaltetes Gesichtsmodell angefertigt. Einzelne Feinheiten und Details können überarbeitet werden, ebenso wird die Frisur nicht erkannt. Hier muss man aus einer Auswahl an rund 30 Frisuren wählen. Die Technik ist bei weitem noch nicht perfekt. Das Spiel erklärt grob, wie es funktionieren sollte, doch erst wenn man mit Licht und Kopfhaltung experimentiert, kommen erfreuliche Ergebnisse zum Vorschein. Es steigert jedenfalls immens den Spaß, ein virtuell wirklich ähnliches Abbild durch die Karriere zu bringen. Wenn in Zukunft mehr als drei mögliche Stimmen angeboten werden und auch weiter an der Scanmethode gefeilt wird, bringt 2K ein wahres Killerfeature ins Spiel. Ein erster Schritt wurde in 2K15 jedenfalls schon gesetzt.

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Inhaltlich nichts Neues

Neben dem MyCareer Modus sind viele weitere Modi enthalten, die dem Titel einen zufriedenstellenden Umfang bescheren. Wer die RPG-Elemente der No-Name-Karriere schätzt, aber nicht auf die etlichen Spiele steht, die im Verlauf der Karriere anstehen, wird sich im Managermodus MyLeague wohlfühlen. In MyGM steht die gesamte NBA-Season zur Verfügung. Die Spiele werden von zehn individuellen Spielern bestritten – 5 vs. 5 – und jeder hat neben dem Sieg zusätzlich optionale Aufgaben im Blick. MyPark lässt Spieler online in kleineren Matches antreten, dazu gibt es die typischen Schnellpartien für Gelegenheitsspieler. Hier verlässt sich 2K auf altbewährten Inhalt, doch wie heißt es so schön: Never change a running system. Wer von 2K14 kommt, darf keine großen Neuerungen erwarten. Neulinge hingegen werden mit einem starken Paket aus abwechslungsreichen Modi begrüßt, bei dem für jeden etwas dabei sein sollte. An dieser Stelle möchte ich allerdings noch die Server-Probleme ansprechen, die 2K in den letzten Tagen einige schlaflose Nächte bereitet haben. Besonders kurz nach US-Release waren die Server stets überlastet, wodurch es schwer war, in einer Online-Partie zu landen. Es ging sogar so weit, dass Spieler ihren erstellten Charakter nicht speichern konnten, weil dies in Kommunikation mit dem Server geschieht. Drehen wir die Zeit eine Woche nach vorn: Heutzutage hat 2K die Probleme halbwegs in den Griff bekommen. Ich habe ab und zu zwar immer noch Probleme, einen Platz in einem Online-Spiel zu finden. Doch laufen die Server nun zumeist stabil und auch das Speichern des Face-Scan-Charakters ist kein Problem. Auch wenn ich kein Fan von Micro-Transactions bin, ist es allerdings schade, dass man im deutschen Store bis heute keine VC-Punkte – die virtuelle Währung z.B. zur Verbesserung des eigenen Spielers – kaufen kann. Wenn ein Spiel auf den Markt kommt, rechne ich damit, dass alle beworbenen Features auch von Tag 1 an funktionieren.

 

Fast wie auf einem echten Basketballfeld

2K14 war eine Augenweide und hält optisch ohne Probleme mit den Sportspielen dieses Jahres, zum Beispiel FIFA 15 und NHL 15, mit. 2K15 legt noch eine Schippe drauf – eine kleine. Auf den ersten Blick mag das Spiel nahezu identisch wie der Vorgänger ausschauen. Doch hat 2K sich Mühe gegeben, vormals hässliche Modelle zu überarbeiten. Vorbei ist die Zeit, in der nur die absoluten Superstars wirklich mit einer unglaublichen Detailfülle glänzen, während der Rest von gut bis selten schlecht schwankt. In meiner Spielzeit mit dem neuen Teil sind mir keine halbherzig gestalteten Figurenmodelle aufgefallen. Die richtigen Stars stechen optisch natürlich immer noch heraus, doch ist die Qualität der Spielergestaltung insgesamt angestiegen. Besonders die Jerseys sehen noch lebendiger aus und reagieren dynamisch auf die Bewegungen der Sportler. Auch die Hallen können grafisch überzeugen, ebenso die vielen Lichteffekte auf dem Feld, vor dem Spiel und während der Halbzeitshow. Lediglich seltene Glitches trüben das grafische Gesamtbild etwas. Wer sich schon im Vorgänger ausgetobt hat, wird die kleinen optischen Verbesserungen schätzen, aber wohl nicht noch einmal dermaßen beeindruckt werden. Das ändert nichts an der Tatsache, dass NBA 2K15 eine grafische Wucht ist! Auch die Sound-Sparte wurde klasse umgesetzt. Das Spiel zeichnet sich durch einen Soundtrack aus, der von Szene-Superstar Pharrell Williams zusammengestellt wurde. Der Soundtrack ist recht Hip Hop-lastig – für ein Basketballspiel kein Wunder, doch auch andere Klassiker wie „Personal Jesus“ von Depeche Mode sind enthalten, sodass für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. Die Kommentatoren machen einen tollen Job, viele Spieler der NBA haben sich selbst für virtuelle Interviews vertont. Die Soundeffekte im Spiel wie das Quietschen der Sportschuhe oder das Aufprallen des Balls vermitteln das Gefühl, bei einem echten Spiel in der ersten Reihe zu sitzen und solch eine Soundkulisse live zu erleben. Hier spielt man auf dem höchsten Niveau mit, die akustische Umsetzung ist erstklassig gelungen!

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Fazit

Die NBA 2K-Serie liefert immer noch die beste virtuelle Basketball-Erfahrung ab! Der diesjährige Ableger 2K15 spielt sich durch kleine, aber feine Verbesserungen besser denn je und auch die Grafik legt noch einmal ein wenig zu. Die gebotenen Modi lassen nichts zu wünschen übrig, allen voran sorgt der MyCareer Modus für Langzeitmotivation. In Verbindung mit dem berüchtigten Face-Scan-Feature macht es gleich noch mehr Spaß, den Weg zum NBA All-Star zu bestreiten – vorausgesetzt man hält sich an die strikten Bedingungen der Gesichtserfassung. Diverse Glitches und Online-Probleme zu Release trüben den Eindruck ein wenig, doch ändert dies nichts an der Tatsache, dass NBA 2K15 eins der besten Sportspiele auf dem Markt ist!

 

Positiv-Icon Feine Verbesserungen machen Gameplay noch besser

Positiv-Icon MyCareer bietet große Motivation

Positiv-Icon Face-Scan funktioniert gut, wenn man sich in das Vorgehen hineinfuchst

Positiv-Icon Umfangreiche Spielmodi

Positiv-Icon Grafik und Soundumsetzung auf dem neusten Stand

Negativ-Icon Diverse Bugs und Glitches stören den guten Eindruck

Negativ-Icon Ab und an Online Probleme

Negativ-Icon Lange Ladezeiten in MyCareer

 

Dominik
Dominik
Hey Leute, ich bin der Dominik und leidenschaftlicher Zocker. Egal ob PC, Konsole, Handhelds oder VR, solo oder multiplayer - ich interessiere mich für die volle Bandbreite, die die Gaming-Welt zu bieten hat. Lieblingsgenres habe ich dennoch: Rennspiele, Action/Adventures, JRPGs und Visual Novels.
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