Releasedatum: 01.05.2025
Medientyp: Download
Genre: Puzzle & Rätsel
Entwickler: Blue Brain Games
Herausgeber: Blue Brain Games
Mit The House of Da Vinci VR ist ein neues Puzzle- und Rätselspiel für Playstation VR2 erschienen. Die Entwickler von Blue Brain Games brachten in den letzten Jahren bereits 3 Spiele der Rätselreihe für PC und mobile Geräte auf den Markt, bevor mit The House of Da Vinci VR im Dezember 2024 der erste VR-Port für Meta Quest 2 und 3 herauskam. Nun ist auch eine Umsetzung für PSVR2 auf den Markt gekommen, die ich genauer unter die Lupe genommen habe.
Auf den Spuren von Leonardo Da Vinci
Spieler schlüpfen in die Rolle eines Lehrlings des legendären Tüftlers Leonardo Da Vinci. Nach unserer Ankunft im bezaubernd schönen Florenz stellen wir schnell fest, dass Da Vinci verschwunden ist. In seiner Werkstatt angekommen, finden wir Nachrichten vom hochbegabten Erfinder und Ingenieur. Es liegt nun am Spieler, sich den kreativen Rätseln von Da Vinci zu stellen und zu ermitteln, was unserem Vorbild widerfahren ist. Eine klassisch erzählte Story mit hochwertigen Zwischensequenzen dürfen Spieler hier nicht erwarten. Die Geschichte wird in Form von Schriftrollen und Textkästen vermittelt. Ein wenig schade finde ich diese minimalistische Form der Erzählung schon. Ich hätte mir zumindest eine Vertonung der Hinweise durch Da Vinci als gutes Mittel vorstellen können, um die Präsentation etwas aufzuwerten. Da die Story aber keineswegs im Fokus steht und eher einen interessanten Rahmen für die Bewältigung von Rätseln bietet, hat mich die minimalistische Präsentation letztlich nicht wirklich gestört.
Überschaubarer Umfang, der aber mit tollem Inhalt gefüllt ist
The House of Da Vinci VR setzt sich zusammen aus 8 Kapiteln, die in mehreren Räumen und Etagen der Werkstatt des titelgebenden Erfinders stattfinden. Einige der Kapitel fallen erstaunlich kurz aus, andere nehmen gerne einmal annähernd eine Stunde an Spielzeit ein. Dadurch ergibt sich eine Spielzeit von insgesamt rund 5-6 Stunden. In dieser Zeit bewegen sich Spieler zwischen verschiedenen Fixpunkten per Teleportation in überschaubar großen Arealen. Eine freie Bewegung ist hier nicht vorgesehen, diese habe ich aber auch nicht vermisst. An den unterschiedlichen “Stationen” finden sich Geräte und Maschinen wieder, die auf Grundlage tatsächlicher Erfindungen und Originalwerke von Da Vinci entworfen wurden.
Interaktion mit und Manipulation von kreativen Vorrichtungen
Spieler finden Gegenstände, mit denen eine Interaktion stattfinden kann. So lässt sich beispielsweise ein Hebel finden, den wir einsatzbereit machen, indem wir ein Ende des Hebels weiter herausziehen. Weiterhin lassen sich verschiedene Gegenstände miteinander kombinieren, z. B. um aus zwei unscheinbaren Holzstücken ein hilfreiches Werkzeug zu erstellen. Es gibt ein sehr schlichtes Inventarsystem, das sich einfach und zuverlässig nutzen lässt. So winken im Sekundentakt Maschineninteraktionen auf den Spieler, die neue Rätsel freilegen.
Beispiel gefällig? Wird ein Hebel korrekt zusammengesetzt und an der richtigen Stelle in eine Vorrichtung gesteckt, öffnet sich die Vorrichtung bei Betätigung des Hebels. Die Maschine legt anschließend ein Feld an bemusterten Schiebereglern frei, die im richtigen Muster angeordnet werden müssen, um den nächsten Schritt freizuschalten. Zunehmend komplexer wird das Vorgehen, sobald zwei weitere Hilfsmittel freigeschaltet werden. Spieler erhalten übernatürliche Handschuhe, die über einen Schalter für eine Art Röntgenblick und einen Drehknopf zum Zurückdrehen der Zeit verfügen. Diese Spielmechaniken werden gelungen in das Rätselgeschehen integriert und so hat mir gefallen, wie abwechslungsreich die unterschiedlichen Puzzlemechaniken ausfallen.
Spaßige und abwechslungsreiche Logikrätsel
Grundsätzlich schafft es das Spiel recht gut, die nächsten erforderlichen Schritte zu vermitteln. Steht man doch mal auf dem Schlauch, steht ein Hinweissystem zur Verfügung. Beim Drücken eines bestimmten Knopfes wird der nächste Fixpunkt sowie der nächste Gegenstand markiert, welche für das Weiterkommen als nächstes angegangen werden muss. Zumeist stellt dieses System auch wirklich eine Hilfe dar. Doch genauso gibt es Rätsel, für die keine direkte Hilfestellung geboten wird. Mir haben die Logikrätsel und mechanischen Interaktionen gut gefallen und so stellte sich mehrmals ein befriedigendes Erfolgserlebnis ein, als ich mir nach längerem Knobeln endlich die Lösung erarbeitete. Wenige Logikrätsel präsentieren sich mir als konfus. Aber im Großen und Ganzen stellen die gebotenen Rätsel eine Stärke von The House of Da Vinci VR dar.
Hin und wieder frustrierende Momente durch ungenaue Steuerung
Mit der Manipulation und Interaktion von mechanischen Gegenständen und Maschinen eignet sich das Spielgeschehen von The House of Da Vinci hervorragend für eine VR-Umsetzung. Die Steuerung mit den PSVR2-Sense-Controllern fällt solide aus. Mit einem Greifknopf können Objekte festgehalten und in Maschinen eingesetzt werden. Dies funktioniert toll und so geht die Interaktion mit der Umgebung zumeist gut von der Hand. Etwas schwierig gestaltet es sich hingegen manchmal beim Betätigen von Zahnrädern oder Schiebeplatten. Diese werden ohne das Halten eines Knopfes/Triggers bewegt, was sich manchmal unpräzise und mühsam anfühlt. So ergeben sich wenige frustrierende Momente, in denen die teilweise ungenaue Steuerung und besonders komplexe Rätsel aufeinander treffen. Insgesamt konnte ich die Momente, die tatsächlich für Frust sorgten, aber an einer Hand abzählen.
Schöne Grafik und passender Soundtrack
Neben dem Support der PSVR2-Controller zeichnet sich die PSVR2-Version durch eine sehr schicke Grafik aus. Diese wirkt recht hoch aufgelöst und kann insbesondere in den wenigen Momenten punkten, in denen Spieler im Freien stehen und den Ausblick auf Florenz genießen können. Da wir zumeist aber in dunklen Räumen innerhalb Da Vincis Werkstatt unterwegs sind, kann die Grafik leider nicht so häufig auftrumpfen. Immerhin sind Texturen aus der Nähe scharf und auch Text auf den virtuellen Schriftrollen ist sehr gut lesbar. The House of Da Vinci VR hat einen subtilen, aber passenden Soundtrack auf Lager, der das Geschehen passend untermalt. Weiterhin ist regelmäßig ein atmosphärisches Klackern, Knacken und Klappern zu hören, wenn die mechanischen Vorrichtungen durch unsere Interaktion zum Arbeiten gebracht werden.